DSH aus Leistungszucht nur an Hundesportler oder auch an Famlilen abegeben?

  • Ich habe bisher ja nur mitgelesen. Nun muss ich aber schon sagen, das mich im Anfangsposting die Überschrift stört und zwar "Schäferhunde aus Leistungszucht.." Warum sollen DSH aus LZ nicht auch gute Familienhunde sein und warum soll ein DSH aus der HZ nicht auch mal austicken?
    Ich habe ja nun auch schon einige Würfe gemacht und auch viel Hunde in Familien verkauft und es gab diesbezüglich nie Probleme. Auch HUnde, die als Diensthunde arbeiten sind im Privatbereich sehr umgänglich. Der Besitzer von Iago (Polizeihund in der Schweiz) schrieb mir: "Er ist wirklich in allen
    Belangen ein super toller Hund (Privat und bei der Arbeit). Es ist immer wieder
    erstaunlich, wie gut er zwischen 'Freizeit' und 'Arbeit' switchen kann."
    Und in der Familie sind zwei kleine Kinder. Wer Interesse hat, kann sich ja mal auf meiner Homepage umsehen. Da sind viele Beispiele (Bilder) das es gut funktioniert.


    Ich denke, man kann den Charakter eines Hundes nicht daran festmachen ob er aus LZ oder HZ stammt. Ich kenne z. B auch einen HZ-Rüden der bei einer Siegerhrung auf einer OG-Prüfung grundlos eine Hündin ganz bös angefallen hat so das diese in die Tierklinik musste und auch Personen gegenüber ist er kritisch.
    Was das Thema Anfänger anbelangt: Wir haben alle mal angefangen. Als Züchter bekommt man schon mit der Zeit ein Gespür dafür ob jemand für die Hundehaltung geeignet ist oder nicht. Erst vorgestern hat bei mir ein Mann angerufen wegen eines Welpen. Schon aufgrund des Telefonates war für mich klar das der nie einen Hund von mir bekommt. Wir haben auch schon mal Hunde wieder zurückgeholt weil man uns was Flasches erzählt hat und wir bei einem Besuch feststellten, das die Haltung nicht dem entsprach, was wir uns vorgestellt hatten.


    Auch sollte man als Züchter darauf eingerichtet sein, notfalls einmal einen Welpen länger behalten zu können wenn sich kein geeigneter Platz findet. Wer nur danach schaut so schnell wie möglich den "Stall" leer zu bekommen, sollte nicht züchten.
    Für unseren Nike hatten wir auch div. Intreressenten aber keiner hat uns richtig gepasst. Mit 6 Monaten kam dann die Anfrage von der Kantonspolizei Zürich und da ist er jetzt und alle - einschl. Hund - sind zufrieden.


    Iago (Polizeihund) und seine Familie

  • Auch das Wort "Anfänger". Nach 8 Jahren bezeichne ich mich immer noch als Anfänger, ich lerne immer noch dazu und wenn es nur ist, wie ichs nicht machen will. :rolleyes:

  • Will hier nur mal kurz einwerfen.


    Das Posting hab nicht ICH eröffnet. Das entstammt aus einer Abspaltung eines anderen Themas welches dann von einem MOD als neues Thema geteilt wurde mit meinem Posting am Anfang. :)


    Das nur nebenbei. Von daher ist ggf der Titel etwas irritierend.


    @ Dana: Ich würde dich als Hundesportler bezeichnen. ;)


    Im Übrigen gehe ich auch nur 2-3x in der Woche auf den Hundeplatz und meine Hunde leben übrigens auch nicht im Zwinger, sondern bei mir im Haus. ;)

  • "Kann"...In einigen wenigen Fällen... Wenn der Anfänger über außerordentliches Hintergrundwissen verfügt...


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich komme ja aus einer "Hundesportfamilie", d.h. meine Eltern haben schon Hundesport mit DSH betrieben und bei uns gab es auch immer DSH bis ich zur Welt kam. Dann war erstmal Pause und wir hatten ein paar Teppich-GTIs. Mit 9 habe ich dann meinen ersten DSH bekommen. Einen aus der Hochzucht und ich denke, das war auch ganz gut so. Schau hat mich nie interessiert und ich hab mich mehr und mehr zu den Hunden aus der LZ hingezogen gefühlt, bis ich vor 4 Jahren meine graue Hündin gekauft habe.


    Meine Hunde aus der HZ waren alle arbeitsfreudig und haben viel Spaß gemacht, aber mit der Hündin kann man sie nicht vergleichen. Bei aller Liebe zur HZ hat mich die LZ mehr und mehr begeistert und allein das Übermaß an Arbeitsfreude überzeugt mich. Selbst mein Vater, ein absoluter Liebhaber der HZ, sieht das ebenso.


    Was ich sagen will ist, dass ich mit einem Hund aus der LZ am Anfang meines Hundesportlerlebens womöglich etwas überfordert gewesen wäre.

  • Seit es den DSH gibt, war immer einer in meiner Familie und das Händchen für Hunde wurde mir wohl auch in die Wiege gelegt. Ich selbst hatte meinen ersten DSH mit 11, DDR LZ. Besser gesagt, ich habe 2 Welpen im Schuppen gefunden. Die gehörten jemandem aus dem Haus. Wie ich das mitbekommen habe, hat der sich nicht drum gekümmert, also hab ich das gemacht. Einer der Welpen gehörte plötzlich dem Nachbarn. Das es Hundeplätze gibt, wusste ich damals nicht. Ich wusste nur, dass ein Hund Sitz, Platz, Fuß können muss. Ich hab ihn erzogen und ausgebildet, alles aus dem Bauch heraus. Wir beide waren ein Herz und eine Seele. Er hat immer und nur auf mich gehört. Leider war er mit 2 Jahren verschwunden, mir wurde gesagt, er wurde eingeschläfert. ;(


    Danach war 21 Jahre nix mit Hund, erst als wieder alles passte, musste wieder ein Schäferhund her - und das mit meinem Mann der Angst vor Hunden hatte. :D


    Heute hab ich genau so eine Bindung zu meiner Neela wie damals zu Rex. Von einem Helfer musste ich mir sagen lassen - nachdem er sie versaut hat - dass Neela nicht zum SD taugt, weil unsere Bindung viel zu starkt ist. 8| Sowas finde ich wieder absoluten Schwachsinn. Chandor hat zwar alles was er kann von mir gelernt, ist aber trotzdem eher der Papahund.


    Ich glaube, ich bin etwas vom Thema abgekommen ... :grotwerd:

  • Zu den Begrifflichkeiten:


    "Anfänger": Absoluter Hunde-Neuling.


    "Hundesportler": Jemand, der bereits Erfahrung hat mit der Ausbildung eines Hundes in einer oder auch mehreren Hundesportarten.


    Und dann gibt es noch den großen Bereich zwischen diesen beiden Gruppen.

  • Da mich das Thema auch selber betriftt,ich einiges dazu gesehen und erlebt habe,möchte ich mich einmal dazu äußern..
    Wir selber haben eine DSH Hündin die von allem sehr viel mit bekommen hat..Für mich ist sie nur zum Teil ein"Familienhund"..
    Wobei ich das Wort Familienhund in klammern setzte..Der Grund,die frage wäre,was ist ein Familienhund?
    Wenn ich es mir für mich anschaue,ist ein Familienhund,ein Hund der mich in allen Situationen begleitet.Dessen Reizschwelle und Nervenkostüm,dementsprechend sind..Und genau hier komme ich zum HZ und auch LZ SChäfer.
    Ich habe HZ gesehen,die eher ängstlich sind,die kein gutes Nervenkostüm haben..Sie brauchen vielleicht nicht so gearbeitet werden,sind aber meiner MEinung nach trotz allem,keine guten Familienhunde..
    Für Anfänger geeignet,sicherlich auch nicht wirklich..Wobei es schon auch Unterschiede bei den Anfängern gibt..
    Bei den LZ ist es nicht ganz anders,allerdings bringen diese noch mehr Trieb und Arbeitswillen mit..Einige,wie unsere Hündin hat ihren eigenen Kopf,diese Typen Hunde sind für mich eher keine Anfängerhunde..Auch von ihrem Wesen her,passt sie nicht als typischer Familienhund..Der Grund,eine niedrige Reizschwelle,selbst für einen SChäfer aus LZ leicht Hyper..
    Ich bin immer froh,wenn Züchter diese Hunde in geeignete Hände abgeben,man tut hier weder dem Hund,noch mancher Familie einen gefallen..


    Den LZ SChäfer,als auch den HZ SChäferhund,gibt es für mich nicht..Es gibt in beiden Linien eher pflegeleichtere Vertreter,als auch schwierigere Fälle..
    Unsere Hündin ist im Haus anders als draußen in ihrer Umwelt..Nein unsere Hündin ist nicht die einzige aus zwei Würfen(Wurfwiederholung) die so ist.Selbst erfahrene Hundeführer(Polizeihundeausbilder)waren zum Teil überfordert.Es waren nicht ihre ersten DSH aus LZ Linie..
    Darum kann man einfach nicht Pauschalisieren..




    Viele grüße

  • Hallo,


    erstmal:Wer sich in den Kopf gesetzt hat sich einen LZ zuzulegen
    wird ihn auch bekommen - woher auch immer.
    Jeder Züchter kann seine Welpen abgeben an wen er will,warum also diese Frage?
    Was wird als Antwort erwartet?


    Es gibt Menschen die nichtmal mit einem temperamentvollen JRT klarkommen,
    das kann man ja überhaupt nicht pauschalisieren.Schon gar nicht an der Rasse.


    Eben gelesen das HZ ja teils nervenschwach sind und auch nicht "so" gearbeitet
    werden sollen/können....ist ja mal wieder typisch!
    Kennste einen kennste alle?
    Wo steht denn geschrieben das jeder (Schäfer)Hund per se "gearbeitet" werden muß?
    Ich kenne sehr viele Leute die einen Schäferhund,einen Mali ,Husky oder HSH halten ohne
    Hundesport zu betreiben und die Hunde sind ausgelastet und zufrieden weil sich
    "einfach nur" mit Ihnen befasst wird und sie beschäftigt und ausgelastet werden.


    Was machen wir denn mit einem Junghund,der aufgrund gesundheitlicher Probleme
    niemals Sport machen darf?Einschläfern?


    Die Frage sollte heißen ob ein Privatmensch/oder Familie Willens und in der Lage ist,
    einen solchen Hund zu halten und beschäftigen zu können.
    Da ist man als Züchter gefragt Interessenten zu beraten und aufzuklären.
    Welpen sind ja auch nicht durch die Bank grell oder Schlaftabletten.


    Gruß Michi

  • Zitat


    Wo steht denn geschrieben das jeder (Schäfer)Hund per se "gearbeitet" werden muß?
    Ich kenne sehr viele Leute die einen Schäferhund,einen Mali ,Husky oder HSH halten ohne
    Hundesport zu betreiben und die Hunde sind ausgelastet und zufrieden weil sich
    "einfach nur" mit Ihnen befasst wird und sie beschäftigt und ausgelastet werden.

    Das steht nirgends geschrieben, sondern das sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen. Der DSH ist eine Arbeitsrasse! (Dass es Zuchtlinien gibt in denen auf die diesbezügliche Eignung weniger Wert gelegt wird lassen wir jetzt mal außen vor.) Der Begriff "Arbeitsrasse" impliziert, dass diesen Hunden eine Triebveranlagung und Bewegungsfreude angezüchtet wurde die über das übliche Maß hinaus geht. Wie übrigens auch beim Jack Russell Terrier. Wenn ich mir als Hundehalter so einen Hund ins Haus hole, dann muss es ganz klar für mich sein dass ich bei solchen Rassen a) das kleine ABC der Hundeerziehung nicht schleifen lassen darf, und b) ich die durch die angezüchteten speziellen Triebveranlagungen entstehenden Bedürfnissen solcher Rassen in irgend einer Weise gerecht werden muss. Ansonsten muss ich mir einen Hund einer Rasse ins Haus holen, die keine Anforderungen stellt die über das Halten einer durchschnittlichen Gesellschaftsrasse wie z.B. dem Mops hinaus gehen (wobei viele Hundehalter noch nicht mal die Bedürfnisse solcher Hunde erfüllen können oder wollen).


    Dass eine rassegerechte Auslastung außerhalb der Schutzhundeplätze gerade von Schäferhundlern immer wieder in Frage gestellt wird zeugt für mich allerdings davon, wie wenig "wir" immer noch über unseren Tellerrand gucken können. Es kommt nicht auf die Frage an "Hundeplatz ja oder nein", sondern darauf wieviel Erfahrung ein Hundehalter besitzt, welche Persönlichkeit, und welchen Willen seinen Hund artgerecht zu beschäftigen. Ich habe z.B. einen Rüdenwelpen an ein älteres Ehepaar abgegeben, mitten in eine Stadt, die nie einen Hundeplatz betreten haben oder werden. Dieser Hund hat neben einer guten Grundausbildung ein tägliches Beschäftigungspensum, welches ich meinen Hunden in drei Tagen nicht biete. Obwohl keine Hundesportler sind diese Hundehalter aber keine "Anfänger", sondern sehr erfahrene Hundehalter. (Das ist übrigens kein Einzelfall, fast aus jedem Wurf geht mind. ein Welpe in ähnliche Hände.)


    Und das ist halt "unser" SV-internes Problem: Wie sehen in jedem Nichthundesportler einen "Anfänger". Dabei gibt es zig Hundehalter "von privat" (auch so eine idiotische SVler-Wortkreation) die mehr Erfahrung und/oder Bauchgefühl für den Hund haben als viele sog. "Hundesportler".

  • Ich habe HZ und LZ, sie sind Landeier - Wald und Wiesenhunde, die ich überall mit hinnehmen kann, auch mitten in die Stadt. Die Stadt ist zwar nicht mein Ding, aber wenns unbedingt sein muss, haben sie keine Probleme damit. Wenn ein Hund das nicht aushält, würde ich sagen, da wurde von Anfang an was versäumt.


    Auch wenn der Große keine Hundeplatzambitionen hat, möchte er gearbeitet/beschäftigt werden. Nur seine Interessen liegen halt wo anders als bei meinem LZ-Mädchen.


    Und was ist für mich ein Familienhund ... sie leben in/mit meiner Familie, sie begleiten mich überall hin. Sie nehmens mir nicht übel, wenn ich eine zeit lang nix mit ihnen machen kann. Sie bleiben alleine im Haus, ohne es zu zerstören. Es können jederzeit Gäste kommen, ohne gefressen/belästigt zu werden. Sie sind freundlich zu Nachbarn, aber auch neutral zu Fremden. Trotzdem passen sie auf, wer hier her gehört und wer nicht.