Scheinträchtigkeit und dadurch unverträglich?

  • Ihr Lieben, ich hab nun auch mal eine Frage.


    Emmi ist seit ihrer Scheinträchtigkeit echt schwierig geworden im Kontakt mit anderen Hunden, insbesondere mit Aslan und das ist echt ein größeres Problem. Draußen ist mir das ziemlich Wurscht, da wir sowieso keine Kontakte an der Leine haben/wollen. Mit fremden Hunden geht es ansonsten, da verfällt sie eher ins Fiddle als in irgendwas anderes, lässt sich da aber sehr gut auffangen und umgehend zur Ruhe bringen.


    Mit Aslan ist es jetzt even sehr schwierig und Ich bin dankbar drum, dass der das alles nicht so ernst nimmt und meist nur mit verwundertem Schulterzucken ignoriert und sie ihr Ding quasi machen lässt und keinen Stress o.ä. Sucht, also es folg(t)en bisher keine Auseinandersetzungen.


    Sie knurrt permanent, zum Beispiel wenn er an ihr vorbei läuft und „verteidigt“ Ressourcen, insbesondere ihre aktuellen Liegeplätze, indem sie den Kamm stellt, knurrt und sich sehr versteift. Die Ohren werden angelegt und der Blick gesenkt. Aus der Konsequenz daraus hat sie nicht mehr auf Bett und Sofa zu liegen, da wir bestimmen, wer da drauf liegt und nicht sie, ob Aslan da hin darf. Das akzeptiert sie sehr gut. Kommt er doch mal zu nahe während sie knurrt (Aslan nimmt das eben nicht all zu ernst), steht sie auf und geht woanders hin, sucht also auch keine Diskussion o.ä.. Ich finde es seltsam bzw für mich nicht ganz eindeutig, was sie letztlich bezwecken will, außer, dass sie ihn nicht in seinem Dunstkreis haben will.


    Gleiches nach dem Fressen, da lauert sie ihm förmlich auf. Sie inhaliert ja in zehn Sekunden alles und er genießt das alles minutenlang genüsslich und sobald er fertig ist, stellt sie den Kamm von den Ohren bis über den Schwanz, will an ihm vorbei und hin zur Schüssel von ihm schleichen. Es ist ihr egal, ob er dann an ihre geht, aber wenn sie aneinander vorbei gehen, dann knurrt sie bzw schleicht ganz steif mit Kamm an ihm vorbei, macht sie auch über den Tag immer wieder, wenn sie einfach so aneinander vorbei gehen. Aslan schaut immer nur verwundert und nimmt maximal die Rute etwas höher, bleibt aber ganz locker im Körper, ist da eben sehr souverän und lässt sich davon gar nicht irgendwie beeindrucken. Sie bekommt nach dem Fressen bzw wenn sie sich da auf die Lauer legen will dann Anschiss im Sinne von LASS DAS, denn in der Nähe seines Napfes hat sie nichts verloren, wir bleiben auch dabei und nehmen beide Näpfe dann weg. Er frisst am Balkon, sie um die Ecke rum im Essbereich, sie haben also nicht mal Blickkontakt und schon bevor sie sich auf die Lauer legen will, bekommt sie die Anweisung, sich abzulegen, also sobald sie einen centimeter von ihrer Schüssel weg geht. Das macht sie auch.


    Das macht mich aber echt etwas ratlos, da ich sie so beide nicht alleine lassen will bzw kann, ohne sie räumlich zu trennen. Wo sie früher ständig miteinander gespielt haben, total goldig und lieb miteinander waren, ist sie jetzt die absolute Oberzicke geworden, als würde sie ihn hassen. Ganz, ganz selten liegen sie geduldet mal noch beieinander. Aber das ist eben eher geduldet als wirklich glücklich. Aslan, der Clown der er nunmal ist, schubst sie dann manchmal mit den Pfoten an und versucht ihr ans Ohr zu stupsen, aber so weit kommt er mittlerweile gar nicht mehr, er wird nur noch angeknurrt und entweder geht er dann halt wieder oder sie düst ab.


    Das kam eben mit der Scheinträchtigkeit, passend zum Ende der Läufigkeit. Ist ja meine erste intakte Hündin und habe da selbst keine Erfahrungswerte. Da sie aber grundsätzlich so arg darunter leidet, muss sie eh kastriert werden, aber ich weiß nicht, in wie weit ich da tatsächlich eingreifen muss. Ich sorge mich halt, ob das eine unterschwellig tickende Zeitbombe ist oder werden könnte. Teilweise lasse ich die natürliche, normale Kommunikation ja zu, aber sobald sie Ressourcen verteidigt, die ich verwalte (darunter eben Sofa/Bett, Futter etc), gibts eben Mecker von mir. Das akzeptiert sie in dem Moment zwar, aber nachhaltig gelöst hat es das Problem nicht. Liegt sie einfach nur irgendwo und will ihre Ruhe, darf sie ihm das natürlich sagen und das funktioniert auch problemlos.


    Habt ihr Tipps? :( Oder meint ihr, das legt sich zu Ende der Scheinträchtigkeit bzw nach der Kastration generell? Bei anderen Hunden draußen stellt sie mittlerweile auch den Kamm, hat da GAR KEINEN Bock mehr drauf, wo sie vorher auch sehr offen und interessiert war. Aber das ist für mich eben nicht so das Drama. Zuhause muss es halt funktionieren und das ist aktuell sehr unschön für alle Beteiligten.

  • Ich denke mal Deine Hündin wird einfach nur erwachsen. "Scheinträchtigkeit" ist ein völlig normaler biologischer Vorgang, denn jede Hündin wird nach jeder Läufigkeit biologisch scheinträchtig (sofern sie nicht erfolgreich belegt worden ist). Im Normalfall verläuft das für uns ohne erkennbare Symptome, aber natürlich "arbeiten" die Hormone trotzdem. U.a. daran dass die Hündin "reifer" = erwachen wird. So Pi x Daumen sagt man dass Hündinnen von Rassen in DSH-Größe ca. 3 Läufigkeiten brauchen bis sich da nicht mehr allzu viel verändert an ihrer Wesensentwicklung. Allerdings passiert es gerade bei Schäferhundrassen nicht selten schon vorher dass Hündinnen deutlich machen dass sie für derartigen "Kinderquatsch" wie "Spielen" mit Artgenossen nichts mehr übrig haben. Ekkehard Lind beschreibt das in seinem Buch "Richtig Spielen mit Hunden" sehr gut. Er bezeichnet das Spiel unter erwachsenen Hunden als "Vorstufe der Eskalation", welches einzig dazu dient auszuloten welcher Hund "wo steht". Gibt es ein eindeutiges "Gefälle" wird schnell vom "Spiel" zum Zusammen laufen und zusammen schnüffeln über gegangen. Werden sich die Hunde "im Spiel" nicht über ihre Stellungen einig wird aus Spiel plötzlich ernst... Und deswegen sollte man "Spielen" unter erwachsenen Hunden IMMER mit Argusaugen beobachten und im Zweifel einen Hund lieber dreimal zu oft als einmal zu wenig aus entsprechenden Situationen herausrufen.


    Nach einer Kastration einer Hündin werden Aggressionsproblematiken Artgenossen gegenüber übrigens nicht besser. Wenn man Glück hat verändert eine Kastration an so einer Situation nicht viel. Wenn man aber Pech hat wird so ein Problem aufgrund des höheren Testosteronspiegels kastrierter Hündinnen noch größer.





  • für derartigen "Kinderquatsch" wie "Spielen" mit Artgenossen nichts mehr übrig haben

    …von heute auf morgen? Das war wirklich wie wenn ein Schalter umgelegt wurde. Und so derart heftig hätte ich selbst das normale „Erwachsenwerden“ nicht vermutet. Ich hätte auch nicht vermutet, dass Weibchen gefühlt dadurch nicht mehr im Stande sind, entspannt mit ihren Mitbewohnern umzugehen, denn das ist sie einfach nicht. Dass sie vielleicht nicht „spielen“ will - ja. Aber permanent den Dicken bzw. seine bloße Existenz anknurren und selbst draußen alles mit Kammstellen kommentieren und gefühlt jeden Hund irgendwie scheisse finden, das ist doch kein normales Verhalten?


    Gesundheitlich hat sie „nichts“ bis auf die Scheinträchtigkeit.


    Ist sie denn noch in der Scheinträchtigkeit?

    Jepp, sie ist erst knappe 3 Wochen aus der Läufigkeit raus, normalerweise geht das ja knapp 8-10 Wochen, Pi mal Daumen.

  • Doch, so sieht das "normele Erwachsenwerden" gerade bei Hündinnen von Hütehundrassen oft aus. Bei Rüden auch, aber bei Hündinnen häufig "intensiver". Es ist völlig normal dass die Hunde im Laufe ihrer mentalen Entwicklung Phasen haben in denen sie den Althunden in Alltagssituationen provokant entgegen treten, beginnen Gegenstände und/oder bestimmte Plätze zu tabusierien und auch Fremdhunden gegenüber deutlich machen dass diese nicht ihre Luft zu atmen haben. Und diese Phasen, in denen die Jungen an den Stühlen der Alten sägen und austesten wie weit sie gehen können sind für ein Rudel überlebenswichtig. Nur so wird sicher gestellt dass das Rudel von den Stärksten geführt wird. So lange die Althunde wissen dass sie den Jungen gegenüber mental wie körperlich noch überlegen sind gehen die meist gar nicht darauf ein. Bis zum Tag X, an dem so ein Jungspund dann mal den Frack so richtig voll bekommt und die Fronten für einige Zeit dadurch geklärt sind.


    Rüden sind Hündinnen gegenüber i.d.R. diesbezüglich duldsamer. Aber auch denen platzt irgendwann der Kragen und die Sache wird dann mal entsprechend ausdiskutiert. Wäre Dein Althund eine Hündin hätte es vermutlich bereits schon mal geknallt.

  • Wäre Dein Althund eine Hündin hätte es vermutlich bereits schon mal geknallt.

    Hat es bereits und wir sind tatsächlich dazwischen, hatte das gar nicht mehr auf dem Schirm, als ich das schrieb. Da hatte Aslan dann doch die Faxen dicke und Emmi hat bemerkt, dass das ne Scheissidee war. Seither kam das in der Art auch nicht mehr vor, aber seither oder vielleicht auch gerade deswegen knurrt sie umso mehr, zischt dann aber eben lieber ab und sucht keine Diskussion, legt sich nicht mit ihm an. Das war ziemlich am Anfang, wo die Läufigkeit endete, die Scheinträchtigkeit begann und sie die geistige Anwandlung hatte, sie sei jetzt riesengroß und die Queen.


    Ich vermute, damit muss ich nun vorerst häufiger rechnen, dass solche Situationen entstehen können? Wenn das der normale Lauf der Dinge ist, ist das ja durchaus „okay“, ich muss das nur eben irgendwie wissen, dass ich die beiden eben nicht ohne Aufsicht alleine beieinander lasse zum Beispiel.


    Dass Mädels untereinander richtige Furien sein können, war mir bewusst, aber ich dachte, dass das weniger krass ist, wenn es eben getrennte Geschlechter sind. :S

  • Es spielt halt nicht nur das Geschlecht eine Rolle, sondern auch der "ewige Konflikt" zwischen "alt" und "jung". Das gehört tatsächlich zur normalen mentalen Entwicklung und teil sich meiner Erfahrung nach in mehrere Phasen auf, in denen es immer wieder mal zu für uns deutliche Konflikte kommt. Nur wenn man einen souveränen Althund hat, neben dem ein sehr "devot" veranlagter Junghund aufwächst, der die Stellung des Althundes aufgrund seiner Grundmentalität nie in Frage stellt, verläuft das Zusammenleben der Hunde in unseren Augen sehr harmonisch. Es gibt sie tatsächlich, diese "geborenen Underdogs", die nie das Zeug dazu haben eine Führungsposition erfüllen zu können, und die froh darüber sind wenn man sie zeitlebens in eine solche nicht hinein drängt. Bringt ein Hund aber von seiner Grundmentalität her ein gewisses Durchsetzungsvermögen mit, wird er, naturgemäß veranlagt, immer wieder austesten ob er den oder die älteren Rudelmitglieder auf die hinteren Plätze zurück drängen kann. Mit dem evolutionären Hintergrund dass bisherige Leittiere in den Hintergrund rücken müssen sobald es andere Rudelmitglieder gibt die diesen Aufgaben besser gewachsen sind.


    Wenn man als Mensch diesbezüglich eingreift muss man dabei immer berücksichtigen dass man gegen ein "evolutionäres Programm" arbeitet. Wobei man die Hunde natürlich nicht immer alles "unter sich" ausmachen lassen darf. Das funktioniert in unserer heutigen Welt auch gar nicht. Aber es funktioniert nicht alles nach "Schema F", und man muss sich auch ein Stück weit von dem Gedanken verabschieden dass man als Mensch der "Rudelführer" ist und über alle Interaktionen zwischen den anderen Rudelmitgliedern zu entscheiden hat. Es gibt Dinge im Rudel um die sich die Leittiere nicht kümmern. Und gibt es Stunk zwischen zwei Hunden im Rudel, dann greifen nicht selten alle anderen und auch die Leittiere das unterlegenere Rudelmitglied an. Wodurch ein Konflikt sehr schnell und vor allem deutlich entschieden wird, sich nicht ewig hin zieht und der nächste Konflikt in weite Ferne gerückt wird (weil der "Prügelknabe" dann genau weiß wo er zur Zeit steht und für eine ganze Zeit lang diesbezüglich Ruhe geben wird). Während wie Menschen oft das genaue Gegenteil machen, Stellung zum unterlegenerem Hund beziehen und den Konflikt dadurch nicht lösen, sondern in die Länge ziehen (und um so hefiger wird es anschließend irgendwann "knallen", wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt).


    Problematisch ist es halt erkennen zu können wann es Sinn macht als Mensch einzugreifen und wann man eine Auseinandersetzung zwischen den Hunden besser "laufen lassen" sollte. Ich habe im Frühjahr einmal zuviel eingegriffen und bereue es bis heute dass ich die Sache nicht habe "laufen lassen". Dann hätte Skay vermutlich noch vollständige Ohren und ich würde sie noch zusammen mit Cleo laufen lassen können. Das ist aber immer eine Sekundenentscheidung und meine war in diesem Moment schlichtweg falsch. Beruhend darauf dass ich nicht eingegriffen hätte wenn beide Hunde in etwa gleich groß und schwer gewesen wären. Der eine Kontrahent aber nur halb so schwer war wie der andere, weswegen ich (leider) dazwischen gegangen bin. (Bereits wenige Minuten nach der Eskalation war ich mir im Klaren darüber dass Cleo vermutlich gar nicht viel passiert wäre durch Skay, nur hatte ich im Bruchteil weniger Sekunden, als ich mich entscheiden musste, nicht das notwendige Vertrauen in Skay dass diese Cleo nicht schwer verletzen oder gar töten würde, aufgrund des Größenunterschiedes zwischen den Hunden). Diese Fehlentscheidung beeinträchtigt bis heute auch die Interaktionen zwischen Cleo und meinen beiden anderen Hunden (Kappa wurde von Cleo kurze Zeit später so schwer gebissen dass sie fast 5 Monate lang Halskrause und Verband tragen musste und die Verletzungen täglich gespült wurden). Obwohl die Beiden immer "ein Kopp und ein Arsch" waren und Cleo ohne Kappa eigentlich gar nicht kann.


    Bei der Sache spielt mit hinein dass Cleo als Welpe ohne Mutterhündin aufgezogen worden ist und ihr somit wichtige Elemente bezüglich der mütterlichen Sozialisierung fehlen. Dadurch rächen sich solche Fehlentscheidungen bei ihr sehr stark. Als Mensch wäre sie ein Fall für den Phsychater (Stichwort "gespaltene Persönlichkeit" 8) ), da sie mental alles andere als eine selbstbewusster Persönlichkeit ist. Andererseits verhelfen ihr derartige "Erfolge" zu Höhenflügen bei denen sie anscheinend denkt sie wäre unsterblich und könnte sich den "den Großen" gegenüber alles heraus nehmen. Um dann manchmal von der einen auf die andere Sekunde plötzlich Angst vor ihrer eigenen großen Klappe zu bekommen. ^^

  • Meine Mädels waren während ihrer Scheinträchtigkeiten auch immer "unleidiger" bis hin zu "pissig". Allerdings hatte ich nie ein Rudel. Habe es ausschließlich beim Spaziergang gemerkt. Den Vogel abgeschossen hat aber Flummi, schon nach ihrer ersten Läufigkeit war die komplette Scheinträchtigkeit eine ganz andere Hausnummer als, dass was ich kannte. Von Pissig bis tief Depressiv innerhalb 5 min.

    Sie hatte dann ja nach ihrer 2ten Läufigkeit eine Gebärmutterentzündung und musste operiert werden und da hat man gesehen, dass beide Eierstöcke voll waren mit Zysten.


    Also ja, pissig sein ist nichts ungewöhnliches, aber es gibt eben auch das zuviel.

  • So, erst mal danke ich euch für all eure Ratschläge!


    Also Emmi hat noch bis zu 4 Wochen, bis sie definitiv im Anöstrus ist. Ich bemerke eine ganz, gaaaaaaanz sanfte Spur von Verbesserung. Sie wird dem Dicken gegenüber wieder etwas offener, er darf auch mal wieder in ihre Richtung atmen und wird nicht mehr zerlegt, wenn er sie versehentlich berührt. Grundsätzlich sind sie wie ein altes Ehepaar und motzen sich ständig gegenseitig an. Wo der Spaß bei ihr absolut aufhört ist beim Futter, da knurrt sie so irre laut und brutal, dass man fast Angst bekommt. :D


    Aber das darf sie auch, ich schicke Aslan dann weg. Mittlerweile werden sie aber in völlig getrennten Bereichen gefüttert und die Schüsseln werden dann auch direkt weg genommen.


    Auch wirkt sie allmählich wieder etwas fröhlicher, wird Menschen gegenüber wieder deutlich offener. Als würde man sie grade wieder umdrehen und in einen anderen Hund verwandeln.


    Ich werde definitiv mit der Ärztin wegen der Kastration sprechen, weil das ist so einfach nicht mehr zu handhaben, ihr geht es einfach nicht gut damit und wenn die zwei Hunde sich zuhause wegen ihrer Hormonprobleme zanken bzw wirklich als Knäul in die Wolle bekommen, wie es schon war, wird das auf Dauer nicht besser.

  • So, mal ein kleines Update.


    Ich hab fast das Gefühl, Emmi will den dicken aus dem Haus haben. Denn kommt der Dicke vom gassi zurück, steht sie vor der Tür und knurrt ihn an wie blöd, stellt die Haare drei Meter hoch und versteift komplett - so wie sie es in der Wohnung ja auch macht. An der Tür gibts einen Anschiss, denn es bestimmen immer noch wir, wer rein und raus geht und sie kann ja weg gehen, wenn es ihr zu nah wird. Aslan will da auch überhaupt nichts von ihr, guckt sie nicht mal an, aber sie stürmt knurrend auf ihn zu und bedrängt ihn förmlich.


    Allmählich geht mir das schon sehr auf die Nerven, weil grade auch Aslan sich mittlerweile nicht mehr so recht „traut“, sich noch wirklich frei in der Wohnung zu bewegen, weil sie teilweise aus vielen Metern Entfernung rumknurrt, die Haare stellt und Co, obwohl er sogar in die ganz andere Richtung läuft und ihr auf allen Ebenen signalisiert, dass er überhaupt nicht zu ihr will.


    Ich bin unsicher, in wie weit ich das maßregeln soll, denn sie soll ja durchaus sagen (dürfen), wenn er ihr zu nah kommt, aber in manchen Situationen ist es einfach nicht in Ordnung, wenn sie sich so verhält und der reguläre (verbale) Anschiss beeindruckt sie zwar sehr, aber eben überhaupt nicht nachhaltig. Und ich will ihr auf gar keinen Fall das Knurren abgewöhnen bzw. einen höheren Schritt auf der Eskalationsleiter dadurch provozieren.


    Mit der Tierärztin hab ich derweil gesprochen, ich werde eine Läufigkeit mal noch zuwarten, wobei ich nicht glaube, dass sich ihre Assi-Art, die sie mittlerweile an den Tag legt, dadurch ändert. Sollte sie aber wieder solche unangenehmen Begleitsymptome (körperlich, mental) haben, mute ich ihr das kein viertes Mal mehr zu und dann wird sie nächstes Frühjahr eben kastriert.


    Mein größtes Bedenken wäre, dass sie sich irgendwann so derart daneben verhält, dass sie ihn tatsächlich nicht mehr duldet und ich vor der blöden Wahl stehe, wer denn nun ausziehen muss. Über so was will ich gar nicht nachdenken, aber sie ist unzufrieden mit seiner Existenz und er fühlt sich sichtlich unwohl, wenn sie sich so verhält. Ich weiß auch nicht, ob es ihm nicht doch irgendwann zu blöd wird und sie dann richtig dick auf den Deckel bekommt und sich dann vllt nicht mehr in seine Nähe wagt, dann hab ich den Käse im Prinzip anders rum.


    Doofe Situation im Moment. X/

  • Das ist wirklich eine unschöne Situation für alle Beteiligten, da man ja auch angespannt ist und es für alle extremen Stress bedeutet. Ich hoffe sehr, dass sich die Lage wieder etwas beruhigt und Dir so eine schwierige Entscheidung erspart bleibt. Vielleicht hilft es, gewisse Routinen einzuführen? Z. B. wenn Aslan vom Spaziergang zurückkommt, dass Emmi auf einen bestimmten Platz geschickt wird, der zuvor positiv für sie unterlegt wurde und dann auch für Aslan tabu ist? Quasi wie wenn der Hund lernt, dass wenn es an der Tür klingelt er irgendwann automatisch auf seine Decke/in sein Körbchen geht. So könnte man ggf. zumindest ein paar Konfrontationen vermeiden.


    Aber ich kann Dich absolut verstehen, es ist maximal unschön, dass es solche Spannungen gibt und man auch immer hofft, dass es nicht mal eskaliert. Ich drücke die Daumen, dass alles gut wird!

  • Vielleicht denke ich hier etwas zu menschlich, aber wäre es auch eine Möglichkeit das sie so extrem auf Resourcenverteidigung geht, weil sie aus ihrer Sicht bevorzugt wird? Somit Prinzeschen spielt und das Regiment führt?


    Sie darf ja mit ins Büro, Aslan nicht. Sie ist somit fast 24 Stunden bei dir, Aslan muss zu Hause warten (sofern ich das richtig verstanden habe).

    Vielleicht kommt dann hin und wieder unbewusst noch was dazu wo sie bevorzugt wird (Sie bekommt als 1. das Leckerlie, den Napf zuerst hingestellt, nur so als Überlegungsbeispiele) was einem selbst nicht mal auffällt, ihr jedoch schon.


    Kommen solche Situationen vermehrt zustanden wenn du bei Aslan bist? Gehst du mit Aslan raus, während Emmi zu Hause bleibt?


    Das sind jetzt nur mal so Überlegungen, vielleicht denke ich da eh völlig falsch.

  • Bevorzugt wird hier kein Hund. Emmi frisst in der Küche, Aslan im Wohnzimmer. Wagt sie sich schleichend und mit Kamm ins Wohnzimmer, wenn er noch frisst, hagelt es deftigen Anschiss von mir und sie wird aus dem Wohnzimmer „geschmissen“ (ich fordere sie auf, dass sie den Raum sofort verlässt und das macht sie auch).


    Emmi kommt aktuell nicht oft mit zur Arbeit, weil ich grade in letzter Zeit bzw die letzten zwei Wochen kaum „Zeit“ für sie hatte, sie war dann oft auch mal 2h alleine im Büro die Wochen davor und das will ich für sie nicht bzw. nervt sie mich aktuell auch einfach aufgrund ihres Verhaltens während der Arbeit und beim gassi in der Mittagspause. Bei mir laufen ja auch Menschen ein und aus und mit ihren Allüren, die sie da in letzter Zeit schiebt (heute findet die Person X total geil, morgen hat sie Angst vor der Person), ist das oft anstrengend, viel Management etc.


    Ist auch völlig unterschiedlich ob wir erst mit Emmi und dann mit Aslan gassi gehen oder umgekehrt, oft gehen wir ja auch zusammen mit beiden. Leckerlies gibt es grundsätzlich gleichzeitig.


    Ich bin bei ihr deswegen auch teilweise etwas ratlos, weil das Verhalten so… inkonsistent ist? So wie dieses „heute hü, morgen hott“. Heute ist die Kollegin der beste Freund, morgen weicht sie zurück und nähert sich gar nicht an. Gestern knurrt sie Aslan aus 3m Entfernung an, heute legt sie sich direkt zu ihm.


    Schmerzen hat sie keine, ist gesund, fit, agil, alles. Schläft gut und auch durch, hört aufs Wort, kommt sehr gut zur Ruhe, ist aber auch bei allem aktiv und gerne dabei etc.


    Goldi

    Wir haben ja grundsätzlich sehr viele Routinen, schon alleine wegen Aslan gibt es viele Regeln, der hat das besonders früher ganz extrem gebraucht als Orientierung und Sicherheit in seinem Chaoshirn. Emmi hat das ebenfalls sehr, sehr gut getan, insbesondere am Anfang und für beide gelten diese Regeln gleichsam. Wie gesagt, niemand wird bevorzugt oder besser behandelt. Wie die beiden die Rangordnung untereinander klären, müssen sie selbst aushandeln, aber da glaube ich ja, dass es noch richtig Probleme geben könnte, Aslan findet das nämlich immer weniger witzig, wie sie sich verhält, denn auch für ihn ist das eher verwirrend und seltsam, mal hü und mal hott. ?(


    Ach so, sie ist auch nicht 24h um mich rum, Aslan auch nicht, die suchen sich oft ihre Liegeplätze ganz woanders, zb vor der Haustür, im Flur, in einem anderen Raum etc.. Abends liegen sie gerne bei uns - Emmi ganz links, Aslan ganz rechts auf dem Sofa. Aufs Bett geht Emmi nicht gerne, da ist sie lieber im Hundebett unterm Schreibtisch. Aslan ist nachts auch im Hundebett, kommt zwischendurch aber manchmal ans Fußende aufs Bett. Also selbst wenn wir rund um die Uhr zuhause wären, wollen die oft gar nichts von uns wissen und da bin ich sehr dankbar für, dass sie so gut entspannen und Ruhe halten können m. :)