Azir
  • Mitglied seit 8. Juni 2017

Beiträge von Azir

    Ellionore,

    Da Onyx ja ebenfalls nur einen heruntergekommenen Hoden hat und er jetzt schon ein Jahr alt ist, kann ich dir ein wenig von meinen Erfahrungen berichten.

    Ich finde, er ist sehr ruhig, noch überhaupt nicht an Hündinnen interessiert & mental eher hinterher.
    Im Gegensatz zu seinen Geschwistern ist er gar kein Schäferhund einer Leistungslinie. Er ist nicht überdreht, eher faul. & fordert überhaupt nicht. (Was ich leider schade finde. Er macht zb. UO schon, aber wenn nicht, dann stört es ihm auch nicht)
    Er ist erst seit 1 Monat so weit, dass er bei Fremdhunden nicht immer davon ausgeht, dass diese superlieb sind. Er hat sich davor wie ein freudiger Labrador Welpe benommen.

    Bzgl. OP

    Mein TA des Vertrauens sagte, ich solle ihn einmal erwachsen werden lassen.
    Also mit etwa 3 Jahren dann den innen liegenden Hoden herausnehmen. Kastration muss nicht sein. Er ist dann mit einem Hoden noch intakt, aber eben nix für die Zucht. Damit habe ich mich gut anfreunden können. & die Züchterin übernimmt ja auch die Kosten für die Entfernung des Hodens.
    Bald gehe ich ja röntgen, da werde ich im Zuge dessen auch gleich einen Ultraschall machen lassen um zu sehen wo der Hoden denn genau liegt. Wenn notwendig muss der Hoden ja schon früher raus, aber ich hoffe mal nicht.

    Kurz zusammengefasst, wie ich die Fußarbeit aufgebaut habe (und damals bei meinem Rüden auch das Bedrängen angefangen habe abzustellen + Fuß neu aufbauen)

    1. Futtertreiben mit keep going signal, bis der Hund einen guten Rhythmus beim Laufen entwickelt.
    2. Futterhand langsam abbauen , indem man kurze Frequenzen die Hand noch weiter nach oben gibt (schnell) und dann wieder zurück in die Futterhand Position.
    3: immer mehr Schritte ohne diese Hand gehen. Letztendlich ist die Hand dann auf meiner Kopfhöhe, der Hund schaut zur Hand und somit gerade nach oben. (Bis man soweit ist, dauer es eh lang genug)


    währenddessen in gesonderten Einheiten die Grundstellung aufbauen.

    Wenn die Grundstellung verlässlich klappt, der Hund weiß, wo er sitzen soll und wohin er schauen soll + den Blick/die Position auch halten kann.
    Dann kombiniere ich die Grundstellung mit dem Kommando "Fuß", Futterhand oben auf Kopfhöhe anbieten und einige Schritte gehen.

    Dann wird das keep going signal langsam abgebaut, nicht mehr bei jeden Schritt kommt die stimmliche Motivation mit.

    Geschwindigkeitswechsel werden eingebaut.

    Wendungen wieder gesondert aufgebaut. Grundstellung -> HF dreht sich -> Hund muss mit (alles noch mit der Futterhand, kann jedoch auch hier abgebaut werden, wenn es denn gut sitzt) . Klappen die Wendungen im "rohen" Zustand, kann man diese während der Fußarbeit einbauen.

    Genau das gleiche Schema wird beim Richtungswechsel angewendet.



    Allein das Futtertreiben mit keep going signal, habe ich 8 Monate lang gemacht, mittlerweile feilen wir an unser beiden Rhythmus + Geschwindigkeitswechsel.

    Es ist wirklich mein Fehler, ihr habt in dem Punkt völlig recht!

    Also den Schildkröten wegen, setze ich mich ungern mit allen zusammen auf die Couch. Die bleiben dort wo sie sich am wohlsten fühlen, unter der Wärme/Sonnenlamoe auf Erde und Hund darf nur mehr beaufsichtigt ins Zimmer. & wenn er alleine bleibt, dann wird es abgesperrt - nicht, dass er auf die Idee kommt, Türen zu öffnen (kann er Gott sei Dank noch nicht)

    Da es sich nur um handgroße Schildkröten handelt, deren Panzer eben nicht stabil genug ist, Hundebisse auszuhalten, muss ich die wohl doch von ihm beschützen haha. Naja gewöhnt... Er sieht sie ja eig nicht. Also fand ich es ausreichend, dass er im Zimmer aus und ein gehen darf und das wars. Bös bin ich ihm eh nicht, nur in der Situation als ich die blutende Schildkröte am Boden/in seinem Maul sah, da war mir halt eben so, dass ich ihn nicht sehen mochte.

    Jetzt im Juni wird er 1 Jahr alt.

    Ja, er hat sie schon mal gesehen/gerochen. Er war ja auch schon öfters in dem Zimmer, auch alleine .. und hat das Heulager gefunden und verwüstet. Jetzt ist ihm das Heu zwar wurscht, dafür hat er die Schildis gefunden. Ich will mir gar nicht ausdenken, was am Samstag hätte passieren können. Da war er in der Wohnung ganz frei und 2 Stunden alleine. & ich hatte da das Zimmer zu den Schildkröten offen. Man denkt halt auch nicht soweit, weil meine vorigen Hunde nie Interesse am Gehege fanden, und Onyx bis dato ja ebenfalls nicht.

    Ein neues Update zu Onyx.

    Zurzeit bin ich gerade gespalten.

    Einerseits zeigt er sich schon viel viel ruhiger, selbstbewusster draußen beim Spazieren gehen. Ich bin jetzt nur mehr mit der Schlepp unterwegs & dieses Wochenende hatten wir Zeit um einfach im Bezirk herumzugehen und zu schauen. Wir hatten zig Hundebegegnungen, Es verlief alles ruhig, er ging immer vorbei, zwei Hunde gingen zu ihm, und schnüffelten ihn ab. Er ist jetzt schon die ersten paar Sekunden extrem ruhig und schnuppert auch. Aber sobald der andere Hund sich zu schnell bewegt -> Spielmodus bei Onyx.

    Trainingstechnisch bin ich am Überlegen, ob ich im Sommer die BH mit ihm machen soll. Arbeitstechnisch ändern sich ab Anfang Juli einiges bei mir und ich kann somit endlich am Hundeplatz gehen. Ich bin aber noch im Aufbau & einige Dinge fehlen uns noch.


    DANN gibt es die andere Seite.
    Onyx lebt seit 9 bald 10 Monaten bei mir. Ich habe 2 Schildkröten in einem separaten Zimmer, in einem bauchhohen Gehege, oben offen. Interesse war noch nie da, ich glaube er hat nicht mal gewusst, dass da drinnen Tiere leben.... Am Sonntag war ich kurz Duschen, da hat er sich ernsthaft eine der beiden Schildkröten geschnappt und angebissen. Die arme hat jetzt dutzende Löcher & ich fuhr natürlich direkt zu einer Klinik, die sich halbswegs mit Schildkröten auskannten. Ich war so wütend und geschockt, dass ich nicht wusste wohin mit ihm. Er hat nicht mit ihr gespielt, er dachte wohl es sei ein Knochen. Gott sei Dank (!) hat er den Körper der Schildkröte nicht verletzt, sondern nur den Panzer. Jetzt muss ich ihr 5 Tage lang Medikamente geben und sie von ihrer Schwester trennen. Die Arme ist schon ganz verzweifelt und versucht ständig aus ihrer Quarantäne Schuhbox auszubrechen.

    Den Hund habe ich dann den restlichen Tag in sein Zimmer gesperrt. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen. Jetzt bin ich um viel Geld leichter, & der Hund super selbstbewusst. Weil er hatte ja Erfolg irgendwo. Zurzeit wird er in der Wohnung immer frecher. Beim Ohren reinigen zb. motzt er schon richtig. Da hatte ich aber heute ein Mitarbeitergespräch und dann war Ruhe und er ließ es sich doch gefallen.

    Ich weiß doch, dass viel an uns liegt... Aber Respekt kann man leider nicht über Pillen verabreichen, den muss man sich wohl verdienen. Und das versuchen wir ja...

    Abgesehen davon, konnte dein Hund von Anfang an eine längere Strecke Fuß gehen? Cora verliert schnell ihre Konzentration, Leckerlis sind dann auch nicht mehr so interessant.

    Das Video kenne ich, wie Dutzende andere auch ;), trotzdem danke dafür. Aber ich mag Daniel, schade, dass er nicht etwas näher bei uns ist. Das mit dem Blockieren funktioniert bei uns gar nicht, Cora geht dann einfach seitlich vorbei.

    Von Anfang an wird kein Hund lange Strecken bei Fuß gehen können. Das ist reine Übungssache. Und solange man da keine Zeit investieren will, wird ein Fußlaufen im Alltag auch nicht funktionieren.

    Mein voriger Hund konnte gar nicht an der Leine gehen, nur wenn er im Kommando stand, dann klappte es auch längere Strecken lang.
    Onyx kann sehr brav an der Leine gehen, er ist aber ein Fauli hihi

    Eine LZ ist dir zwar dankbar, wenn du sie geistig forderst. Aber ich finde mind. 1x wöchentlich richtig körperlich auspowern gehört in dem Alter dazu. Ich habe jetzt nicht alles gelesen, inwiefern du da eh aktiv bist. Aber ich geh gern mal radln oder ein schnelleres Auspowern: Reviere laufen lassen.

    Dass der Schäfer bei allen Bewegungen mit dabei sein will und schaut, was da passiert. Ist ein wenig seine Natur. Aber ich verstehe, dass man das auf Dauer nicht mag. Ignorieren kann helfen, meistens muss aber ein zusätzliches Kommando aufgebaut werden. Manche Hunde wollen/können nicht abschalten. Wenn er zu Hause so unruhig ist, würde ich dir wirklich eine Hundebox ans Herz legen und dort muss er verweilen, wenn es mal hektischer Zu Hause wird oder wenn du einfach mal deine Ruhe haben möchtest.

    Ich habe Gott sei Dank "noch" eine richtige Schlaftablette, die zu 90% schläft wenn wir daheim sind. Ich verschrei es jetzt nicht, aber ich hoffe das bleibt so. Ich mache halt wirklich täglich trainingstechnisch etwas. Mal mehr, mal weniger, nie das selbe auf darauffolgenden Tagen. Manchmal auch nur radln. Damit er seinen Körper auch mal "spürt". An "freien" Tagen gehen wir lange Routen, wo mal nichts von ihm erwartet wird.

    Also ich würde das bei einem eher ängstlichen Hund (so wie du es anfangs geschrieben hast) komplett neu aufbauen.
    Gerade jetzt in dem Alter - üben üben üben - und ich würde nicht das Problem umgehen, indem ihr auf Strecken unterwegs seid, wo du dir vll "leichter" beim Gassi gehen tust, sonder etappenweise schwierigere Gebiete aufsuchen.

    Schritt 1.
    Um einen Hund ablenken zu können, muss er auf die Ablenkung zuverlässig reagieren. Also gilt es hier einmal die passende Ablenkung zu finden.
    Bei manchen Hunden reicht Futter. Bei anderen ist der Ball ein Heiligtum. Andere Hunde sprechen mehr auf ein Lobendes Wort an.
    Hast du die perfekte Ablenkung gefunden, gilt es sie richtig einzusetzen. Der Hund muss schließlich wissen, was er machen soll und was er dafür bekommt, wenn er bei Hunden vorbeigeht.

    Schritt 2.
    Trockenübungen mit der Ablenkung.
    Nehmen wir an, dein Hund liebt Bälle. Der Ball ist seine Belohnung, die darf er auch ruhig sehen oder sich nur auf den Ball konzentrieren. Ich würde ein Kommando verwenden, zb "bei mir". Das heißt, der Hund muss bei dir gehen, kann irgendwohin schauen oder dich, Hauptsache er geht bei dir. Macht er das einige Schritte -> Belohnung -> er bekommt den Ball.
    Erst wenn er diese Übung wirklich intus hat. Also du kannst ihn auch von 5 Meter Entfernung zu dir rufen und er geht neben dir und wartet gespannt auf den Ball, kommen andere Reize hinzu. Sprich du baust diese Übung bei euren Gassirunden ein. Dann ,wenn Menschen vorbeigehen, wenn Hunde etwas weiter entfernt sind. Und dann wenn das wirklich klappt und du und die Belohnung sind wichtiger als alles andere, dann kommt der nächste Schritt.

    Schritt 3.
    Übungen mit anderen Hunden.
    Zuerst bei weiter Distanz , dann verringern und weil man es auch mal ohne Ball an fremden Hunden vorbei schaffen möchte. Baut man dann langsam den Ball auch ab. Bei manchen Begegnungen bekommt er nur mehr ein stimmliches Lob oder eine kleine Streicheleinheit. Bei freiwilliger Kommandoausführung oder wenn es wirklich toll gemacht wurde, würde ich jedoch immer auf die höchstmögliche Belohnung zurückgreifen. & nach der Zeit wirst du sehen, wird der Hund von allein bei Sichtung eines Hunden zu dir kommen und an deiner Seite ruhig vorbeigehen.

    Ein Rat an dich, löse das Problem jetzt, bevor es sich festigt :)

    Wenn du einen alltagstauglichen Hund möchtest, dann setz ihn auch diesen Situationen aus.

    Das oben beschriebene funktioniert, habe es meinen letzten Rüden so beigebracht. Er war halt nicht ängstlich, da ging das schneller.
    Mein jetziger ist eher ängstlich, ich habe das oben beschriebene schon seit klein auf geübt und keinerlei Probleme bei Hunden vorbeizugehen und wir sind dabei Schritt 3 zu perfektionieren .& trotzdem übe ich zeitweise noch immer "trocken", also immer wieder mal dem Hund die Chance geben, ein Kommando wirklich gut auszuführen. Wenn ich merke, es wird wieder schwieriger bei Hunden vorbeizugehen, dann üben wir halt wieder zweimal die Übung ohne äußeren Reiz "bei mir" zu gehen. & wenn der Hund merkt, dir macht es Spaß an anderen Hunden vorbeizugehen und du bringst ein gewisses Selbstbewusstsein mit, weil du dich auf deinen Hund verlassen kannst, dann klappen die Hundebegegnungen schneller als gedacht.

    Onyx beim Denken, wie er seinem Freund am besten nerven könnte.. ich mag die Lobau. Leider halten sich nicht alle Hundehalter an die Leinenpflicht und es ist eine Frage der Zeit, bis auch hier ein Hundeverbot herrschen wird :(

    Bisschen off leash wird auch schon bei unseren Touren eingebaut. Aber nur an Wegen wo ich mir sehr sehr sicher bin, dass da nichts kommen wird.

    Dieses Wochenende hatten wir wieder Hundebesuch!
    Onyx wird bereits ruhiger, wenn Hunde in der Wohnung sind - zumindest wenn es die gewohnten Hundefreunde sind.
    Beim Spaziergang reißt er sich schon super zusammen - natürlich anfangs, beim "begrüßen" passiert das noch lautstark, aber sobald ich sage, es geht weiter und wir uns in Bewegung setzen, hat er wirklich gar kein Interesse mehr den Hund zu beschnüffeln. Bei ihm ist es glaub ich dieses "Warten". Sobald man dann stehen bleibt und "nichts" tut, fängt er an zu denken und meist kommt dabei nur "ok, dann spielen wir" heraus.

    Leider fängt er nun schon an, etwas Schäferhundtypischer zu werden und bei Begrüßungen (die ohnehin schon sehr stürmisch sind) schreit er seit kurzer Zeit.
    Den Fehler hat leider mein Freund gemacht. Ich kam am Abend heim und er hatte Onyx im Wohnzimmer festgehalten. Zuerst war er ruhig, hat auch nicht gebellt oder so. Aber dann als er ihn frei lies, explodierte Onyx und hat sich überhaupt nicht mehr zamreißen können. Ich habe natürlich meinen Freund erklärt, dass er das nie wieder machen darf. Wenn ich heim komme, darf der Hund 1. zur Tür laufen, 2. sich freuen, und ggf auch mal bellen. Ich hab ja schon lang herumtan wegen der Zwickerei und jetzt so etwas. Ich war im ersten Moment so schockiert und frustriert - wenn Blicke töten hätten können, mein Freund hätte da wirklich was abbekommen haha
    Seitdem schreit Onyx, wenn ich heimkomme. Jetzt darf ich mich wieder Wochenlang damit beschäftigen, den Hund beim Heimkommen zu ignorieren und wieder Leckerlies anbieten, wenn er ruhig sitzt :rolleyes: