Hundebox = wegsperren?

  • mh, ich sehe eine box auch nicht negativ - es findet ja keine "grundsätzliche haltung" in der box statt, sondern sie soll ja als kurzzeitaufenthalt als schutz- oder ruhezone dienen


    wegsperren ... mh irgenwie klingt das so als würde man jedes hilfsmittel in der hundeerziehung verteufeln müssen

    aber hilfsmittel sinnvoll eingesetzt sind dann eben einfach nur hilfsmittel und keine strafe

    Hi,


    ich finde, es kommt halt drauf an, wie man sie nutzt. Steht sie immer offen, so dass der Hund jederzeit rein und raus kann und sie wird rein als Ruheraum nutzt - super Sache, da sie ja Geborgenheit ausstrahlt (wenn mans ein wenig gemütlich macht).


    Aber wenn man sie schließt, so dass der Hund nicht raus kann, ist es schlicht ein "einsperren" in einen kleinen Käfig. Sperrt man den Hund ein, weil er seine "5 Minuten" hat oder sonstwie als Erziehungsmethode, ist es schlicht ein "wegsperren". Ich denke, wenn man die richtigen Begriffe benutzt, wird auch der Sachverhalt an sich klarer.


    Das ist bei anderen Sachen ja auch so: Ein "Teletakt" ist nichts anderes als ein Elektroschocker, der Schmerzen verursachen soll. "Positive Verstärkung" beinhaltet immer auch Strafe, usw.

    Aber oft reden wir uns die Sachen schön, grad weil unser Gewissen sich meldet. Ich hatte meines zB seinerzeit einfach mit dem Verstand zugeschüttet, weil ich die Begründung pro Box "zum Sauberwerden" so einleuchtend fand....


    Geht also nie um Vorwürfe, sondern nur darum, es richtig zu machen:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ich denke nicht dass das VetAmt einschreiten wird wenn man einen Welpen in den allerersten Tagen Nachts in einer Hundebox schlafen lässt.

    Argos hat das erste Jahr nachts in der geschlossenen Box verbracht.

    Ist schon interessant, wie sich Hundehalter das Tierschutzgesetz hinbiegen.

    In eurem Fall ist es einfach so: Wo kein Kläger, da kein Richter.

    Trotzdem ist es rechtswidrig.

    mh, ich sehe eine box auch nicht negativ - es findet ja keine "grundsätzliche haltung" in der box statt, sondern sie soll ja als kurzzeitaufenthalt als schutz- oder ruhezone dienen


    Es kommt gar nicht darauf an, wie DU oder andere Hundehalter das Gesetz sehen, auslegen oder verstehen.

    Das Gesetz ist EINDEUTIG.

    Da gibt es keine Ausnahmen für Welpen, für irgendein Training, oder eine Umdeutung der Box als Urlaubsort.


    Die Auslegung des Gesetzes ist klargestellt worden durch Fachleute.


    Zitat:


    Immer häufiger wird die Hundebox mit geschlossener Tür im häuslichen Bereich verwendet, um Welpen und Junghunde zu erziehen oder um die Hunde auf eine für den Menschen bequeme Art und Weise zuverlässig zu kontrollieren.

    Der Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Verwendung der geschlossenen Hundebox tierschutzrechtlich erlaubt ist? Falls ja, unter welchen Bedingungen darf sie eingesetzt werden?

    Die Rechtsvorschriften der TierSchHundeV sehen drei Ausnahmen vor.


    (2 der Ausnahmen sind für uns nicht interessant, weil sie die Box beim Transport betreffen und die Box in der Versuchstierhaltung. Eine Ausnahme gibt es nur bei Punkt c). Damit ist die Frage nach Ausnahmen beantwortet.)


    c) während einer tierärztlichen Behandlung,........


    Nur diese Ausnahmeregelung kann für die Verwendung der geschlossenen Hundebox herangezogen werden.
    (Ich habe die Aussage mal vergrößert, damit man sie auch ohne Brille lesen kann.)


    Welche rechtlichen Voraussetzungen folgen daraus für den Einsatz der geschlossenen Hundebox?

    Der Einsatz der Hundebox mit geschlossener Tür ist im Einzelfall im Rahmen einer tierärztlichen Behandlung möglich.


    https://tierschutzbeirat-rlp.de/themen/hundebox/index.php


    Der Tierschutzbeirat hat Aussagen von Hirt, Maisack, und Moritz einbezogen.

    Das sind Fachleute, die auch bei Gerichtsentscheidungen im Tierschutz in die Urteilsfindung mit einbezogen werden.

  • Es kommt doch auch immer auf die Situation an. Durch eine Box können viele Konfliktsituationen vermieden werden. Gerade wenn es z.B. um die Eingewöhnung eines bereits älteren Hundes in eine neue Familie geht. Durch sie kann man völlig entspannt beobachten wie ein Hund auf für ihn völlig neue Situationen reagiert.


    Z.B. als Malou in ihre neue Familie gezogen ist war es mir wichtig dass sie anfangs in der Wohnung bei bestimmten Konstellationen erst einmal in eine Box kommt. Hier bei mir hat das Zusammenleben nicht mehr funktioniert weil sie mich absolut kompromisslos als Ressource gegen die anderen Hündinnen verteidigt hat. Und sei Dir sicher: Auch Du wirst es nicht in den Nachrichten hören wollen dass ein Schäferhund derart heftig und blitzschnell auf ein 2-jähriges Kind reagiert, wenn diese z.B. beim Papa auf den Schoß klettern möchte. In so einem Fall muss erst einmal abgeklärt werden dass der Hund nicht entsprechend auch auf Kinder reagiert. Bisher gab es nie irgendwelche diesbezüglichen Tendenzen bei ihr zu erkennen, und sie kannte den Umgang mit Kindern von Welpe an und war da immer völlig entspannt. Es lebten hier aber keine kleinen Kinder in ihrem direkten Lebensumfeld. Das ist noch mal etwas anderes, wenn im direkten Lebensumfeld Kleinkinder die Ressource Mensch beanspruchen.


    Wir reden hier über einen Hund der im Dienst kompromisslos sein muss, mit einer entsprechenden Mentalität. Der aber im häuslichen Umfeld im Haus in der Familie und demächst nicht nur mit einem, sondern mit zwei kleinen Kindern klar kommen muss. Der Himmel auf Erden sozusagen. Aber in den so ein Hund erst mal mit entsprechender Umsicht intergiert werden muss, bis man weiß wie er z.B. auf Kleinkinder reagiert, die Nachts ins Schlafzimmer tapsen und bei Mama und Papa ins Bett wollen. Und da gibt es nicht viel Spielraum für Experimente.

  • wegsperren ... mh irgenwie klingt das so als würde man jedes hilfsmittel in der hundeerziehung verteufeln müssen

    aber hilfsmittel sinnvoll eingesetzt sind dann eben einfach nur hilfsmittel und keine strafe

    Es gibt Hilfsmittel, die aus gutem Grund verboten sind in der Erziehung, z. B. Stachelhalsbänder, Teletakt usw. wie auch geschlossene Boxen.

    Durch das Einsperren in einer Box lernt ein Hund rein gar nichts.

    Die Box dient nur der Bequemlichkeit des Menschen.

  • In so einem Fall muss erst einmal abgeklärt werden dass der Hund nicht entsprechend auch auf Kinder reagiert.

    Einen Hund, der mich kompromisslos als Ressource verteidigt, hätte ich NIEMALS in einen Haushalt mit kleinen Kindern vermittelt.

  • Muriel: Es lebt aber nun mal nicht jeder in Rheinland-Pfalz...


    Und ja, wenn es das Beste für meinen Hund ist, dann kommt der auch mal in eine Box (z.B. als zugekaufter Welpe für 2 bis 4 Nächte). Für mich gehört das "Boxentraining" zur Erziehung eines Hundes dazu, genau so wie auch jeder Hund lernen sollte problemlos einen Maulkorb zu tragen. D.h. ich erziehe meinen Hund dazu dass er den Aufenthalt in der Box positiv verknüpft. Denn wenn der Fall eintritt dass ein Hund aus medizinischen Gründen in eine Box muss, und er hat den Aufenthalt darin zuvor nicht positiv verknüpft, wird das absolut furchtbar für ihn!!! Erst recht wenn er in fremder Umgebung in eine Box muss, z.B. in der Tierklinik. Dann kann das sogar so weit führen dass ihn das das Leben kosten kann, wenn er z.B. nach einer schweren OP in Panik darin zu randalieren beginnt, nur weil er's nicht kennt (derartige Fälle hat es schon gegeben).


    Auch für den Transport im Auto in der Box ist es meiner Meinung nach besser für den Welpen wenn man den Aufenthalt darin zuvor in entspannter Atmosphäre im sicheren Umfeld der Wohnung trainiert. Und nicht den Welpen "stumpf" im Auto in die Box sperrt, so dass er nicht nur mit der Fahrereri zurecht kommen muss, sondern auch noch gleichzeitig mit dem bis dato unbekannten Aufenthalt in der Box.

  • I.d.R. braucht es nur ganz wenige Nächte bis der Welpe gelernt hat sich nachts zu melden wenn er raus muss.

    So eine Aussage finde ich sehr unseriös.

    Junge Welpen können ihre Ausscheidungen nicht willentlich kontrollieren, das bedeutet, sie können Stubenreinheit auch nicht lernen, im Sinn von einem Training.

    Junge Welpen verlassen in der Regel instinktiv ihren Schlafplatz, wenn sie pinkeln müssen. Mit einer bewussten Entscheidung hat das nichts zu tun.

    Mit der Aussage, sie müssten die Stubenreinheit lernen, weckt man unrealistische Erwartungen an den Welpen.

    Wie sich das auswirkt, sieht man regelmäßig in Hundeforen.


    Die Sauberkeit hängt bei Mensch und Tier von einer geistigen und körperlichen Reife ab.

    Vorher kann man nichts üben oder erwarten.

    Man kann auch ein menschliches Baby nicht dazu erziehen, sich zu melden, wenn es muss.

  • Einen Hund, der mich kompromisslos als Ressource verteidigt, hätte ich NIEMALS in einen Haushalt mit kleinen Kindern vermittelt.

    Der Hund wurde nicht als Familienhund angeschafft, sondern als Diensthund einer Landesbehörde. Lebt aber außerhalb der Dienstzeit im häuslichen Umfeld des Diensthundeführers. Und eine Ressourcenverteidigung (einzig auf die Ressource Mensch bezogen) erfolgte hier ausschließlich gegen die anderen Hündinnen des eigenen Rudels. Nie gegen Menschen, und auch nie gegen fremde Hunde. Trotzdem muss man in solchen Fällen erst einmal eine Zeit lang beobachten wie der Hund auf bisher ungewohnte Lebensverhältnisse reagiert. In dem Fall Kleinkinder. Und sollte es "im abgesicherten Modus" die kleinsten Anzeichen dafür geben dass das mit Hund und Kind nicht gut gehen könnte, dann wechselt der Hund zu einem Diensthundeführer ohne Kinder.


    Hunde ohne mentales und körperliches Durchsetzungsvermögen kannst Du als Diensthund nicht gebrauchen! Die Hunde, die von den Behörden angekauft werden, lassen sich alle die Butter nicht vom Brot nehmen. Und bisher hat es mit Hunden, die von mir an die Polizei gegangen sind, auch in den Familien der Diesthundeführer immer sehr gut funktioniert. Trotzdem: Am Anfang sichter man die Situationen, die völlig neu für den Hund sind, IMMER ab! Gerade wenn Kinder im Spiel sind!!!


    Im übrigen befindet sich ein Diensthund während der Dienstzeit sehr häufig in einer Box. Es gibt Tage, da haben die Hunde keinen einzigen Einsatz. Sind aber immer mit dabei. Und wenn viel anderes zu tun ist, dann müssen sie halt in der Box warten und kommen nur alle paar Stunden raus. Diese Zeit verschlafen die Hunde i.d.R. Genau wie sie auch Bürozeiten ihrer Diensthundeführer verschlafen (da können sie ja auch keine Partys feiern).

  • Muriel: Ein Welpe lernt auf diese Weise nicht nicht seine Schließmuskeln zu kontrollieren. Sondern sich entsprechend zu melden wenn er mal muss. Was daran unseriös sein soll erschließt sich mir nicht. Ich hab bei meinen Welpen immer welche dabei die mich bereits mit 7 bis 8 Wochen durch ihr Verhalten zuverlässig wecken wenn sie raus müssen. Und die anderen lernen das in der 9. Woche ganz schnell, wenn ihre Menschen nicht ganz eklatant etwas falsch machen. Ein Welpe muss doch nur ein- bis zweimal erleben durch welches Verhalten sein Mensch aufwacht und ihn raus bringt, dann wird er das künftig relativ zuverlässig zeigen.

  • Muriel: Es lebt aber nun mal nicht jeder in Rheinland-Pfalz...

    Die Tierschutz-Hundeverordnung ist Bundesrecht - gilt damit für alle Bundesländer.

    Kann man hier nachlesen:


    https://www.schleswig-holstein…rechtlicheGrundlagen.html


    Und die Aussagen von Hirt, Maisack, und Moritz werden bundesweit bei Gerichtsurteilen berücksichtigt.


    Um Welpen an eine Box zu gewöhnen, muss man den Welpen nicht ständig einsperren.

    Wenn man ihm in der offenen Box Futter oder Kausachen gibt, wird sie ihm auch vertraut.

    Meine Hunde bleiben alle ohne Probleme in einer Box, auch die erwachsenen Hunde, die ich aufnehme.

    Das lernen sie ganz einfach während der Autofahrt.

  • Man kann auch ein menschliches Baby nicht dazu erziehen, sich zu melden, wenn es muss.

    Das kenne ich aber anders. Google mal nach dem Begriff "windelfrei"... Ältere Babys machen durchaus darauf aufmerksam wenn sie mal "müssen", sofern sie erleben durften dass das für sie komfortversprechend ist. Fand ich erstaunlich, als ich das bei Bekannten erlebt habe. Man kennt ja ansonsten nur die "Pampers-Babys", denen antrainiert wird in die Windeln zu machen. Und ein Welpe im Alter von 9 Wochen entspricht entwicklungtechnisch ja in etwa einem Baby im Alter von mal mind. 9 Monaten.

  • Ein Welpe muss doch nur ein- bis zweimal erleben durch welches Verhalten sein Mensch aufwacht und ihn raus bringt, dann wird er das künftig relativ zuverlässig zeigen.

    Das setzt voraus, dass der Welpe willentlich einhalten kann, bis der Mensch die Tür nach draußen öffnet.

    Das kann er aber im jungen Alter noch nicht. Er kann auch nicht willentlich pinkeln, weil er den Druck in der Blase noch gar nicht bewusst wahrnehmen kann. Dafür fehlt noch die neuronale Struktur im Gehirn.


    Ich hab bei meinen Welpen immer welche dabei die mich bereits mit 7 bis 8 Wochen durch ihr Verhalten zuverlässig wecken wenn sie raus müssen.

    ^^ Welpen schlafen oft noch nicht durch. Besonders nicht, wenn sie einsam in einer Box liegen.

    Sie wachen auf und werden unruhig, weil ihnen die körperliche Nähe fehlt.

    Mensch denkt: Der Welpe muss mal, bringt ihn raus und Welpe pinkelt.

    Ja, Welpen müssen pinkeln nach dem Aufwachen.

    Der Welpe hat dich nicht geweckt, weil er pinkeln muss, sondern muss pinkeln, weil er aufgewacht ist.

  • . Ältere Babys machen durchaus darauf aufmerksam wenn sie mal "müssen", sofern sie erleben durften dass das für sie komfortversprechend ist.

    Wenn man auf feine Anzeichen achtet, ist es durchaus möglich, Babys windelfrei zu halten.

    Ich habe auch immer erkannt, wenn meine Kinder als Baby pinkeln oder kacken mussten.

    Es gibt auch Welpen, die mit 10 Wochen stubenrein sind.

    Beides ist möglich, wenn der Mensch bzw. die Mutter auf die Signale achtet und ein gutes Timing hat.

  • Das setzt voraus, dass der Welpe willentlich einhalten kann, bis der Mensch die Tür nach draußen öffnet.

    Das kann er aber im jungen Alter noch nicht. Er kann auch nicht willentlich pinkeln, weil er den Druck in der Blase noch gar nicht bewusst wahrnehmen kann. Dafür fehlt noch die neuronale Struktur im Gehirn.

    Dann scheinen meine Welpen und die manch anderer Züchter Wunderwelpen zu sein. Die können schon sehr früh bewusst wahrnehmen dass sie "Druck auf der Blase" haben (oder auch "auf dem Darm"). Wie sonst kommt es dazu dass selbst sehr junge Welpen plötzlich ihr Spiel unterbrechen, um schnurrstracks nach draussen oder auf ein ettliche Meter entferntes Welpenklo zu flitzen um ihr Geschäft dort zu erledigen. Und wenn ich mit einem Wurf Welpen zusammen schlafe, dann sitzen die nicht in einzeln in Boxen, sondern liegen um mich herum. Entweder an mich angekuschelt oder zusammengekuschelt mit ein oder zwei Geschwistern. Und ja, einzelne dieser Welpen wecken mich dann tatsächlich, teilweise schon ziemlich massiv, weil sie wach werden und "müssen" und deswegen nach draussen wollen. Natürlich muss man dann schnell sein beim Türe öffnen, je jünger die Welpen sind, egal ob wir in der Wohnung schlafen oder im Zwinger.


    Die Taktik der Welpen dabei ist verschieden. Derzeit habe ich nachdringliches Zwicken mit den Schneidezähnen und massives Abschleck-Überfallkommando im Angebot. Und diese Taktik haben die begonnen zu entwickeln in der 7./8. Lebenswoche.