Schäferhund reagiert auf Kleinkind anders als auf größere Kinder – was tun?

  • Hallo zusammen,


    ich wende mich mit einer Frage an euch, weil ich etwas ratlos bin und mir Sorgen mache.


    Wir fliegen jedes Jahr mit unseren Kindern nach Griechenland, um meine Mutter zu besuchen. Sie lebt dort mit zwei Schäferhunden – ein reinrassiger deutscher Schäferhund (ca. 5 Jahre alt) und ein Schäferhund-Mischling (ca. 1,5 Jahre alt). Meine Mutter hat früher in Deutschland gewohnt und den deutschen Schäferhund damals als Welpen mit ihrem Partner geholt. Unsere älteren Kinder (heute 14 und 12 Jahre alt) sind mit diesem Hund quasi aufgewachsen, es gab nie Probleme.


    Der zweite Hund kam vor etwa 2 Jahren dazu, damit der ältere Hund Gesellschaft hat. Auch hier gab es bisher keine Schwierigkeiten mit den Kindern.


    Letztes Jahr kamen wir zum ersten Mal mit unserem Baby (damals 6 Monate alt). Schon da fiel uns auf, dass der ältere Schäferhund sehr aufgeregt war, wenn wir mit dem Baby auf dem Arm ins Haus kamen. Er sprang immer wieder hoch – manchmal direkt auf das Tragetuch/Maxicosi, manchmal auf uns – als wolle er unbedingt zum Baby.


    Dieses Jahr ist die Kleine (jetzt 1,5 Jahre alt) natürlich schon mobiler und läuft. Beim ersten Wiedersehen mit den Hunden haben wir alle gemeinsam das Haus betreten, um kein Drama zu machen und die Hunde nicht auszugrenzen. Die großen Kinder wurden stürmisch und freudig begrüßt. Der Mischlingshund hat die Kleine kurz im Gesicht abgeschleckt und ist dann weitergelaufen.


    Aber der ältere Schäferhund hat sie direkt ins Bein „gekniffen“ – es war kein richtiges Beißen, aber er schnappte oder kneifte irgendwie. Wir glauben, es war keine Aggression, sondern eher Übermut oder Spielaufforderung. Trotzdem bekamen wir Angst, nahmen sie sofort hoch – und er sprang immer wieder hoch und versuchte, sie erneut zu kneifen. Das Ganze war sehr angespannt, ich hatte ein richtig ungutes Gefühl.


    Nun darf unsere Kleine erstmal nicht alleine zu den Hunden – mir ist das Risiko zu hoch.


    Meine Fragen an euch:


    • Warum reagieren Hunde so unterschiedlich auf kleine und große Kinder?
    • Kann es sein, dass der Hund sie als “neues Mitglied ” einordnen will oder sie einfach noch nicht richtig kennt?
    • Wir möchten die Hunde nicht ausschließen, aber natürlich steht die Sicherheit unserer Tochter an erster Stelle. Was können wir tun, um den Kontakt vorsichtig und positiv zu gestalten?
    • Haben wir etwas falsch gemacht beim Kennenlernen? Oder können wir beim nächsten Mal etwas besser machen?



    Auch bei meinem Bruder ist es so: seine größeres Kind (heute 8 Jahre) wird von den Hunden akzeptiert, die kleineren Kinder (1 Monat,1,5 Jahre) wurden gezogen oder angesprungen. Das war letztes Jahr.


    Ich bin für jede Einschätzung, Erfahrung oder hilfreichen Tipp dankbar! Uns ist bewusst, dass Schäferhunde sehr loyal, aber auch sensibel sind – deshalb möchten wir richtig mit der Situation umgehen.


    Danke euch im Voraus!

  • Also ich denke, ihr habt nichts falsch gemacht, aber es ist auf jeden Fall richtig, die Kinder, vor allem die Kleinen, noch nicht unbeaufsichtigt zu den Hunden zu lassen. Hunde können oft Kleinkinder nicht richtig einschätzen mit ihren unartikulierten Lauten und unkoordinierten Bewegungen. Im schlimmsten Fall könnte dies auch den Jagdtrieb wecken.

    Der Hundebesitzer sollte da von Anfang an das Szepter übernehmen und hochspringen usw unterbinden. Dann kommt es in Folge auch eher nicht zu spielerischem Schnappen, wenn doch, muss dieses sofort unterbunden werden. Man muss dem Hund klar machen, dass das Kind tabu ist.

    Das heißt, der Hund muss lernen, das Kleinkind in Ruhe zu lassen und umgekehrt das Kleinkind nicht unbeaufsichtigt zum Hund lassen. Und auch unter Aufsicht darf das Kleinkind nicht zu nah zum Hund, da dieser sich bedrängt fühlen und zubeissen könnte. Nicht weil er bös ist, sondern weil er sich allenfalls bedrängt und unsicher fühlt, wenn so ein Kind unbeholfen auf ihn zulässt oder an ihm herum grabscht.

    Ich habe bei meinem Hund das Gegenteil: Säuglinge ignoriert er. Kinder ab ca 4 jährig sind gar kein Problem ( er hat allerdings vom Klein auf gelernt, langsam und rücksichtsvoll auf kleine Geschöpfe zuzugehen, das inkludiert auch Katzen usw). Hingegen sind ihm Kinder im Krabbelalter meist unheimlich, da macht er einen Riesenbogen drum. Vermutlich wieder die komischen Bewegungen und Laute aus Hundesicht.

  • Ich würde auch sagen, da müssen die Hunde erstmal auf Ihren Platz verwiesen werden.

    Die haben keine Erfahrung mit kleinen Kindern und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen/dürfen.

    Da kann alles dabei raus kommen.

    Das in die Beine schnappen kann von leichtem Beutefangverhalten bis hin zum Versuch des Kind zu regeln alles sein.

    Das können wir aus der Ferne so nicht richtig beurteilen.

    Meine Hunde müssen bei Besuch auf ihre Plätze liegen - meinen Besuch begrüße ich.

    Wenn der Hund ruhig ist, darf er dann evtl. mal aufstehen.

    Solange da noch Anspannung drin ist oder wieder rein kommt, sobald er aufstehen darf, geht er oder bleibt er direkt auf seinem Platz. Punkt!

    Aufregung mit viel Energie gibt schnell unschöne Sachen mit Hund und keiner hats gesehen.

    Und der Hund auf seinem Platz muss vom Besuch ignoriert werden!


    Mitten im trubeligen Begrüßungswahnsinn - alles laut, turbulent, wild - wie soll da ein Hund reagieren?

    Kontrolliert und ruhig - in einer klaren Struktur - auf seiner Decke - Sicherheit für alle.

    Hund weiß was er tun darf und den Kindern passiert nix.

    Ist er ruhig und brav, kann man einen nach dem anderen (Kinder, wie Hund) mal herholen und sich begrüßen, kennen lernen lassen.

    Dann ist das für alle Seiten kontrolliert und sicher möglich.


    Schaut euch mal ne Hundemutter am anfang an, die bringt ihre Welpen nicht ins Rudel und sagt, schaut euch die mal an.

    Ne die hält erstmal alle auf Abstand.

    Der Mensch meint er muss dem Hund alles unter die Nase reiben.

    Soll kein Vorwurf sein, sondern nur mal zum Nachdenken anregen.