Welchen soll ich nehmen?

  • Hallo,
    ich habe mir gestern zwei 5 Monate alte Hunde angesehen. Ich muss sagen, dass ich zu dem Rüden eine Verbindung spüre. Er ist wunderschön und wird sehr groß. Seine Schwester ist wesentlich kleiner, aber die Dominante. Sie buhlt um Aufmerksamkeit, fixiert mein Gesicht oder auch den Dummi, bringt ihn mir zu zurück.
    Der Rüde apportiert auch für mich, wirkt aber oft abgelenkt und scheint es nicht so wichtig zu nehmen, seine Aufgabe auszuführen. Er gibt auf, sobald sie beim Spiel mitmacht.
    Liegt das jetzt an der Rangordnung, oder hat er weniger Spaß und Elan am Spiel???
    Während wir uns mit dem Züchter unterhielten, lag er immer unabhängig auf der Wiese, während sie sich jederzeit freute, wenn man sie rief. Es hatte den Eindruck, dass sie sehr darauf bedacht war, dem Menschen Gefallen zu tun, freut sich über jedes Kommando.
    Er war sehr lieb, ließ sich gern streicheln, gab aber immer schnell beim Spiel auf, bzw. ließ sich im Gegensatz zu ihr mehr überreden, als wirklich mit Elan dabei zu sein.
    Ich will die Lernbereitschaft sowie den Spieltrieb des Rüden nicht falsch einschätzen. Lag es an der Anwesenhheit der höherrangigeren Schwester oder ist es sein Charakter, lieber etwas träger zu sein??? Ich fand seine Ruhe für einen 5 Monate jungen Hund merkwürdig und hoffe doch auf einen hund, der das Spielen und die Bewegung liebt!!!

  • Ganz ehrlich? Keinen von Beiden!!!


    Wenn Du keinen Welpen nimmst, den Du von vorne herein so prägen und formen kannst wie Du möchtest, dann nimm einen Hund, der bereits in einem Alter ist von dem man ihn zuverlässig vorröntgen kann! Zudem ist die Möglichkeit, daß diese beiden Hunde von Welpenzeit an eng zusammen gelebt haben, sehr wahrscheinlich, und somit sind sie mehr aufeinander geprägt als auf den Menschen. Bei solchen Hunden haben sich bereits viele Türen geschlossen die man nie wieder auf bekommt, in Bezug auf die Bindung zum Menschen und die Bereitschaft/Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Menschen.


    Es ist sehr sehr zeitaufwendig zwei gleichaltrige Welpen/Junghunde gleich gut zu prägen und zu beschäftigen. Wenn sich der Halter dafür nicht Stunden Zeit nimmt am Tag und viel Mühe gibt, besitzen solche Hunde später immer irgendwelche Defizite im mentalen Bereich. Und oft ist es so daß ein Züchter sich nicht gezielt für die Arbeit entscheidet, zwei oder gar mehr Welpen aufzuziehen, sondern er kann oft schlichtweg seine Welpen nicht verkaufen. Und die Ladenhüter bleiben dann halt einfach zusammen in einem Zwinger oder nebeneinander sitzen, ohne daß sich ausreichend so um sie gekümmert wird wie es für eine optimale Prägung notwendig wäre.


    Zudem würde es auch mich stutzig machen wenn ein Junghund übermäßig ruhig ist. Entweder er ist mental eine Schlaftablette und relativ trieblos, oder aber er besitzt keinerlei Kondition weil er fast ausschließlich im Zwinger ist und kaum Auslauf erhält, oder aber er hat gesundheitliche Probleme (z.B. mit dem Herzen oder dem Skelettapparat).

  • Vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort. Also sah ich das richtig, dass es ungewöhnlich ist, dass er in dem Alter so ruhig ist.
    Die Hunde leben im Haus und haben großes Grundstück. Super Lage. Rüde hätte er selbst gern behalten, hat sich also viel beschäftigt. Sah jetzt aber ein, dass man nicht drei hunden gerecht werden Kann (Mutter, Vater, Sohn). Die Hündin ist die "Ladenhüterin".
    Schäferhundwelpen sollten also alle SEHR agil sein. Ist das richtig?

  • Unser Problem ist:
    Fakt, wir haben uns definitiv entschieden, dass wieder ein Hund in unser Leben gehören muss.
    Wir haben zwei Kinder, sind also daran gebunden, unsere Urlaubstagen auf alle Ferienzeiten zu verteilen.
    Wir haben also nur drei Wochen Zeit, ab Stück Urlaub zu nehmen!!!!!!!!!!!
    Können wir es schaffen, einen Welpen aufzunehmen und ihn zu trainieren, nach nur drei Wochen täglich 7 Stunden allein zu bleiben??????????

  • Schaffen kann man das ob das gut ist weiß ich nicht kann dir aber aus eigenerErfahrung sagen das wir uns einen Wappen geholt haben und er vom ersten Tag an acht Stunden alleine war und sie hat bis heute kein Problem damit und macht ist ganz ruhig wenn sie allein ist.

  • Du darfst nicht davon ausgehen daß alles stimmt, was Du von einem Züchter/Verkäufer erzählst bekommst. Meinen ersten DSH habe ich gekauft von einem Diensthundeführer, der mir erzählt hat der Hund wäre 5 Monate alt und würde nur deswegen verkauft werden weil die kleine Tochter in den letzten Monaten so oft krank gewesen wäre und die Ehefrau sich deswegen weniger um den Hund kümmern konnte als geplant. Was ich da als völlig unbedarfter Neuling dann gekauft habe war ein bereits 7 Monate alter Hund (die Papiere habe ich erst nach dem Kauf erhalten) mit einer kapitalen Hüftgelenksluxation, den mir mein Tierarzt 5 Tage später eingeschläfert hat. Von dem wurde mir dann erklärt daß dieser Hund bereits vorgeröngt worden war und aufgrund seiner katastrophalen Hüfte an den Deppen verkauft wurde, der jeden Morgen irgendwo aufsteht und den so ein Verkäufer nur finden muß.


    Ich würde an Eurer Stelle nach einem Welpen schauen oder einem Hund, der über das Alter hinaus ist welches er zum Vorröntgen haben muß. 4 bis 5 Monate ist ein ziemlich blödes Alter, um einen Hund zu kaufen/verkaufen. Auch vom mentalen Bereich her.


    Beim Hundekauf sollte man nichts über's Knie brechen. Beim Schäferhund gibt es so viele Welpen, da könntet Ihr nach einem Wurf schauen bei dem die Welpen Anfang der Sommerferien abgabebereit sind. Dann hättet Ihr doch schon mal 6 Wochen.


    In wie weit man einen Welpen/Junghund alleine lassen kann richtet sich u.a. nach den örtlichen Gegebenheiten. Ich kann meine Hunde während meiner Arbeitszeit im Zwinger unterbringen. Da ist ein junger Hund natürlich weniger gefährdet und kann weniger anstellen als wenn er in der Wohnung gehalten wird. Hinzu komtm ob es unmittelbare Nachbarn gibt, die sich gestört fühlen könnten wenn der Kleine mal Terror macht. I.d.R. reichen ein paar Wochen zum Eingewöhnen, aber man muß halt damit rechnen daß es auch mal länger dauern kann.

  • Oh, Mäuschen90. Wir waren schon ganz in Trauer, weil ich hier kurz davor bin, dem Welpen, den wir eigentlich zugesagt haben, absagen zu müssen. Haben wir aber noch nicht übers Herz gebracht. Natürlich hätten wir am Liebsten einen Welpen, der sich von Anfang an auf uns und unsere Lebensgewohnheiten prägt.
    Uns fällt ein Stein vom Herzen, zu hören, dass wir es nicht ganz ausschließen MÜSSEN.
    Was bedeutet Wappen? Wie alt war sie?

  • Sie war da drei Monate alt als wir sie geholt haben sie kannte da uns nicht und wir sie nicht trotzdem hat's gleich gefunkt
    Das einzige was wir nach den acht Stunden und manchmal auch mehr gemacht haben und auch heute noch machen ist halt ganzviel spielen.
    Und selbst wenn wir zu Hause sind ist sie draussen allein da sie nur draussen lebt.
    Als welpe hat sie immer noch nen Spielzeug wie quietschi oder pluschtier mit im Zwinger gehabt.
    Also ich würde noch nicht absagen.
    Das Wappen links unter dem Bild ist das bundesland

  • Also ich würde mir an eurer Stelle auch einen Welpen am Anfang der Sommerferien holen. So ein Eingewöhnen erfordert unter Umständen Zeit und auf jeden Fall Organisation.
    Unter anderem auch längere Zeit unterbrochene Nächte mit Pipi-Pausen oder Pipi-Putz-Aktionen...
    Und auch das Alleinebleiben sollte langsam trainiert werden. Da finde ich 3 Wochen recht knapp.
    Wenn ich mir ein älteres Tier holen würde, würde ich auch auf jeden Fall drauf achten ob vorgeröngt wurde und das ggfalls machen lassen.
    Was wollt ihr denn mit dem Hund machen? Soll das ein reiner Familienhund sein oder soll er sportlich geführt werden?
    Bei einem reinen Familienhund ist ein ruhiger, gelassener Welpe eher angezeigt ( vorallem auch bei kleinen Kindern ), wie ein quirliger, triebstarker Welpe. Zum Sport eher andersherum.
    Ich würde mich auf jeden Fall vom Züchter gut beraten lassen und alles gut überdenken, vorallem die äußeren Umstände, und dann entscheiden.

  • Ich habe meine Zanni mit 5,5 Monaten bekommen, sie ist mein absoluter Traumhund. Heute ist sie 8,5 Jahre alt !


    Sie hatte sich damals ganz schnell eingelbt und es war kein Problem sie länger allein zu lassen, es funktionierte alles super gut !!




    Auch meine Lena holte ich mir mit knapp 5 Monaten !! Eigentlich war ich zum Züchter gefahren um mir einen Welpen an zu sehen - doch dann


    sah ich Lena und irgendwie war sie sofort etwas ganz besonderes für mich !!! Ich ließ mein Herz entscheiden und statt eines Welpen holte ich


    mir die süße Lena, auch sie gewöhnte sich super schnell ein und dass obwohl ich kurz nach ihrem Einzug schwer erkrankte ...........


    Lena ist heute genau 18 monate alt und ein herrlich unkomplizierter Hund !!!




    Ich bedaure nur, dass ich bei Zanni und Lena nicht die ersten Wochen mit ihnen erleben durfte. In beide Hunde hatte ich mich verliebt und bei


    beiden wollte ich eigentlich einen kleinen Welpen !!! Ich habe mein Herz entscheiden lassen und das war richtig !!




    Ich habe es nie bereut mich für Zanni und Lena entschieden zu haben !!




    Waschbär


    Es ist schlimm, was du mit deinem kleinen Welpen erlebt hast !


    ABER du kannst doch nicht einfach sagen, dass man einem Züchter nicht glauben kann ! Ganz sicher gibt es schwarze Schafe, wie überall !


    ABER, was habe ich als Züchter davon, wenn ich den Leuten etwas Falsches erzähle ????? Nichts - außer Ärger und Stress !!!


    ....... und ein guter Ruf ist schnell kaputt.


    Wir verkaufen nicht nur Welpen, wir begleiten unsere Welpenkäufer so lange wie sie unsere Hilfe brauchen und wollen !

  • Hallo Kiara,


    genauso ist es.
    Wir hatten uns vorher auch Welpen angeschaut, sind dann noch zu einem anderen Züchter gefahren, der 6 Monate junge Junghunde hatte.
    Ich habe mein Herz entscheiden lassen für den 6monatigen Rüden, und es war die beste Entscheidung. :thumbup:

  • Kiara, ich züchte selbst. Und ich weiß trotzdem daß manche Züchter ihren Welpenkäufern das Blaue vom Himmel runterlügen! Oft genug werde ich danach gefragt ob ich nach einem Welpen für jemandem im Bekanntenkreis schauen kann. Teilweise recherchiere ich z.B. während der Telefonate im Hintergrund in den Genetics nach den HD-Befunden von Eltern- und Großelterntieren. Und sorry, wenn mir ein Züchter erzählt seine Mutterlinien wäre bis in die Steinzeit "HD-frei", ich in den Genetics aber lese daß die Mutter der angebotenen Welpen ein a3 hat, deren Mutter ein a2 hatte und deren Mutter wiederum ein a3, ist das für mich Betrug! Zudem bekomme ich oft genug mit daß kaputte Hunde an völlig ahnungslose Leute abgegeben werden, denen nicht ehrlich gesagt wird warum der betreffende Hund nicht weiter ausgebildet wird. Wenn ein Hund mit 7 oder 8 Monaten bereits starke Arthroseablagerungen in den Ellenbogen hat, dann werden auf Hund und Halter unweigerlich ziemlich früh größere Probleme zukommen. Dito bei Hunden, die z.B. aufgrund von CES-Symptomen "in gute Hände abgegeben" werden. Gerade im Schäferhundbereich gibt es ziemlich viele "Schwarze Peter", die Leuten untergejubelt werden die nicht wissen was sie sich damit einhandeln.


    Bei einem Hund im Alter von 5 Monaten wäre ich immer vorsichtig! Wenn es ein ordentlicher Züchter ist, wird der den Umstand, daß das ein schwieriges Alter zum verkaufen ist, von sich aus ansprechen, und eine entsprechende Röntgenklausel in den Vertrag aufnehmen (bezüglich dessen wie verfahren wird sollte das Vorröntgen nicht O.K. sein).

  • Kann Waschbär nur zustimmen! 5 Monate ist in meinen Augen das ungeeignetste Alter einen Hund abzugeben. Es kommt zwar im Einzelfall auch immer auf den Hund und die Situation an, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Junghunde in diesem Alter oft nochmal in eine kritische Phase kommen (auch hormonell bedingt). Oft zeigen sie in diesem Alter nochmal vermehrt Unsicherheiten; ein Umfeldwechsel kann sich dann besonders negativ auswirken.


    Ich würde in jedem Fall einen Welpen kaufen. Da stehen einem alle Wege offen!
    Als ich damals Elli mit 8 Wochen bekam, habe ich mir drei Wochen Urlaub für die Eingewöhnungszeit genommen. Bei Elli haben diese drei Wochen völlig ausgereicht um sich einzuleben. Wir haben in dieser Zeit eine gute Bindung aufgebaut, sie ist stubenrein geworden (naja, das war sie in zwei Tagen... ^^ ) und wir haben langsam das Alleinbleiben geübt.
    Es gibt aber auch kein Alter, in dem sich der Hund schneller eingewöhnt als in der Welpenzeit!


    Wenn es ein älterer Hund sein soll, dann würde ich zu einem Hund ab einem Jahr aufwärts tendieren, der bereits geröngt wurde (und zwar samt Rücken!!!!).

  • die erfahrung hab ich auch gemacht. hab mir auch so einen 5 monate alten ladenhüter letztes jahr gekauft. war ein griff ins klo :\