Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
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Beiträge von Verbena

    Vielleicht gibt es heute auch mehr Möglichkeiten zur Diagnose und so werden Krankheiten manchmal schon entdeckt, bevor man sie unter Alterserscheinungen ablegt.


    Aber ich merke auch an mir selbst, dass ich genauer hinschaue, als ich das früher tat - nicht zwingend beim Kauf des Welpen, sondern eher bei dem, was vielleicht ein bisschen außerhalb der Norm sein könnte und so bin ich auch schneller beim Tierarzt, als ich das noch vor 30 Jahren gewesen wäre ... da wäre mir auch nicht eingefallen, regelmäßig Blutproben untersuchen zu lassen und mit Flohmitteln, Wurmkuren, Zeckenhalsbändern war ich vermutlich vor 30 Jahren auch noch uninformierter und weniger kritisch.


    Fütterung kann heute auch zu einer Religion werden ... und auch da hätte ich vor 30 Jahren noch ohne schlechtes Gewissen aus Sack und Dose gefüttert und mich nicht stundenlang mit einer Zutatenliste beschäftigt.


    Meine Mutter sagte vor ein paar Tagen noch zu mir, als ich ihr sagte, dass ich mit Elysia noch nicht so weit laufe und sie nur zu kurzen Spaziergängen mitnehme, dass sie sich darüber früher nie Gedanken gemacht hat und ihre Welpen von Anfang an locker ein Stündchen mitgelaufen sind.


    Sie meinte aber auch, dass unsere Familienhunde vielleicht auch noch älter geworden wären, wenn man sie mit dem heutigen Wissen gefüttert und aufgezogen hätte.


    Wir werden das zwar nie wissen, aber ich glaube schon, dass vieles genetisch bedingt ist (DM ganz sicher), aber die Aufzucht auch eine Rolle mitspielt, ob ein Hund irgendwann Gelenksprobleme bekommt oder trotz eines HD-Befundes sogar lahmfrei alt wird.

    Naja, Micha, ein Welpe ist eigentlich keine Option - auch wenn meine Tendenz auch eher der Welpe wäre, mit dem man zusammenwächst und den man - wie Dimi27 schon schrieb, auch selbst formen kann.


    Aber ich verstehe auch, wenn man doch lieber einen Hund möchte, der quasi aus dem Gröbsten raus ist. Ich hatte, vor Chia einzog, auch nach erwachsenen Langhaarschäferhunden geschaut und einen schönen Rüden gefunden, den ich eigentlich mehr oder minder schon gekauft hatte ... und dann sagte mein Mann, dass er eigentlich lieber einen Welpen hätte und auch lieber eine Hündin.


    Für mich ist das sehr, sehr wichtig, dass Mann und Tochter genauso glücklich mit dem Hund sind, wie ich es bin. Nur so sind sie auch bereit, mich zu unterstützen und wenn dann mal was geschreddert wird, war es nicht "mein Hund", sondern "es ist halt ein Welpe und damit haben wir ja gerechnet, dass was kaputt gehen könnte". Das ist sehr beruhigend, weil ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn es Schäden am Mobiliar gibt oder für einen Tag kein Internet funktioniert, weil das Kabel rausgezogen und der Stecker abgefressen wurde.


    Bei Elvis, der Leo, der mit 3 Jahren zu uns kam, akzeptierte mein Göttergatte, dass das verstorbene Herrchen uns den Hund vererbt hatte und es sein Wunsch war, dass er zu uns kommt. Aber es war halt auch immer "mein" Hund und nie "unser" Hund ... und er was anstellte, dann war es meine Schuld, weil ich ihn ja haben wollte.


    Bene, Chia und Elysia sind ganz und gar "unsere" Hunde und dass mein Mann sogar zur Welpengruppe mitkommt und dabei Spaß hat, freut mich riesig. Man macht wieder was gemeinsam und hat ein neues Thema, das beide interessiert.


    Ich persönlich hatte zu meinen beiden Schäferhunddamen auch gerne wieder einen Leonberger gehabt, aber Micha würde 5 Langhaarschäferhunde akzeptieren, aber keinen Leo ... und darum stecke ich, was die Rasse betrifft eben meinen Wunsch zurück und freue mich mit meiner Familie an unseren wunderbaren Schäferhundmädels.


    Was ich aber wirklich sagen kann ist, dass die Hunde, die nach der Welpenzeit bei uns einzogen, nicht weniger anstrengend waren, wie es Elysia mit ihren 13 Wochen ist.


    Chia, als Herdengebrauchshund, ist mit ihren 19 Monaten deutlich anstrengender, als Lyssi, die so tiefenentspannt ist, dass ich manchmal überlege, ob das normal ist ... aber ich habe nur Chia als Vergleich und die würde keine 4 Stunden zuhause alleine bleiben, ohne dass ein Schaden entsteht, weil sie ihren Frust irgendwo abbauen muss. Elysia bleibt eher mal für einen Moment alleine, weil sie viel gelassener mit neuen Situationen umgeht.


    Man kann also auch schlecht sagen, dass der Schäferhund ein idealer Familienhund ist und für Anfänger immer geeignet. Bei Elysia würde ich das so bestätigen. Sie liebt Kinder, ist immer zufrieden und entspannt und wenn wir morgens gelaufen sind, liegt sie den Rest des Vormittags auf dem Sofa im Kräuterparadies und pennt oder sie beschäftigt sich mit einem Kauknochen.


    Chia wäre mit der Morgenrunde definitiv nicht zufrieden. Sie braucht Bewegung, Kopfarbeit und ganz viel Aufmerksamkeit - sonst sucht sie sich selbst eine Beschäftigung und die ist selten in meinem Sinn.


    Ich liebe jeden meiner Drei und ich will sie gar nicht anders haben, wie sie sind. Ich würde aber eine Hündin wie Chia auch keiner Familie mit zwei kleinen Kindern empfehlen, denn die würde sie garantiert hüten und wenn man bei ihr nicht aufpasst, dann kontrolliert sie einen.


    Ich habe eine liebe Bekannte, die Border Collies züchtet und eine Schafherde für die Hunde hält. Sie übernahm vor ein paar Jahren einen Border Collie, der die Kinder nachts nicht mehr zur Toilette ließ, weil er der Meinung war, dass die in ihrem Zimmer bleiben müssen und sie zurücktrieb. Er wurde nachts dann an der Heizung angebunden, aber das Kontrollieren der Kinder wurde dann auch tagsüber so extrem, dass auch keine Kinder mehr zum Spielen kommen wollte, weil der Hund sie maßregelte.


    Klar, da haben die Eltern versagt, die das frühzeitig hätten unterbinden müssen, aber am Anfang fanden das alle süß, wie der Hund die Kinder hütete ... nur als er sie dann mit seinen Zähnen bremste (Schafring nannte das glaube ich Meutegriff), wurde es unschön. Der Hund ist nun ausgeglichen und ein genialer Hütehund an den Schafen. Mit Kindern bleibt er aber schwierig.


    Ich würde also auch eher zu einem Hochzucht-Hund raten, der wenig Trieb hat, als zur LZ - auch wenn die Hündin nicht so viel Trieb zu haben scheint, aber sie steckt auch noch in der Entwicklung und wird noch kräftiger und stärker werden.


    ... und ich denke an die X-Herder Hündin, die zu Anfang auch noch händelbar war und je sicherer sie wurde, desto mehr versuchte sie ihre Menschen zu kontrollieren.


    Ich will auch keinesfalls den Teufel an die Wand malen und es gibt viele Beispiele, bei denen der Hund in eine gute Richtung gelenkt werden konnte, auch wenn er nicht ganz so einfach war. Aber bei zwei kleinen Kindern hätte ich einfach ganz große Sorgen, dass die Hündin die Kinder hütet, wenn sie nicht anderweitig ausgelastet ist und wenn die Kinder keine Hunde kennen und es unangenehm finden, wenn ihnen die Hündin auf die Pelle rückt, würde ich auch eher einen Hund wählen, mit dem auch die Kinder umgehen können.

    Bitte vergiss nicht, dass Du Dir kein Auto kaufst, sondern ein Lebewesen, das auch mal krank werden kann und dann vielleicht auch Betreuung braucht.


    Es mag negativ klingen, aber hier schreiben Forenmitglieder, die seit Ewigkeiten Hunde halten und die wissen, von was sie reden und auf welche Widrigkeiten Du Dich im schlimmsten Fall einrichten solltest.


    Klar kann es sein, dass die von Dir ausgesuchte Hündin sich als ideale Ergänzung zu Deiner Familie entwickelt und Du über unsere Gedanken lachen kannst.


    Aber man kann nicht immer vom Ideal ausgehen und wenn Du als Ersthundebesitzerin und Mutter zweier Kinder, die auch noch stundenweise arbeitet einen Ausgleich zum "Familienstress" suchst, dann ist vielleicht eine LZ-Hündin eher ein zusätzlicher Stressfaktor, während ein kleinerer Hund vielleicht weniger anspruchsvoll ist und derzeit besser in Euer Familienkonzept passt.


    Ich denke nicht, dass Dir irgendjemand hier die Anschaffung eines Hundes ausreden möchte, aber für ein Experiment sollte kein Hund herhalten müssen ... und bitte missversteh mich nicht. Wir kennen Dich alle nicht persönlich, aber wir wissen, von was wir schreiben, weil wir Hunde haben, viele Forenmitglieder aktiv Hundesport betreiben und vermutlich mehr Erfahrung haben, als Du sie momentan hast.


    Wenn Du unseren Segen zur Anschaffung einer einjährigen LZ-Hündin haben möchtest, dann wird das vermutlich wirklich nicht funktionieren, denn - und ich gehe jetzt von mir und den meisten hier aus - im Zweifelsfall stehen wir auf der Seite des Hundes, denn der kann sich nicht entscheiden, ob er zu Dir möchte und muss das Leben annehmen, das Du ihm anbietest. Ob er damit glücklich wird, weißt Du aber nicht, weil Dir die Erfahrung mit einem Hund dieser Rasse und aus einer Leistungszucht fehlt.

    Ich kann den Auführungen meiner Vorschreiber/innen eigentlich nichts mehr hinzufügen, was nicht schon erwähnt wurde und was zu bedenken ist, wenn man einen Hund adoptiert, der kein Welpe mehr ist.


    Bei uns gab es auch immer Hunde, seit ich mich erinnern kann, aber es waren auch immer Welpen.


    Auch in der Zeit, als ich dann selbst ein Kind bekommen hatte, zogen immer nur Welpen ein, weil ich damals das Gefühl hatte, einen Hund, den ich mit acht/neun Wochen vom Züchter übernehme, einfach auch später besser einschätzen zu können. Man weiß manchmal ja nicht, welche Erfahrungen ein Hund in seinem ersten Lebensjahr machte und ob es nicht vielleicht doch zu einer Situation kommen könnte, in der in eine negative Erfahrung zu einer Reaktion reizt, die für die Kinder ungut ausgehen könnte.


    Ich kannte einen wunderschönen Langhaarschäferhundrüden, den eine Bekannte aus dem Tierschutz übernahm - er war zum Scheidungswaisen geworden und erst einmal war der Hund unkompliziert und gehorsam. Allerdings fiel beim ersten Regenschauer schnell auf, dass er auf Menschen mit Regenschirmen extrem aggressiv reagierte. Woher sein Trauma rührte, fand meine Bekannte nie heraus, aber es brauchte viel Einfühlungsvermögen und Training, bis man neben ihm einen Regenschirm oder Stock in der Hand halten konnte, ohne dass er einem am Arm hing.


    Bitte bedenke auch, dass die junge Hündin bei Euch auch ganz anders sein kann, als ihr sie nun kennen gelernt habt. Sie steckt noch in der Entwicklung, die Pubertät bringt vielleicht noch Eigenschaften zum Vorschein, die schwer mit zwei kleineren Kindern zu vereinbaren sind.


    Ich habe, bis unsere Tochter etwas älter war, nur Hunde im Welpenalter zu uns genommen. Erst als unsere Tochter schon 14 Jahre alt war, zog die erste Langhaarschäferhündin bei uns ein, die bereits vier Jahre alt war.


    Anka war zuerst eine eher zurückhaltende, fast schon devote Hündin - auch sie kam als Scheidungswaisin zu uns und hatte ganz sicher auch eine bewegte Vorgeschichte. Aber irgendwann testete sie ihre Grenzen auch aus und prüfte, ob sie nicht doch mal an den Regeln rütteln kann. Aber zu meinem Leidwesen wurde sie nie so "unser" Hund, wie das die Hunde waren, die als Welpen zu uns kamen.


    Auch mein Benchen ist ein "Second Hand Hund" und auch wenn sie nun schon seit vier Jahren ein Mitglied unserer Familie ist, bleibt da immer ein bisschen Distanz, die von ihr ausgeht.


    Müsli, mein erster Leonbergerrüde fühlte sich zwar recht schnell bei uns zuhause - er kam zweijährig zu uns, weil er sich mit einem anderen Rüden der Züchterin nicht gut verstand -, aber Elvis, ebenfalls ein Leorüde, der dreijährig nach dem Tod seines Herrchens zu uns kam, hinterfragte mich als Hundeführerin bis kurz vor seinem Tod und akzeptierte meine Regeln immer nur widerwillig. Es war teilweise sehr anstrengend, mit ihm laufen zu gehen, weil er gerne eigene Wege suchte und dann auf Durchzug stellte. Er trauerte auch lange um sein verstorbenes Herrchen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass er eher als Gast bei uns wohnt, der auf der Durchreise ist und darauf wartet, dass er zu seinem Herrchen zurück darf.


    Ich kann @Ellionore auch nur zustimmen: Ein älterer Hund kann eine große Herausforderung werden und ihn als Senior länger alleine zu lassen, nachdem er das bislang nicht sein musste, ist für den Hund auch keine gute Situation. Ob die Kinder dann mit 14/ 16 Jahren wirklich Lust haben, den Hundesitter zu spielen oder lieber Freunde treffen und ihren Hobbys nachgehen wollen, kann ich nicht beurteilen, aber ich erinnere mich an meine Kindheit und Jugend, in der es immer Diskussionen gab, wer mit dem Hund Gassi gehen muss. Meine Schwester arbeitete auch, als sie sich entschied, eine Schäferhund-Mix-Hündin bei sich aufzunehmen. Ihre beiden Jungs, die beim Einzug der Hündin schon 11 und 13 Jahre alt waren, verloren auch rasch das Interesse an dem Hund und empfanden es eher als lästige Pflicht, mal mit dem Hund rauszugehen, wenn ihre Mutter arbeitete ... ich will gar nicht wissen, wie oft die arme Hundemaus stundenlang hätte einhalten müssen, wäre meine Mutter dann nicht als Hundesitterin eingesprungen und jeden Tag zusammen mit ihrem Hund zu meiner Schwester gefahren, damit der Hund meiner Schwester genügend Bewegung bekommt und nicht zu lange allein ist.


    Einen Hund zu sich zu nehmen ist eine Entscheidung für eine sehr lange Zeit, die zu überblicken immer schwer sein wird. Nicht umsonst sagt man, dass wenn man den lieben Gott zum Lachen bringen will, man Pläne schmieden sollte.


    Hundesport ist auch ein tolles Hobby, aber ich war letzten Sonntag von 9 Uhr bis 13.30 Uhr von Zuhause weg, weil ich mit unserer Jüngsten die Welpengruppe besucht habe. Mein Mann war zum Glück mit dabei und amüsierte sich gut, aber ich weiß, wie anstrengend die Zeit war, als unsere Tochter noch klein war und ich unsere drei Pferde zu versorgen hatte. Mein Mann fand es nämlich nicht so toll, wenn ich ihm abends, wenn er nach Hause kam, unsere Tochter in den Arm drückte und zum Training mit den Pferden verschwand.


    Irgendwann hing der Haussegen so schief, dass ich mir eine Reitbeteiligung suchte, um wenigstens am Wochenende den ganzen Tag zuhause bleiben zu können. Ernsthaft betriebener Hundesport ist nicht weniger zeitintensiv und ich wäre mit zwei Kindern wohl ab und zu an meine Grenzen gekommen, hätte ich nicht die Unterstützung meiner Eltern gehabt, die sich freuten, ihr Enkelkind mal einen Nachmittags betreuen zu dürfen, während ich dann Zeit für Hunde und Pferde hatte.


    Die Frage wird also immer sein, ob ein aktiver Hund in Euer Leben passt, wieviel Zeit Dein Mann investieren möchte, um Dir den Rücken frei zu halten, wenn Du mit dem Hund arbeitest und wie Du die Betreuung der Kinder in dieser Zeit organisieren kannst.


    Ich weiß, dass der Wunsch nach einem Hund groß sein kann und man ihn sich gerne erfüllen möchte. Die Frage ist nur, ob ein kleinerer Hund, der auch die Zustimmung Deines Mannes hätte und vielleicht eher der Couchpotatoe sein wird, der nicht gram ist, wenn er auch nur mal mit einer Stunde Gassigang zufirieden sein muss, nicht doch die bessere Entscheidung ist. Wenn Du nämlich schon überlegst, ob Dich die Sauberkeitserziehung eines Welpen zeitlich überfordert, dann fürchte ich, dass eine einjährige Hündin nicht weniger Zeit fordert, als ein Welpe, den man zwei Wochen lang alle zwei Stunden vor die Tür setzen muss, bis er auch mal länger einhalten kann und verstanden hat, dass die Geschäftchen draußen verrichtet werden müssen.


    Ich finde unsere fast 13 Woche alte Welpin ist deutlich weniger anstrengend, als meine 19 Monate alte Hündin, die körperlich und geistig ausgelastet werden will, um ausgeglichen zu sein und keine Ideen entwickelt, wie das Sofa schreddern, weil ihr langweilig ist.


    Haare und Schmutz kann man eindämmen, wenn man den Hund regelmäßig bürstet und nach dem Gassigang die Pfoten und den Bauch abtrocknet, damit der Sand im Handtuch bleibt und keine Dünen bildet. Aber auch das erfordert Zeit ...


    Besuch, der keine Hunde mag, haben wir zwar hin und wieder, weil mein Mann als Architekt auch Bauherren empfängt und unser Bürogebäude auf dem gleichen Grundstück steht, wie unser Wohnhaus. Aber wer in unseren Wohnbereich kommt, der muss mit Haaren, Sand und Hundeduft leben und wenn er das nicht kann, dann sollte er eben nicht zu uns kommen.


    Aber ich lebe für meine Tiere und die stehen bei mir an erster Stelle. Darum kann ich mit Einschränkungen leben, die ich durch meine Tiere habe. Aber Zeit und Energie hat niemand unbegrenzt und man muss sorgsam überlegen, für was man sie gerne investiert, ohne dass irgendwann ein schlechtes Gefühl aufkommt.

    @Azemba Fühl Dich einfach mal ganz fest von mir umärmelt. Ich weiß so gut, wie Du Dich fühlst, wenn die Nachbarin Dich nervt und klar, der Brummi merkt, welche Emotionen dabei in Dir hochkochen und reagiert darauf.


    Aber es ist auch sehr schwer, solchen Leuten mit Ignoranz und höflich-ablehnender Contenance zu begegnen. Mein Nachbar ist mir sogar in der Regel lieb und teuer und ich mag ihn sehr und schätze seine Hilfsbereitschaft und das tolle Miteinander, das wir seit 25 Jahren pflegen.


    Aber im Bereich der Hundeerziehung werden wir uns nie einig. Er ist für mich am Rande der Tierquälerei mit seinen Erziehungsmethoden (Reitgerte!) und ich bin für ihn ein hundeführerischer Totalversager, weil ich meine Mädels nicht im Griff habe ... aber das passiert auch wirklich nur, wenn die ihn sehen. Dann bin ich schon so unter Anspannung und verzweifelt bemüht, den Einduck meiner Unfähigkeit nicht noch mehr zu erhärten und erneut zu bestätigen, dass Chia erst recht berserkert und ihn unbedingt begrüssen will, Bene einfach loskantapert, ohne auf mein hinterhergebrülltes "Hier" zu reagieren und Lyssi aus Leibeskräften mit Chia mitbrüllt, obwohl sie gar nicht weiß, warum sie das tut.


    Der gute Mann würde mir nie nicht glauben, dass meine Hunde eigentlich sehr gut erzogen sind und - bis auf Chias Frusttoleranzproblem mit anderen Hunden - keine Probleme machen. Er ist auch überzeugt, dass Bene ja nie eine Herausforderung darstellte und immer schon gut erzogen war (außer bei mir). Wenn ich ihn dann daran erinnere, dass ich drei Monate mit Schleppleine und begleitet von Blut, Schweiß und Tränen meinen unkultivierten und jagenden Straßenhund trainierte, bis sie so wurde, wie sie jetzt ist, dann sagt er nur: "Ja? War das so?" Der glaubt mir das nicht.


    Man fühlt sich in dem Moment so mies, dass man am liebsten in Tränen ausbrechen und nie mehr mit den Hunden vors Hoftor gehen möchte.


    Das Dumme daran ist aber, dass man sich damit selbst einschränkt und solche Menschen immer irgendwo auftauchen, um einem auf den Nerven rumzutanzen. Man kann sie nicht verändern und man kann ihnen nicht immer aus dem Weg gehen - also muss man leider versuchen, gelassener mit ihren blöden Kommentaren umzugehen ... ich kann es meistens auch nicht, aber ich merke, dass wenn es mir gelingt, auch Chia ganz anders reagiert. Das ist meine Motivation.


    Und dass man auch immer mal wieder von seinen Mitmenschen an seine Grenzen gebracht wird, ist schwer zu ertragen, aber Du meisterst das inzwischen wirklich so gut und ich kann mich nur anschließen und schreiben, dass Du mit dem Brummi wächst und irgendwann kannst Du über die Kritiker lächeln und vermutlich sogar ganz entspannt mit "Blümschen-Begegnungen" umgehen können, weil Du für den Brummi immer spannender sein wirst.


    Es ist aber auch schön, wenn man dann trotzdem noch so viel Anerkennung bekommt und das gute Gefühl hast Du Dir verdient, weil Du es selbst erarbeitet hast.


    ... und egal, in welcher Situation der Brummi fotomodelt - er ist immer außergewöhnlich und zeigt stets wieder eine neue Facette seines schillernd-spannenden Wesens. :love:

    Wir sind hier offen für alle Hundehalter und alle Hunde.

    Das wollte ich auch gerade schreiben. Ich bin auch nach wie vor Mitglied im Leonberger Forum und schreibe da auch regelmäßig, obwohl ich schon lange keinen Leonberger mehr habe. Aber der Austausch und und die Mitglieder sind sehr nett und die Gedanken und Freuden, die Sorgen und Probleme, teilen doch fast alle Hundehalter - egal, für welche Rasse man sich entscheidet.


    Wobei ich bei diesem Rassemix auch nicht glaube, dass Jack im Maß eines Border Collies bleibt. Der Ridgeback und der Labrador sind größer und 35 kg Endgewicht halte ich bei den Ausgangsrassen durchaus für möglich.


    Wichtig ist doch aber nur, dass Du mit ihm glücklich bist und mit ihm einen Glücksgriff getan hast.

    Danke Ihr Lieben.


    Tatsächlich ist es aber so, dass Chia in diesem Hundesportverein keinen Maulkorb tragen muss. Aber bei dem Hundesportverein und der OG, die ich zuvor kontaktierte, war das sofort das Thema und natürlich auch das "Erziehungshalsband", das sie dann doch besser tragen sollte, wenn sie an der Leine pöbelt. Da interessierte halt nicht, warum sie pöbelt, sondern sie wurde sofort in die Schublade "Problemhund" geschoben.


    In dem Hundesportverein, in dem wir nun gelandet sind, wurde gleich gesagt, dass sie mir durchaus zutrauen, dass ich meine Hunde gut einschätzen kann und auch meine Beschreibung klingt nach niedriger Frustrationstoleranz. Dagegen hilft kein Maulkorb und kein Stachelhalsband - das wurde mir gleich bestätigt -, sondern nur das Üben von mehr Gelassenheit.


    Im Übrigen wurden wir ja auch der Reihe nach gefragt, ob es irgendwelche besondere Probleme mit seinem Hund hat, an dem speziell gearbeitet werden sollte und da meinte Nemos Frauchen, dass ihr Welpe sie ständig beisst, sodass sie schon blaue Flecken hat. Bevor die Trainerin antworten konnte, meinte eine Dame aus der Gruppe, dass sie das ihrem Hund abgewöhnt hat, indem sie ihn am Nackenfell gepackt und geschüttelt und auf den Boden gedrückt hat. Der Trainerin entgleiste für einen Moment das Gesicht und dann meinte sie, dass das sicher eine Möglichkeit ist, die sie aber nicht empfehlen würde, weil der Hund im schlechtesten Fall das Vertrauen verliert, handscheu wird oder eben die Chance damit zunichte gemacht wird, dass er der Futterhand vertrauensvoll folgt, wenn er dieser Hand nicht vertrauen kann.


    Es wurde auch immer wieder betont, dass das Wichtigste ist, dass die Hunde motiviert bleiben, belohnt und gelobt werden und dass nicht mit Druck gearbeitet werden soll, sondern die Bindung gestärkt werden muss, damit der Hund gerne mitarbeitet, weil er einem dann quasi den Gehorsam schenkt.


    Das ist durchaus die Richtung, in die ich gerne gehen möchte. Ich werde jetzt aber erst mal mit Elysia weitermachen und mit Chia zuhause üben und die Ideen aus den Büchern umsetzen. Chia ist ja im Grunde sehr gehorsam und zeigt auch sehr gute Ansätze in der UO ... sie ist nur halt dann "out of order", wenn uns ein anderer Hund entgegen kommt. Ohne Ablenkung ist sie ein Hund mit ganz viel "will to please".

    Hach, was soll ich sagen? Ich brauche weder Sonnenbrille, noch Hut, um nachsten Samstag wieder mittrainieren zu dürfen, denn Lyssi war der Star auf dem Platz! Mein Mutterherz war so stolz, dass es kaum noch in der Brust Platz hatte, denn immer wieder wurde ich gefragt, ob Fotos von ihr gemacht werden dürfen und die Kinder baten drum sie streicheln zu dürfen und auf den Arm wurde sie auch genommen und gekuschelt ... und mein waches Auge musste ich auch auf sie werfen, weil mir mehrfach angekündigt wurde, dass man sie am liebsten klauen würde ... selbst Johanna, unsere Trainerin, war ganz hin und weg von ihr und der zweite Trainer hatte tatsächlich auch eine erwachsene Langhaarschäferhündin dabei. Mila hätte ich auch gleich eingepackt, aber Michael, der Trainer, wollte eher Lyssi zu Mila dazupacken und da war ich dann ja so gar nicht einverstanden 8o


    Die Gruppe ist supernett und Micha, mein Göttergatte, der eigentlich als Lyssisitter mitkam, fand sofort Anschluss und trank mit den anderen Männern vor dem Vereinsheim Kaffee.


    Das Training hat Lyssi und mir viel Spaß gemacht, obwohl ich Anfangs skeptisch war, nachdem ich sah, dass sich 17 Welpenbesitzer eingefunden hatten und Hundekinder von 11 Wochen bis zu einem Jahr vertreten waren.


    Aber wir gingen erst mal alle zusammen Gassi (wer das Pech hat, dass sein Hund ein Häufchen auf den Platz macht, der muss ins rosa Schweinchen spenden) - der Hundesportverein ist am Waldrand gelegen und so machten wir einen 10-minütigen Ausflug an der Leine. Lyssi fand das nicht so gut, weil das sooooo viele fremde Hunde waren. Lieber wäre sie zurück zum Auto marschiert, als in dieser Gruppe Gassi zu gehen, aber sie lief dann tapfer mit, auch wenn ich sie eher am Brustring mit mir mitziehen musste.


    Dann sollten alle auf den Platz und die Hunde wurden abgeleint, damit sie eine Runde zusammen rennen konnten. Das war dann für Lyssi nicht so toll - sie kroch zwischen meine Füße und giftete die Welpen an, die sie bedrängten. Super war aber, dass beide Trainer auch darauf achteten, dass keiner gemobbt wurde und anschließend wurde die Gruppe auch in größere und kleinere Rassen getrennt. Ganz zauberhaft war ein kleiner Bolonka Zwetna, der wirklich nur eine Handvoll Hund war, sich aber wacker verteidigte, wenn ihm ein anderer Hund zu sehr auf die Pelle rückte. Ein frecher kleiner Yorkshire Terrier ließ sich nach dem Spielen nicht mehr einfangen und ein Großpudel befreite sich aus dem Geschirr und rannte quietschvergnügt über den Platz, bis die Trainer meinten, dass sich die Hundebesitzer der renitenten Welpen hinter der Wand vom Abdach verstecken sollen, damit die Hunde verunsichert werden und wieder eingefangen werden können, ohne dass zur Jagd geblasen wird.


    Das Schöne war aber, dass keiner meckerte, weil es eine Verzögerung gab und ich habe auch das Gefühl, dass es auch keine Vorurteile oder Abneigungen gibt, sondern jeder den anderen so akzeptiert, wie er und sein Hund halt sind.


    Lyssi war aber auch beim Training mein "Top Dog", denn Sitz, Platz, Leinenführigkeit - alles kein Problem für sie. Und als wir dann einzeln ein paar Schritte laufen und den Hund zu uns rufen sollten, nachdem die Trainerin ihn festgehalten hatte, da schoß Lyssi wie die Feuerwehr zu mir, lief dann um mich herum und setzte sich dann vor mich. Ich war selbst erstaunt, wie mein Hundekind jede Aufgabe mit Bravour löste und mir wurde schon unterstellt, dass ich aber schon sehr viel mit ihr üben würde - nein, tue ich eigentlich nicht. Wir bauen kleine Gehorsamsaufgaben in den Spaziergang ein und arbeiten am zuverlässigen Rückruf, weil in ihrem Welpenhandbuch ja nichts vom Folgetrieb steht, aber ansonsten darf sie noch komplett Baby sein.


    Mein Bauchschmerzthema waren die 15 Minuten der Trainingsbesprechung ohne Hund, denn dazu kommen die Hunde entweder in eine angemietete Box oder ins Auto. Nun sind meine Maßgitter noch nicht fertig und ich konnte somit die Schiebetür nicht auflassen. Darum sollte mein Göttergatte in der Zeit ja zu ihr sitzen ... aber der trank ja Kaffee und weil es lediglich 15 Grad warm war, öffnete ich die beiden vorderen Seitenfenster und legte Lyssi ins dicke Dodo - das im Übrigen auch ein Lüftungssystem im Laderaum hat, weil das Auto vorher einem Maler und Lackierer gehörte und der das wegen der Farb- und Lackdämpfe einbauen lassen musste.


    Nach der Besprechung durften die Hunde dann noch mal eine Runde frei auf dem Platz laufen und als ich Lyssi abholte, lag sie pennend im Auto und war sowas von tiefenentspannt, dass ich mir so ganz umsonst Sorgen gemacht hatte.


    Beim zweiten Freilaufen taute sie dann auch richtig auf und suchte sich Spielkamaraden aus, mit denen sie dann auch richtig Spaß hatte. Ein Shepherd-Border Colli-Mix namens Nemo hat es ihr ganz besonder angetan. Er ist gleich alt wie sie und ein wenig leichter und kleiner, aber als kleiner Gentleman hat er sich in Elysias Herz geschlichen.


    Nachdem sich Lyssi im Auto so wohlgefühlt hatte, durfte sie nach dem Ende des Trainings auch noch mal ins dicke Dodo, während wir noch rasch einen Tee tranken und ich mit der Trainerin noch über Chia sprach. Das Problem ist, dass die Gruppen momentan coronabedingt geteilt werden müssen und so jeder nur 1 x in der Woche zum Training kommen kann und zeitgleich mit zwei Hunden wäre schwierig. Die Trainerin meinte zwar, ich konnte mit Chia auch mittwochs in die Agility-Gruppe kommen, weil Chia eventuell dabei so viel Spaß hat, dass der Frust ganz von alleine verschwindet. Sie hatte selbst eine ziemlich problematische Schäfi-Mix Hündin, die extrem unverträglich mit anderen Hunden war, aber beim Agility war die wohl wie ausgewechselt, weil sie gefordert wurde und Spaß hatte und so auch Situationen tolerierte, mit denen sie sonst nicht so gut klar kam. Allerdings sagte sie mir auch, dass die Agility Gruppe auch ziemlich ehrgeizig trainiert und ich mir das einfach mal anschauen müsste. Ansonsten würde ich eventuell mal mit Lyssi, mal mit Chia kommen müssen, bis die Corona-Regeln gelockert werden könnten.


    Die Junghundegruppe trainierte ja auf dem Platz seitlich der Welpengruppe und so konnte ich ab und zu mal rüberschauen und das lief sehr entspannt ab. Allerdings waren auch nur größere Hunde dabei und einen Maulkorb müsste Chia definitiv tragen und mir wurde sogar vom 1. Vorsitzenden (der mit der Langstockhaarschäferhündin) gesagt, dass man kaum noch Schäferhunde sieht und sich eigentlich viele freuen würden, wenn wieder mehr Schäferhunde dabei wären.


    Elysia lag auch total entspannt im Auto, als wir dann langsam gen Heimat wollten und hat es schlussendlich auch ein bisschen genossen, mal der Star zu sein, um den sich alles dreht und die Kekse nicht mit Chia und Bene teilen zu müssen.


    Ich freue mich nun schon aufs nächste Training und das ist dann am Samstag Nachmittag (es wird wöchentlich gewechselt) und freue mich, dass Elysia einen so positiven Eindruck bei allen hinterließ ... und mich erst mal mit Ruhm bekleckerte, bevor Chia meinen guten Ruf wieder ruinieren kann 8o


    Lyssi hielt sich am Anfang eher zurück und wollte nicht unbedingt mit den anderen mitrennen, aber als dann das Training begann

    Heute ist Elysia schon vier Wochen bei uns und selbst wenn es draußen gerade mal wieder wie aus Kübeln plästert, verbreitet unsere Jüngste permanent Sonnenschein und gute Laune.


    Heute Früh klappte sogar das "Platz" schon richtig gut und obwohl ich der Meinung bin, dass sie ihre Babyzeit ausgiebig genießen soll, gibt es ein paar kleine Kommandos, die so langsam doch sinnvoll werden, weil in Lyssis Welpenhandbuch nichts vom Folgetrieb steht und sie ab und zu vergnügt auf dem Acker steht und buddelt, während ich mit Bene und Chia schon weiterlaufe, ohne dass sie sich zu sorgen scheint, dass sie verloren gehen könnte. Also trainieren wir auch das "Hier" schon ein bisschen und weil Elysia für Kekse wohl auch einen Handstand probieren würde, kommt sie dann meistens auch recht zügig angeflitzt .... und fragt nicht, wie viele Kilo Ackersand sie in ihrem Fell nach Hause und anschließend in mein Bett trägt.


    Also wird sie täglich gebürstet und seit Chia feststellte, dass Lyssi die Haarpflege sehr genießt, will sie auch gebürstet werden ... obwohl das bisher immer ein bisschen mühsam war, weil Chia ja keine wertvolle Zeit für solche Sinnlosigkeiten verschenken möchte und mit höchstens 3 Minuten gewährte, in denen sie mal still stand und sich bürsten ließ. Jetzt fordert sie das Bürsten ein, sobald Elysia durchgebürstet wird.


    Ein paar Meter an der Leine haben wir heute auch wieder geübt, weil wir ja morgen zur Welpengruppe die Welpen an der Leine führen sollen ... und Elysia mag es definitiv nicht, wenn man ihre Freiheiten über die Maßen begrenzt und so bin ich gespannt, ob das klappt oder sie sich hinschmeisst und streikt.


    Micha kommt morgen auch mit, denn ich bin ein bisschen besorgt, dass sie es auch nicht so cool findet, wenn sie 15 Minuten lang in die Box muss, während das Training besprochen wird ... sie hat mit ihrem Ausbruch aus ihrem Welpen-Askaban bewiesen, dass sie Mc Gyver-Tricks auf Lager hat, um selbst ein Fort Knox zu knacken.


    Also wird Micha mit ihr im Auto auf mich warten, denn Rotti-Sven hat die Gitter für das dicke Dodo noch nicht fertig und ohne dass ich die Schiebetür auflassen kann, bleibt kein Hund im Auto.


    Elysia wird ja auch das erste Mal ohne Chia und Bene sein und gerade Chia ist für Mamaersatz, Tante und beste Freundin zu der sie aufsieht und die ihr Sicherheit gibt.


    Zuversichtlich stimmt mich aber, dass sie auch ganz gerne mal alleine im Bad schläft, weil dort die Fliesen schön kühl sind, obwohl Chia und Bene woanders liegen. Und ich habe draußen auch schon ab und zu mal ohne die beiden Großen ein bisschen mit Elysia geübt - das ist für sie ganz in Ordnung, so lange die Anzahl der Kekse passt, die sie abstauben kann, ohne dass die beiden anderen danach geiern.


    Wir werden also sehen, ob ich morgen stolz auf mein Hundekind sein werde oder mich nur noch mit Hut und Sonnenbrille auf den Hundeplatz traue.

    ... und das ist auch, was ich manchmal bedenklich finde: Dass eben alte Zöpfe, die noch aus der Zeit herrühren, in denen Hund und Pferd Kriegskameraden waren, oft weder abgeschnitten, noch neu geflochten werden.


    Natürlich verstehe ich den Hintergrund. Wie ich auch verstehe, warum man in Spanien PRE-Hengste, die nicht "kadavergehorsam" sind, eher zu Hundefutter verarbeitet, als sie in der Zucht einzusetzen, denn im Zweifelsfall hängt vom Gehorsam eines Arbeits- oder Militärpferdes das Leben seines Reiters ab.


    Nur denke ich auch, dass man eben auch mal bereit sein muss umzudenken, denn ob mein Hund nun pöbelt oder nicht, ist für mich nicht lebensgefährlich und insofern ist mir dann ein Trainer lieber, der Ursachenforschung betreibt und nicht nur Gehorsam einfordert, egal, wie sich der Hund dabei fühlt, sondern das Wesen des Hundes analysiert, um genau auf dessen Schwächen einzugehen und eher an der Frustrationstoleranz arbeitet, um eben mehr Gelassenheit durch positive Erfahrungen zu fördern, als mit Zwangsmaßnahmen das Pöbeln zu unterbinden und damit den Frust zu fördern.