Hund will immer jagen. Antijagdtraining für Hunde?

  • So, wir arbeiten immer noch an den Aufgaben aus Woche 3, das reagieren und kommen auf die Pfeife bei Ablenkung. Wir kommen nur langsam voran, es geht mal besser mal schlechter. Mal ist sie sofort wach beim Pfiff und rennt sofort zu mir, mal zuckt sie noch nicht mal mit der Wimper und schnüffelt weiter am Grashalm rum. Da brauch ich dann schonmal noch Körpereinsatz indem ich mich wegbewege, nochmal pfeife und die Beute mitnehme.

    Aber das wird schon...


    Woche 4 bei Daniel:

    Lektion Reizangeltraining und Abruf aus dem hetzen

    4 Videos diesmal, davon 9 minuten Reizangel und hetzen, 6 Minuten Erklärung Sprühhalsband, 4 Minuten Verabschiedung.


    Reizangeltraining zu zweit, also mit 2 Reizangeln, einer als Ablenkungsreiz und einer als Belohnungsreiz. Das finde ich gut, denn so hat die Belohnung den selben Wert wie der Reiz von dem der Hund ablassen sollte. Werde ich auf jeden Fall mit meinem Mann demnächst mal angehen.

    Abrufen aus dem hetzen ist dann der Abruf aus dem hinterherrennen von einem geworfenen Ball. Also schon ein sehr sehr großer Reiz für viele Hunde. Und für Lexy auch.

    Ich denke wenn das mal sicher funktioniert, dann hab ich auch Chancen, dass ein Vogel mal auf dem Feld sitzen bleiben kann :)

    Aber bis dahin müssen wir noch fleissig üben.

    Im Prinzip ist das Abrufen beim hinterherrennen nach einem Ball die Probe aufs Exempel ob der Abruf denn auch sitzt.


    Fazit nach Woche 4: Das Ende bestätigt den Eindruck vom ganzen Kurs. Die Aufbereitung der Videos und Webseite ist Top. Aber der Preis steht in keinem Verhältnis zu dem was man bekommt und ist viel zu teuer.

    Es lohnt sich meiner Meinung nach nicht diesen Kurs zu diesem Preis zu buchen.

    Die Versprochenen Bonus Webinare sind Rezepte für Hundekuchen und eine Futterberatung :-/

    Die Kontaktaufnahme seitens Doguniversity nach der Buchung des Kurses, war eine Bitte um Teilnahme an einer Umfrage zum Kurs und ansonsten 3 mal die Nachfrage per Mail ob man nicht noch eine Futterberatung machen möchte.

    So nett der Daniel erscheint, aber dieser Versuch war ein Satz mit x und unter Erfahrung zu verbuchen, aber nicht unter Vergrößerung meines Wissensschatzes.


    Wir werden weiter üben und üben und üben ....

    Einmal editiert, zuletzt von nette ()

  • Danke für den erneuten Bericht :thumbup:


    Ich kann meinen Hund von jedem geworfenen Gegenstand abrufen oder ablegen und es klappt. Auch aus dem rennen heraus.

    Bei Wild sieht bzw sah die Sache gleich anders aus. Aber gut, er ist ja was die geringe Gier nach Bällen usw angeht nicht wirklich DSH Typisch ;)

  • Danke nette , dass du deine Erfahrungen mit diesem Kurs hier mit uns teilt. So weiß man dann, dass man sich das schenken kann, auch wenn ich den Daniel in seinen YouTube Videos mag.

  • Letztens haben wir eine Gruppe Rehe beobachtet, von denen sich 2 Böcke bekämpft haben. Das war dann ehern so, dass sie da auch zuschauen konnte " was machen die da?" und war auch ansprechbar und konnte zwischendurch sogar auch ein Kommando ausführen - also ehern so als würde sie Hunde beobachten. Aber sobald die Rehe wegrennen, geht sie steil und ich erreiche sie nicht mehr.

    Seinen Hund erreichen und ihn wieder ansprechbar machen, daß ist das schwierigste am Rückruf aus dem Hetzen.


    Manche Hunde werden im hohen Trieb richtig schwerhörig. Sie haben nur noch das Rehehetzen im Kopf und blenden alles andere um sich herum aus.

    Diese Hunde können ein Kommando überhaupt nicht mehr wahrnehmen in diesen Zustand.



    Ich kann meinen Hund aus diesen tranceähnlichen Zustand wieder heraus holen, indem ich ihn erschrecke.

    Sie beachtet mich dann wieder und hat dann nicht nur das Rehehetzen im Kopf. Sie nimmt dann auch wieder meine Kommandos an.


    Ich kann meinen Hund erschrecken, indem ich ihn auf die Schulter tippe oder im Fell zupfe, indem ich ihn laut anbrülle oder auf Entfernung auch mit einem Vibratorhalsband.

    Ein Vibratorhalsband verursacht keine Schmerzen, aber erschrecken tut sich meine Bea trotzdem bei dem Vibrator und wird wieder ansprechbar.




    Jeder Hund reagiert anders. Was bei uns funktioniert hat, muß bei andere Hunde noch lange nicht funktionieren.




    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie es ernst meint, denn ein Vogel im Garten hätte schon fast sein Leben gelassen, wenn mein Mann nicht sofort als sie ihn schnappte "aus" gebrüllt hätte und sie so total erschrocken den Vogel wieder ausgespuckt hat.

    Vielleicht muß sich deine Lexy auch nur erschrecken, damit sie die Kommandos wieder annehmen kann.

  • Woche 4 bei Daniel:

    Lektion Reizangeltraining und Abruf aus dem hetzen

    4 Videos diesmal, davon 9 minuten Reizangel und hetzen, 6 Minuten Erklärung Sprühhalsband, 4 Minuten Verabschiedung.

    Könntest du dann bitte auch noch mal berichten, wie er das Sprühhalsband anwendet.

    Wenn ich das Vibratorhalsband verwende, kommt bei mir das Kommando gleich hinterher oder Vibrator und Kommando gleichzeitig.

  • Im Prinzip ist das Abrufen beim hinterherrennen nach einem Ball die Probe aufs Exempel ob der Abruf denn auch sitzt.

    Tja, und manche Leute beklagen sich, daß der Abruf aus dem Hetzen nicht klappt und haben den Abruf beim hinterherrennen nach einem Ball noch nie geübt.

  • Manche Hunde werden im hohen Trieb richtig schwerhörig. Sie haben nur noch das Rehehetzen im Kopf und blenden alles andere um sich herum aus.

    Diese Hunde können ein Kommando überhaupt nicht mehr wahrnehmen in diesen Zustand.

    Vielleicht muß sich deine Lexy auch nur erschrecken, damit sie die Kommandos wieder annehmen kann.

    Wenn Lexy im "Modus" ist, dann nimmt die nix war, sie nimmt dann auch körperlich kaum etwas war, sondern geht da voll drüber.

    Sie ist extrem hart im Nehmen, das kommt erschwerend hinzu. Wenn wir irgendwo wild toben und sie rennt dann vor lauter Tollerei irgendwo dagegen, dann nimmt die gar nicht war, dass sie irgendwo mit dem Körper hängen geblieben ist - das sieht man ihr richtig an, dass der Kopf irgendwo hinwill und sie gar nicht checkt, wenn die Hinterbeine volle Kanne gegen die Kante von was knallen. Letztens ist sie voll in die Schleppleine reingelaufen, ist dabei im quasi Salto in auf den Rücken geknallt - die vorigen Hunde wären auf jeden Fall verwirrt erstmal dagestanden und hätten sich geschüttel oder wären zu uns gelaufen. Lexy null, die steht auf und versucht weiter zu rennen. 8|

    Wenn sie die Rehe erstmal beobachtet, dann hilft es die Hand auf ihren Rücken zu legen und dann hab ich ein halbes Ohr von ihr, aber wenn sie im hetzen ist, da hilft derzeit noch gar nix, ausser absichern.


    Tja, und manche Leute beklagen sich, daß der Abruf aus dem Hetzen nicht klappt und haben den Abruf beim hinterherrennen nach einem Ball noch nie geübt.

    Wir haben lange an dem "warten" bevor sie hinterherlaufen darf geübt. Klappt gut und machen wir immer mal wieder wenn wir üben oder auf Gassigängen sind. Allerdings hab ich mir überlegt, dass ich das jetzt erweitere und das aus der Bewegung heraus machen. Bisher hab ich Lexy dazu immer erst absitzen lassen.

    Das mit dem Ball war anfangs schwierig, Lexy findet Bälle jetzt erstmal nicht so interessant, da sie es nicht mag (zu hart) diesen im Maul zu haben (ich hab noch keinen weichen Ball an einer Schnur gefunden), mitlerweile ist das aber besser und so wird auch ein Ball apportiert. Jedenfalls machen wir solche Übungen schon eine ganze Weile, irgendwas weit weg werfen und den Hund rennen lassen und dann stoppen. Bisher haben wir das Stopp Kommando, jetzt eben das Signal mit der Pfeife zum zurückkommen.

    Oft klappt das stoppen aber je nach Reizlage noch nicht. Sie überlegt noch zu lange bis sie wirklich steht. Das üben wir weiterhin.

    Abrufen auf dem Weg zu einem Leckerlie was am Boden liegt, klappt ganz gut, rumliegende Beute auch aber noch mit Absicherung, da wir hier noch nicht bei 100% in allen Umgebungen sind - hohe Ablenkung ist noch schwierig.

    Aber bewegte Beute und mit Ablenkung ist noch sehr schwierig und ohne Absicherung geht das noch nicht immer.


    Könntest du dann bitte auch noch mal berichten, wie er das Sprühhalsband anwendet.

    Wenn ich das Vibratorhalsband verwende, kommt bei mir das Kommando gleich hinterher oder Vibrator und Kommando gleichzeitig.

    Das Sprühhalsband wird als Unterbrechung eingesetzt, wenn das Signal z.B. ohne Leine nicht ausgeführt wird und der Hund weiter sein Ziel verfolgt. Also wenn Hund wohin will und nicht auf den Rückpriff reagiert, dann kommt nach 1 Sekunde das Sprühen dazu. Das Soll den Hund unterbrechen und ihm doch noch zur Rückkehr bringen.


    Hier sagt er "die meisten Hunde" kommen dann nach so einem Sprühstoss zurück. Video zeigt dann einen Labrador der beim normalen Gassistempo an der Aufnahme von einem Leckerlie mittels Sprühstoss abgehalten wird. Leider kein Video in dem ein entsprechend triebstarker Hund beim hetzen auf den Rückruf nicht reagiert und dann durch so einen Sprühstoss unterbrochen wird.

    Ich bilde mir ein, dass er die Vorstellung des Sprühhalsbandes auch ehern vorsichtig und mit dem Wissen, dass viele sowas ablehnen gemacht hat. Zumindest kommt das körpersprachlich so rüber in dem Erklärvideo.

  • gegen einen Sprühstoß hätte ich nichts, aber Strom lehne ich ab

  • Wenn Lexy im "Modus" ist, dann nimmt die nix war, sie nimmt dann auch körperlich kaum etwas war, sondern geht da voll drüber.

    Was du über deine Lexy schreibst, kommt mir alles bekannt vor. Meine Bea war nicht anders.

    Bei uns hat das Vibrationshalsband ein Wunder bewirkt und ich habe jetzt einen tollen Hund an meiner Seite.

    Und das Vibrationshalsband wirkt besser wie Anschreien oder auf die Schulter tippen. Ich habe den Einsatz des Vibrators auch immer gleichzeitig mit einem Kommando verbunden.




    Der Daniel setzt das Sprühhalsband als Unterbrechung ein.

    Ich setze das Vibrationshalsband zum Erschrecken ein.

    Jeder hat da seine eigenen Erfahrungen gemacht und hat seine eigenen Ansichten.

    Vielleicht glaubt der Hund auch nur, daß der Liebe Gott mit ihm böse ist.

    Die Hauptsache ist, das so eine Hilfe auch wirkt.

  • Unterbrechen oder Erschrecken, er erklärt das auch so. Der kleine Schreck soll den Hund aus seinem Tunnel rausholen.


    Wie hat denn Bea die ersten Male auf das Vibrationshalsband reagiert?

  • @all - Die Diskussion um Konsequenzen bei Nichtbefolgen von Kommandos (Nackenschütteln) passt aus meiner Sicht nicht ganz zum Thema jagen. Daher habe ich Pinguetta gebeten diese Diskussion in einen neuen Strang zu verschieben. Da können wir uns gern dazu austauschen.


    Als Konsequenz beim Jagen und der "Verweigerung" des Rückrufs steht ja die Frage KANN der Hund den Rückruf an der Stelle überhaupt befolgen. Darf ich einen Hunde bestrafen für etwas was er gar nicht kann? Ich denke wir sind uns einig mit Nein.

    Und wenn die Strafe erst folgen kann wenn der Hund aus der Entfernung wieder zu mir zurück gekommen ist, dann bringt er die Strafe nicht mehr mit seinem Fehlverhalten in Verbindung, auch wenn das manche Leute immernoch meinen.

  • Wie hat denn Bea die ersten Male auf das Vibrationshalsband reagiert?

    Bei uns war die Bekanntschaft mit dem Vibrationshalsband problemlos. Sie war erschrocken und hat dann auch auf meinem Kommando reagiert.


    Ich würde den Hund bei den ersten Einsätzen eines Sprüh- oder Vibrationshalsbandes immer an die Schleppleine nehmen. Wenn der Hund in Panik verfallen sollte und wegrennt, kann sonst was passieren.


    Ich habe das Vibrationshalsband auch bei Spaziergänge an kurzer Leine verwendet, wenn meine Bea immer stehen bleiben wollte, um irgend wo zu riechen. Da konnte meine Bea sich auch gleich an den Einsatz des Vibrationshalsbandes gewöhnen und dort konnte nichts passieren.

  • so mal wieder ein kleiner Zwischenbericht


    Die Pfeife funktioniert mitlerweile bei normaler Ablenkung doch schon recht gut, wobei ich mir das ein oder andere mal des Eindrucks nicht erwehren kann dass Lexy darüber nachdenkt - also dann für mich ein Zeichen: es ist noch kein in Fleisch und Blut übergegangenes Kommando :)

    Ich versuche die Belohnung abzuwechseln und nicht nur auf Futterbelohnung zu gehen, sondern eben auch viel Spiel, Rennen und Zergeln einzusetzen, aber sie hat Tage, da macht sie einfach nicht mit. Da kommt sie zwar auf Pfiff, findet die Grashalme neben mir aber spannender als mich :cursing:


    Reizangel haben wir angefangen erstmal das Interesse zu wecken und werden dann bald mal anfangen den Abruf daran einzusetzen.


    Am WE hatte ich eine Trainingseinzelstunde wo wir mit der Trainerin nur das Thema jagen besprochen haben. Sie meint wir sind mit allem was wir tun tatsächlich auf einen guten Weg, aber das Hetzen ist nur ein Teil der Jagd. Besser wäre es den Hund schon vorher "abzuholen". Sie empfiehlt mir daran zu arbeiten, dass ich Lexy länger in dem Modus " beobachten" halten kann. Also Belohnen sobald Lexy sich vom Jagdobjekt noch während der stehenden Beobachtungsphase abwendet. Und das immer und immer wieder loben, wenn sie sich von sich aus entscheidet sich von einem Jagdobjekt abzuwenden.

    Als Übung auf dem Feld z.B. die Krähen beobachten lassen, das mit beruhigenden Worten kommentieren und jedes mal wenn sie von den Vögeln wegschaut sofort loben und bestätigen. So in kleinsten Schritten darauf hinarbeiten, dass sie quasi mir später anzeigt : schau mal da läuft ein Hase.

    Ich werde es versuchen, denn grundsätzlich finde ich es gut und einfacher einen Hund zu haben der Beobachtet anstatt hinterherhetzt.


    Buchempfehlung: Anja Fiedler, Jagdverhalten verstehen... und Ines Scheurdinger, abgeleint