Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
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Beiträge von Verbena

    Pinguetta

    Liebe Claudia,


    darüber zu schreiben, ist leichter, als es umzusetzen ... der Wunsch, mich unter der Decke zu verkriechen, ist nach wie vor vorhanden, aber das Verantwortungsbewusstsein mahnt mich dann, dass die Pferde, Katzen und Hunde mich brauchen und lassen dem Schmerz (zum Glück) nicht so viel Raum, wie er eigentlich fordert.


    Ich versuche möglichst viel zu arbeiten, aber gerade im Kräuterparadies ist es schwer, nicht an Lyssi zu denken, denn immerzu schaue ich auf die Stelle, wo sie zusammenbrach und ich sie in meine Arme riss und sie immer wieder anschrie: "Lyssi! Bleib bei mir!" ... und ich sehe sie unter dem Waschbecken auf den Fliesen in der Toilette liegen oder in der Duschtasse, wo sie so gerne ein Mittagsschläfchen hielt.


    Ich zwinge mich, nicht jedes Mal, wenn ich Kekse verteile, in Tränen auszubrechen, weil nun zwei Kekse reichen und der Dritte so sinnlos in meiner Hand liegt.


    Gestern kam die neue Vetbed-Decke an, die ich für Lyssi bestellt hatte ... mit rosa Herzchen. Heute kam das Mineral-Propolis-Spray an, das ich ebenfalls für Lyssi bestellte, um die gereizte Haut zu beruhigen.


    Heute habe ich den Puppy-Magnetball und die Beisswurst weggeräumt und den Kühlknochen, den ich gekauft hatte, um ihr das Zahnen zu erleichtern.


    Das sind Momente, in denen ich von Tränen und Schmerz übermannt werde und mich selbst mahne, stark zu bleiben, um für meine Tiere und für meine Kunden da zu sein.


    Ich schlafe schlecht und wache oft auf ... dann hoffe ich, dass das alles nur ein böser Alptraum war und ich auf meinen Füßen Lyssis knappe 15 Kilo fühle ... und immer, wirklich immer, sticht mir die Realität dann ein Messer mitten ins Herz.


    Das Einzige, an dem ich mich aufrichte, ist die Hoffnung, dass sie zu mir zurückkehrt. Ich weiß nicht, ob es Reinkarnationen gibt. Ich möchte aber daran glauben, weil der Gedanke unerträglich wäre, sie für immer verloren zu haben.


    Nur darum nähre ich meine Zuversicht.


    Kimba2001

    Alex, ich glaube, ich habe bei jedem Tier, das von uns ging überlegt, ob ich noch einmal und immer wieder den Preis bezahlen möchte, der am Ende verlangt wird, wenn ich es dem Himmlischen zurückgeben musste. Doch immer wieder weiß ich, dass das Glück - und wenn es auch nur 9 1/2 Wochen dauerte - es wert ist, das Vermissen, die Trauer und den Schmerz des Loslassens zu ertragen.


    Ein Leben ohne die Hunde, die Pferde, die Katzen oder die Vögel wäre auch nicht erstrebenswert ... selbst wenn mich die Tierabstinenz vor dem Abschiedsschmerz bewahren würde.


    @Azemba

    Danke für Dein lächeln für den Babykoi ... ich bin ganz sicher, dass daraus die schönste Feder in ihren Flügeln werden wird.


    ... und ja, ich habe oft überlegt, was die Tiere wohl sehen, wenn sie quasi ins "Nichts" starren und bei Elvis, der oft vor einer Wand im Haus stand und nicht nur starrte, sondern dabei auch mit der Rute wedelte, bin ich ganz sicher, dass er Zwiesprache mit seinem verstorbenen Herrchen hielt und so flüsterte ich auch oft: "Ist er da?" und dann schaute sich Elvis zu mir um und in seinen Augen war so viel Glück, dass ich wusste, dass der da ist, den Elvis so vermisste.


    Palinka74


    Simone, ich freue mich mit Dir, dass Du Dir mit dem Katzchen das Glück zurück holen durftest und wer weiß, wer Dir das Pfauenausge geschickt hat - als kleinen Gruß?


    Vor vielen Jahren, als unsere Stute Kröti gestorben war, lief ich frühmorgens mit den Hunden und als ich in den Himmel schaute, da war da eine Wolke, die exakt aussah, wie ein galoppierendes Pferd ... ich bin sicher, dass mir Kröti damit sagte, dass es ihr gut geht und wir uns keine Sorgen um sie machen müssen.


    Ich schaue auch immer wieder in den Himmel, um da einen Wolkengruß von Lyssi zu finden ... aber vielleicht ist das einfach noch zu früh für Grüsse von "Drüben".


    Ich danke Euch allen für Eure Zeilen und Gedanken, fürs an uns denken und mit uns fühlen ... es bedeutet mir viel und gibt mir Kraft.

    Die Liegeschwielen bei Bene sind erst so richtig sichtbar geworden, nachdem ein Bein ja für die OP komplett geschoren wurde.


    Vorher habe ich das ja nur gefühlt, weil ihr langes Fell drüber liegt und man echt wühlen muss, um die Haut zu sehen.


    Ich habe zwar bislang einmal in der Woche mein Sälbchen draufgerieben, aber nachdem hier so viele gute Erfahrungen mit dem PC30 gemacht wurden, habe ich es auch bestellt und reibe es nun auch zweimal täglich auf Benes Ellbogen ... mir scheinen die verhornten Stellen etwas weicher geworden zu sein und die Hornhaut ist nicht mehr so dick und lässt sich abknubbeln.

    Ich danke Euch allen ... der Schmerz wiegt nicht ganz so schwer, wenn man weiß, dass so viele wunderbare Menschen ihn mittragen.


    Aber bitte weint nicht um sie - schickt Ihr ein Lächeln, damit daraus eine Feder wird und ihr ganz schnell Flügel wachsen, auf denen sie dann hinauf zum Himmlischen fliegen kann.


    Wir versuchen in die Normalität zurück zu finden und das ist unsagbar schwer, denn ich schrieb es schon: Sie ist noch immer überall so präsent und es gibt so Vieles, das uns an sie erinnert und vor allem daran, dass sie nicht mehr bei uns ist. Dann fließen wieder Tränen und der Kloß, der einem im Hals sitzt, raubt einem fast den Atem.


    Ich bin aber froh und dankbar, dass ich Bene und Chia habe, denn ich muss für sie stark sein und das hilft mir, mich nicht unter der Decke zu verkriechen und mich im Schmerz zu ergehen, bis er endlich kleiner und leichter wird.


    Wobei ich gerade das Gefühl habe, dass es eher Chia ist, die für mich stark ist und mich versucht zu stützen. Es scheint, als wäre sie über Nacht erwachsen geworden, denn selbst Micha fiel auf, dass sie ruhiger geworden ist und das gestresste, unstete Verhalten kaum noch zu bemerken ist.


    Sie hat heute Nacht das erste Mal seit langem wieder auf meinen Füßen geschlafen und es war gut, ihre Wärme zu fühlen und ihren Atem zu spüren - auch wenn es nicht die Wärme und der Atem von Lyssi war, die jede Nacht auf meinen Füßen schlafend in meinem Bett verbrachte. Aber ich fühlte mich nicht mehr so verlassen.


    Auch sonst ist Chia wieder viel mehr auf mich fixiert und ich erreiche sie auch wieder.


    Gestern bremste sie an den OOWV-Brunnen, schaute mich an und rannte eine Runde drumrum ... als würde sie mir zeigen wollen, dass sie mir das Revieren schenkt, um mich zu trösten. Heute habe ich es dann auch wieder abgefragt und sie war mit Begeisterung dabei.


    Vielleicht erkennt sie ihre Chance, mich nun nicht länger mit Lyssi teilen zu müssen, denn während Bene ja ein echter Familienhund ist und wirklich jedem gleichermaßen zugetan ist, ohne sich an jemanden besonders zu kletten, ist Chia ein Mama-Hund ... genau wie es Lyssi war.


    Ich habe auch entschieden, dass ich am Samstag Nachmittag trotzdem zum Hundeplatz fahre und mit Chia dort weiter trainiere ... das wird unsagbar schwer. Das weiß ich. Aber vielleicht ist es gut, sich dem Schmerz und der Realität zu stellen, um die Trauer zu bewältigen und Lyssi loslassen zu können.


    Wir glauben an die Reinkarnation und damit auch daran, dass Lyssi zu uns zurückkommen kann - aber um zurück zu kommen, muss ich sie frei geben, damit sie auf die Reise über die Regenbogenbrücke gehen kann, um sich ein neues Körperkleid anzuziehen ... und dafür braucht sie Flügel und ganz viel Lächeln, damit daraus Federn wachsen und die Flügel prächtig und stark werden ... auch wenn sie nur 14,6 kg wog, war sie doch nicht so leicht zu tragen.


    Ich weiß, dass manche nun den Kopf schütteln, aber ich weiß, dass sich Lyssi noch nicht aus dem Hier und Jetzt gelöst hat, weil sie so schnell ging, dass sie keinen Abschied nehmen könnte und gerade gar nicht weiß, ob sie bleiben oder gehen soll.


    Ich will, dass sie geht - damit sie wiederkommen kann. Darum sage ich immer wieder zu ihr: "Lyssi, denk an die Welpengruppe. Jetzt ist mein Kommando: "Geh voran!" Dann folgt das "Sitz!" vor der großen Himmelstür und wenn Dir geöffnet wird, dann gibt man Dir ein neues Körperkleid. Schlüpf ganz schnell hinein und dann spitz die Osterhasenohren, denn ich werde ganz laut "Hier!" rufen und dann kommst Du so schnell zurück, wie Du es gelernt und immer getan hast!"


    Ich bin sicher, dass sie das hört und versteht ... und dass sie zu uns zurückkommt. Die Tür ist weit geöffnet für sie und wir erwarten sie voller Sehnsucht.


    Aber ich gebe auch zu, dass ich mich zuerst sehr, sehr schwer tat, als Micha meinte, dass wir uns nicht in der Trauer vergraben dürfen, sondern uns auf Lyssis Rückkehr freuen sollten, denn als ich sie so leblos und schwer im Arm hielt, schoß mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich das nicht mehr ertragen kann und kein weiterer Hund mehr einziehen wird.


    Aber Micha wäre sogar bereit gewesen, ja zu einer Leoline zu sagen ... vielleicht würde es das etwas leichter machen, weil ich dann nicht mit Lyssi vergleichen müsste, aber - und auch wenn ich immer wieder betonte, dass ich meine Leos vermisse und es mir immer wieder einen kleinen Stich ins Herz gibt, wenn ich einen sehe und selbst keinen mehr habe - Lyssi hat mich geprägt und ich weiß, dass ich einer Leoline wohl immer zum Vorwurf machen würde, dass sie kein Schäferhund ist.


    Ihr werdet meinen Göttergatten nun auch für total verrückt halten, aber für einen sehr kurzen Moment standen sogar vier Hunde im Raum, damit vielleicht doch eine Leoline den Weg zu uns findet, aber da habe sogar ich blockiert, denn vielleicht wird eines Tages ein Platz für eine Leonbergerhündin frei werden, aber in den nächsten Jahren möchte ich und möchte meine Familie von drei Langhaarschäferhündinnen begleitet werden. Dafür öffnen wir unsere Herzen.


    Ich schicke auch meinen innigsten Dank an maica ... sie hat mit mir um Lyssi getrauert, war immer für uns da und vielleicht vertraut sie uns doch noch einmal eines ihrer Hundekinder an, wenn Jojo noch mal Welpen bekommen wird, obwohl wir Lyssi nur 9 1/2 Wochen behüten und beschützen konnten.


    Dass Lyssi ein Herzproblem hatte, konnte niemand wissen. Man hätte es nur mit einem Herzultraschall oder einer Blutuntersuchung feststellen können und dafür gab es ja keinen Anlass. Alle Anzeichen, wie Mattigkeit und verzögerte Entwicklung, der typische Herzhusten, Kurzatmigkeit oder das bläuliche Verfärben der Schleimhäute nach Anstrengung waren bei ihr nicht festzustellen. Sie hechelte viel, aber sie war ja auch sehr aktiv und wenn sie nachts hechelte, schob ich das auf die Wärme im Zimmer.


    Vielleicht hätte ein frühes Erkennen des Problems eine OP möglich gemacht - und wir hätten das Geld gerne investiert, wenn das die Rettung gewesen wäre -, aber vielleicht wäre dann ihre Lebensqualität geringer gewesen, weil ich sie ständig gebremst hätte, in dieser Angst, dass sie sich überanstrengt und tot umfällt.


    So lebte sie ungebremst und nahm alles mit, was sie glücklich machte.


    Trotzdem ist Michas Standpunkt, dass er auf einen intensiven Gesundheitscheck nach dem Einzug des nächsten Welpen besteht, um dann auch medizinische Vorkehrungen zu treffen, dass der Hund selbst mit einem Herzfehler älter werden kann.


    Dass solche Herzfehler tatsächlich öfter vorkommen, habe ich auch erst jetzt festgestellt, als ich recherchierte ... nur sterben die Welpen in der Regel in den ersten drei Wochen und sind unauffällig, bis sie tot in der Wurfkiste liegen.


    Hätte ich mich aber davon abhalten lassen, Lyssi zu uns zu nehmen, wenn ich gewusst hätte, dass sie nicht alt werden wird, wäre mir auch all das Glück entgangen, das sie mitbrachte und darum bereue ich es nicht, mich für Lyssi entschieden zu haben.


    Ich gebe aber Micha Recht: Wir werden intensiver an der Prophylaxe arbeiten und nicht davon ausgehen, dass ein munterer Welpe, der sich gut entwickelt, zwingend gesund sein muss.


    Und Schuld trifft niemanden. maica bleibt für mich die Züchterin meines Vertrauens und die Tierärztin hatte Lyssi zwar vor der Impfung abgehört, aber solche Anomalien wie eine Aortenstenose sieht man eben nur bei einem Herzultraschall oder bei einer spezifischen kardiologischen Untersuchung bei einem Herzspezialisten.


    Vermutlich liegt der Grund auch nicht in der Genetik und meistens entwickeln die betroffenen Hunde diese Anomalie erst nach der Geburt, respektive in den ersten Lebenswochen des Welpen https://flexikon.doccheck.com/de/Aortenstenose_(Hund)


    Manchmal fällt ein Herzgeräusch bei der Voruntersuchung beim Impfen auf, aber ein Herznebengeräusch kann auch auftreten, wenn er Hund gerade sehr aufgeregt ist oder eine Infektion durchmacht (was ich bei Lyssi ja auch vermutete, nachdem sie auf dem Hundeplatz so nass wurde und zitterte). Sicherheit bietet nur eine echokardiographische Untersuchung ... und in die würde ich auf jeden Fall investieren, damit wir im schlimmsten Fall alles unternehmen können, um dem Hund ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.


    Nur hört man eben nicht (zum Glück) allzu oft vom Sekundentod bei Hunden, wenn man nicht gerade danach googelt und wie ich schon schrieb: Wenn ein Welpe plötzlich tot in der Wurfkiste liegt, kann das auch ganz andere Ursachen haben ... beispielswiese dass die Mutterhündin ihn erdrückte oder er einfach lebensschwach war.


    ... und die Antibiose hat damit auch nichts zu tun, denn die Beschreibung ihres Sekundentodes deutet ganz klar auf ein Herzproblem hin und nicht auf eine Medikamentenunverträglichkeit. Zumal sie die Antibiotika ja auch schon ein paar Tage bekam und bis auf ein morgendliches Kötzeln und etwas weicheren Kot gut vertrug.


    Gewiss fiel mir im Nachhinein auf, dass sie in den letzten beiden Wochen schlechter fraß und nicht so intensiv an Gewicht zulegte, wie in den Wochen davor, aber zum einen schlug sie sich das Bäuchlein auch gerne mit Leckerchen voll und beim Rinderkehlkopf war sie auch immer die Erste, die ihr Stück verlangte, sodass ich erst auch dachte, dass sie einfach mäkelig wird und testet, ob ich nicht doch eine Speisekarte ausgebe. Zum anderen begann ja zeitgleich das Jucken und die Antibiose und beides kann auf den Appetit schlagen.


    Wahrscheinlich wird sich die Tierklinik in den nächsten Jahren durch meine Besuche und die dafür in Rechnung gestellten Konsultationen sanieren, aber wenn mir in Zukunft etwas bei meinen Hunden auffällt, das nicht in die Norm passt, werde ich lieber das Geld für eine genauere Untersuchung investieren, als noch mal einen Hund beerdigen zu müssen, bei dem ich davon ausging, dass er gesund ist, nur weil er munter war und sich normal entwickelte ... und wenn ich dann der gefürchtete Hypochonder bin, ist mir das auch egal.

    Ich danke Euch allen ... Euer Mitgefühl berührt mich sehr - momentan fehlen mir aber einfach die Worte und die Kraft, mehr zu schreiben. Ich fühle mich noch immer wie gelähmt und kann nicht fassen, dass wir Lyssi verloren haben. Mit ihr, unserem Sonnenschein, unserem strahlenden Sternchen, starb auch das Helle, Frohe, das sie immer verbreitet hat.


    maica mir geht es wie Dir ... überall hat sie ihre Spuren hinterlassen. Der Kauknochen, auf den ich heute früh trat und an dem sie gestern noch knabberte. Ihre Leine, die heute früh hängen blieb, als ich mit Chia und Bene loslief. Das Maisfeld, in dem sie stets versuchte, ihr Spielzeug zu verstecken. Ihr schelmischer Blick. Ihr fusseliges Clownsgesicht, mit dem sie uns immer heiter stimmte. Ihr Plüschfell, das ich so gerne durchkuschelte. Ihr Geschirr, das ich gestern nach dem Laufen in die Wäsche gesteckt hatte, weil es zu sandig war, um es weiter zu stellen.


    All das sehe ich vor mir und mir zerreisst es fast das Herz, weil all das mich daran erinnert, dass sie nicht mehr da ist.


    Erinnerst Du Dich an den Spruch auf der Tasse? Ein wahrer Freund hinterlässt Pfotenspuren in Deinem Herzen.


    Lyssi hat uns in den wenigen Wochen so verzaubert, uns so viel Glück geschenkt, dass ich ihre Pfotenspuren in meinem Herzen fühlen kann.


    Es mögen nur 9 1/2 Wochen gewesen sein - aber es waren wunderbare Wochen und auch wenn ich das Glück, das sie mir schenkte, nur so kurz genießen durfte und mit der Trauer um sie bezahle, bin ich dankbar, dass wir sie bei uns haben durften.


    Ich wünsche mir, dass sie auf den Flügeln, die sie fortgetragen haben, auch wieder zu mir zurückfliegen darf ...

    Robert Frost sagte, dass das Glück an Höhe ausgleicht, was ihm an Lange fehlt ... vielleicht war der Höhenflug des Glückes, das mit Lyssi schenkte einfach zu intensiv, um länger als 9 1/2 Wochen dauern zu können ... vielleicht hat sich unser Glück einfach so schnell verbraucht, weil wir uns so viel davon genommen haben.


    Lyssi ist heute Abend, ganz plötzlich und vollkommen unerwartet von uns gegangen. Nichts deutete darauf hin, dass sie heute sterben würde ... sie war fröhlich und munter wie immer ... und doch hörte ihr Herz einfach auf zu schlagen. Sie kam auf mich zu, schwankte, fiel und starb innerhalb von Sekunden in meinen Armen ...


    Sie war mein Herz, meine Seele, mein ganz großes, perfektes Glück und die Lücke, die sie hinterlässt, wird sich wohl nie schließen lassen ... heute war sie 17 Wochen alt.

    Och nöh - das liest sich ja nicht ganz so schön. Gegen den gesteigerten Sexualtrieb könntest Du versuchen, homöopathisch mit Agnus Castus ein bisschen Ruhe reinzubringen. Mönchspfeffer in Ganze zu füttern, wäre zwar vermutlich noch effektiver, aber wenn der Brummi sowieso wenig Appetit hat, dann wird er sich nicht begeistert sein, wenn da noch irgendwelche Zusätze im Futter sind, die er erst recht nicht mag.


    Wobei ich ja auch festgestellt hatte, dass Lyssis Appetitlosigkeit im Zusammenhang mit der Juckerei stand. Seit sie sich nicht mehr ständig kratzen muss, frisst sie auch wieder ein bisschen besser (wobei die Antibiotika ihr wohl auch ein bisschen auf den Magen und den Appetit schlagen, denn gestern war der Kot weicher und sie hat sich gleich morgens übergeben).


    Bei Chia funktionierte es ganz gut, wenn ich jeden zweiten Tag einen Teelöffel Dorschlebertran übers Futter gab - das mochte sie sehr gerne, aber leider gab es trotzdem irgendwann den Punkt, wo sie auch der Dorschlebertran nicht mehr so wirklich überzeugte.


    Ich drücke die Daumen, dass die Tierärztin die Ursache fürs Jucken findet und die Behandlung dann rasch anschlägt.


    Aber eins muss man dem Brummi lassen: Ihm gehen zumindest die Ideen nicht aus, mit denen er Dich immer wieder vor neue Herausforderungen stellt ;)

    Nutzt/e Ruebchen nicht auch ein Target fürs Fuß? Ich meine das bei ihr auf einem Video gesehen zu haben und das hatte mich inspiriert, auch wieder mit dem Target zu arbeiten. Chia lässt sich sehr gut darauf fixieren - ich muss nur immer wieder darauf achten, dass sie im Takt bleibt und nicht aus dem Rhythmus gerät, weil sie auch gerne mal springt, um dem Target zu folgen.

    Oh ja! Dass Carla eine starke Persönlichkeit ist, sieht man ihr sofort an - dieser Blick! Eine echte kleine Hoheit!


    Dass es Diego soweit gut geht und er die eingeschränkte Bewegung so artig ajzeptiert ist wunderbar. Ich drücke ganz fest weiter die Daumen, dass er wieder so fit wird, dass er den Rentenantrag wieder zurückziehen kann und das Bein wieder voll belastbar wird und keine Lahmheit zurückbleibt.

    Ich bin auch nicht zwingend ein Freund davon, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und die Tierärztin weiß das und tat sich auch schwer, mit Antibiotika gegen die Bakterien vorzugehen, aber bevor sich so eine Dermatose noch weiter ausweitet, denke ich, dass es sinnvoller ist, gleich die wirkungsvollste Behandlung zu nutzen, als wochenlang zu experimentieren und dann zu noch stärkeren Medikamenten greifen zu müssen.


    Das Gute ist, dass das nicht ansteckend ist und Lyssi heute trotzdem zur Welpengruppe durfte.


    Zu meinem Leidwesen erwischten wir mal wieder die Trainerin, mit der ich mich etwas schwer tue, aber heute konnten wir uns dann trotzdem ganz gut miteinander arrangieren.


    Lyssis Freundin Amica, die Cockerdoodle-Hündin, war auch wieder da und in den Spielpausen hatten die Beiden jede Menge Spaß. Dei aus unserer Gruppe wechselten nun zu den Junghunden - darunter auch Ida, die Vizla-Hündin, Tony, der Großpudel (der tatsächlich aber ein Labradoodle ist) und einer der blonden Labbis ... und mit allen drei Frauchen war es immer besonders schön. Aber irgendwann wird auch Lyssi nachziehen, aber da sind dann auch so kräftige Rambos dabei, dass die Spielpausen für Lyssi auch kein Vergnügen wären. Wir werden also noch zwei Monate warten.


    In Sylvias Gruppe wurden wieder die Welpenspielzeuge und Hindernisse aufgestellt und ich habe ein wenig neidvoll rübergeschaut, denn die Welpen hatten mit ihrem Parcours ganz viel Spaß. In der Pause setzte sich Sylvia dann zu uns und ich gestand ihr, dass ich gerne bei ihr mittrainiert hätte und da meinte sie, dass wenn es mir nichts ausmacht, dass die Gruppe nicht ganz so weit ist, ich gerne auch mal bei ihr mitmachen darf. Ich glaube, das Angebot werde ich mal annehmen, denn Lyssi mit der Wackelbrücke, den Tunnels und all den anderen Hindernissen bekannt zu machen, wäre auch für sie mal eine tolle Abwechslung, denn heute schien es mir, als würde sie sich zwischendurch ein bisschen langweilen, denn Sitz, Platz, Hier und Bleib üben wir ja täglich und so ist das für sie keine Herausforderung.


    Aber bei Sylvia wurden Decken auf den Rasen gelegt und die Hunde mussten darauf liegenbleiben, sie wurden mit einem Planschbecken bespaßt und überhaupt war dort richtig Action.


    Heute war auch ein neuer Welpe dabei, in den ich mich sofort verliebt habe: Die Leonberger-Schäferhund-Mix-Hündin Paula. Sie ist so alt wie Lyssi, aber deutlich breiter und auch ein Stückchen größer, aber Lyssi fand sie gleich genauso toll, wie ich und ich hätte Paula am liebsten in mein Auto geschmuggelt und mitgenommen.


    Mit Michael, dem Trainer mit der Langhaarschäferhündin Mila konnte ich auch reden und ich kann nächstes Wochenende ein Training mit Chia mitmachen und trotzdem mit Lyssi ihre Welpengruppe besuchen.


    Ich habe ein gutes Gefühl dabei, wobei mein Göttergatte vor versammelter Mannschaft erklärte, dass Chia mich bis auf die Strümpfe blamieren wird ... wir werden sehen, wie das wird. Ich habe ja wenigsten einen Vorzeigehund, um nicht als Komplettversager dazustehen 8o


    Was mich aber schon sehr beruhigte war, dass ich Michael das mit der Bärenumarmung erzählt habe und er das im Grunde gut fand, weil er sagte, dass ich Chia Sicherheit geben muss. Wie ich das mache, ist nicht relevant, solange sie sich dabei entspannen kann.


    ... und dann sagte er noch, dass ich nicht vergessen darf, dass ich einen Schäferhund habe, der dafür gezüchtet wurde, auf "seins" aufzupassen und wenn Chia den Nachbarn verbellt, dann wäre es falsch, sie dafür auch noch zu strafen. Statt dessen soll ich mal versuchen, sie zu ignorieren und in dem Moment, wo auch nur für einen Moment aufhört zu bellen, sofort belohnen und damit das "Nichtbellen" bestätigen. Solange ich auf sie einrede, während sie den Nachbarn verbellt, bestätige ich sie, weil ich ihr meine Aufmerksamkeit schenke.


    Das leuchtet mir ein. Also werde ich versuchen, mich zu entspannen und mein Belohnen exakt zu timen, damit sie merkt: "Nicht-Bellen gibt Lob und Belohnung. Bellen wird ignoriert und bringt gar nichts."


    Er meinte auch, dass ich durchaus Hundebegnungen suchen soll, aber auch da soll ich sie nicht anmeckern, wenn sie Theater macht, sondern ruhig bleiben, gerne auch umarmen, aber sie nicht ansprechen, sondern erst in dem Moment, in dem sie sich entspannt, sofort loben und belohnen. Wenn sie dann ganz bei mir ist, dann darf sie auch zu anderen Hunden hin und mit ihnen spielen, denn das ist auch sehr wichtig für sie, denn sonst entwickelt sie irgendwann ein negatives Gefühl für Hundebegegnungen, wenn ich die nie erlaube. Erlauben also, wenn sie sich entspannt hat und ein positives Gefühl aufbauen, damit sie sich über andere Hunde freut, aber auch akzeptiert, dass nicht sie bestimmt, ob sie spielen darf, sondern ich das regle.


    Das klang für mich alles sehr schlüssig ... und vor allem hielt er mich nicht für komplett durchgeknallt, weil ich meinen Hund "bärenumarme".


    Gestern hatten wir dann noch Besuch von einer Freundin mit ihrer Mischlingshündin Paulina - für mich eine der zauberhaftesten Hundedamen, die ich kenne, denn Linchen ist cremefarben und um die Augen trägt sie dunklen Eyeliner und sieht aus, wie eine Diva. Sie kommt aus Griechenland und vermutlich ist ein Großspitz drin, denn sie ist gleich groß wie Chia, haarig wie Bene, hat spitze Öhrchen und ist die Sanftmut in Person.


    Bene hat ihre blonde Freundin mal versehentlich umgerannt und Paulina hat sich dabei weh getan. Danach ist sie wochenlang vor Bene geflohen, wenn wir uns trafen oder sie uns besuchen kam und ich musste ganz viele Kekse spendieren, um Paulina umzustimmen und die Freundschaft zu Bene wieder zu festigen.


    Bei Chia ist Paulina immer ein bisschen skeptisch. Die ist ihr meistens ein bisschen zu stürmisch. Inzwischen traut sich Paulina aber auch, Chia mal zurechtzuweisen, wenn die es mit der Aufdringlichkeit übertreibt.


    Allerdings habe ich dann gestern mit gemischten Gefühlen gesehen, dass bei einer solchen Zurechtweisung von Paulina gegen Chia, das kleine Lyssi mit Knurrbellen dazwischen ging, um ihrer Freundin den Rücken zu stärken und das fand ich nicht wirklich gut, denn das geht vielleicht irgendwann in die Richtung: "Gemeinsam sind sie unausstehlich!"


    Ich arbeite auch gerade bewusst mit Lyssi daran, dass sie sich nicht anfängt, wie die offene Hose zu benehmen, denn auch da riet mir der Trainer Michael, dass ich Lyssi sofort belohnen soll, wenn sie mit dem Knurrbellen aufhört und das unerwünschte Verhalten einfach ignorieren soll, weil ich sie bestätige, wenn ich mich ihr zuwende und mit ihr schimpfe.


    Im Prinzip weiß ich, dass genau der Weg einst mit meinem Spanierpony zum Erfolg führte, als ich mit dem Clickern anfing und alles Erwünschte belohnte und wann immer er Unerwünschtes tat, ihn einfach stehen ließ und wegging.


    Gut, weggehen und Lyssi allein stehen lassen wäre jetzt nicht so ideal, aber ich habe mich nun auch immer bewusst umgedreht und sie damit "in der Situation allein gelassen", was sie dann doch verunsicherte, weil ich ihr den Rücken eben nicht stärkte, wenn sie erwachsene Hunde anmotzte, sondern ihr zeigte, dass wenn sie Streit anfängt, sie damit auch alleine klar kommen muss ... und das wollte sie dann doch lieber nicht und nahm lieber die Belohnung fürs Klappe halten.


    Wie immer ist es aber die Konsequenz, die zum Erfolg führt und das ist etwas, das ich lernen muss ... auch wenn mir das Herz bis zum Hals pocht, wenn sie ausgerechnet die gewaltige Dogge anpöbelt und die sie mit blutunterlaufenen Augen mustert, während ich mich umdrehe, anstatt mein Hündchen vor dem Riesenhund zu beschützen.


    Es wird aber der einzige Weg sein, ihr jetzt schon das Pöbeln wieder abzugewöhnen, wenn sie merkt, dass sie nicht mit meiner Unterstützung rechnen kann, wenn sie Streit anfängt, aber ich trotzdem immer ihr Fels in der Brandung bin, wenn sie Hilfe braucht.


    Heute hatten wir schon so schöne Erfolge, dass ich zuversichtlich bin - sowohl, was Lyssi angeht, als auch was Chia betrifft.


    Und Benes Wunde ist nun eigentlich zu und die wild wuchernden Zellen ziehen sich auch wieder zurück. Ich darf nun bis Donnerstag jeden Abend den Verbandswechsel selbst machen und habe dafür genügend Material und ein Fläschchen Lotagen mitbekommen, das ich nun täglich anwende.


    Bei den Morgenspaziergängen ist sie nun auch wieder dabei und gestern durfte sie auch mit raus, als Paulina da war, denn Paulina springt nicht rum und animiert Bene nicht zum Toben ... das zu unterbinden wird nämlich zunehmend schwieriger, weil der Acker einfach zu verlockend ist und sie hin und wieder mal das Bällchen von Chia klauen muss, das sie sich dann selbst wirft.


    Ich bin ja dankbar, dass es ihr so gut geht, aber ein bisschen schonen sollte sie sich schon noch, bevor sie ihr zweites Leben wieder in vollen Zügen genießt.


    Und bevor ichs vergesse: Das Jucken bei Lyssi ist schon fast komplett weg, die Pickel sind auch nur noch als kleine Krüstchen vorhanden und die Antibiotika werden soweit gut vertragen - kein weicher Kot, kein Erbrechen.

    Ich gebe sowohl Holger @Ellionore , als auch Asnea Recht: Es ist gut, wenn ein Trainer auch zugeben kann, dass er Grenzen hat und die auch erkennt, denn das wäre mir lieber, als wenn er mit meinem Hund herumexperimentiert.


    Allerdings erwarte ich von einer Trainerin, die selbst einen Leinenpöbler hat, dass sie sich mit dem Thema beschäftigt - schon ihrem eigenen Hund zuliebe. Mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten wäre doch etwas getrübt, wenn sie ihren eigenen Hund nicht korrigieren kann.


    Und klar, Holger, muss ein Lehrer oder Trainer nicht alles können - auch ich habe Fachgebiete, in denen ich sattelfest bin, kann aber auch nicht behaupten, dass ich Experte in jedem Gebiet meines Berufes bin. Wenn jemand etwas besser kann, empfehle ich denjenigen auch neidlos. Aber wenn ich selbst ein Problem mit meinem Hund habe, dann setze ich auch alles daran, es zu lösen und mache mich in dem Thema so sattelfest, dass ich auch anderen mit diesem Problem eine Unterstützung sein kann.


    Für mich ist es auch wichtig, dass sich ein/ Trainer/in in meinen Hund hineinversetzen kann und erkennt, ob der Hund tatsächlich aggressiv ist oder pöbelt, weil er unsicher oder frustriert/ gestresst ist. Ob diese/r Trainer/in den ultimativen Lösungsweg für das Problem bieten kann, ist natürlich für meinen Entscheid wichtig, von wem ich Hilfe bekommen und annehmen kann. Wenn mir aber jemand sagt, dass er ein anderes Fachgebiet bekleidet, aber eine Empfehlung für einen Kollegen/ Kollegin geben kann, dann ist das für mich o.k.


    Aber Luna den Eindruck, ob Du Dich in dem Verein wohl fühlst (was ich auch enorm wichtig finde, denn der Hund merkt auch jede Anspannung, wenn Du Dich unwohl fühlst) und ob es auch für Sam ein guter Weg ist, mit seinem Pöbeln aufzuhören, wirst Du erst wissen, wenn Du mit ihm dort trainierst und Erfolge siehst oder eben das Gefühl entwickelst, dass Euch das nichts bringt.


    Aber ich denke, dass Du Dich erst mal darauf einlassen solltest, um einen Eindruck zu gewinnen. Vielleicht bist Du ja dann doch total begeistert, wenn es super läuft und Du dazu auch noch nette Leute mit gleichen Interessen kennen lernst.


    Manchmal hilft auch der Austausch mit anderen Hundehaltern, einen Weg zu finden, denn die meisten, die ihre Hunde auch sportlich führen, haben ja auch schon ihre Erfahrungen gemacht und haben hier und da auch mal einen guten Rat.


    Ich nehme auch viel aus all Euren Beiträgen mit und versuche Ideen für mich umzusetzen. Trotzdem bin ich auch gerne im Verein, weil ich dort auch sehr nette Kontakte knüpfen kann und man sich jede Woche trifft und dabei auch zu einem "Wir" zusammenwächst.

    Nun bin ich endlich auch mal dazu gekommen, alles nachzulesen, was ich verpasst habe und ich habe ja wirklich viel verpasst.


    Aber ich komme ja gerade noch rechtzeitig zum Happy End mit dem Trainingstermin :thumbup:


    Vielleicht wäre die Trainerin aber sowieso ein Flop gewesen. Wenn sie so arbeitet, wie sie die Kunden hängen lässt, dann ist es gut, dass es nicht geklappt hat ... und ich glaube schon, dass wir manchmal Wegweiser in den Weg gestellt bekommen, um die passende Richtung zu finden und nicht weiter die falschen Ideen zu verfolgen.


    Ich bin auch sehr gespannt, was Du berichten wirst und welche Tipps Du mitnehmen kannst, die Dir helfen, das große Potential Deines Brummibuben in die für Dich passende Richtung zu lenken ... das ist ja die Crux mit den Übercleveren: Sie sind genial, aber oft auch anstrengend. Aber wenn man den Weg gefunden hat, ihre Energie und Intelligenz für Positives zu verwenden, dann kommt die Zeit des Jubelns.


    Wenn die Trainerin der Schlüssel zu Brummis positiver Entwickelung ist, kannst Du auch ganz sicher wieder in die IGP-Gruppe vom Hundeverein, denn im Grunde hattet Ihr Euch ja Beide dort wohl gefühlt und Brummi hatte ja auch Fortschritte gemacht.


    Die Ablenkung durch Spielzeug ist aber immer schwierig, wenn der Hund auf quasi jeden Umweltreiz reagiert und sich schlecht konzentrieren kann. Dann ist das, was eben noch super spannend war, mit einem Mal langweilig und etwas anderes fordert die ganze Aufmerksamkeit. Ich kenne das von Chia, deren Ball und Zergel ich heute früh entnervt in den Trainingsrock packte, weil sie den Ball mitten auf dem Acker parkte und den Zergel im Wald liegen ließ. Wenn man ständig schauen muss, ob der Hund noch sein Spielzeug trägt, stresst einem das auch und wenn man es mehrfach selbst holt oder erst mal suchen muss, nervt das und verdirbt die Stimmung ... und wir wissen ja leider auch, dass unsere Sensibelchen sehr empfänglich für unsere Emotionen sind und entsprechend auch darauf reagieren ... also bemühe ich mich, freundlich zu bleiben und packe die Spielies lieber weg, als mich zu ärgern.


    Wobei die Spielsachen auch immer dann besonders interessant sind, wenn ich sie habe und nicht hergebe :evil:


    Die Futterproblematik kenne ich ja nur zu gut. Aber ich weiß auch, dass ich meine Hunde selbst zu Mäklern erzogen habe, weil sie wissen, dass ich ihnen auch ein Büffet aufbaue oder eine Speisekarte anbiete, wenn sie mal wieder in den Hungerstreik treten.


    Ich weiß, dass es falsch ist, aber ich merke auch, dass wenn ich Chia das Futter anbiete, sie es nicht nimmt und ich es dann wieder wegräume, sie am nächsten Tag auch gerne mal Magensäure erbricht, weil die ja nichts zu tun bekommt und dann ihren Weg nach draußen geht.


    Nun gibt es zwar die These, dass die Magensäfte erst in Produktion gehen, wenn das Gehirn meldet, dass es gleich was zu tun gibt, aber mein Hypersensibelchen hat halt leider auch einen empfindlichen Magen und wenn sie nicht sehr regelmäßig Futter bekommt, erbricht sie und frisst gar nichts mehr, weil ihr dann der Bauch weh tut. Insofern experimentiere ich bei ihr auch nicht, denn wenn sie nicht frisst, brauche ich ihr auch keine Ulmenrinde oder sonstige Magenschoner anbieten. Bestenfalls etwas Rinderblut mit Kieselsäure-Magen-Darmgel nimmt sie dann noch.


    Es gibt Zeiten, in denen sie nur noch Rehhaxen nimmt - und nach der Läufigkeit nimmt sie manchmal nicht mal die. Dann bekommt sie dreimal täglich NutriPlus Gel, das sie dann aus meiner Hand leckt ... sie ist da leider konsequenter als ich und bevor sie zu viel abnimmt (nach der letzten Läufigkeit waren es 3 Kilo, die sie verlor), päpple ich sie halt.


    Klar habe ich auch mit dem Tierarzt darüber gesprochen. Da hörte ich aber auch nur: Hungern lassen, bis sie frisst! oder: Die bekommt ja genügend nebenbei und ist somit ja nie wirkllich hungrig.


    Vor einem halben Jahr meinte unsere Tierärztin auch, dass fast jeder junge Hund so eine Austest-Phase durchmacht, wo er alles - auch sein Futter - in Frage stellt und dass auch ihr Hund das Problem mal hatte, aber sie trotzdem konsequnt blieb.


    Ich bin aber ja froh, wenn Chia wenigstens noch ein getrocknetes Hühnerbruststück nimmt und nicht ganz streikt und gebe ihr das dann halt auch.


    Ich gebe aber auch zu, dass ich meine Hunde vielleicht auch vermenschliche und mir sage, dass ich ja auch nicht alles esse, was man mir auf den Teller schöpft - warum sollen meine Hunde also nicht aussuchen, was ihnen schmeckt? Klar sollten sie es auch vertragen und es sollte auch mit der Größe meiner Kühltruhe vereinbar sein, aber so ein Hundeleben ist, im Vergleich mit unserem Leben, so kurz, dass ich es gerne mit so viel Glück als möglich füllen möchte ... und zu diesem Glück gehört halt auch, dass sie Hunde sich aufs Futter freuen und nicht mit krauser Nase vor dem Napf stehen.


    Ich habe gerade das Experiment "Lachs und Krabben" gewagt und festgestellt, dass Bene das nur nimmt, wenn es wirklich keine Alternative gib. Lyssi sich ein paar Häppchen davon einverleibt - gerade so viel, dass der größte Hunger gestillt ist und Chia sich angeekelt abwendet ... vielleicht nehmen es ja die Katzen.


    Aber ich zwinge die Hunde nicht, etwas anzunehmen, das sie nicht mögen.


    Das mit dem Napf hatte ich bei Chia übrigens auch schon gedacht ... also: Der Napf spiegelt - kein Edelstahl, sondern Melamin-Napf kaufen (hat nichts verändert), der Napf ist zu tief - vom Teller gefüttert (mäßige Begeisterung), der Napf ist mit irgendwas Negativem verknüpft - aus der Hand gefüttert (klappt manchmal, aber auch nicht immer).


    Ich nehme einen Teil des Futters mit und gebe es unterwegs bei "Picknick-Pausen" - das funktioniert meistens - und ein Teil nehme ich für Suchspiele. Da wirkt dann der Futterneid, denn Bene ist schnell und hungrig.


    Allerdings weiß ich inzwischen auch, dass wenn Chia dieses Ekelgesicht bei dem Futter macht, das sie sonst gerne nimmt, dass das mit ihrem Magen zu tun hat und dann gibt es eben Kieselerdegel für Magen und Darm, gemischt mit etwas Rinderblut (ca. 50 ml) - zur Not auch mal direkt mit der Einwegspritze ins Mäulchen (dann aber ohne Rinderblut).


    Wenn ihre Fressunlust außerhalb der Läufigkeitsphase anhält, gibt es auch mal 5 Tage lang jeweils 6 Gastrosel-Tabletten auf drei Gaben verteilt. Die binden die Magensäure mit Magnesiumoxid und dann verschwindet auch der Ekel in ihrem Gesicht, wenn sie am Futter riecht.


    Aber wenn sie was nicht mag, dann zwinge ich sie nicht dazu, das trotzdem zu fressen. Sie mag das Fresco Trockenbarf und ein paar Barf-Menüs von Tackenberg und Perleberg und was anderes bestelle ich für sie auch nicht mehr, denn alles Nassfutter oder Hundewürste verweigert sie.


    Bene ist auch konsequent, in dem, was sie mag oder nicht mag. Auch da bestelle ich eben nur das, was sie gerne nimmt und das frisst sie dann auch.


    Lyssi lässt sich auch mal überreden, etwas zu kosten, aber wenn ich schon merke, dass sie es nur aus Höflichkeit nimmt, kaufe ich es nicht mehr.


    Man kann daraus schlussfolgern, dass meine Hunde mich dazu erziehen, ihnen die Speisekarte zu geben, aber solange es immer etwas gibt, was sie gerne nehmen, gut vertragen und meinen Vorstellungen von gesundem Futter entspricht, bekommen sie das eben.

    Ihr Lieben,


    bei Lyssi hätte der Hundefriseur tatsächlich keine Veränderung bewirkt, denn sie hat eine Pyodermie - also eine bakterielle Dermatose und dagegen helfen leider nur Antibiotika, die sie nun auch bekommt.


    Was diese Hautkrankheit auslöst, ist nicht ganz sicher zu sagen. Fakt ist, dass sie bei Welpen sehr häufig vorkommt, was vermutlich mit einem noch nicht so ausgeprägten Immunsystem zu tun hat. Allerdings können auch Milben diese Bakterien übertragen und darum haben wir auch dagegen vorsichtshalber noch was mitbekommen.


    Dass Lyssi in den letzten Tagen schlechter fraß, kann aber tatsächlich damit zusammenhängen - obwohl der Tierarzt sie nicht für zu dünn hielt und mit 14 kg aktuellem Gewicht hat sie seit Dienstag auch 500 g zugenommen und liegt damit wieder im grünen Bereich von +/- 150 g Zunahme täglich.


    Flöhe hat sie definitiv keine und wenn es Milben waren, welche die Infektion ausgelöst haben, dann waren es Grasmilben, denn auf Demodex- oder Sarkoptes-Milben gab es keinen Hinweis und die mit dem Flohkamm ausgekammten Haare waren auch sauber.


    Was auch in Frage kommt, wären Verletzungen und die hatte Lyssi ja tatsächlich am Bauch, als sie mit Chia durchs Stoppelfeld gerannt ist und die Stoppeln lauter Kratzer auf der nackten Welpenhaut hinterließen - ich tippe also am ehesten darauf.


    Benes Wunde heilt auch gut und das wilde Fleisch wird weniger und der Verband kleiner. Ab morgen werde ich den Verbandswechsel selbst machen und täglich neu Lotagen auftragen und am nächsten Donnerstag haben wir dann wieder einen Termin zum Nachschauen.


    Heute kam auch die erste Abrechnung vom Tierarzt bis Ende August und die war deutlich geringer als gedacht und damit erfreulich, denn ich war von 2000 € ausgegangen und auf der Rechnung steht auch "besonders schwere OP".


    Mein "dickes Dodo" ist auch wieder aus der Werkstatt zurück und darf jetzt wieder 15.000 Kilometer bis zum nächsten Service fahren.


    Also: Alles Bestens!