Wesensbeurteilung OG - Reilingen e.V.

  • Boah, klassischer Fall, dass man für jede Trainingsmöglichkeit mit Schietwetter dankbar sein muss. Hier geht die Welt unter und die Armen die heute ab 15:00 Uhr dran kommen können, wenn sie Pech haben, innerhalb von 5 Minuten komplett durchgeweicht sein. Zudem gibt es neben Kettensäge und Rappelkette dann noch Donner gratis als Geräuschelement oben drauf.

  • Ach war das schön mal wieder in der Nähe von richtigen Hunden - also Schäferhunden - zu sein :-))


    Heute meinte der Wettergott es auch gut und der Regen zog südlich vorbei, so dass es bedeckt aber trocken war, also eigentlich ganz gutes Schäferhund Wetter.


    Kiwi war auch mit am Start, manchmal habe ich doch das Gefühl, dass ihr der große Jalu als Rückendeckung fehlt. Für sie war es aber nur ein kurzes Vergnügen, da sie nicht Schussfest ist (Gewitter und Knallgeräusche). Das hat sie schon so mit ihren fünf Jahren von ihren vier Vorbesitzern mitgebracht. In den acht Jahren in denen sie nun hier ist konnte ich das nicht weg trainieren, sie schaute einfach immer nur ganz entgeistert Jalu und mich an warum wir Zwei so relaxt bleiben und nicht in Panik verfallen.

    In letzter Zeit hat sie allerdings nicht mehr auf Gewitter reagiert, was glaube ich daher kommt, dass sie generell nicht mehr so gut hört - wobei man bei einem Dackel natürlich nie sicher sein kann, was der Dackel hört, und was er nur nicht hören will.

    Die Kettensäge war schon nicht ihr Ding, und beim Schuss fing sie dann an zu Zittern. Also habe ich sie ins Auto gebracht, dank abschließbarer Hundebox konnte ich einfach den Kofferraum auf lassen und sie konnte einfach das ganze Drumherum aus sicherer Entfernung beobachten.


    Für mich war es die erste Wesensbeurteilung live. Eigentlich hatten alle Hunde es gleich gut gemeistert. Die Mehrzahl war Ausstellungslinie. Der Aufstieg auf die Biertische war eine schöne Rampe und wurde von allen Hunden bis auf einen gleich im ersten Anlauf angenommen. Die meisten sind auch ohne den Tisch zum Wackeln zu bringen drüber gelaufen. Zwei Hunde waren scheinbar minimal unsicherer was den Tisch in deutliches Wackeln versetzte. Ein Hund fand die Kettensäge nicht so dolle und ist zwar auf die Kettensäge zielstrebig zugelaufen, hat sich dann aber einen Meter vorher doch lieber für einen Bogen drumherum entschieden. Ein Kandidat war dabei der ziemlich lange gebraucht hat bis er seinen Ball wieder hergegeben hat, gut dass der Prüfer so geduldig war.


    Ich bin ja nicht so der Prüfungsguru und Wesensbeurteilung ist für mich auch völliges Neuland. Die Bindung zum Führer wurde durchweg bei allen für gut bescheinigt, auch wenn sie sich teilweise vom Hundeführer entfernt hatten um sich den Platz anzuschauen.


    Hat die Leinenführigkeit eigentlich irgendeinen Einfluss auf die Bewertung wie die Bindung zum Halter bewertet wird?

    Also eine durchhängende Leine war eher selten zu beobachten, gibt es eine Grenze ab der das Ziehen an der Leine zu einer schlechten Bewertung bezüglich Beziehung zum Hundeführer führt?


    Wenn ich hier so mitlese, würde ich daraus schließen, dass bei ambitionierten IGP Hundesportlern, die Hunde im Alter von 9 bis 12 Monaten wahrscheinlich eher BH like neben ihren Hundeführern herlaufen und sie die ganze Zeit anhimmeln.


    Natürlich würde ich auch gerne wieder mit einem zukünftigen Hund die BH machen, da man ja nie weiß ob man nicht doch noch später eine Stöberprüfung oder ähnliches machen möchte, und wenn der Weg das Ziel ist, macht die Sache ja auch Spaß. Allerdings bin ich wie gesagt nicht so fokussiert auf Prüfungen, so dass ich sowas eher langsam angehe und wenn es passt dann passt es, und wenn nicht dann eben nicht.


    Züchten möchte ich nicht, somit würde ich eine Wesensbeurteilung rein zum Spaß machen.

    Da aber eine Wesensbeurteilung in einem fest vorgegebenen Zeitraum abgelegt werden muss wäre es natürlich schon sinnvoll vorher genau zu planen was der Hund an diesem Tag zeigen soll - schließlich möchte man den Züchter ja nicht blamieren.


    Das Thema Leinführigkeit im Alltag (auf dem Hundeplatz ist das ja immer alles anders, da wird natürlich trainingsgerecht gelaufen) finde ich ein großes Übungspaket, und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das bereits komplett im Alter von 9 bis 12 Monaten umgesetzt ist.


    Ich habe schon die anderen Threads zum Thema Wesensbeurteilung durchgelesen, da ging es ja darum, dass solange der Hund nichts lebendiges schreddert, oder er nicht völlig außer Kontrolle ist, schon mal nicht abgebrochen wird.


    Wie oben bereits gefragt würde mich interessieren, ob es Mindestanforderungen an die Leinenführigkeit gibt?

    Und ob es auch eine Grenze gibt wie oft und wie lange sich der Hund von seinem Hundeführer entfernen darf, um den Platz auszukundschaften, bevor es Abzüge bezüglich der Beziehung zum Hundeführer gibt?

  • Wie oben bereits gefragt würde mich interessieren, ob es Mindestanforderungen an die Leinenführigkeit gibt?

    Nein, das ist da Wumpe! ;)


    Und ob es auch eine Grenze gibt wie oft und wie lange sich der Hund von seinem Hundeführer entfernen darf, um den Platz auszukundschaften, bevor es Abzüge bezüglich der Beziehung zum Hundeführer gibt?

    Wenn er zu lange auf Achse ist, kriegt man die Anweisung, den Hund zu rufen... wenn er dann irgendwie kommt, ist alles gut. Wenn nicht, darfst nochmal rufen, und nochmal, und nochmal, ... :D
    iiirgendwann, wenn der so gar nicht kommt, bzw. sich gar nicht mehr einfangen lässt, wär dann halt Abbruch, weil man halt schlicht nicht weitermachen kann. :D


    Bei der WB geht es NICHT um den Gehorsam, sondern eben um das Grundwesen... also wie der Hund sich verhält, wenn er keine Kommandos bekommt, sondern einfach da rum steht und geht wie er halt ist. Deshalb gibt's da auch keine "Abzüge".
    Es ist ja auch keine Bewertung im Sinne von "gut" oder "schlecht", sondern eine Beurteilung ... also eine wertfreie Feststellung.

  • bei uns ist mal eine hündin mit ihrer beißwurst durchs gestrüpp und durch ein loch im zaun auf den benachbarten fußballplatz gelaufen, die bindung zum hf war gleich null.. nach 20 min war sie dann irgendwie wieder da und der hf konnte weitermachen..
    ansonsten hab ich eine sehr geringe meinung zum wesenstest, weil es vorher ja doch ewig geübt wird und die richterbögen auch sehr beschönigt sind..

  • Nein, das ist da Wumpe! ;)

    Das ist doch mal gut zu wissen, danke für die Info.


    Wenn er zu lange auf Achse ist, kriegt man die Anweisung, den Hund zu rufen... wenn er dann irgendwie kommt, ist alles gut. Wenn nicht, darfst nochmal rufen, und nochmal, und nochmal, ... :D
    iiirgendwann, wenn der so gar nicht kommt, bzw. sich gar nicht mehr einfangen lässt, wär dann halt Abbruch, weil man halt schlicht nicht weitermachen kann. :D

    Na das sollte man doch hinbekommen, klingt gut.


    bei uns ist mal eine hündin mit ihrer beißwurst durchs gestrüpp und durch ein loch im zaun auf den benachbarten fußballplatz gelaufen

    Für die Zuschauer war das bestimmt lustig, der HF wäre bestimmt am liebsten in einem Loch versunken.

    Aber guter Gedanke, dass ein Fußballplatz neben dem Hundeplatz sein könnte, auf dem vielleicht sogar auch noch zu der Zeit Fußball gespielt wird.

    OK, das Thema "Fußballspielende" hatte ich leider bei Jalu ziemlich vernachlässigt, da hier einfach keine kickenden Kinder sind. Und folglich wenn dann mal irgendwo Fußball gespielt wurde, hat das seinen Trieb dann sofort entfacht.

    Für die Zukunft werde ich dann mal herausfinden wo Fußballvereine wo trainieren und wie man da mit Hund Zaungast sein kann, damit Fußballspielende zum normalen Umfeld gehören und sie es nicht mehr wert sind lautstark auszurasten (wie hatte ich immer gesagt: "man hört uns bevor man uns sieht").



    ansonsten hab ich eine sehr geringe meinung zum wesenstest, weil es vorher ja doch ewig geübt wird und die richterbögen auch sehr beschönigt sind..

    Wie gesagt ich plane das ja nur zum Spaß.

    Fair Vergleichbar ist für mich nur Springreiten wo es um Zeit und Abwürfe geht. Bei allem was bewertet wird, ist das ja immer subjektiv von Richter zu Richter und von Tagesverfassung des Richters abhängig, und vielleicht auch vom generellen Niveau der angetretenen Teilnehmer.


    So ist es auch bei der BH. Ich habe schon BHs gesehen da ist der Hund aus der Ablage aufgestanden und auf den anderen Hund los und hat noch bestanden, und auf einer anderen BH ist der Hund nur hier und da mal nicht gerade gesessen, nicht ganz am Bein geklebt und etwas im Kreis bei der Ablage gerobbt und ist durchgefallen.


    Ich sehe das entspannt, so ist es halt.

    Klein Kiwi hat auch IGP Unterordnung absolviert mit meiner Mutter. Keine Ahnung wie die beiden die Mindestpunktzahl zum Bestehen bekommen haben (die BH haben sie erst im dritten Anlauf geschafft und alles was ich im Training so gesehen hatte war auch nicht gerade überzeugend). Aber hey die beiden hatten ihren Spaß, und noch mehr Spaß hatten sie dabei Jalu und mir immer vorzuhalten, dass sie doch IGP Unterordnung haben und wir nicht.



    Ach ja und auch gestern kam klein Kiwi noch auf ihre Kosten. Die Ortsgruppe liegt an einem Wald mit vielen kleinen ganz idyllischen Waldwegen. So dass wir nach der Wesensbeurteilung dort noch eine Weile Gassi gegangen sind und Kiwi dort ganz ihrer Rumtreiber Nase folgen konnte.

  • Danke für deinen Bericht, tanja_and_pets !! Ich finde es immer interessant zu lesen, was für Erfahrungen und Eindrücke die Leute von solchen Veranstaltungen mitbringen :) :)


    Die Unterschiede, die du bei BHs beobachtet hast finde ich auch echt bedenklich. Ich glaube es ist alles so auseinandergedriftet in diesen Prüfungen. Ich meine eine Begleithundprüfung braucht doch keine Gehorsamsmaschine, was die Richter sich da manchmal aufspielen kann ich nicht nachvollziehen. Im Prinzip soll doch so eine BH auch eine Art Wesenstest sein und zeigen ob Mensch und Hund sich zivilisiert verhalten können.


    Das mit dem "beim Fusslaufen anhimmeln", also ehrlich, ich finde das ist leichter als ordentliches "an der Leine gehen" :D. Man hat den Hund damit mehr in der Kontrolle und nicht den Aussenreizen so ausgesetzt. Eigentlich ist es fast schummeln. 8o