Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Muriel, das ist prinzipiell alles richtig. Man muss aber auch zugeben dass sich die Situation für die Welpen seit Beginn der Impfungen erheblich verbessert hat. Früher war es normal dass viele Welpen an Staupe gestorben sind oder für ihre ganzes Leben geschädigt wurden. Als es dann mit Parvo los ging war das nicht lustig für die Züchter. Auch hier im Kreis sind ganze Würfe sie die Fliegen gestorben. Das kennt heute kaum noch jemand. Insofern sind die Welpenimpfungen schon ein sehr großer Fortschritt und vor allem im Interesse der Welpen.


    Natürlich wäre es optimal wenn es sich durchsetzen würde Welpen erst nach einer Bestimmung der maternalen Antikörper zu impfen. Nur sind wir noch nicht so weit, weder von Seiten der zuständigen Behörden aus noch von Seiten der Zuchtverbände. Was nützt mir die Bestimmung der maternalen Antikörper, wenn ich meine Welpen gemäß Zuchtordnung dann trotzdem zu früh impfen muss?


    Aber eins ist ganz klar: Besser in der 8. und 12. Woche impfen als gar keine Impfungen !!! Ich reduziere die Impfungen in diesem Alter nach Möglichkeit auf die beiden, die ich für wirklich ganz wichtig halte, nämlich Parvo und Staupe. Meine Zuchtordnung lässt mir zum Glück diesen Spielraum. Sollte ich wirklich einen Wurf mit meiner "Zweitrasse" machen, dann habe ich diesbezüglich aber ein Problem ...

    Augentropfen bitte nicht lange nach Anbruch lagern! Die Möglichkeit zusätzliche Keime ins eh schon entzündete Auge zu bekommen ist groß...


    Momentan geht eine bakterielle/virale Augenentzündung herum, die relativ ansteckend ist. Ich würde auf jeden Fall zeitnah den Tierarzt mal draufsehen lassen. Wenn es so etwas sein sollte wird es um so schlimmer, je länger man das verschleppt. Das beginnt dann zu jucken und die Hunde bringen durch das Reiben mit den Pfoten am Auge zusätzliche Bakterien dort hinein. Zusätzlich können sie den Augapfel und die Bindehäute dadurch reizen oder sogar verletzen, so dass Bakterien ein noch leichteres Spiel haben.

    Man muss halt auch bedenken wie früher die Hunde gehalten wurden. Wenn sie Glück hatten, dann wurden sie nicht ausschließlich an der Kette gehalten, sondern durften auch frei laufen. Um ihre Bedürfnisse gekümmert hat sich niemand. Vernünftig ausgebildet wurden sie auch nicht. Unter solchen Voraussetzungen würde man als Außenstehender auch mit Vertretern vieler anderer Rassen schlechte Erfahrungen machen.

    Jetzt habe ich eine Bekannte die auch 2 schwarze großspitze hat.

    Mit denen macht sie viel, bringt ihnen auch viele tricks bei.

    Sind 2 richtig schöne und liebe Hunde.

    Deine Bekannte kommt nicht zufällig aus Remscheid?

    Das heißt du züchtest mit Cleo dann auch um die Rasse zu erhalten?

    Da Cleo "nur" eine Registerhündin ist werden mir diesbezüglich einige Steine in den Weg gelegt, Die wir aber nach und nach weg räumen. Ja, ein Wurf ist geplant, und der Deckrüde steht auch schon fest. Vermutlich der einzige, der lt, Hauptzuchtwartin überhaupt zugelassen werden würde, und der zugleich auch meinen Kriterien entspricht. Ich weiß aber noch nicht ob das ganze Zuchzulassungsprocedere bis zum Frühjahr klappen wird. Allein der internationale Zwingerschutz kann dafür zu lange dauern. Wenn nicht ist's auch nicht schlimm. Dann steht 2020 ganz im Zeichen des Sportes und wir gehen das Projekt Großspitzwelpen einfach ein Jahr später an.

    Odin: Genau einen derart "eng" gezüchteten Spitz wie aus dieser Zuchtstätte wollte ich nicht haben. Bei den Ahnenverlustkoeffizienten der Würfe dort wird mir schlecht. Und ganz ehrlich: 2800 bzw. 3000 Euro für einen Welpen halte ich für äußerst unverschämt. So viel sollten Welpen aus ihren Großspitzwürfen lt. ihrer Anzeigen im Internet kosten in dem Jahr, in dem ich Cleo gekauft habe.


    Inzwischen sind sie günstiger, denn die Dame züchtet seit letztem Jahr nicht mehr im VDH. Nachdem es wohl mehrfach Unstimmigkeiten gegeben hat bei den Wurfabnahmen (sie züchtet ja auch Zwergspitze und hat davon immer meist mehrer Würfe gleichzeitig) hatten sich der Vorstand und sie angeblich auf einen sofort wirksamen Austritt ihrerseits geeinigt. So zumindest wurde mir berichtet von Personen die bei der Veranstaltung, bei der das so passiert sein soll, anwesend waren....


    Optisch teilweise sehr schöne Großpitze. In Bezug auf die Anpaarungen, im Hinblick auf den eh schon extrem engen Genpool, aber sehr fragwürdig...

    Die Bellerei hält sich in Grenzen. Klar bellt Cleo, gerne sogar. Und aus anderen Gründen als die Schäferhunde. Aber sie bellt nicht mehr als diese, und man kann es gut reglementieren. Im Training z.B. nervt sie kaum durch Bellerei. Da finde ich viele Border Collies, Australian Shepherds, Pudel und auch Teckel nerviger, wie während der Arbeit oder wenn sie im Auto oder angebunden mal warten müssen am dauerkläffen sind.


    Cleo ist ein Hund der offen und frei auf jeden Menschen zu geht. Es gibt gerade beim Großspitz aber auch andere Tendenzen. Die Hunde sind dann Fremden gegenüber eher zurückhaltend und weichen denen aus. Ich habe auf den Schauen erst einmal einen Großspitz schnappen sehen (der wurde dann auch umgehend disqualifiziert). Natürlich ist der Spitz nervlich nicht "so stabil" wie ein durchschnittlicher DSH aus Leistungslinien. Er ist sehr feinfühlig, dadurch aber auch sehr leicht ausbildbar. Aber das "Fremdeln" vieler Spitze ist meiner Meinung nach "hausgemacht". Nicht selten behalten die Spitzzüchter ihre Welpen bis zur 12. Lebenswoche, manchmal noch drüber hinaus. Und haben Angst davor dass Besuch Keime ins Haus bringt. Es gibt Spitzzüchter, da darf vor der 8. Lebenswoche kein Welpenkäufer ins Haus kommen. Für mich logisch dass solche Hunde dann später zeitlebens Probleme haben mit fremden Menschen. Mit 16 Wochen geht diesbezüglich eine Türe zu die man nie wieder auf bekommt. Und neusten Erkenntnissen nach sollten Welpen/Junghunde bis dahin um die 200 verschiedene Menschen kennen gelernt haben, damit aus ihnen Menschen gegenüber offene und freie Hunde werden. Verteilt auf ca. 100 bis Vollendung der 8. Lebenswoche, und weitere ca. 100 von der 9. bis 16. Lebenswoche.


    Zur Fellpflege: Der Großspitz und auch viele "altfarbigen" Mittelspitze haben ein eher gemäßigtes Langstockhaar, welches ich völlig pflegeleicht finde. Diesbezüglich besser als bei meinen recht kurzstockhaarigen DSHs. Das abgestorbene Fell bleibt hängen und fliegt nicht durch die ganze Wohnung. Man hat es im (weitzinkigen) Kamm, wenn man denn den Hund zwischendurch mal kämmt. Viele Spitzhalter sagen sie würden ihre Hunde 1 x pro Woche bürsten... Ganz ehrlich? So oft sieht Cleo bei mir weder Kamm noch Bürste.... Wenn sie mal matschig ist entfaltet das Fell einen Selbstreinigungscharakter. Sie legt sich matschig schlafen, reckt und streckt sich nach dem Aufwachen, schüttelt sich einmal und dann kann man das Sand-/Erdhäufchen dort zusammen kehren wo sie geschlafen hat. Sie selbst ist dann wieder sauber (bei den Schäfis muss ich den angetrockneten Matsch dann aus dem Fell bürsten).


    Aber das Fell ist tatsächlich nicht vergleichbar mit dem der modernen Wolfsspitze oder vieler Klein-/Zwergspitze. Die sehen in der Tat eher aus wie aufgeplatzte Sofakissen, und da klagen die Halter dann auch oft über Verfilzungen. Die es bei Großspitzen nur selten gibt (z.B. durch Kastration bedingt, wenn die Hunde durch die Hormonumstellung ein "Welpenfell" bekommen; das betrifft aber andere Rassen genau so).

    Hier der Link zu einer Trainingssequenz am Wochenende. Da wurde das Tempo raus genommen, weil es um Körpersprache und Positionierung des Hundeführers ging. Cleo kann auch "schnell" und lässt in ihrer Größenkategorie viele Shelties blass werden...


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    Ich mach hier mal einen "Cleo-Thread" auf. Ein paar von Euch wissen ja vielleicht dass ich neben dem DSH auch einen Großspitz habe. Das "Cleo-Projekt" war etwas langwierig, ich habe gut rund 5 Jahre gesucht habe bis ich einen weiblichen Welpen der Rasse Großspitz des gewünschten Farbschlages zu einem Zeitpunkt, an dem das für die Welpenübernahme optimal war, gefunden hatte. Und ich wollte ja auch nicht einfach irgend einen schwarzen Großspitz. Sondern einen, der nicht so stark ingezüchtet ist wie es manchmal innerhalb der ganz wenigen Würfe im VDH immer wieder auftritt.


    Nun habe ich neben der am weitesten verbreiteten deutschen Hunderasse, dem DSH, also auch einen Vertreter der am stärksten vom Aussterben bedrohten deutschen Hunderasse, dem Großspitz des Farbschlages schwarz/braun. Anfangs dieses Jahrtausends gab es in Europa in den FCI-Zuchtbüchern insgesamt nur noch 8 schwarze Großspitze im gemäß der Zuchtordnungen zuchtfähigen Alter. Der braune Farbschlag galt derzeit als vollständig ausgestorben. Neben dem Westerwälder Kuhhund ist der Großspitz die einzige Rasse, die in der "Roten Liste" der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen in der Kategorie 1 ( = extrem gefährdet) geführt wird. Wobei der weiße Farbschlag noch sehr viel häufiger vertreten ist als der schwarze und braune.


    Cleo stammt zwar aus FCI-Zuchtlinien, ist selbst aber in der bösen "Dissidenz" geboren. Ihre Mutter hat ihre ersten beiden Würfe noch im VDH zur Welt gebracht, danach sind Cleos Züchter aus dem VDH ausgetreten. Dito die Züchter von Cleos Vater. Somit waren alle vier Großelternteile von Cleo in FCI-Verbänden zuchtzugelassen. Aber ihr Vater entstammt einer Anpaarung, die so im VDH-Zuchtverband nicht hätte gemacht werden dürfen. Dort wird die Varietät Großspitz nämlich weiterhin streng ausschließlich in den sog. "Altfarben" ( = rein weiß, rein schwarz oder rein braun) gezüchtet, während es die drei kleineren Varietäten inzwischen in kunterbunt gibt. Lediglich die Bestimmungen der Verpaarungen der Farbschläge untereinander wurden etwas gelockert in den letzten 6 Jahren. Der weiße und der schwarze Farbschlag darf inzwischen auch ohne Sondergenehmigung miteinander verpaart werden.


    Problematisch war aber dass die Weißen fast alle die genetische Veranlagung für weiße Abzeichen tragen. Die waren bei den farbigen Großspitzen bis dieses Jahr explizit verboten. Somit konnte dann kaum ein schwarzer Großspitz aus einer Schwarz-Weiß-Verpaarung die für die Zuchtzulassung notwendigen zwei Schaubewertungen mit mind. "sehr gut" erhalten. Die Erweiterung des Genpools war in der Praxis damit nicht erfolgt. Die "IG Spitze", die sich in die "Dissidenz" zurück gezogen hatte, hat für die Zuchtzulassung zwar höhere gesundheitliche Vorgaben, aber sie lässt den Züchtern in Bezug auf die Farben der Großspitze einen deutlich größeren Spielraum. So gilt die Farbe von Cleos Vater, der aus der Verpaarung einer weißen Großspitzhündin mit einem sablefarbigen zu groß geratenen Mittelspitz stammt, im VDH als "Fehlfarbe".


    Seit Anfang diesen Jahres gelten auch schwarze und braune Großspitze mit kleinen weißen Abzeichen lt. Standard als zuchtfähig. Nun schwanken einige Hunde in ihren Bewertungen immer zwischen "Best of Breed" und "disqualifiziert", weil die Zuchtrichter unterschiedlicher Auffassung sind was ein "kleines" weißes Abzeichen ist bzw. ab wann es das nicht mehr ist...


    Cleo ist aber trotzdem rein schwarz und ich habe sie im VDH als Großspitz in das Anhangregister aufnehmen lassen. Inzwischen hat sie drei Schaubewertungen im "Vorzüglich" und erfüllt somit die Bedingungen um in die sog. "Ausleseklasse" im verband aufgenommen zu werden. Sie hat auch einige Anwartschaften auf den Titel des Clubsiegers und VDH Champions, hat auf einer CACIB das "Best of Breed" gewonnen. Ich werde aber ihre Ausstellungskarriere nicht weiter verfolgen. Das ist nicht so mein Ding... Für die Zuchtzulassung hat sie iher notwendigen Bewertungen und das reicht mir.


    Was macht man nun mit einem Spitz??? Anwort: Eigentlich fast alles.... 8) Spitze sind super intelligent, und ich habe es nie verstanden warum der Großspitz und auch der Mittelspitz fast vollständig von der Bildfläche verschwunden ist. Zumindest ich finde sie wunderschön, und sie sind von ihrer Mentalität her bedeutend besser gesellschaftsfähig als viele "Spezialisten-Rassen", die aus dem Ausland stammen und heute in unserem modernen Umfeld ihre Halter häufig an deren Grenzen treiben. Es mag chic sein z.B. einen Australien Cattle Dog oder einen Border Collie oder einen Rhodesian Ridgeback zu habe, z.B. ein

    Australian Shepherd oder ein Catahoula Leopard Dog können aussergewöhnlich interessant aussehen. Der durchschnittlich befähigte Hundehalter ist aber mit der Mentalität solcher Rassen nicht selten überfordert.


    Der Spitz hat eher einen "altbackenen" Ruf. Ich versteh gar nicht warum.... Wer einen Hund haben möchte, mit dem es nie langweilig wird, der aber sehr leicht lernt und wenig Trieb zum Wildern besitzt, ist mit einem Spitz nicht schlecht beraten. Der Spitz muss nicht zwangsläufig "extrembespasst" werden, sondern ist auch mit normalen Spaziergängen zufrieden. Und es reicht ihm auch mal nur den Hof oder Garten oder Balkon "zu bewachen". Andererseits hat er nichts dagegen lange Wanderungen zu unternehmen oder in diversen Hundesportarten gefördert zu werden. Aber er fordert es nicht, wie man andere moderne Rasse.


    Cleo läuft seit diesem Jahr im Agility. Sie trainiert seit letztem Sommer mit einer jugendlichen Hundeführerin unseres Vereins. Die beiden sind im Frühjahr in der A0 gestartet und haben sich für die Teilnahme im A1, der niedrigsten der drei Leistungsklassen, qualifiziert. Dort warten sie dann auf Anhieb so gut dass sie sich für die Teilnahme an der Jugendlandesmeisterschaft des Hundesportverbandes Rhein-Main qualifiziert haben. Dort haben sie sich den Titel "Jugend-Landesmeister A1 Medium" geholt und die Qualifikation für die Teilnahme an der Deutsche Meisterschaft im Agility des Deutschen Hundesportverbandes im September in Deutzen bei Leipzig. Von dort sind sie dann nach zwei Siegen im A-Lauf und im Jumping mit dem Titel "Deutscher Jugenmeister A1 Medium" heim gekommen.


    Gleichzeitig führe ich Cleo in der Unterordnung. Ich habe letztes Jahr im Frühjahr mit ihr die BH-VT abgelegt und im Herbst die BGH1 (mit 86 Punkten). Dieses Jahr habe ich bis zur Deutschen Meisterschaft nicht mit ihr gearbeitet um Pia das Training nicht zu erschweren. Nach der DM habe ich dann mit dem Apportieren und dem Voraus begonnen, um 2 1/2 Wochen später die IBGH2 mit 96 Punkten abzulegen (größter Fehler war dass sie das erste Platz-Hörzeichen beim Voraus nicht angenommen und ein zweites benötigt hat).


    Für Agility, Obedience und vermutlich auch die Fährtenarbeit (dafür bin ich zu faul um das mit dem Spitz auch noch zu trainieren, das Geruchsvermögen jedenfalls ist erstklassig) hat man mit dem Spitz einen begeisterten Workoholic, der aber nicht nervt wenn er nichts zu tun hat. Auch für andere Hundesportarten sind Spitze sehr gut zu begeistern. Man muss sie halt ausbilden, wie jede andere Rasse auch (was von einigen Spitzhaltern halt leider nicht gemacht wird).

    Also ich habe, wenn die Hunde erst einmal älter sind, bisher noch nie Probleme gehabt irgendwo mit meinen Hunden teilzunehmen, wenn diese nur noch einen "offiziellen" Tollwutimpfschutz hatten. O.K., Tierpension ist etwas anderes... Da erhalten die Betreiber meist die Vorgabe durch die zuständigen VetÄmter, dass die Tiere gemäß den Empfehlungen der StikoVet geimpft sein müssen.


    Meine Welpen besuchen die Welpengruppe einer Hundeschule, deren Leiterin Tierärztin ist. Dort reicht für meine Welpen die Parvo/Staupeimpfung. Manchmal muss man einfach nur mal das Gespräch suchen, um Lösungen zu finden.


    Im Hundesport und auf Zuchtschauen etc. ist eigentlich immer nur der gültige Tollwutimpfschutz relevant.

    Muriel, es muss aber jeder selbst entscheiden war er tut! Und niemand sollte irgend etwas tun bei dem er sich unwohl fühlt. Viele Tierärzte orientieren sich sicherheitshalber an den Impfempfehlungen der StikoVet. Weil eben nix sicher ist.... Auch geimpfte Hunde können erkranken... Siehe die aktuelle Lage in Bezug auf die Parvo-Fälle in Niederösterreich und inzwischen auch Frankreich (Rhonetal). Die FCI-Dachverbände beider Länder haben inzwischen eine offizielle Warnung heraus gegeben. Möchtest Du in der Haut eines Tierarztes stecken, der seinen Patientenbesitzern empfiehlt NICHT nach den Empfehlungen der StikoVet zu impfen, und dann erkrankt ein derart geimpfter Hund an Parvo??? Auch wenn das ebenso passieren kann wenn er gemäß den StikoVet-Empfehlungen geimpft wurde, wird das für den betreffenden Tierarzt garantiert nicht lustig...


    Von daher ist es für mich ein gewaltiger Fortschritt wenn Hundehalter ihre Hunde nicht nach den StikoVet-Empfehlungen impfen, sondern sich entschließen statt dessen die Titer bestimmen zu lassen. Um davon dann abhängig zu machen ob ihr Hund nachgeimpft wird oder nicht. Veränderungen erreicht man in kleinen Schritten, nicht in großen !!! Lass den Leuten doch die Zeit sich an längere Impfintervalle zu gewöhnen, mit einer für sie erkennbaren Sicherheit. Wer seinen Hund zwei, drei mal im Abstand von je 3 Jahren titern lässt, der wird, wenn sein Hund dann nachweislich immer noch durch die vorherige Impfung geschützt ist, beim nächsten Hund sehr viel entspannter sein und sehr viel eher darauf vertrauen dass die Impfungen gegen Parvo/Staupe/Hepatitis sehr viel länger schützen als nur für 3 Jahre.


    Als vor 10 Jahren ein von mir gezogener Welpe in der Schweiz mit 12 Wochen wegen Lepto eingeschläfert werden musste, war ich sehr froh dass mir die behandelnde Tierklinik bestätigt hat dass es richtig war die Welpen mit 8 Wochen (noch) nicht gegen Lepto zu impfen. Und dass für einen der beiden Lepto-Stämme, mit denen der Welpe infiziert war, gar kein Impfstoff zur Verfügung steht, der zu einer Symptomabschwächung hätte führen können (einen anderen Effekt besitzt die Lepto-Impfung ja nicht). Lt. Meinung der behandelnden Tierärzte dieser Tierklinik wäre der Welpe auf jeden Fall erkrankt, egal ob gegen Lepto geimpft oder nicht. Einer der Tierärzte dort sagte sogar dass die höchste Überlebenschance ein Welpe gehabt hätte, der bis dahin noch überhaupt gar keine Impfung bekommen hätte. Weil jede Impfung für mehrere Wochen das Immunsystem schwächt und die Leptoerkrankung deswegen bei einem bis dato ungeimpften Welpen vielleicht gar nicht so stark geworden wäre wie bei diesem Welpen, der ja 3 bis 4 Wochen vorher gegen Parvo und Staupe geimpft worden war, Das hätte je nach Tierklinik/Tierarzt aber auch ganz anders lauten können, meinen Welpenkäufern ist schon mehrfach gesagt worden sie hätten ihren Welpen bei einer verantwortungslosen Züchterin gekauft (da ich nicht gemäß den Empfehlungen der StikoVet impfe und z.B. die Lepto-Impfung völlig weg lasse).


    Der Effekt, den die meisten Tierärzte (die sich aus Sicherheitsgründen an die Vorgaben der StikoVet halten) auf Welpenkäufer besitzen, ist enorm groß. Die meisten kommen in der Tierarztpraxis ins Straucheln, auch wenn sie sich vorher mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Und genau für diese Hundehalter sind die Titer-Schnelltests super, denn sie zeigen (farbig auf weiß) dass in den meisten Fällen definitiv noch ein ausreichender Impfschutz besteht, wenn das angegebene Nachimpfintervall abgelaufen ist.

    Das muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Natürlich gibt es neben den Antikörpern noch das zweite Standbein des Immunsystems, die Erinnerungszellen. Von daher können Antikörper, für die der Organismus einmal einen "Bauplan" angelegt hat, immer wieder schnell produziert werden.


    Manch ein Hundehalter fühlt sich aber wohler wenn nachgeimpft wird, sollte kein Titer bestimmbar sein. Insofern sind derartige Schnelltests durchaus sinnvoll. Zum einen können Hundehalter selbst sehen dass auch Jahre nach einer Impfung noch hohe Titer vorhanden sein können. Und fühlen sich dadurch bestärkt nicht (unnötig) nachimpfen zu lassen. Zum anderen impft man, wenn kein messbarer Titer mehr vorliegt, zumindest nicht in einen hohen Titer hinein. Welches der höchste Risikofaktor ist für stärkere Impfreaktionen.