Da es hier schon einen Faden zur HuTa gibt, setze ich meinen Beitrag hier mal drunter.
Wir haben jetzt zwei recht unschöne Erfahrungen mit HuTas gemacht und uns würde eure Einschätzung
interessieren. Sind wir zu empfindlich, oder sind die Anforderungen die wir stellen so nicht erfüllbar?
Oder ist Pepper am Ende auch so besonders, das er einfach nicht HuTa geeignet ist...?
Aber zum Anfang.
Meine Fa. hat in ein paar Wochen Jubiläum. 25 Jahre. Dazu lädt mein Chef die Mitarbeiter und Partnerin ein.
Wir wissen nichts genaues, aber die Prämisse ist: Keine Kinder , Keine Hunde.
Vermutlich fliegen wir irgendwohin. Alles sehr geheimnissvoll.
Es geht Freitags morgens sehr früh los und es endet Sonntags gegen 23:00.
Also müssen wir Pepper 4 Nächte von Donnerstag Nachmittag bis Montag morgen unterbringen.
Grundsätzlich bleibt Pepper alleine. 5,5h im Wohnmobil während unseres Berlin-Konzerts waren kein Problem.
Auch zu Hause richtet er nichts an und an Hand seiner reaktion nach unserer Rückkehr sehe ich, das ihn das nicht stresst. Auf unseren Spaziergängen ist er in einer Gruppe von vielen, teils quirligen Hunden immer entspannt.
Sind sie uninteressant, macht er sein Ding um uns herum und zeigt sich unbeeindruckt.
Aber da bin ich auch dabei.
Jetzt HuTa. Wir hatten beschlossen, früh mit der Gewöhnung anzufangen.
Erst ein paarmal Tages-Unterbringung, dann eine Probe-Nacht.
Zwingerhaltung war tabu. Wir brauchten etwas, wo sich um die Tiere "gekümmert" wird.
Keine reine Unterbringung mit Futter & Wasser.
Auf Empfehlung kamen wir hier hin: https://braun-klabes.de/?page_id=701
"Perfekt" - dachten wir. Genau so wollten wir das. Hier wird sich Pepper wohlfühlen.
Da wir auf Empfehlung kamen, kamen wir auch mit viel Vorschussvertrauen.
Man fährt auf einem Schotterparkplatz vor, klingelt. Die Leitering kommt raus, Pepper darf frei rumlaufen und schnüffeln. Man hört Hundegebell. Nach ein wenig Unterhaltung kommt eine Auszubildende, ein junges zurückhaltendes Mädchen. Ich dachte noch zu mir "passt". Pepper wird sie mögen.
Sie nimmt Pepper an die Leine und geht mit ihm Richtung Haus. Er dreht sich einmal kurz um schaut mich an und
trottet dann neben ihr her zum Haus.
Die Abholung erfolgte nach dem gleichen Schema. Nach den ersten 8h hatte sich Pepper so gefreut, das er mich vor Freude angepinkelt hat. Beim zweiten Mal war er schon weniger aufgeregt. Also alles gut.
Feedback gab es nur auf explizite Nachfrage. "Wir hätten da einen "sehr gut sozialisierten Schäferhund" war die Aussage. Gut, das wussten wir schon, aber auch schön das mal von Profis zu hören.
Bis hierhin hört es sich wie eine Erfolgsstory an.
Dann kam das letzte Wochenende. Pepper sollte von Sa. 8 Uhr bis So. 17 Uhr dort bleiben.
Abgabe Prozedere wie gehabt. Absprache war, das Pepper bei der Familie im Haus schläft.
Am Sonntag um 17 Uhr fuhren wir vor um Pepper abzuholen.
Frau Braun-Klabes kam und wir sprachen. Katharina war das erste Mal mit und tellte Fragen wie es war.
"Ja, alles normal. Er hat die Nacht mit Elli, eine kleine, feundliche eher devote Appenzeller-Hündin verbracht."
Meine Freundin war verwundert. Er sollte doch im Haus bei den Menschen schlafen.
Antwort von Frau Braun-Klabes:"Warum? Das machen wir nur bei Welpen oder Hunden die frisch operiert sind..."
dann folgte viel Gelaber und man merkte das, was mir in den vorherigen Gesprächen bereits aufgefallen war.
Ich hatte immer das Gefühl, man mauert und will sich nicht so recht in die Karten gucken lassen.
Am Ende macht man es dann eh so, wie man es für richtig hält.
Dann wurde Pepper gebracht.
Nach kurzer Begrüssung merkte ich schon, das irgendwas anders war. Er schluffte immer zum angrenzenden Grünstreifen, kaute Gras. Klar, war war am Vortag sehr warm gewesen und auch jetzt um 17 Uhr waren es gute 27 Grad. Und es war sicherlich anstrenden für ihn, die Nacht erste mit einem Hund zu verbringen. Also alles gut?
Dann steht Pepper plötzlich mit angelegten Ohren und gesenktem Kopf im Gras.
Ich so "was macht Pepper da? Sagmal pinkelt er?"
Pepper stand da ca. über eine Minute und pinkelte wie ein Mädchen ohne das Bein zu heben.
Grundsätzlich kommt das schnmal vor, haber hier war die Situation: Pepper konnte es einfach nicht mehr.
5 Min. später versuchte er in den Kofferraum zu springen und scheiterte kläglich. Ich musste ihn hinten hochheben. Er hatte einfach keine Kraft mehr. So hatte ich unseren Hund noch nie gesehen!
Zu Hause angekommen machte er auf dem Weg zum Haus noch schnell einen Haufen und wollte dann sofort wieder rein. Danach lag er einfach platt in der Küche und der nächste Schock: Er hatte eine Verletzung:
Wir waren mal so richtig verärgert.
Nicht nur, das wir einen scheinbar total fertigen Hund wiederbekommen. Jetzt hat er auch noch
Blessuren. Und nicht falsch verstehen. Dies kann alles passieren und ich bin da nicht zimperlich.
Was mich aber wütend macht ist
a) Das Absprachen geändert, aber nicht pro-aktiv sondern erst auf Nachfragen kommuniziert wurden
b) Unser Hund mit offensichtlicher Überforderung UND Verletzungen aus seiner ersten Übernachtungssituation kommt
und von Seiten der HuTa Leitung "alles normal war".
Wir haben daraufhin dort angerufen und auf Bitten von Herrn Braun-Klabes eine E-Mail + Bilder geschickt.
Ich poste unsere Mail + Antwort hier einmal hinein und möchte ein ehrliches und ruhig direktes Feedback wenn
ihr Zeit habt. Wir haben natürlich den Fehler gemacht, das wir sehr ausführlich über die Besonderheiten von Pepper gesprochen haben. Ich kann verstehen, das der Eindruck entstanden ist, das wir überzogen und zu gluckenhaft
mit unserem Hund umgehen.
Natürlich besteht durch die viele zeit die wir zusammen haben eine enge Bindung. Und natürlich ist das "von uns getrennt sein" für so einen Hund eine Herausforderung. Nur ging es uns darum, den Prozess der Gewöhnung an mehr
Unabhängigkeit schonend und ohne den Verlust von Vertrauen & Bindung zu begehen.
Wir haben in unseren langen Gesprächen erklärt, das Pepper bei uns nichts zu regeln hat und sich zu 100% auf uns verlassen kann. In Hundebegnungen, in Abwesenheiten, beim Füttern und selbst bei den Intervallen, wann er raus kommt. Dieser Hund muss nichts "aushalten" oder auch "erdulden", was seine Bedürfnisse angeht. Er würde sich immer unterordnen und still leiden. Er ist introvertiert und hat eine zarte Seele. Aber seht selbst.
Unsere Mail:
ZitatHallo Herr Braun-Klabes, anbei wie besprochen die Bilder. Die ovale Schürfwunde an Peppers Schulter ist eindeutig von gestern oder heute. Die längliche Schürfwunde innen am Bein ist auch frisch.
Wir werden Pepper nicht mehr bringen. Wir sind enttäuscht und ärgerlich. Wir kamen auf Empfehlung, daher hatten Sie bei uns viel Vorschussvertrauen. Ihre Webseite, Ihre Qualifizierungen, alles sprach für Sie als Profis. Die Tatsache, dass Pepper bei der Abholung gut eine Minute pinkelte und dabei nicht einmal in der Lage war, wie gewohnt sein Bein zu heben, hat Ihre Frau - wie auch im ersten Moment meine Frau - als lustig empfunden. Im Rückblick haben wir den Eindruck, dass er a) enorm erschöpft war und b) nicht ausreichend ausgeführt wurde. Pepper ist heute nicht aufgrund der neuen Erfahrungen und der ungewohnten Umgebung müde. Er hält kaum die Augen auf, hebt nicht mal mehr den Kopf und kommt nur mit Mühe die Treppen hoch. Bitte verstehen Sie, dass wir uns vor diesem Hintergrund als Hundebesitzer fragen, wie sein Aufenthalt bei Ihnen gestaltet war. Oder ob es außerhalb Ihrer Kontrolle Stressfaktoren für ihn gab. Auch seine Verletzungen sprechen dafür. Dass er verletzt wurde und Sie davon keine Kenntnis haben, gepaart mit den genannten Beobachtungen, kann nur bedeuten, dass er nicht so betreut wird, wie es vollmundig auf Ihrer Webseite beschrieben wird. Bitte streichen Sie die Termine, die meine Frau mit Ihrer Frau heute vereinbart hat.
Und die Antwort:
Hallo Herr Brachmann,
nach dem gestrigen Gespräch mit Ihnen haben wir schon sehr ernsthaft überlegt Ihren Hund Pepper bei uns nicht mehr zu beherbergen. Dabei geht es weniger um Pepper, sondern um Sie und Ihre Partnerin. Pepper befindet sich in einem Lernprozess, der bedeutet, sich auf eine für ihn fremde Situation einzulassen und diese positiv umzusetzen. Dieser Prozess muss natürlich auch von den Besitzern mitgetragen werden und da sehen wir Sie nicht.
Sie haben Stress mit der Situation Pepper in fremde Hände zu geben oder wollen es eigentlich nicht oder machen es nur aus Zwang, weil die Situation es jetzt erfordert. Im Grunde wollen Sie Ihren Hund immer bei sich haben, weil Ihnen das gut tut und dem Hund augenscheinlich auch. Er hat ja auch noch nie über den Tellerrand hinaus schauen dürfen, er kennt nur diese Welt.
Ihr Hund spiegelt Sie, sodass er kaum frei werden kann, da er von Ihnen und Ihrer Partnerin nicht losgelassen wird.
Wir haben uns an zwei Tagen über alle Maße Zeit für Sie genommen da wir aus unserem nunmehr langjährigen Erfahrungsschatz als Trainer von Mensch-Hundbeziehungen diese Problematik sehr schnell erkannt haben. Verzeihen Sie diese klaren Worte, aber um die Sachlage einmal in das rechte Licht zu rücken, ist das notwendig.
Pepper ist, übrigens wie jeder anderer Gast, 4 mal am Tag bewegt worden, sowie zusätzlich gestern Nachmittag kurz vor Ihrem Kommen mit der Hündin im Freilauf gewesen.
Das ist absolut ausreichend für einen erwachsenen Hund. Wir haben keinen 24 Stunden Überwachungsdienst, das wäre von dem großen Teil der Hunde auch nicht gewünscht und das ist auch überhaupt nicht realisierbar.
Pepper war einzig und allein mit der Entlebucher Hündin im Hundehotel zusammen. Sie ist ausnahmslos nett und ist hier seit etlichen Jahren Gast. Es gab nie eine aggressive Handlung durch sie, sie ist eher devot, statt dass sie einen Konflikt sucht.
Zu den Bildern lässt sich wenig sagen. Das erste könnte auch eine Wunde von einer selbstgezogenen Zecke sein, absolut unvorstellbar ist das Entstehen durch die Hündin aus bereits dargelegten Gründen. Hinzu kommt, dass Ihr Hund deutlich größer und schwerer ist als sie und sich mit Sicherheit von einer kleineren Hündin nicht beißen lässt. Es ist auf dem Bild auch kein Gegenbiss erkennbar.
Mit unseren Border Collies war Ihr Hund nur Minuten unter unserer Aufsicht zusammen, er hat sich für unsere Hunde nicht interessiert und sie nicht für ihn.
Die andere Wunde sieht deutlich älter aus, könnte sich Ihr Hund also auch schon vor dem Aufenthalt bei uns zugezogen haben. Wir werden die vergangenen Aufenthalte zeitnah abrechnen.
Wir wünschen Ihnen und vor allem Pepper alles Gute
Wir glaube auch nicht das es eine Bissverletzung ist. Aber der energetische Zustand des Hundes plus diese Verletzung deutet darauf hin, das etwas passiert sein muss.
Auf Katharinas Fragen, wie der Tagesablauf von Pepper war, was sie mit ihm gemacht haben ist sie mit Floskeln ausgewichen. Es gab keine konkreten Information. Manchmal murmelte sie "Freilauf", mal "4 mal am Tag Gänge gemacht" und "wir können nicht 24h Überwachung leisten".
Gestern noch, also einen Tag später lief Pepper nur mit angelegten Ohren kurz zum Gassi gehen mit und schlief fast 8 Stunden am Stück.
dann waren wir vorsichtig ca. 50 Min. am Kanal, eine Strecke die er sehr mag. Ins Wasser zum Schwimmen habe ich ihn nicht gelassen. Er war nicht sehr stabil beim Laufen und hinter der Frisbee hoppelte er ein wenig her aber ließ sie dann liegen.
Heute geht es ihm schon besser. Wir kommen gerade aus dem park und hatten ein paar bekannte und unbekannte Hundebegnungen und er verhielt sich normal und trabte wieder lockerer.
Denke noch einen Tag mit Ruhe wird ihm gut tun.
Puhh, viel Text, ich hoffe das ist ok. Hat uns sehr bewegt.
Wir haben jetzt entschieden, das Kathi bei Pepper bleibt und ich alleine an dem Firmenjuiläum teilnehme.
Das ist ser schaden, auch weil eine HuTa uns im Alltag mal entlasten würde, ohne ein sclechtes Gewissen zu haben mit dem Vertrauen, das Pepper Spaß hat.
Wir werden das Thema Betreuung daher nochmal anders angehen...