Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Wenn wirklich in so jungem Alter bereits Arthrosen vorhanden sind, dann wird sich der Befund nicht verbessern. Allerdings traue ich inzwischen nur noch den Rassegutachtern über den Weg. Bei von mir gezüchteten Schäferhunden wurde bisher dreimal vom röntgenden Tierarzt eine schwere HD diagnostiziert. In allen drei Fällen habe ich darauf bestanden dass die Röntgenbilder trotzdem vom Gutachter des Zuchtverbandes ausgewertet wurden. Allein schon die technische Qualität der Bilder zweier Hunde war saumäßig schlecht, so dass der Gutachter sagte eine Auswertung derselben sei gar nicht möglich. Von diesen beiden Hunden wurden (von den selben Tierärzten) andere Aufnahmen angefertigt, auf denen sie richtig gelagert und die nicht überbelichtet waren, und zur Auswertung eingesendet. Beide Hunde erhielten anschließend den Befund "fast normal". Nur der dritte, bei dem die Bilder qualitativ gut waren, der aber innerhalb von drei Monaten zwischen dem Vorröntgen (da waren die Gelenke noch in Ordnung) und Hauptröntgen noch mal einen sehr großen Wachstumsschub hatte, hat sich die Diagnose leider bestätigt. Der ist inzwischen im 7. Lebensjahr, hat ganz normal als Rettungshund gearbeitet, was sein Halter im letzten Jahr aber zurück gestellt hat da neben dem neuen Haus auch noch das erst Baby in die junge Familie gekommen ist. Meines Wissen gab es bisher keine Beeinträchtigungen durch die HD, obwohl der Hund leider sehr groß geworden ist.


    HD ist allerdings nicht HD. Dieser Hund hatte beim Hauptröntgen noch keine Anzeichen von Arthrose, und vorbeugend hat er Goldimplantate in die Hüfte bekommen.

    Nuja, der deutsche Schäferhund hatte früher aber eine Rückenlinie und eine Kruppe, die dem Malinois sehr ähnelte.

    Sich einen Malinois kaufen nur wegen der geraden Rückenlinie und der schwach abfallenden Kruppe, wäre für viele Leute eine schlechte Entscheidung.

    Dann würde ich doch eher zu einen weißen Schäferhund oder Tervueren raten.

    Was ist jetzt am Tervueren besser als am Malinois? 8) Das ist prinzipiell der selbe Hund, nur in einer anderen Haar-Variante, der eine stockhaarig, der andere langstockhaarig. Und langstockhaarige Welpen in Malinoiswürfen werden im Zuchtbuch als Tervueren ein-/umgetragen.


    Ich finde es aber schön dass dieses Thema mal zur Sprache kommt. Denn die "Rasse" Malinois oder Tervueren gibt es ja eigentlich gar nicht. Beides sind nur zwei Varietäten der Rasse "Belgischer Schäferhund" (neben zwei weiteren). So wie Langstockhaar und Stockhaar die beiden Varietäten des DSHs sind. Lt. Standard unterscheidet sich ein Malinois von einem Tervueren lediglich dadurch dass der eine ein kurzes Stockhaar besitzt (im Standard mit dem Wort "Kurzhaar" bezeichnet), währen der andere langstockhaarig ist.


    Dem Betrachter fällt aber auf dass sich Tervueren und Malinois heute doch in einigen Teilen unterscheiden (teilweise sehr stark). Beim Belgischen Schäferhund ist nämlich genau das selbe passiert wie beim DSH. Es erfolgte die Aufspaltung in eine Arbeitslinie und eine Show-Linie. Nur haben sich in diesem Fall die jeweiligen Anhänger einer Partei auf eine Varietät der Rasse konzentriert. Der Tervueren wurde zum Show-Hund und der Malinois blieb der Arbeiter. Natürlich gibt es auch heute noch hin und wieder Tervuren als Diensthunde oder im gehobenen Leistungssport. Die stammen dann aber entweder direkt aus Malinois-Würfen, oder aber sie stammen aus Zuchtlinien, die über Tervueren aus Malinois-Würfen aufgebaut wurden (in Skandinavien gibt es ein paar Züchter, die ihre Zucht darauf aufgebaut haben). Und die unterscheiden sich dann auch optisch von den Hunden, die schon lange rein als Tervueren gezüchtet werden. Mir käme nie ein "echter" Tervueren ins Haus, aus mehreren Gründen. Während mit die Tervueren aus Malinois-Linien recht gut gefallen.


    Also auch hier: Ein und die selbe Rasse, aber eine Aufspaltung in Show- und Leistungslinie (in Bezug auf das Wesne sogar extrem). In dem Fall halt optisch getrennt dadurch dass die einen stockhaarig sind und die anderen langstockhaarig.

    Das mit dem Mitglieder- bzw. Welpenrückgang hatten wir schon mal. Andere Rassen (vor allem größere) sind davon prozentual genau so betroffen. Wer hat denn vor 30 oder 40 Jahren z.B. einen Aussie oder Border Collie oder Retriever gehabt? Ich vermute mal Reckless in "Die Waltons" war der erste Labrador, den die meiste Deutschen damals gesehen haben, und sie haben ihn für einen netten Mischling gehalten... Damals war der Schäferhund einfach deswegen verbreiteter weil man gar nicht diese ganzen Alternativen an Rassen gehabt hat. Außerdem möchten viele Menschen das Besondere. Da passt ein lustig gefärbter Hund oder einer in einer seltenen Farbe oder am besten einer, dessen Rasse andere nicht kennen oder einer der fünfmal mehr kostet sehr viel besser als ein schnöder Schäferhund, der nix Besonderes ist. Zudem wählen immer mehr Hundehalter heute eine kleinere Rasse, weil die Haltung großer Rassen immer mehr verkompliziert und an die Hundehalter generell sehr viel höhere Anforderungen gestellt werden. Und wer sich heute an einen Hundeverein bindet, mit allen Pflichten, die die Mitgliedschaft mit sich bringt, sucht sich lieber einen "Fun- bzw. Trend-Sport-Verein". Aber selbst davor scheuen viele Hundehalter zurück. Der Trend geht heute zur Nicht-Mitgliedschaft. Diese Entwicklung betrifft ja z.B. Sportvereine ganz genau so; "Pay-Sport" im Fitness-Center oder in einer Hundeschule ist inzwischen weitaus beliebter, weil man über das eigene Training hinaus keine Minute länger "verplempern" muss für Arbeitseinsätze & Co. (z.B. anderen zu helfen). Die Rückenlinie des Deutschen Schäferhundes hat damit in keiner Weise irgend etwas zu tun, das ist ein allgemeiner Trend in unserer heutigen Gesellschaft.


    Auszug aus dem Standard: Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz an über den hohen langen Widerrist und über den geraden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe ohne sichtbare Unterbrechung. Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit, kurz, kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang und leicht abfallend (ca. 23° zur Horizontalen) sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie in den Rutenansatz übergehen.


    Vorteile im Bereich der Bewegung hat eine etwas abfallende Kruppe durchaus. Nach seinen Studien über das Gangwerk des Hundes hat Prof. Fischer immer die hervorragende dynamsiche Leistung im Trab des DSHs, allen anderen Rassen gegenüber, positiv hervorgehoben. Und zu Zeiten der Festlegung des Standards war ein ermüdungsfreies Traben durchaus wichtig.


    Zu den anatomsichen Unterschieden von Belgischem und Deutschem Schäferhund: Lt. Standard hat der Belgier einen quadratischen Körperbau, während der DSH einen leicht gestrecken Körperbau hat´mit einer Rumpflänge, die 10 bis 17% über der Widerristhöhe liegt. Damit verändern sich natürlich auch die Bedingungen für die Lage der Kruppe. Bei beiden Rassen ist diese lt. Standard schräg. Beim Belgier wird sie mit "nur sehr leicht schräg" beschrieben, beim DSH mit "lang und leicht abfallend". Dieser Unterschied ergibt sich dadurch dass der DSH gestreckter ist als der Belgier. Deswegen kann er nicht die selbe Kruppe haben. Wer schon mal einen Malinois gesehen hat, der nicht seinem Standard entspricht weil er nicht quadratisch ist, sondern gestreckt, der weiß was ich meine. Das sind dann Hunde, die hinten überbaut aussehen, mit Senkrücken und losen Rückenbändern. Sportlich ist anders....

    Das ist halt das Thema, mit dem ich mich beschäftige, wenn ich nach Deckrüden suche...

    Niemand im SV hat sich "klar positioniert" dafür dass die DDR-Zuchtlinien nicht weiter züchterisch eingesetzt werden sollten. Niemand hat die Züchter in der ehemaligen DDR damals nach der Maueröffnung gezwungen ihre Hunde ins Ausland zu verkaufen und sich die Zwinger mit Hochzuchthunden voll zu machen. Die hätten auch einfach mit ihren Hunden weiter machen können. Im Leistungsbereich. Aber sehr viele von denen wollten halt auch diesbezüglich endlich mal die große Freiheit schnuppern und im Schauwesen vorne mit mischen. (Ohne dass ihnen irgend jemand in der Zuchselektion etwas vorschreibt, so wie das in der DDR größtenteils üblich war.) Was natürlich weder mit den westdeutschen Leistungslinien noch mit den DDR-Linien funktioniert hat. Nur wir "Wessis" waren es bereits gewöhnt mit unseren Leistungshunden auf den Schauen immer hinten zu laufen und auf Körungen in die Körklasse 2 gesteckt zu werden. Vielleicht konnten die "Ossis" damit nicht umgehen. Ist ja auch vieles gleichzeitig auf die eingestürzt...

    In den Leistungslinien sind ost- und westdeutsche Linien schon immer miteinander gemischt worden. Meine "Wessi-Leistungshunde" führen weiter hinten DDR-Blut von Hunden, die von Ostdeutschland nach Westeuropa verkauft worden waren. Und die Züchter in der DDR haben teilweise auch West-Rüden für die Zucht verwendet (manchmal wurden die Hündinnen alleine in den Westen zum Decken geschickt).


    Die DDR-Linien rein erhalten zu wollen wäre wie das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wozu eine kleine Population unnötig derart stark einschränken? Ein zu großer Ahnenverlust führt früher oder später zu Problemen mit der Fruchtbarkeit und dem Immunsystem. Wer den Typ der DDR-Linien erhalten möchte, der kann ja auf diese Phänotyp hin selektieren. Auch wenn er westdeutsche Leistungslinien mit zur Zucht verwendet. Viele Leistungshunde führen ja sowieso DDR-Blut. Zudem haben wir noch die DSH-Population in den osteuropäischen Ländern, die zu Zeiten der DDR von den dortigen Züchtern züchterisch mit genutzt wurde. Wichtiger als irgend eine Linien "rein" zu erhalten ist die Selektion auf Grundwesen, Gesundheit und Arbeitsveranlagungen. „Reine DDR-Linie“ ist kein allein selig machendes Attribut. Gesund muss ein DSH sein, ein festes Wesen haben und solide Arbeitsanlagen besitzen! „Reine DDR-Linie“ nützt gar nix wenn ein Hund krank ist oder nicht wesensfest oder nur unterdurchschnittliche Arbeitsveranlagungen besitzt.

    Vermutlich reden viele Leute alles mögliche über Hunde aus DDR-Linien. Den "typischen" DDR-Hund habe ich so kennen gelernt dass seine Leistungsbeständigkeit in der Unterordnung nachlässt wenn die Umweltbedingungen für ihn ungünstig sind. Z.B. bei hochsommerlichen Temperaturen, da hat man mit dem durchschnittlichen DDR-Hund die A…-Karte gezogen wenn man in der Unterordnung zuerst ablegen muss. „Spritzig“ ist dann anders… Die Fähigkeit zu schnellen Triebwechseln, wie sie für einen perfekten und bestechenden Schutzdienst heute notwendig sind, sind ein weiteres Problem. Es wurde ja bereits in dem Thread mit den WM-Videos geschrieben, Xanuk vom grauen Star steht stark im Typ kampftriebstarker DDR-Linien. Aber genau das macht ihn dazu dass er kein „Punktehund“ ist. Wer den Typ und die Vorteile der alten DDR-Linien mag, der sollte mit solchen Hunden züchten um sein persönliches Zuchtziel zu erreichen. Unabhängig davon ob die Hunde aus reinen DDR-Linien stammen, aus westdeutschen Leistungslinien, aus der osteuropäischen Population, aus französischer, belgischer oder niederländischen Blutlinien etc. oder ob sie bereits das Blut all dieser „Unterpopulationen“ führen. Als Züchter kann ich den Typ DSH züchten, den ich persönlich favorisiere. Dafür brauche ich keine offizielle Einteilung in verschiedene Populationen. Ich sehe doch selbst was mir wichtig ist an einem Hund, ob der mich in Bezug auf mein persönliches Zuchtziel in der Zucht weiter bringt oder nicht.

    Wobei, es gibt natürlich auch Züchter die darauf angewiesen sind das ihnen jemand anderes sagt ob ein Hund ihrem Zuchtziel entspricht oder nicht. Die fahren dann immer zu den Deckrüden mit den höchsten Punktzahlen oder den vorderen Platzierungen großer Prüfungen/Schauen, oder sie sind halt angewiesen darauf dass ein Rüde als „reine DDR-Linie“ angepriesen wird. Weil sie selbst nicht erkennen können was ihnen angeblich wichtig ist. Ich denke aber mal dass man über solche Leute nicht reden braucht, das bringt eh nix...

    Es wundert mich aber schon, dass so ein Rüde nicht wenigstens ein paar Dutzend Würfe zu verantworten hat. Das ist wirklich schade.

    Wie viele Würfe Xanuk in Luxemburg, Belgien, den Niederlanden oder Frankreich bisher gebracht hat entzieht sich meinen Kenntissen. Da ich zu diesen zuchtbüchern keinen Zugang habe. Im SV ist er seit 2014 zur Zucht zugelassen, und seitdem hat er 15 SV-Hündinnen belegt. Im RSV2000 hat er aber meines Wissens auch Hündinnen belegt.


    Ich fände einen "Hype" auf ihn als Deckrüden auch nicht wirklich gut. Es gibt viele Faktoren, die bei einem Zuchttier stimmen müssen. Und die beeinflussen zu wie vielen und welchen Zuchtpartnern es passt. Zudem muss auch der Blutanschluss, den man bei der Planung einer Verpaarung erhält, mit in Betracht gezogen werden.


    Von seinen Triebveranlagungen her ist Xanuk ein wahnsinns Hund! Genetisch lässt sich das ableiten durch seine Inzucht 5-4 auf Yoschy Döllenwise. Aber er führt den Fero Zeuterner Himmelreich nicht nur über dessen Enkel Yoschy Döllenwiese in der Ahnentafel, sondern noch weitere drei mal. Von daher eignen sich viele Hündinnen nicht für Xanuk, weil die ebenfalls mehrfach den Fero in der Ahnentafel führen, und das auch oft über den Yoschy und dessen Vater Troll bösen Nachbarschaft. Man braucht nicht nur so fantastisch veranlagten Hunde wie Xanuk. Man braucht im selben Umfang auch Menschen, die so eine Ferrarri fahren können...


    Es gibt aber nicht nur den Aspekt "Triebveranlagungen", sondern z.B. auch den Aspekt "Gesundheit", und der ist genau so wichtig! Xanuk stammt von einem Vater mit HD "fast normal", der aus einer Mutter stammt ebenfalls mit "fast normal". Das ist prinzipiell nicht schlimm, aber viele Züchter achten dann bei so einem Hund darauf dass ihre Hündin dann aus einer Linie stammen muss mit absolut gefestigter Vererbung im HD-Bereich.


    Dann gibt es weiter hinten noch Hunde in der Ahnentafel, deren Nachzucht man mit ED und CES in Verbindung bringt, das über den Durchschnitt hinaus geht. Man hatte allerdings damals nicht die heutigen Kontrollmöglichkeiten und eine diesbezügliche Wahrnehmung war eher subjektiv. Trotzdem achten viele Züchter heuten noch darauf nicht ausgerechnet auf diese Hunde (übrigens i.d.R. top Leistungshunde) Inzucht oder Linienzucht zu betreiben. Was dann natürlich den Anteil an blutlich geeingneten Hündinnen weiter einschränkt.


    Nicht jede Hündin paßt zu jedem Rüden. Und ich finde es sowieso super, wenn ein Rüde nicht wegen seiner spektakulären Schutzdienste mit Deckanfragen überrannt wird. Sondern die Züchter ihn wirklich ganz gezielt anpaaren, mit mental wie blutlich passenden Hündinnen. Lieber weniger Deckakte, gleichmäßig verteilt auf mehrere Jahre, dafür aber mit wirklich passenden Hündinnen, als dass ein Rüde alles deckt was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, aber mit hohem "Ausschuss" unter den Nachkommen. Das ist es, wodurch die Zucht gefördert wird.

    In der DDR wurde die Zucht in mehrere unterschiedliche Blutlinien eingeteilt, die durchnummeriert waren. Darunter gab es auch solche, aus denen die Hunde auf den DDR-Schauen häufiger weiter vorne zu finden waren als aus anderen. Und es gab Linien, die besonders überdurchscnittliche Leistungshunde vorgebracht haben, wie z.B. die Linie XIII.


    Prinzipiell spielten aber andere Faktoren im staatlich sehr stark reglementierten und kontrollierten Zuchtgeschehen eine Rolle. Z.B. haben die Hunde erst dann ihre Ahnentafel erhalten wenn sie zur Nachzuchtbeurteilung vorgestellt und HD-geröngt worden sind. Dadurch ist natürlich dann auch fast jeder mit seinem Hund zur Nachzuchtbeurteilung und zum Röntgen gegangen. Hunde, die mehr als einen Fehler aufgewiesen haben, wurden rigeros nicht zur Zucht zugelassen. Da konnte der Hund dann so schön oder só gut sein wie er wollte: Es wurde nur ein Fehler toleriert, egal in welchem Bereich. Und das durfte natürlich auch kein gänzlich zuchtausschließender faktor sein.


    Ob man Hunde, die aus einer auf Leistungskriterien ausgerichteten Zuchtselektion stammen, jetzt "Leistungshunde" oder "Arbeitshunde" nennt ist völlig schnuppe...


    Iwan von Poppitz ist ein Hund rein aus DDR-Linien und damit von den Hochzuchtlinien meilenweit entfernt.

    Hi,


    mhm, aber das würde ja bedeuten, dass ein Züchter immer ein und dieselbe Blutlinie verfolgt, oder?


    Und an Körberichten, oder daran, dass ein Hund IPO3 mit was weiß ich wieviel Punkten hat, kann man das nicht erkennen? Eigentlich müssten die Hunde aus Leistungslinie da doch im Durchschnitt besser abschneiden als die aus HZ. Sonst würde die ganze Trennerei ja keinen Sinn machen...

    Diese "ganze Trennerei" ist ja kein Selbstzweck. Sondern sie ist eine logische Entwicklung der unterschiedlichen Prioritäten, die der jeweilige Züchter setzt. Dass z.B. ich keinen Hochzuchtrüden für meine Hündinnen in Erwägung ziehe liegt nicht daran dass es ein Hochzuchtrüde wäre. Sondern daran dass diese Rüden meine persönlichen Erwartungen, die ich an die Rasse und den einzelnen Hund stelle, nicht erfüllen, und das in ganz vielen Punkten. Schaubewertungen spielen für mich eine völlig untergeordnete Rolle.


    Umgekehrt entsprechen die Hunde, die mir persönlich gefallen, nicht dem Zuchtziel der Hochzuchtzüchter. Nicht weil sie aus Leistungslinien stammen. Sondern weil sie so sind wie sie sind. Für sie halt nicht "schön" genug.

    Eine amtliche Abgrenzung zwischen Leistungszucht und Hochzucht gibt es wohl nicht.

    Die Abgrenzung ergibt sich aus den Zuchtlinien, aus denen die Hunde stammen. Wobei es natürlich auch ganz selten Würfe gibt, bei denen beides vermischt wird. Aber auch das ergibt sich aus der Ahnentafel, wie viel Prozent Hochzuchtblut und wie viel Prozent Leistungsblut ein Hund führt.

    Danke für die prompte Antwort. :) Allerdings wollte ich mit meiner Frage jetzt nicht den Züchter in die Bredouille bringen. Hoffe nicht, dass er jetzt Schwierigkeiten bekommt. ?

    Das war nicht meine Absicht!!

    Wusste nicht, dass das so gravierend ist. Es wurde doch niemandem geschadet?

    Warum diese Vorschrift?:/

    Warum diese Vorschrift??? Die Zucht in einem ordentlichen Zuchtverband unterscheidet sich von der "Schwarzzucht"/Vermehrung usw. dadurch dass Vorschriften erlassen worden sind, durch die eine Sicherung des Qualitätsstandards erfolgen soll. In Bezug auf den Tierschutz, in Bezug auf die Qualität der Genetik und die der Aufzucht. Die Zuchtordungen schreiben vor welche tierärztlichen Untersuchungen vor der Zuchtverwendung durchgeführt werden müssen mit welchen Ergebnissen. Sie schreiben Ausstellungsergebnisse und Leistungsprüfungen vor, die vor Zuchtverwendung absolviert werden müssen. Sie schreiben vor ab wann eine Hündin frühstens gedeckt werden darf, in welchem Abstand und bis zu welchem Alter usw.


    Wenn es erlaubt wäre dass ein Züchter gleichzeitig auch Welpen vermehrt die nicht den Zuchtbestimmungen entsprechen, am Zuchtbuch und allen Kontrollen des Zuchtverbandes vorbei, dann kannst Du Deine ganzen Zuchtordnungen in die Tonne kloppen... Dann werden Hündinnen nicht mehr davor geschützt zu früh, in zu kurzen Abständen und/oder in zu hohem Alter belegt zu werden. Dann könnte ein Züchter in jedem Jahr einen offiziellen Wurf machen und einen, den er nicht ans Zuchtbuchamt meldet. Also jedes Jahr zwei Würfe, Jahr für Jahr. Und ist die Hündin älter als es die Zuchtordnung erlaubt, dann macht man eben nur noch Würfe mit ihr, die nicht ans Zuchtbuchamt gemeldet werden...


    Gezielt Würfe "ohne Papiere" in die Welt zu setzen, aus Elterntieren die aus irgendwelchen Gründen nicht der Zuchtordnung entsprechen, schadet in den meisten Fällen der Rasse. Von daher ist es richtig dass sich ein Züchter entscheiden muss ob er "ordentlich" züchtet, mit allen Kontrollmaßnahmen die das mit sich bringt, oder ob er unkontrolliert und unkontrollierbar Welpen in die Welt setzt. Beides ist nicht miteinander zu vereinbaren.


    Und es gibt auch keinen Grund so einen Wurf wie den, aus dem Dein Hund stammt, nicht dem Zuchtbuchamt zu melden. Außer dass es den Züchter mehr kostet (Wurfabnahmen, Chippen, Impfen, DNA einlagern, Regisrtierbescheinigungen für die Welpen usw.). Und dass es, wenn es bei einem Züchter mehrfach passiert, irgendwann zu Konsequenzen führen wird. Was dann aber auch für die "Qualität" eines Züchters sprechen würde, wenn es in seiner Zucht zugehen würde wie bei Sodom und Gomorra...

    Entweder das Haar wächst, oder es wächst nicht. Meine mauskurzstockhaarigen DSHs sind jedenfalls noch nicht zu Langstockhaar mutiert... ;) Und bei Cleo wäre es ganz nett wenn es besser wachsen würde, so viele Haare wie Malou der ausreisst. Funktioniert aber leider irgendwie nicht....


    Zudem kommt das Spray beim Hund ja auch eigentlich gar nicht auf die Haut. Beim Pferd kannst Du das am Mähenkamm und der Schweifrübe in die Haut einmassieren. Beim Hund gelangt es ja nur auf's Fell.

    Es wurden schon immer auch Leistungshunde ins Ausland verkauft. Für die Zucht ist das natürlich schade wenn sie dann so weit weg stehen dass sie für einen natürlichen Deckakt nicht mehr erreichbar sind (künstliche Befruchtung ist nicht erlaubt). Oder wenn der ausländische Eigentümer nicht im SV Mitglied wird, denn dann verliert der Rüde auch seine Zuchtzulassung (beim RSV2000 wird Beides etwas anders gehandhabt).


    Z.B. Kappa's Vater ist wenige Tage nach dem Deckakt nach England gegangen. Da sein neuer Eigentümer kein SV-Mitglied geworden ist hätte ich, wenn ich Interesse daran gehabt hätte, keine Wurfwiederholung machen können. Und Malou's Vater ging vor Kurzem in die USA, weil sein Eigentümer ganz plötzlich und unerwartet verstorben ist. Auch hier könnte ich, wenn fest steht wie das gesundheitlich so alles beim ersten Wurf ist, keine Wurfwiederholung mehr machen.


    Eine eigene Homepage habe ich nicht. Aber alle Hunde, die ich gezüchtet habe, sind bei working-dog eingetragen.

    In Gladbeck gibt es ein Wurf von ihm, geboren Ende August, in dem noch zwei Hündinnen frei sind. Seine anderen aktuellen Würfe, die bereits gefallen sind oder noch erwartet werden, sind im Ausland. Allerdings plant eine Züchterin in Hellenthal (Deutschland) einen Wurf mit Xanuk. Mit einer blutlich sehr gut liegenden Hündin... Kleiner Scherz... ;) Diese Hündin kommt über ihre Mutterseite u.a. aus meiner Zuchtlinie).

    "von der Kahler Heide" ist Hochzucht. Du hast keinerlei "Papier" vom SV zur Deinem Hund bekommen??? Normalerweise muss ein Züchter dem SV jeden Wurf melden, der bei ihm fällt. Auch einen Wurf der unbeabsichtigt zustande gekommen ist und eines oder beide Elternteile (noch) keine Zuchtzulassung hatte. Oder man nicht ganz genau weiß welcher Rüde die Hündin gedeckt hat (wobei es gar kein Problem ist das heraus zu finden, schließlich wird von jedem im SV gezüchteten Hund bei der Wurfablage eine Blutprobe für das DNA-Verfahren eingelagert, so dass man die Vaterschaft zweifelsfrei klären könnte). Auch solche Würfe, die wegen solcher Umstände nicht ins Zuchtbuch aufgenommen werden können, werden durch den SV genau so betreut wie alle anderen (sprich erste Wurfabnahme durch den zuständigen Ortsgruppenzuchtwart innerhalb der ersten 5 Lebenstage, dann noch zwei weitere Wurfabnahmen, Chippen, Impfen, DNA einlagern etc.). Und derartige Welpen werden dann in das Anhangregister eingetragen und erhalten eine Registrierbescheinigung. Der Hund wird dadurch zu einem "VDH-Hund" und ist berechtigt im VDH an Ausstellungen teilzunehmen, im Hundesport bis hin zur WM-Teilnahme geführt zu werden usw. Im RSV2000 sind Registerhunde generell auch zuchtfähig, im SV zumindest die Langstockhaar.


    Meldet ein Züchter so einen Wurf nicht dem SV, ist das ein Verstoß gegen die Satzung bzw. Zuchtordnung.


    Zu der abfallenden Rückenlinie: Es gibt auch in den Leistungsliniien einige Hunde, die stärker gewinkelt sind in der Hinterhand als andere.Aber generell entsteht die abfallende Rückenlinie auf den Fotos von Leistungshunden eher dadurch dass man ihre Hinterbeine weiter nach hinten rausstellt. Währen die Hochzuchthunde i.d.R. "korrekt" gestellt werden. Im nachfolgenden Link findest Du die Abbildung der Hinterhand ("Der Lauf eines Hundes"; die Abbildung wird größer wenn man sie anklickt). Zwischen Sprunggelenk und Pfote befindet sich der Mittelfußknochen...


    https://de.wikipedia.org/wiki/…/File:Hinterlauf_hund.jpg


    Korrekt gestellt befindet sich der Mittelfußknoch des weiter nach hinter ausgestellten Beines in senkrechter Position. So wie bei den Hunden auf den nachfolgenden beiden Fotos...


    https://de.working-dog.com/dog…674/Hercules-vom-LaMirage


    https://de.working-dog.com/dog…7/Kai-vom-Bierstadter-Hof


    Die meisten Hunde aus Leistungslinien werden aber meist so für Fotos gestellt...


    https://de.working-dog.com/dog…853593/Back-Slowakia-Idol


    https://de.working-dog.com/dog…0/Ekira-z-Kurimskeho-haje


    Hier befindet sich der Mittelfußknochen nicht in einer senkrechten Position, sondern das Bein wird nach hinten raus gestellt (bei den Hunden auf diesen beiden Fotos relativ stark; damit deutlich wird was ich meine). Dadurch kommt die Hüfte natürlich auf eine tiefere Position, und der Hund hat in dem Moment ebenfalls eine abfallende Rückenlinie. Stellt sich so ein Hund aber normal hin, liegt die Hüfte auf einer höheren Position und die Rückenlinie wird dadurch gerade. Während sich bei einem Hochzuchthund, der sich selbstständig hin stellt, meist eigentlich alles bleibt wie es ist.