Achso, ok. ![]()
Also ich finde man muss da unterscheiden.
Das was Sportler auf dem Hundesportplatz machen ist für mich keine Erziehung sondern "Dressur".
Die Erziehung findet zu Hause und im Alltag statt.
Ja, der Sporthund hat bestimmt ein höheres Trainingspensum als der Durchschnittsfamilienhund, aber das Training auf dem Hundeplatz wird eben in die Dressur, also das einüben der unterschiedlichen Übungen nach PO investiert. Und weniger da rein, dass der Hund keine Leute anspringt, nicht jagt, im Restaurant Ruhe gibt und gelassen Zug fahren kann.
Wie viel Trainingszeit dann noch im Alltag die die Erziehung investiert wird hängt vom Hundeführer ab, steht aber in keinem direkten Zusammenhang mit dem Hundesport auf dem Platz.
Deshalb gibt es ja so viele "Platztrottel"... laufen dir eine UO auf und ab, aber können sich auf offener Straße nicht benehmen. ![]()
Ich muss sagen, dass auch ich die reine Aufzucht zum alltagstauglichen Begleiter als weniger anspruchsvoll empfinde als die Ausbildung zum Sport- oder Diensthund.
Es gibt mehr Übungen zu bewältigen, sie sind in sich komplexer und die fertigen Übungen sind dem natürlichen Verhalten eines Hundes nichtmehr so nah.
Beispiel: ein Hund wird sich von sich aus öfter einfach mal gemütlich hinlegen, ruhe geben, die Situation beobachten. (Zug/Restaurant). Aber ein Hund wird wohl niemals von sich aus 30m so schnell er kann pfeilgeradeaus rennen und dann binnen einer Sekunde aus vollem Lauf sich auf den Boden ins Platz schmeißen und da dann Herrchen mit den Augen fixieren (Übung Voraus).
Warum sollte er auch, aus Hundesicht ist das einfach so ja erstmal Quatsch.
Das Alltagstraining geht bei uns tatsächlich komplett nebenher, ich investiere da praktisch nichts extra rein.
Nur mit Ero war ich ein paar mal extra in der Hundezone spazieren wg. der Unsicherheit anderen Hunden gegenüber. Aber ansonsten üben wir im Alltag so eigentlich nichts, beim spazieren rennt der frei und schnuppert, wenn ich rufe dann kommt er, was anderes machen wir nicht.
ABER ich habe da auch nicht so hohe Ansprüche wie vielleicht jemand anders, und sehe über einige Dinge die UNSER Zusammenleben nicht direkt beeinträchtigen einfach hinweg.
Dass der Familienhund aber nach 2 Jahren fertig ist, würde ich so nicht sagen, denn fertig bist du nie. Du musst dranbleiben, sonst "vergeht" das was du dir bisher erarbeitet hast mit der Zeit wieder...