Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Ich weiss heute, dass das mit Axel höchstwahrscheinlich auch kein Thema gewesen wäre. Aber wusste ich es vorher? Nope. ;)

    Wer sich intensiver mit dem Thema befassen möchte, dem empfehle ich das umstrittene Buch:

    "Ruff Love" von Susan Garrett


    Ich denke mir immer, warum schicken wir unsere Kinder in die Schule, wo sie still sitzen lernen müssen? Kaum kommen sie nach Hause müssen sie Hausaufgaben machen. Warum? Wären sie nicht glücklicher wenn sie nicht in die Schule müssten??

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es "zu viel" fordern ist. Meistens ist es zu viel Freiheit.

    Ich schreibe das hier nur für absolut Allgemeingültig, nicht als Beurteilung der oben geschilderten Geschehnisse, weil die Dinge manchmal komplexer sind als es scheint:

    Wenn die Hunde sich ausgiebig selber bespaßen können, sinken die gemeinsamen Aktionen mit dem Hundeführer im Wert. Dann kommt man in die Lage, dass man auf den gemeinsamen Aktionen bestehen muss und vom Hund Gehorsam verlangen muss, während man eigentlich wollte, dass der Hund alles liegen und stehen lässt um mit dem HF arbeiten/spielen zu dürfen. Das wäre der Idealzustand.


    Es kommt auf den einzelnen Hund an und dessen Temperament/Wesen, wie man diese Weichen stellen muss und wie lange und wie extrem. In meinem Fall mit Alma weiss ich jetzt schon, dass die Problematik sich vom HF weg zu orientieren präsent sein wird, weil ich bei ihr aus Bequemlichkeit nicht an den strukturellen Massnahmen gedreht habe. Alma durfte und darf viel zu viel (für ihr Wesen) mit anderen Hunden herumtollen und da ihren Dampf ablassen, anstatt mit mir was zu machen. Ist einfach so.


    Mein Trainer damals hat immer gepredigt und war auch sauer wenn er merkte dass jemand es nicht umsetzt: Das erste Lebensjahr nur an der Leine. Punkt. Da gab es kein wenn und aber für ihn. Ich habe es mit Axel befolgt bis Axel ca. 9 oder 10 Monate alt war und dann habe ich ihn nur in begrenzten Umgebungen frei laufen lassen und da habe ich dann üblicherweise etwas mit ihm geübt, also war auch da immer der mentale Faden zwischen uns spürbar. (Mein ehem. Trainer hat Border Collies aus Top Leistungslinien)

    Für mich würde der Abbruch durch abrufen nur bedeuten, ich unterbreche sie. Kann man bestimmt auch so machen, aber ich will ja dass sie weiß, wenn ich da bin ist das mein Job, also tue ich meinen Job für sie auch sichtlich in dem ich nach ihrem bellen hingehe und übernehme.

    Ja, du hast recht, es ist sehr wichtig, dass es kein Abbruch ist, sondern der Abruf schon erfolgt, sobald der Hund den Reiz am Zaun wahrgenommen hat und/oder gerade gestartet ist.


    Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach mit dem Timing etc. weil es soll ja keine Belohnung fürs Bellen am Zaun sein.

    Könnte nochmal jemand so nett sein und genau beschreiben, wie ein Fährtenleger die Winkel tritt? Also ich weiss zwar, technisch, laut den Zeichnungen wie es sein soll, aber wie gross sind die Abstände zwischen den Tritten am Winkel?

    Durch alles unberechenbare wie Winkel kurz nach Gegenstand etc bekommt man dann leider wieder mehr prüfen, was dir zumindest bei IGP Fährten auch wieder gezogen wird. Das würde ich deswegen nicht zu oft machen. Ich (versuche :D ) das Grundtempo über die Leine zu kontrollieren, sobald der Hund schneller wird, korrigiere ich.

    Ja, das ist auch wieder eine befürchtung. Irgendwann macht man sich ja echt viel Kopf :D

    Wir haben auch nicht das Problem, dass sie Futter übersuchen würde. Sie riecht es, sie ist nicht unkonzentriert oder unaufmerksam. Sie ist nicht kopflos schnell, sie macht ja auch super Winkel.


    Aber es wirkt dadurch einfach "ruckelig". Ich muss ihr irgendwie vermitteln, dass sie langsamer sein soll. :D :S

    Wenn du rausgefunden hast wie das geht (insgesamt langsamer sein), bitte schreib uns das Rezept hier!!!!!

    Ich glaube nicht, dass man das noch hinkriegt, vor allem bei einem schon so fortgeschrittenen Hund mit so vielen Suchkilometern auf dem Buckel, aber es ist auf jeden Fall ein interessantes Projekt.


    Ist es nicht so, dass man das Suchtempo quasi festlegt, wenn man mit dem Welpen beginnt? Dass man es geschickt so macht, dass der Hund von Anfang an langsam sucht? Ich rede nicht aus Erfahrung, da ich nie das Glück hatte, meine Hunde im Welpenalter in Fährte starten zu können aber meinen Nachforschungen und vom Hören zufolge scheint es so zu sein. Bei uns in der Gegend gibt es ein paar HF, deren Hunde fährten auf beneidenswerte Weise OHNE Leine.

    Ich habe vor einiger Zeit eine Idee bei einem erfolgreichen Hundetrainer hier in Spanien gesehen und bei Axel ausprobiert. Klappt sehr gut.


    Wenn der Hund am GS liegt, streichelt man den Hund und legt, für den Hund unbemerkt ein oder mehrere Leckerli UNTER den Hund, natürlich nicht zu weit hinten. Beim Aufstehen macht man den Hund darauf aufmerksamt, dass unter ihm Leckerli liegt und hilft ihm, gerade nach hinten unten, diese aufzusammeln. Das nimmt den Schwung nach vorne aus der "nach dem GS Aktion".


    Im weiteren Verlauf habe ich dann dem Axel Leckerli nach dem GS erst ausgelegt, als er die GS schon verwiesen hat (bzw. mache ich es jetzt auch noch immer wieder mal). Hund liegt und wartet auf Wiederansatz, ich lege Leckerli in den nächsten Fussabdruck und vielleiiiicht noch den zweitnächsten, sage "Warte" und dann "Suuuch".

    Ich handhabe es so:

    Meine Hunde bellen, weil sie etwas vermuten oder gehört haben, ich reagiere, stehe auf und gucke was da ist oder ob da was ist, dann sage ich den Hunden "alles klar, Schluss jetzt, ich übernehme" und schicke sie weg, bzw. bestehe darauf dass sie dann ruhig sind.


    Mein Axel bellt nicht am Gartenzaun wenn ich da bin, weil ich ihn, als er klein war immer aus dem Lauf abgerufen habe, wenn er mit der älteren Hündin zum bellen vorgelaufen ist. Ich habe somit konditioniert, dass wenn es ein Ereignis am Gartenzaun gibt, bedeutet das, dass es bei Frauchen Belohnung gibt und sein Interesse ist bei mir, nicht beim Gartenzaun.

    Ich finde auch, wenn Joker UND du gesundheitlich fit seid, why not?


    Es steht und fällt mit der Art der SD Ausbildung, meiner Meinung nach. Kann der Helfer dosiert arbeiten, so dass du mithalten kannst und Joker langsam herangeführt wird?

    Pepper

    Wir wollen möglichst erst schonmal das "überreizt" nicht erzeugen.

    Ja natürlich, Frust sinnvoll nutzen ist das Ziel.

    Mit Hunden die ein bisschen wenig Spritzigkeit und Motivation haben, kann man Frust auch in der Unterordnung einsetzen. Natürlich kann man den Hund nicht durchdrehen lassen sondern hier ist schon gute Beobachtung bzw. Gefühl des HF gefragt, wie du schon schriebst, wegen dem Timing.


    Z.B. für das Abrufen in den Vorsitz kann ein Kamerad den Hund ein bisschen festhalten wenn der HF schon gerufen hat, sodass der Wille des Hunde zum HF zu rennen und dort seine Belohnung abzuholen besonders gross ist. Man setzt hier auf den Gegendruckreflex des Hundes.


    Insgesamt ist es auch ein Konzept, das der Hund lernen kann. Am Ende bleiben impulsivere Bewegungen und Spannung und der Frust verschwindet, ist also nur Mittel zum Zweck.