Nasenarbeit / Fährte & Co /Praxisarbeit

  • Hmm, also mit Fährten(aufbau) hat das meiner Meinung nach nicht wirklich was zu tun. Er schnuppert ein bisschen am Boden rum und frisst recht lustlos ein paar Futterkroketten, guckt dabei in der Gegend rum und latscht dann nach 50 Sekunden einfach davon. :/

    Ich finde, da gehört erstmal ne' Leine dran, und der HF dazu. Ihr macht das gemeinsam, der Hund soll hier was lernen und braucht entsprechendes Feedback vom HF.

    Dann erstmal ein klares Startsignal "such" (jetzt geht's los, und jetzt kann hier geschnuppert und ganz tolles Futter gefunden werden!).

    Rumgucken sollten sie dabei ja nicht, aber klar tun sie das grade am Anfang auch mal, wenn in der Umgebung was spannendes passiert. Ich sage dann meist "ah-ah" o.ä. Das ist kein böses Schimpfen, nur ein Hinweis, dass der Hund grade nicht tut was er soll. Dieses Kommando lernen sie bei mir aber schon vorher im Alltag, die wissen dann also schon "ich bin hier grade auf'm falschen Dampfer". Wenn er wieder weitersucht, wird gelobt "feeeiiin such, super such".

    Gleiches, wenn der Hund das Quadrat deutlich verlässt oder nach einigen Sekunden keine Anstalten macht, von selbst wieder rein zu gehen. Dabei blockiere ich dann auch passiv über die Leine. Ist er wieder drin - feiiin such.


    Und ganz wichtig: der HF beendet die Übung, nicht der Hund. Also bevor der Hund die Lust verliert, oder sich nicht mehr konzentrieren kann, holt der HF den Hund aus dem Fährtenquadrat raus.


    Ich hab dazu Futter in der Hand, und strecke die dem Hund wortlos recht zügig unter die Schnauze und "ziehe" mir den dann so aus dem Suchquadrat raus, dazu gibt's das Abschlusswort "fertig". Macht man das immer, wird der Hund bald wissen, nach "fertig" ist das Training vorbei.
    Es gibt auch Leute die rufen den Hund beim Namen aus dem Quadrat raus zu sich her.. da gibt's sicher noch viele andere Möglichkeiten.


    Bisschen mehr Hunger würde dem Burschen auch nicht schaden, dann steigt der Elan vielleicht. ^^ ;)


    Noch kurz am Rande was zum Gelände: Vielleicht täusche ich mich, aber das sieht aus wie ein kleines Stück Wiese im Garten/am Hof. Dagegen spricht zwar nichts, aber man sollte im Aufbau halt darauf achten, dass das Fleckchen Erde wo man das Quadrat legt, möglichst unberührt ist.
    Natürlich kann man nicht vermeiden, dass da auf der Wiese vielleicht 3 Stunden vorher mal eine Katze oder ein Reh rum gehuscht ist, aber was halt nicht sein sollte, ist Gelände, wo ständig Leute drauf rumlaufen oder knapp dran vorbeilaufen oder so. No-Go ist auch die Gartenwiese, wo der Hund selber ständig drauf rumläuft, bzw. das zur Verfügung hat.


    Der Hund soll ja eigentlich nicht das Futter suchen (das ist nur der Verstärker) sondern die Bodenverletzung. Um das zu verstehen, muss er den verletzten Boden klar vom unverletzten, unberührte Boden daneben differenzieren können - was er nur kann, wenn die Fläche zuvor eben möglichst unberührt ist/war.

  • Hallo Ruebchen,


    da hast du natürlich Recht mit.

    Es war heute morgen nur durch Schwiegervater gemacht worden und erstmal ein Anfang für Bobby sein Futter nicht wie gewohnt im Napf zu bekommen. Der Mann ist über 70 Jahre und kümmert sich rührend um Bobby während mein Mann und ich Arbeiten müssen.

    Ich hatte ihn gebeten das heute morgen mit Bobby so bissel zu machen. Schwiegervater hatte Spaß dabei und mir ging's nur erstmal darum das Bobby sein Futter nun draußen bekommt und er die Brocken erschnüffeln sollte.

    Wir sind ja ganz am Anfang mit der "Nasenarbeit" für zu Hause zu üben.

    Schwiegervater hat dann einfach dieses Video gemacht und mir zugeschickt.

    Bobby hatte ja jetzt erst letzten Sonntag mit mir beim SV seine erste Übung in Fährtenaufbau gehabt.

    Auch war es für mich das erste Mal dieses Video bei YT und dann hier reinzustellen.

    Da ich ja danach gefragt hatte, finde ich gut wie du das erklärt und interpretiert hast. Sicherlich werden mein Mann und ich es richtig nach der Einweisung vom Trainer wie am Sonntag erklärt mit Bobby machen.

    Unsere Hausaufgabe halt vom Trainer ;)


    L.G.

  • Inka Alles klar, ich dachte jetzt, das war eine "ernste" Trainingseinheit, und ihr habt das so im Verein gezeigt bekommen, drum hab' ich da mal so eingehakt. :)

    Nur zu oft würde ich das so "larifari" nicht machen, denke da verwirrt man den Hund.. das eine Mal soll er korrekt mitarbeiten, das andere Mal fällt wieder alles aus dem Rahmen.

    Dann den Schwiegervater lieber ohne austreten eines Quadrates einfach das Futter ins (hohe) Gras streuen lassen und den Hund das da ohne Kommando einfach selbstständig raus friemeln lassen, dann hat er auch was zu tun, und ihr macht euch den Aufbau (wenn ihr da jetzt dran bleibt, werdet ihr sicher bald Fortschritte sehen) nicht kaputt.

  • Dann den Schwiegervater lieber ohne austreten eines Quadrates einfach das Futter ins (hohe) Gras streuen lassen und den Hund das da ohne Kommando einfach selbstständig raus friemeln lassen, dann hat er auch was zu tun, und ihr macht euch den Aufbau (wenn ihr da jetzt dran bleibt, werdet ihr sicher bald Fortschritte sehen) nicht kaputt.

    Genau das wäre auch mein Vorschlag gewesen.

    Wenn ihr euch ernsthaft in die Fährtenarbeit einarbeiten möchtet, würde ich es auch ernsthaft betreiben.


    So hat dies für mich auch nur was mit Futtersuchen zu tun. Ruebchen hat es ja schon ganz toll erklärt :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Wenn Bobby nicht so sehr verfressen ist, würde ich ihn auch eher hungrig zur Fährte mitnehmen. Ist er sehr verfressen (den Anschein macht es mir allerdings nicht oder aber, er war schon pappsatt), dann lieber vorher füttern.


    Ich würde für eure nächste Hausaufgabe auf eine Wiese gehen, die nicht zu hoch ist und da das nächste Futterquadrat machen. Nehmt Bobby hungrig mit oder nehmt Futter, was er ganz besonders gerne mag. Und wenn er noch am Suchen ist und richtig Bock drauf hat, nehmt ihr ihn mit Futter wieder aus dem Quadrat raus. So, dass er noch gar keinen Bock hat, aufzuhören. Ihr könnt dann eine kleine Pause machen und in der Zeit ein 2. Futterquadrat treten und da genauso wieder verfahren.


    Wichtig ist, wie Ruebchen geschrieben hat, aufzuhören, bevor der Hund keine Lust mehr hat.

  • Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, das hat nichts mit Fährtenaufbau zu tun.

    Ich habe mit meinen Jungspund mit 10 Wochen angefangen ein Fährtenqudrat auf kurzer Wiese zu legen.

    An der Seite kam ein Fährtenschild rein, der Kleine mit Geschirr und Leine dran, hingeführt und

    Kommando SUCH. Kurz vor dem Ende, es lagen noch einige Lekkerlis im Viereck, habe ich ihn noch mal

    gelobt, ihn hochgenommen und weggetragen. (Er war am zappeln und wollte wieder hin und genau das wollte ich.)

    Beim nächsten mal ging es für ihn nicht schnell genug, um ins Viereck zu kommen.

    Mir war zwar bewußt, das ich mir eine kleine Baustelle da aufgemacht habe (ziehen zum Ansatz), aber,

    ich wollte erst mal den Drang zu suchen unterstützen. Diese Baustelle kann man aber später wieder abbauen.

  • Ich habe gestern nach der Arbeit auch noch eine Fährte gemacht und war wieder auf der abgemähten Wiese. Durch den vielen Regen hier war sie an einigen Stellen schön patschig. Im Großen und Ganzen war ich mit Crazys Arbeit sehr zufrieden, bei einem GS, den ich in einen Maulwurfshügel eingedrückt habe, musste ich sie kurz blockieren. Sie war so auf die Fährte konzentriert, dass sie ihn erst nicht wahrgenommen hat. Alle anderen 9 GS wurden perfekt verwiesen :)

    Zum Ende (ich hatte etwas über 1000 Schritte gelegt) war die Konzentration wohl alle, da war sie mal kurz neben der Fährte bzw. kam etwas ins Schwimmen. Sie kam dann aber wieder gut rein und suchte gut bis zum Ende des Schenkels.


    Es ist echt blöd, dass es jetzt so früh dunkel wird, da muss man sich nach der Arbeit echt beeilen, wenn man die Fährte länger als eine halbe Stunde liegen lassen will. Aber gut, am 2. Dezember-Wochenende ist unsere letzte Prüfung, nochmal eine IGP-FH, und dann ist erst mal Pause, da wird wahrscheinlich sowieso nur noch am Wochenende eine Fährte gemacht werden können.

  • Wie sind denn Eure Erfahrungen/Euer Weg zum Verweisen von Gegenständen? Gesondert von der Fährte aufbauen oder gleich mit der Fährte kombinieren? Würde mich sehr über ein paar Anregungen freuen. :) Im Jagdgebrauchshundewesen ist das Verweisen ja doch etwas anders und da baue ich es z. B. unabhängig von der Fährte auf.

  • Ja, unabhängig von der Fährte aufbauen finde ich persönlich besser. Da kann man in Ruhe schön daran arbeiten, an vielen Orten generalisieren, mit verschiedenen Gegenständen und man kriegt gleich eine grosse Belohnungshistorie drauf.


    Ich habe es aufgebaut wie für die Substanzsuche weil Axel und ich das mal eine Weile lang gemacht haben.


    Wir haben anfangs ein 1 Eurostück genommen um das punktgenaue Verweisen zu lernen. Für die Substanzsuche war das zuerst im Stehen und der Abstand der Nase zum GS war relevant aber der Umbau auf Verweisen im Liegen war dann ein Kinderspiel.

    Unsere Trainingstechnik war shaping.

    :) <3

  • Ah, hinzufüg:

    Ich habe kein Platzkommando eingeführt, sondern wollte, dass der Schlüsselreiz zum Platz machen, der GS selbst ist.

    Ich habe dann bei Fortschritt, dan Gegenstand auch mit einer Schnur bewegt um das selbstständige und flotte Platzmachen zu fördern und die Motivation.

    Trotzdem macht Axel teilweise nicht flott Platz auf dem Acker :D

    Aber naja, wollte es als Anregung noch hinzufügen ;)

  • Ich habe die GS auch gesondert aufgebaut, zuerst im Wohnzimmer ohne Ablenkung. Ich habe ihn dicht am Boden in der Hand gehalten, Crazy war sehr interessiert und ich habe abgewartet. Irgendwann hat sie sich hingelegt und da gab es dann großes Lob. So haben wir es langsam aufgebaut und dann draußen das gleiche, da ging es aber sehr schnell. Dann kam der erste GS am Ende auf die Fährte. Da habe ich dann die Leine geblockt und anfangs noch mit leichtem Platzkommando unterstützt.

  • Bei meiner inzwischen Rentnerin (Shiva) habe ich die Gegenstände auch außerhalb der Fährte beigebracht.

    Bei meinem Harvey habe ich mal einen für mich neuen Weg eingeschlagen. Der Gegenstand gehörte von

    Anfang an mit dazu. Mit 10 Wochen habe ich mit ihm angefangen, wenn der Gegenstand kam, hatte ich ihn kurz gehalten, meine Hand mit Futter drinn darüber gehalten, als er sich irgendwann hingelegt hat, um an das Futter zu kommen, gab es Party mit jede Menge Futter. Als er das intus hatte, habe ich nur noch ein paar kleine Futterbrocken auf den GG gelegt und wenn er beim absuchen zum GG kam, zack, lag er schon, ohne Kommando. Ich habe es bei Harvey so gemacht, ich wollte ihm von klein auf vermitteln, dass er die GG suchen soll und nicht irgend einen Jackpott, oder Ball

    ect. am Ende. Er freut sich jedesmal, knallt sich vor dem GG hin und wir feiern Party mit Futter.