Probleme mit Hundebegegnungen

  • Hi,

    Elli ist an der Leine null entspannt gewesen! auch heute noch muss ich sie mir schnappen bevor sie den anderen Hund fixiert! Wir haben Elli seit ca. 7 Monaten erst und sie wird jetzt 7. Was ich damit sagen will ist folgendes es wird, aber man braucht viel Geduld evtl. Wenn Sie dir fast den Arm rausreißt mit 8 Monaten und du Angst vor der Pubertät hast, dann wäre mein Vorschlag zeitgleich zum Hundetraining mit Krafttraining zu beginnen. Das kann dir Sicherheit vermitteln, dass du den Hund locker halten kannst. Ansonsten Abstand halten, Straßenseite wechseln, evtl. auf das Feld ausweichen, positive Ablenkung mit tollem Spielzeug schaffen etc. auf die Wiese setzen wie Sora schrieb und beobachten lassen. Und geh bitte möglichst früh mit dem Hund auch in die Stadt, damit der Hund sich an sowas gewöhnen kann. Ich kann ein Lied davon singen wenn man versucht einem älteren Hund, der das nie gelernt hat noch bei bringen zu müssen.

    Dranbleiben ist die Devise

  • Roopa, ich beschäftige mich doch aber mit der Materie. Wir hatten Kontakt zu insgesamt 4 Hundetrainern, ich lese fast nur noch Sachen zum Thema Leinenaggression, Leinenführigkeit und Bindungsaufbau, habe unzählige Videos geschaut, gehe zum Gruppen- und Einzeltraining...

    In jeden Spaziergang baue ich Gehorsamsübungen, Suchen, Leinenführigkeitstraining mit ein. Was ich mir vorwerfen muss, ist dass ich nicht genug Hundebegegnungen suche, also im normalen Alltag. Da ist meine Angst kein guter Ratgeber. Ich habe gehofft, dass es durch das Training und das Spielen in den beiden Gruppen im Alltag besser wird, so dass die Begegnungen einfacher werden. Ist aber nicht so.

    Und ja, dadurch, dass sie immer nur stückchenweise neben mir läuft, weil es halt noch nicht so gut klappt mit dem Fuß laufen, ist das Blockieren schwierig. Wenn ich sie Sitz machen lasse und es tatsächlich auch schaffe in ihrer Erregung, dann versucht sie, zumindest mit dem Kopf rechts und links an mir vorbeizukommen und weiterzubellen. Aber wenn sie am ausflippen ist, ist es schwierig, sie überhaupt zum sitzen zu bringen.

    Der Rat unserer ersten Hundetrainerin war, Begegnungen erstmal zu vermeiden. Umzudrehen, notfalls in die Pampa zu verschwinden, in eine andere Richtung gehen... Das habe ich die ersten Wochen so gemacht. Auch jetzt versuche ich noch, zumindest einen größeren Bogen zu laufen, was in der Stadt natürlich kaum geht. Die andere Straßenseite ist für Cora nicht weit genug weg, um die Situation ruhig zu überstehen. Viele sagen ja auch, besser ist, man versucht, zügig aneinander vorbeizugehen als den Hund sitzen zu lassen. Aber in der Stadt bin ich mit ihr auch selten, ja, Vermeidung. Genau das, was ich gemäß der beiden jetzigen Trainern nicht machen soll.


    @Ellionore, Ablenkung mit Spielzeug und Leckerlis habe ich auch schon versucht, aber da ist der Reiz der anderen Hunde größer. Elli ist ein weißer Schäferhund? Ist sie am Anfang auch jeden Hund angegangen? Und könnt ihr inzwischen mit ihr durch die Stadt?


    Pinguetta, wir haben eine Hundeschule, die das ab und zu macht. Aber wir sind ja jetzt schon bei zwei Trainern, bei denen wir uns eigentlich gut aufgehoben fühlen. Da machen wir auch gemeinsame Spaziergänge, nur nicht in der Stadt oder so, weil die Trainingsplätze ländlich liegen.

    Ich habe mal ein bisschen in deinem Faden gestöbert. Das klingt doch aber alles schon sehr gut...

  • Hi,

    ja Elli ist ein weißer Schäferhund und ja sie springt wenn ich sie lassen würde aus Angst/Unsicherheit voll in die Leine. Und mein Hundetrainer meinte auch, wir sollen alle Begegnungen meiden. Haben wir probiert und für uns als nicht praktikabel erachtet.

    Zeitweise haben wir sogar mit Wasser gearbeitet um sie aus der Situation zu holen!

    Und ja wir gehen durch Städte, auf Märkte oder an Strände und um dich zu beruhigen es ist leichter mit deinem Hund in einer fremden Umgebung (kein Territorium) mit vielen Reizen zu arbeiten als du denkst. Dein Hund wird die meisten Hunde gar nicht wahrnehmen. Nochmal nicht meiden und Situationen kontrolliert ausprobieren. Roopa schrieb es ja schon du/ihr müsst eure Lösung finden, wir können nur Ansätze liefern. Bei Martin Rütter geht immer alles mit dem Futterbeutel toll! Bei uns würde das vermutlich nicht funktionieren. Aber man kann zeitgleich mehrere verschiedene Sachen/Methoden ausprobieren und wie gesagt nicht aufgeben sondern lange probieren immer wieder testen. Meiner Frau hatte es geholfen, dass sie Elli auch nur mit einer Hand halten kann durch Stabilitätstraining hatte sie sich das erarbeitet. Das kann wie gesagt einem die notwendige Sicherheit geben.

  • Huhu und guten Morgen,


    neben allen tollen Tipps und Ratschlägen die hier schon stehen, vielleicht noch eins. Das hat mir nämlich am Anfang alle Gassigänge etwas vermiest, und tut es heute noch gelegentlich. Also bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Meister dieser Kunst und reiß auch nicht die Klappe auf. Blende aus was andere Leute auf den Spaziergängen sagen, keiner dieser Kommentare ist es wert auch nur ansatzweise beachtet zu werden. Das hat nichts damit zu tun unbelehrbar zu sein, sondern dient der Nervenschonung. Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber so ab und an treffen ich auf der Hunderunde die tollsten Gestalten, mit den dämlichsten Weisheiten und Sprüchen die man sich denken kann.


    Mein persönliches Highlight war eine Dame die sich richtig aggressiv mit mir gestritten hat, dass das kein Schäferhund sei. Da ist Sennenhund und Husky drin :/=O. Sie muss das wissen, sie hätte ja Ahnung, veräppeln ließe sie sich nicht. So jetzt weiß ich bescheid über meinen Hund! (des Rätsels Lösung ist DHS/Tervueren) Und der Rest der Kommentare die einen selbst so tierisch nervös machen haben, wenn man sie mit Abstand betrachtet, die gleiche Qualität. Vor allem die, die sich um Erziehungsmethoden und Verhalten drehen.


    Die kennen dich nicht, deinen Hund nicht und wissen oft so wenig über Hunde, dass man meinen könnte sie haben noch nie einen gesehen, auch dann wenn sie selbst einen dabei haben. Dafür treffen sie stets den Ton absoluter Wahrheit und Weisheit. Für mich, die ich anfangs noch etwas unsicher war und es teilweise noch heute bin, war das ein Grauen. Das absolute Grauen um ehrlich sein. Lass dich davon nicht entmutigen.


    Bauch rein, Brust raus und erhobenen Hauptes raus in die Welt mit dem Wauzer!


    LG

    Babsi mit Tilli (gelegenheitsleinenziehende Frustsängerin...aber ich bilde mir ein, inzwischen unter 90 db zu bleiben, senkt den Peinlichkeitsfaktor aber nur geringfügig)

  • Ansonsten kann ich noch ein gutes Halti empfehlen. Ich nutze unseres nach wie vor täglich. Meistens hat Harras es einfach "nur" um. Am Anfang auch ohne Leine, damit er sich dran gewöhnt.

    Jetzt sage ich nur zu ihm "Schnute rein" und er wendet mir seine Schnauze zu und steckt sie selbst ins Halti. Wenn ich eingreifen muss, seine Aufmerksamkeit auf mich zwingen muss, dann erfolgt ein

    starker Ruck am Halti. Doch das Handling damit sollte man sich von einem Trainer zeigen lassen.


    Ich habe erst ein Halti aus Nylonbändern aus dem Tierfachhandel gekauft, ein einfaches zum Ausprobieren. Das konnte Harras aber selbst abstreifen. Dann habe ich mir eines anfertigen lassen bei http://www.RHRH.de

    Das ist aus BioThane gefertig. Mittlerweile ist mal eine Niete abgegangen. Die hat mir der Schuster dann erneuert.

  • Übrigens mein Antwortspruch, wenn wieder jemand kommt, dessen Fifi Angst vorm Schäferhund hat, weil er (angeblich) schon mal von einem gebissen worden ist

    (in Wirklichkeit haben die Hundebesitzer Angst um ihr eigenes Wohlergehen - haha)

    "Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Meiner ist auch schon mal von einem Rehpinscher gebissen worden."

    Meistens fällt den Leuten dann die Kinnlade runter und ich gehe seelenruhig (äußerlich) weiter. Wie es in mir aussieht, müssen diese Idioten nicht wissen.

  • Ich sag manchmal gerne, komm Elli an dem Leckerbissen ist doch nix dran.^^

    Situativ wenn ein kleiner Hund auf uns frei zudackelt kommt auch mal gern o schau mal Futter kommt:D

  • aber Tilli hat schon einen guten Punkt gehabt für die beiden.

  • Ja, ich habe ja auch schon geschrieben, für mich sind die Menschen bei den Hundebegegnungen noch schlimmer als die Hunde...


    Ellionore, reicht es bei Elli, in der Stadt die Straßenseite zu wechseln oder müsst ihr mehr auf sie einwirken? Auf einem Markt ist es ja gar nicht unbedingt möglich, immer auszuweichen. Wie haltet ihr sie denn dann davon ab, so zu reagieren?

  • Wenn ich nicht ausweichen kann und wenigstens ein paar Meter zwischen uns und den anderen Hund bringen kann und Tilli unbedingt zu dem anderen Hund hin will, rede ich mit ihr. Ich hab ihr Balli am Strick dabei für solche Fälle. Es geht mit 'bei mir' los, und wenn ich merke ihr geht die Konzentration flöten und sie schafft es nimmer neben mir zu bleiben, zeig ich ihr den Ball mit 'guck mal was ich hier hab'. Sind wir dann halbwegs würdevoll dran vorbei, gibts Lob und Balli. Mit Leckerchen ist nix zu machen bei ihr.


    Ich hab das mit der Innenstadt zu Anfang auch schleifen lassen. Eine entspannte und trotzdem wuselige Umgebung zum üben bieten bei uns Zooläden. Da sind die Leute meist etwas lockerer. Jedenfalls haben wir da fast nie was Negatives erlebt.

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum. Wir haben seit knapp zwei Monaten eine junge Schäferhündin, 7,5 Monate alt. Leider rastet sie bei Hundebegegnungen aus, springt in die Leine, bellt wie verrückt. Wir sind mit ihr 1x pro Woche in einer Hundeschule (seit 4 Wochen, vorher war ich bei einer Hundetrainerin in der Einzelstunde) und jetzt zusätzlich 1x pro Woche in einer weiteren Trainingsgruppe. In diesen Gruppen verhält sie sich anfangs genauso, also wenn sie auf die Hunde trifft. Dann bekommen wie sie aber beruhigt und sie macht alles mit. Wir können sie dann auch frei ablegen, zusammen spazieren gehen, aneinander vorbei gehen üben usw., im Anschluss tollt sie auch mit den anderen Hunden herum. Aber wenn wir auf der Straße einem Hund begegnen, ist es ganz schwierig. Für mich sind Spaziergänge schon ein richtiger Spießrutenlauf geworden...


    Jetzt frage ich mich, ob es vielleicht etwas bringen würde, sich Trainingspartner zu suchen. Also Leute mit Hunden, die mit uns Begegnungen üben und dann auch mit uns spazieren gehen. Auf der Straße wird einem leider oft nur Unverständnis entgegengebracht, teilweise wohl auch Angst...


    Sonst noch Ideen? ;;)

    Hi,


    es wurde ja schon viel Hifreiches gesagt:)


    Vielleicht noch als Ergänzung (sos denn nicht schon da stand und ichs überlesen habe): Es kann sein, dass die Kleine sich aktuell in einer "Angstphase" befindet, was ganz normal wäre. Was nach außen aggressiv wirkt, kann von innen her durch Unsicherheit motiviert sein. Man muss sich klar machen, dass fremde Hunde immer erstmal eine potentielle Bedrohung darstellen. Und Hunde, die "aggressiv" reagieren, tun das nicht selten in einem präventiven Sinn ("komm mir nicht zu nah, sonst....").

    Die Kommunikation seitens des Hundes könnte entsprechend ein "hilf mir!" bedeuten. Der Hund braucht also Selbstvertrauen und Vertrauen in Herrchen/Frauchen. Wenn dann noch dazu kommt, dass der Hund "denkt", er sei für diese Begegnungen zuständig, verstärkt sich das Unsicherheitsgefühl, weil er zu viel Verantwortung tragen muss, was er noch nicht kann.


    Daher wäre es vielleicht sinnvoll, ihr Stück für Stück dieses Vertrauen zu geben. ZB bei der Hundebegegnung: Abstand halten (aber nicht in einem fluchtartigen Sinn zB die Straßenstei wechseln, da das den Hund eher noch bestärken könnte in dem Gedanken, dass es da eine Gefahr gibt, der man ausweichen muss), sich selbst räumlich immer zwischen die "Gefahr" und den Hund bringen. Die "Gefahr" nicht groß beachten, dem Hund aber schon kommunizieren, dass man sie bemerkt hat: "Jaa, ich weiß, da ist ein Hund. Superspannend (ironisch)! Aber alles gut, hab ihn gesehn, jetzt gehn wir weiter!". Wenn wir so reden, denken wir ähnlich. Und das allein lässt uns schon ruhiger werden und damit auch den Hund.

    Vor allem aber auch im Alltag üben. Eine komische Mülltonne ist da ein super Übobjekt:) Oder eben andere, ihr angsteinfößende Dinge. Bei Hundebegegnungen immer klar machen, dass dein Hund die nicht zu regeln hat, sondern Du allein. Das gilt auch für befreundete Hunde!


    Und allgemein: Ruhig werden! Ist das A und O. Dafür brauchts keinen Ashram, keine Therapie, das stimmt. Es braucht halt Ruhe und Achtsamkeit. Das aber kann man lernen. Und man profitiert davon weit über das Thema "Hund" hinaus:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ja, ich habe ja auch schon geschrieben, für mich sind die Menschen bei den Hundebegegnungen noch schlimmer als die Hunde...


    Ellionore, reicht es bei Elli, in der Stadt die Straßenseite zu wechseln oder müsst ihr mehr auf sie einwirken? Auf einem Markt ist es ja gar nicht unbedingt möglich, immer auszuweichen. Wie haltet ihr sie denn dann davon ab, so zu reagieren?

    Hi,

    je nachdem es kommt immer auf die Situation an/ den anderen Hund. Ich agiere in der Regel wenn ich sehe wie Elli sich anspannt/ bzw. davor. Bei uns ist es das davor handeln das ausschlaggebende.

    Aber das bringt dir evtl. nicht viel, weil Elli nun ein mal ein älterer Hund ist, der niemals etwas bei seinen Vorbesitzern erlebt hatte und wir nun einem sehr sensiblen Hund an all das gewöhnen müssen.


    Zum Thema Markt auch hier gilt vorausschauend agieren und Hund kurz führen, evtl. erst die Gasse betreten, wenn der andere Hund raus ist. Aber wie gesagt Elli hat in der Stadt oder Markt vieles das sie mehr stresst oder fasziniert. Ein Beispiel, Herrchen oder Frauchen betritt einen Laden/ Stand, der Hund muss draußen mit dem anderen Partner warten. Elli fixiert dann nur den Laden/Stand da kann ein Hund an ihr vorbei laufen, es passiert nix.


    Und ich/wir haben schon vieles gehabt umgeworfene Bank/Tisch auf einem Mittelaltermarkt/ umgeworfener Café Latte mal 2 oder der Versuch das Kassenhäuschen zu stürmen um mal ein paar Erlebnisse zu nennen.

  • @Ellionore, dann geht ihr aber schon sehr selbstbewusst damit um, oder? Unsere Trainerin hat uns als Hausaufgabe u.a. gegeben, mal einen Eisdielenbesuch zu versuchen, aber ich habe mich noch nicht getraut...


    @Lupus, ja, wir denken ja auch, dass da Angst eine große Rolle spielt. Ich würde ihr ja gerne zu verstehen geben, dass wir das für sie regeln, aber das klappt ja anscheinend noch nicht. Wie vermittle ich ihr das denn? Indem ich sie eher aus der Situation bringe oder indem ich versuche, sie zügig durch zu bringen? Es ist schwer, sie überhaupt zu erreichen, wenn sie in ihrem Film ist. Vorher reagieren, solange sie noch ansprechbar ist, wie Ellionore schreibt, klingt natürlich gut. Aber ich halte sie nicht solange auf mich oder Ball oder Leckerli usw. fixiert, bis der andere Hund weg ist oder wir vorbei sind. Andere sagen mir wieder, dass ich versuchen soll, gar nicht im Vorfeld zu reagieren, nicht mal die Leine enger zu halten, weil Hund das merkt und die potentielle Gefahr noch größer wird.

    Ihr habt mir ja schon viele Tipps gegeben. Ist mit all dem gemeint, dem Hund zu vermitteln, dass man das für ihn regelt? Oder gibt es da noch einen eigenen "Trick"?


    Ich weiß, es gibt nicht den perfekten Weg für alle. Ich bin euch auch wirklich dankbar, dass ihr euch so viel Zeit nehmt. Dass ich nicht die erste in diesem Forum mit dem Problem bin, ist mir schon klar und ihr schreibt das alles sicher nicht zum ersten Mal.


    Ist es eigentlich wirklich so, dass Schäferhunde ab der Pubertät oder spätestens wenn sie erwachsen sind, kein Interesse mehr an Hundekontakten haben? In der Gruppe habe ich schon den Eindruck, dass ihr das Tollen mit den anderen Spaß macht. Da ist auch noch ein weiterer erwachsener Schäfer, der auch noch spielt.