Ich denke man muss auch bedenken, was man dem Hund wie beibringen will.
Um mir einen im Alltag lieben und folgsamen Hund heran zu ziehen, werde ich wohl mit recht wenig Leckerlies auskommen.
Verlange ich aber mehr von meinem Hund, möchte ich ihn Beispielsweise in der Unterordnung für den Hundesport aufbauen, werde ich um (viele) Leckerlies kaum drum herum kommen.
Denn erstmal muss ich den Hund ja irgendwie dazu bringen, das gewünschte und doch eher nicht alltägliche Verhalten, erstmals zu zeigen.
Das geht bei den meisten Hunden Hunden nunmal mit Futter sehr gut.
Man muss nur aufpassen, dass man das Leckerlie auch wirklich als Bestätigung einsetzt und nicht als Bestechung.
Das macht einen gewaltigen Unterschied aus, den ein Großteil der Hundehalter nicht verstehen, oder zumindest noch nie drüber nachgedacht haben.
Ich bin also sehr Pro-Leckerlie, aber auch ein riesiger Freund von bedürfnisorientiertem Belohnen.
Ich guck' mir an, was mein Hund grade eigentlich tun will, und bestätige dementsprechend.
Spielt er mit einem anderen Hund, und ich rufe ihn aus dem Spiel heraus ab, dann spiele ich kurz körperlich mit ihm zur Belohnung.
Ist er grade dabei ein altes Wurstbrot am Wegrand zu fressen, und ich rufe ihn aus dieser Situation ab, bekommt er von mir zur Belohnung Futter.
Schnüffelt er grade irgendwo rum, und ich rufe ihn von dort weg, dann schmeiße ich gerne ein paar kleine Futterkrümel ins Gras, und funktioniere sein aktuelles Schnüffelbedürfnis zur Belohnung um.
Will mein Hunde grade einer Katze hinterherjagen und lässt sich aber abrufen, gibt es bei mir ein kurzes Beutespiel, evt. schmeiß' ich den Ball in die andere Richtung davon und belohne den Hund so mit einer anderen (erlaubten) Form der Jagd.
Usw.
Ach und dass die Bestätigung mit Leckerlies nicht Artgerecht sei, halt ich für Blödsinn. Ich würde doch meinen, dass fressen eines der intensivsten Grundbedüfnisse des Hundes ist.