Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Der SV, der größte Rassezuchtverein der Welt, sollte mal "umdenken" und nicht nur jammern, wie er es in der August Ausgabe der SVZeitung macht, dass sich die Mitglieder halbiert haben. Und warum? Welches Ziel hat er denn? Sein Ziel sollte sein, dass er "gesunde" Deutsche Schäferhunde züchtet und was kommt heraus? Die Leute scheuen es immer mehr, einen Deutschen Schäferhund zu kaufen, weil dieser krank gezüchtet worden ist.

    Merkwürdigerweise sehen das die Leistungssportler und Diensthundeausbilder genau anders herum. Von diesen beiden Seiten höre ich in den letzten Jahren nur dass der DSH gesundheitlich so gut darsteht wie nie zuvor. Die Ausfälle durch kranke Hunde waren doch früher viel viel größer.... Hundesportler und Leistungszüchter , die schon seit 40, 50 Jahren und manchmal länger dabei sind, beziffern die Quote der gesundheitlichen Ausfälle bei den Hunden ( "früher" = 60er/70er Jahre) auf ca. 80 %. Auch als ich angefangen habe mit dem DSH (in den 80ern) gab es deutlich mehr gesundheitliche Ausfälle bei den Hunden (im übrigen der Grund warum ich angefangen habe mit dem Züchten). Heute hast Du im Leistungsbereich an gesundheitlichen Ausfällen deutlich weniger, und in etwa gleich viel wie beim Malinois (das ist meine persönliche Erfahrung, und auch die der Ausbildungsleiter mehrerer Diensthundeschulen). Der Malinois hat nicht die selben Baustellen wie der DSH, aber dafür andere...


    Und wird im übrigen deswegen überwiegend bei den diensthundehaltenden Behörden geführt weil er billiger ist. Billiger als Hunde mit FCI-Ahnentafeln. Der überwiegende Anteil an Diensthunden sind nämlich gar keine Malinois (auch wenn sie oft so aussehen), sondern "papierlose" X-Herder aus dem KNPV. "Echte" Malinois mit FCI-Ahnentafel kannst Du bei den Behörden genau so suchen wie DSHs... Und achte mal darauf wie die Rasseverteilung in den einzelnen Bundesländern ist... In denen, in denen die öffentliche Hand knapp bei Kasse ist, siehst Du fast nur X-Herder. In denen, die mehr Geld in ihre Polizei investieren, fahren die Beamten nicht nur bessere Streifenwagen, sondern führen auch eher Hunde aus FCI-Zucht (auch DSH). Wenn ich einen jungen Hund an die hessische Polizei verkaufen würde, verschenke ich, gegenüber Baden-Württemberg, mind. 1000 Euro. Eher mehr...


    Und den Einbruch an den Mitgleiderzahlen bzw. den Zuchtbucheinträgen hast Du ja nicht nur beim DSH. Andere Rassen/Zuchtverbände sind zum Teil ähnlich betroffen. Bei vielen großen Rassen sinken seit Jahren die Mitgliederzahlen und Zuchtbucheintragungen. Der Trend allgemein geht zur kleineren Rassen (den diversen Landeshundeverordnungen geschuldet). Zusätzlich gibt es ein paar neue Moderassen. Wer hat denn vor den 80er Jahren einen Labrador, Golden Retriever oder gar Flat Coated, Curley Coated oder Nova Scotia Duck Tolling Retriever gehabt? Einen Border Collie oder einen Australien Shepherd? Auch Belgische und Französische Schäferhundrassen waren in den 80ern hier bei uns noch so gut wie unbekannt und haben Schäferhund, Boxer, Riesenschnauzer, Rottweiler & Co. nur wenig Konkurrenz gemacht.

    Danke für deine Statistik, aber auch hier fehlt mir der Vergleich zu den Wessis. Sind die Wessis bei der Röntgenquote im Durchschnitt wirklich besser?

    Natürlich gibt es auch in den Leistungslinien Züchter, bei denen die Röntgenquote niedrig liegt. Hunde aus solchen Zuchtstätten nutze ich nicht zur Zucht.... Natürlich ist es selten dass ganze Würfe komplett ausgewertet werden. Es gehen einem als Züchter da immer welche "durch die Lappen". Sei es dass sie ins Ausland verkauft wurden, vor dem Röntgenalter verstorben sind, bei einer diensthundehaltenden Behörde stehen (die reichen aus Kostengründen die Aufnahmen heutzutage i.d.R. nicht mehr bei den Zuchtverbänden ein) usw. Auch lässt leider nicht jeder Welpenkäufer, der das beim Kauf zugesagt hat, seinen Hund später dann tatsächlich röntgen.


    Ich hab das gerade mal für mich selbst ausgerechnet, und ich finde das geht noch besser... Mir sind schon recht viele Hunde "durch die Lappen gegangen", röntgentechnisch gesehen...


    Bisher habe ich 101 Hunde in 14 Würfen gezüchtet. Von denen wurden 70 ausgewertet, was eine Röntgenquote von 69,3% entspricht. Zwei Hunde aus meinem Vorjahreswurf werden demnächst noch geröngt (die anderen vier aus dem Wurf sind bereits ausgewertet). Mit denen wird die Röntgenquote bei 71,3% liegen. Von den 31 nicht ausgewerteten Hunden sind 14 entweder direkt als Welpen oder aber im Alter von bis zu einem Jahr ins Ausland verkauft worden. Drei Hunde sind vor dem röntgenfähigen Alter leider verstorben und drei sind zu den diensthundehaltenden Behörden gegangen (da sind noch mehr hin, aber die wurden vorher noch über den SV ausgewertet). Wenn man diese von meinen 101 gezüchteten Welpen abziehen würde, dann käme ich auf eine Röntgenquote von 86,4%. Das wäre aber jetzt unfair anderen Züchtern gegenüber, denn deren Hunde gehen ja ebenfalls zum Teil ins Ausland, an die Behörden oder versterben bevor sie das Röntgenalter erreichen.


    Aber selbst dadurch lassen sich nicht die untergalaktisch niedrigen Röntgenquoten bei den Hunden aus "DDR-Linien" erklären...

    Und Waschbär

    Vielleicht würden auch von nicht Hunde Sportlern/Züchter mehr Ergebnisse dem SV zum Eintragen eingereicht, wenn es nicht so "teuer" wäre.

    Zum einen gehört der DSH zu den Rassen mit den günstigsten Welpenpreisen! Für Welpen anderer Rassen werden Preise hingeblätter zwischen 1500 und 2500 Euro, ohne mit der Wimper zu zucken. Aus Zuchtverbänden, in denen es für Nichtmitglieder teurer als für Mitglieder ist Auswertungen in Bezug auf rassetypische Erkrankungen vornehmen zu lassen (bis zum doppelten Satz, im Vergleich zu den Mitgliedern). Und da ist es zu teuer wenn die (im Vergleich zu anderen Rassen eh schon niedrige) Auswertungsgebühr für Nichtmitglieder genau so hoch ist wie für Mitglieder???

    Nur mal so zur Info: Der SV hat eine professionell geführte Geschäfststelle, die von Mo. bis Fr. für jeden zu erreichen ist und in der alle Anliegen sofort bearbeitet werden. Den Angestellten dort werden Gehälter bezahlt! Regelmäßig jeden Monat!!! In anderen Zuchtverbänden (u.a. den zuvor beschriebenen) zahlt man teilweise deutlich mehr, als Nichtmitglied manchmal den doppelten Satz, und man muss nicht selten monatelang z.B. auf HD/ED-Auswertungen warten, weil der Funktionär, der das bearbeitet, die Röntgenbilder in seinem Wohnzimmer sammelt und nur zwei oder vier mal im Jahr gesammelt zum Gutachter schickt.


    Die Gutachter der Zuchtverbände werten dann die Hüften, Ellenbogen und was es da sonst noch gibt auch nicht kostenlos aus. Entweder sie erhalten eine Pauschale, oder aber sie rechnen das dem Verband gegenüber pro Hund ab.


    Wenn mir als Welpenkäufer wirklich etwas an der Gesundheit der Rasse liegt, dann ist es für mich eine Selbstverständlichkeit die 70 Euro für die Auswertung beim Zuchtverband zu bezahlen für Hüfte und Ellenbogen (Was sind denn heutzutage schon 70 Euro? In anderen, deutlich unwichtigeren Bereichen haut man die auch locker aus der Tasche...). Zumal ja wenn ein Befund schlechter als "noch zugelassen" ist der Gutachter des SVs diesen für den Verband kostenfrei erstellt, und der SV das dann auch kostenfrei an den Hundeeigentümer weiter gibt. D.h. wenn mein Hund die Befunde z.B. HD/ED "normal" erhält, zahlt man 70 Euro. Erhält er aber z.B. HD "normal" und ED "mittel", zahlt man nur 35 Euro. Und lautet die Auswertung z.B. HD "mittel" und ED "mittel", dann zahlt man gar keine Auswertungsgebühr an den SV. Denn allen Unkenrufen zum Trotz ist der interessiert daran dass auch die schlechten Röntgenbilder eingereicht werden.

    Ich habe aber von den "guten Hüften" geschrieben, die auf dem Papier vorhanden sein mussten damit das Plan-Soll erfüllt wurde. Oder warum meinst Du haben die ehemaligen DDR-Züchter mir gegenüber gesagt dass sie es vermieden haben, soweit das ging (die haben die Ahnentafeln ja erst nach der Junghundbeurteilung und dem Röntgen erhalten) ihr Hunde in der ersten Jahreshälfte röntgen zu lassen? Weil wenn das "Soll" noch nicht erfüllt war wurden die Hüften gegen Jahresende besser... 8)


    Dass Röntgenbilder schlechter Hüften nicht zur Auswertung eingereicht werden ist ja eine ganz andere Geschichte. Darum ging es ja hier nicht. Diese Problematik habe ich aber weiter oben auf die "DDR-Linien" bezogen, in denen die Auswertungsquote im Vergleich zu den Leistungslinien leider sehr sehr niedrig ist, beschrieben. Dass Du keine DSH aus "DDR-Linien" kennst die Skeltetterkrankungen haben mag auch einfach an der hohen Dunkelziffer liegen (dadurch dass ein sehr hoher Prozentsatz nicht geröngt/ausgewertet wird und ihre Halter gar nicht wissen dass Hüfte und/oder Ellenbogen nicht in Ordung sind).

    Leider musste ich feststellen, dass meiner Einschätzung nach der Einsatz von E-Geräten auf Hundeplätzen wieder zunimmt.

    Sind das tatschlich alles E-Reizgeräte? Inzwischen arbeiten viele Hundeführer auch mit Vibrations-/Tonsignalhalsbändern. Manche Hunde (die sich gerne mal aus dem Einwirkungsbereich ihrer Menschen entfernen 8) ) tragen auch ein Ortungsgerät. Die schauen meistens aus wie ein E-Reizgerät, selbst Tierschützer verwechseln das manchmal (z.B. wurde mir in einem Tierheim ein gerade aufgegriffener verstrubbelter und lehmverdreckter Jagdterrier gezeigt mit einem Signalhalsband und zusätzlich einem "bösen Telektakt" am Hals... Ich hab denen dann erklärt dass das ein Ortungsgerät ist und der Hundehalter vermutlich bereits auf dem Weg Richtung Tierheim ist, sowie der im Jagdbetrieb merkt dass sein Hund weg ist ... ^^ )

    Papier ist bekanntlich geduldig. Und das galt vor allem in der DDR...

    Das ist im SV doch nicht anders.

    Viele schlechte HD-Ergebnisse der SV-Hunde kommen gar nicht erst an die Öffentlichkeit.

    Dir sind Fälle bekannt in denen der bzw. die SV-Gutachter Hüften besser eingetragen haben als sie es waren??? Sorry, das kann ich mir bei Dr.Tellhelm beim besten Willen nicht vorstellen, und auch bei Prof. Brass nicht.... Oder meinst Du dass die Mitarbeiter des Zuchtbuchamtes andere Befunde als die eingetragen haben, die sie von Prof. Brass oder Dr. Tellhelm erhalten haben?

    Da würde mich aber mal interessieren, wie viel Prozent....

    Hier habe ich jetzt mal eine Statistik für Dich... Ich habe mir mal die Mühe gemacht und mir die Röntgenquote in Bezug auf zwei Zuchtstätten errechnet, in denen Hunde "aus DDR-Linien" gezüchtet werden. Das sind die Zuchtstätten "Knurri's" und "Weltwitz". Von "Knurri's" habe ich mir die letzten 22 Würfe angesehen, die gut im röntgenfähigen Alter liegen (die allerjüngsten Würfe sind in beiden Fällen somit nicht mit einbezogen), von "Weltwitz" die letzten 16. Mir geht es aber nicht um diese beiden Zuchtstätten im Speziellen, vielmehr stellen sie einfach ein gutes Beispiel dar in Bezug auf die Röntgenquote in diesen Linien. Es gibt Zuchtstätten, da liegt die Röntgenquote noch deutlich darunter.


    Bei "Knurri's" komme ich auf eine Röntgenquote von 22,3% (27 Hunde ausgewertet von 121 in den letzten 22 Würfen). Bei "Weltwitz" komme ich auf eine Röntgenquote von 21,7% (23 Hunde ausgewertet von 106 in den letzten 16 Würfen).


    Bei "Knurri's" sind unter den 27 ausgewerteten Hunden nur 17 dabei mit einer "normalen"Hüfte, und nur 11 mit "normalen" Ellenbogen. Dafür komme ich 5 x auf eine leichte und einmal auf eine mittlere HD. Und 6 x auf eine leichte, 4 x auf eine mittlere und 1 x auf eine schwere ED. Bei "Weltwitz" schaut zumindest diese Bilanz besser aus, bei den 23 geröntgen Hunden gibt es keine "Ausfälle" im HD-Bereich (5 x "fast normal", der Rest "normal") und nur 2 x mittlere ED.


    Unter'm Strich bedeutet das dass man über fast an die 80% der Hunde, die geboren wurden, rein gar nix weiß in Bezug auf HD und ED. Ein Teil davon wird geröngt worden sein, aber die Bilder werden nicht zur Auswertung eingereicht worden sein weil deutlich abzusehen war dass der Hund damit keine Zuchtzulassung erhalten wird. Vor allem wenn ein Hund bereits eine Schaubewertung hat (die man i.d.R. ja nur dann absolviert wenn man den Hund in die Zucht bringen möchte; zumindest ist das i.d.R. die Intuition auszustellen wenn man einen Hund aus Leistungs- bzw. "DDR-Linien" besitzt), dann aber kein Röntgenbefund eingetragen wurde, ist das verdächtig. Dito wenn ein Hund z.B. einen eingetragenen HD- oder ED-Befund hat, der andere aber fehlt. Man lässt das ja i.d.R. zusammen röntgen und nicht getrennt voneinander....


    Ein nicht geringer Prozentsatz der Halter der nicht geröngten (oder besser gesagt "nicht ausgewerteten") Hunde (ob sie tatsächlich nicht geröngt wurden weiß man ja nicht; nicht wenige von ihnen werden zumindest vorgeröngt worden sein und anschließend, da sie keine Option für die Zucht oder den Sport waren mit ihren Gelenken, "zum Spazierengehen" abgegeben worden sein) wird davon aus gehen dass sein (ungeröngter) Hund kerngesund ist. Nicht jede HD oder auch ED bereitet dem betreffenden Hund Probleme, so dass Symptome manchmal gar nicht auftreten, manchmal aber auch erst sehr spät (und dann wird das nicht selten auf's Alter geschoben). Solche Hundehalter tragen dann natürlich auch die Mär vom ach so gesunden DSH aus "DDR-Linien" weiter. Ich kenne selbst nicht wenige Hundehalter (mit ungeröngten Hunden unterschiedlicher Rassen), die der Ansicht waren ihr Hund bzw. ihre Hunde wären alle kerngesund bzw. kerngesund gewesen. Dabei habe ich bei manchen dieser Hunde deutliche Anzeichen dafür gesehen dass in ihrem Bewegungsablauf etwas nicht gestimmt hat. Manche waren sogar regelrecht blind für deutliche Sypmtome. Z.B. kannte ich zwei Fälle, in denen die Hunde auf der Vorhand stark gelahmt haben, und beide hatten auch das was man in Insiderkreisen als "aufgetriebene Ellenbogen" beschreibt (die treten i.d.R. dann auch wenn in einem oder beiden Ellenbogengelenken etwas ganz gewaltig nicht stimmt und da ein Entzündungsprozess nach dem anderen abläuft). Beide Hunde waren sehr triebstark und haben in höheren Trieblagen den Schmerz ignoriert. Da hieß es dann von den Seiten der Hundehalter dass sie einen schlauen Hund haben. Der lahmt ganz einfach immer dann wenn er nicht weiter spazierengehen möchte, und auch in der Unterordnung weil die ihm keinen Spaß macht. Aber im Schutzdienst und beim Ballspielen, da kann er tippitoppi laufen, der Schlawiner, dadurch verrät er sich selbst, der Simulant... 8):evil:


    Eine niedrige Röntgenquote ist halt immer ein relevanter Risikofaktor. Mir ist es lieber wenn von einem Zuchttier viele Nachkommen geröngt/ausgewertet worden sind, und es sind ein paar "Ausfälle" darunter, als wenn pro Wurf nur ein oder zwei Hunde mit tollen Ergebnissen geröngt wurden. Für mich ist die Geschichte im ersten Fall deutlich kalkulierbarer. Wenn ich z.B. eine Hündin haben aus einer Linie mit genetisch abgesichtertem HD-Status, die vielleicht selbst schon geröngte Nachtzucht hat mit guten HD-Ergebnissen, dafür brauche ich bei ihr aber einen "sicheren ED-Vererber" (weil in der Linie der Hündin ED aufgetreten ist), dann kann ich eine Kröte schlucken in Bezug auf Wurfgeschwister eines Deckrüden, wenn von denen welche keine supertollen HD-Ergebnisse haben, der Rüde selbst dafür aber im ED-Bereich bisher absolut überzeugend vererbt hat und alle seine Nachkommen Top-Ellenbogen haben, und auch bei seinen Geschwistern und in den Seitenlinien der Eltern bisher die Ellenbogen top waren). Züchten bedeutet Risiken gegeneinander abzuwägen und einzelne Nachteile bei einem Zuchttier durch Stärken des jeweiligen Zuchtpartners in diesem Bereich auszugleichen. Und natürlich ist auch beim Welpenkauf eine niedrige Röntgenquote ein Risikofaktor. Weswegen man sich ja auch immer anschauen muss wie der HD-Zuchtwert eines Hundes zustande kommt. Sind viele Nachkommen von ihm ausgewertet worden? Viele Geschwister? Stammt der Hund vielleicht aus einem ausländischen Zuchtverband? Wenn ja kann es möglich sein dass er mit dem Ausgangswert 100 beginnt, was zumindest für die Leistungslinien relativ hoch wäre. Deswegen rate ich immer dazu den HD-Zuchtwert eines Hundes als zweitrangig einzustufen und sich die Röntgenbefunde von Nachkommen/Geschwistern direkt anzuschauen. In Bezug auf ED muss man das ja sowieso machen (da gibt es keinen Zuchtwert).

    Die Frage ist doch, ob bei den DDR-Linien weniger HD vorkommt, schließlich hat die DDR seit 1979 mit HD-freie Hunde gezüchtet.

    Jaja, die HD-freien DDR-Hunde.... Wie stark sich Umweltbedingungen auf eine Hundehüfte auswirken können hat man dann gesehen wenn DDR-Hunde in die BRD oder anderswo hin verkauft worden sind. Wenn dann für den Zuchtverband noch einmal geröngt wurde, in den sie übernommen wurden, ist dann gar nicht so selten aus dem HD-frei ein HD-Übergang oder eine leichte HD geworden. Muss an der Luftveränderung liegen, der die Hunde bei Grenzübertritt ausgesetzt gewesen sind...8)


    Papier ist bekanntlich geduldig. Und das galt vor allem in der DDR...

    Ich hab noch ein paar, alle mit mittlerer ED (beim SV eingetragen):

    https://www.working-dog.com/do…uldenschl%C3%B6%C3%9Fchen


    https://www.working-dog.com/do…uldenschl%C3%B6%C3%9Fchen


    ...sowie Unkas vom Muldenschlößchen (nicht bei working-dog eingetragen)


    https://www.working-dog.com/do…132074/Sally-von-Weltwitz


    ...sowie Till Weltwitz (nicht bei working-dog eingetragen)


    ...sowie Ayk Team Ludwigseck (nicht bei working-dog eingetragen)


    https://www.working-dog.com/do…ls/6977748/Klockows-Cessy


    https://www.working-dog.com/do…ils/5097199/Knurris-Paddy


    https://www.working-dog.com/do…ils/5152835/Knurris-Peppi


    https://www.working-dog.com/do…ils/1032896/Knurris-Pango


    https://www.working-dog.com/do…/6382191/Knurris-Ratzfatz


    https://www.working-dog.com/do…ma%20von%20den%20Halunken


    https://www.working-dog.com/do…26359/Clay-von-der-Wedeme




    ... und hier noch eine mit schwerer ED...


    https://www.working-dog.com/do…ls/2701263/Knurris-Chilli


    Ich habe bei diesen Hunden jetzt nicht die Abstammung bis Ende des letzten Weltkriegs kontrolliert, aber es dürften überwiegend Hunde aus "reinen" DDR-Linien sein oder zumindest mit deren überwiegender Blutführung. Und ich hab mich jetzt nur mal auf einen ED-Befund beschränkt (über die letzte Hündin bin ich zufällig gestolpert).


    Und wie schon geschrieben: Es gibt in diesen Linien Unmengen an Hunden, die röntgentechnisch nicht ausgewertet sind. Ganze Würfe mit bis zu 10 - 12 Welpen, oder aber es sind nur einer oder zwei im Wurf ausgewertet. Und gerade in Bezug auf ED findet man, wenn die Hunde ausgewertet wurden, meist relativ oft den Befund "noch zugelassen".


    Soll jetzt nicht bedeuten dass es in diesen Zuchtlinien schlechter ausschaut im Durchschnitt in Bezug auf HD und ED. Aber eben auch nicht besser als anderswo.... Unkritisch einen Welpen "aus DDR-Linien" kaufen und zu hoffen dass ich damit einen skelettgesunden Hund erwerbe würde ich jedenfalls nicht.


    Bei dem Rüden Knurri's Ratzfatz erkennt man das eigentliche Problem, die "DDR-Linien" "rein" weiter züchten zu wollen, sehr gut. Sein Vater Daff von Lord Fandor hat den ED-Befund "noch zugelassen" und zudem auch keine ganz "saubere" Hüfte ("fast normal"). Und auch der Rüde Fin von der Bismarcksäule zeigt diese Problematik auf. Er hat 15 Deckakte gemacht, obwohl er aus einer Hündin stammt mit "noch zugelassener" Hüfte. Er stammt aus einem 10er-Wurf, von dem nur drei Hunde ausgewertet wurden. Fin ist der einzige mit "normalen" Hüften und Ellenbogen. Sein Bruder Flash hat mittlere ED (und keinen Eintrag beim HD-Befund), seine Schwester Franka den ED-Befund "noch zugelassen".


    Anstatt auf Zuchtpartner zurückzugreifen mit einem guten genetischen Background in Bezug auf Skeletterkrankungen, die vielleicht nicht ganz "rein" sind in Bezug auf die "DDR-Linien", einen gewissen Anteil ans "West.Blut" führen (dabei aber durchaus im Typ der ehemaligen DDR-Linien stehen können), nutzt man lieber die wenigen Zuchttiere mit "reiner" Blutführung und schluckt dafür dann Kröten in Bezug auf den gesundheitlichen genetischen Background. Neben einem extrem hohen Ahnenverlust durch die inzwischen sehr enge Blutführung.

    Wenn die Eigentümer die Röntgenbilder zum Auswerten beim SV einreichen.... Sehr oft machen sie das nicht. Und gerade in diesen Linien ist die Röntgenquote eher unterdurchschnittlich. Zudem sind viele Hunde aus diesen Linien gar nicht bei working-dog eingetragen.


    Z.B. der Rüde Timon vom Wolfstal (Vater: Wacker vom Ludwigseck, Mutter: Odessa vom Wolfstal; beide Elterntiere sind bei working-dog eingetragen). Timon hat eine mittlere ED beim SV eingetragen. Und ist aus einem 5er-Wurf bisher der einzige Hund, dessen Röntgenbilder ausgewertet wurden.


    Dann habe ich auf die Schnelle den hier gefunden... Gezüchtet im AKC, aber rein "DDR" gezogen; im SV ebenfalls mit ED-mittel ausgewertet:


    https://www.working-dog.com/do…4/Hertz-Von-Sentinelharts


    Der ist auch nett.... Führt in Verbindung mit etwas Tschechenblut und seinen DDR-Ahnen über 72% "Ostblut"... Im SV ebenfalls mit mittlerer ED ausgewertet:


    https://www.working-dog.com/do…Marquis-von-SentinelHarts


    Eigentlich sind fast immer Hunde aus reinen DDR-Linien oder mit viel "Ostblut" dabei, wenn monatlich die Hunde bekannt gegeben werden, deren Nachkommen keine Aufnahme ins SV-Zuchtbuch finden werden.

    Die meisten Tierärzte empfehlen eine Verabreichung von 5 Tagen. Plus 2 Tage zusätzliche Schonung macht dann halt immer eine Woche, die man den Hund möglichst am Springen und Toben hindern sollten. Es gibt auch Tierärzte die solche Wirkstoffe nur für 3 Tage verabreichen lassen. In Einzelfällen, wenn der Entzündungsherd nicht allzu groß ist und der Hund nur sehr leicht schont, mag das reichen. Auffällig ist aber dass Tierärzte, die selbst Hunde größerer Rassen aus dem Leistungsbereich haben, fast immer zu einer Mindestdauer von 5 Tagen raten, bei auffälligem Lahmen eher darüber hinaus. Weil die Erfahrung zeigt dass das langfrist gesehen einfach besser ist.