Ja, exakt so habe ich es auch verstanden.
Um aber die Grundveranlagung eines Hundes zu sehen, darf er halt eben nicht vorbereitet sein.
Dögel sagt sogar, das ein erfahrener Hundesportler seinen Hund so trainiert, das gerade die Schwächen in der Veranlagung cachiert werden.
Das ist ja auch legitim, nur halt für die die Zuchtselektion auf ein bestimmtes Ziel hin völlig kontraproduktiv.
Wenn ein Hund so trainierbar ist, dass auch seine "schlechteren" Veranlagungen umtrainiert werden können oder verdeckt bleiben, ist das nicht auch eine Qualität, die der Hund hat?
Wenn man alle genetischen Defizite wegtrainieren könnte, das wär ja toll!!! Da könnte man ja vogelwuid züchten weil man kann ja alles so hintrainieren wie man es braucht!! Aber darum geht es ja, das kann man eben nicht! JEDER Hundesportler versucht die Schwächen seines Hundes für Prüfungen zu "kaschieren".
Klar kommen viele Dinge auf dem Hundeplatz, zumindest auf Prüfung, nicht zum Vorschein:
Hund hasst andere Hunde, Hund kann nicht mit Kindern, Hund hat Angst vor Gewitter, Hund ist massiver Resourcenverteidiger, Hund beisst Leute die er nicht kennt, Hund bellt den ganzen Tag, Hund jagt Autos, Hund jagt Wild, Hund ist ne Drecksau beim Deckakt. Das meiste hiervon ist auch nicht mehr auszuklamüsern ob Veranlagung oder Umwelt.
Wenn man es mit der Lupe betrachtet:
Sobald ein Welpe geboren wird, beginnt die Umwelt auf ihn einzuwirken. Alles was er jetzt wahrnimmt prägt ihn, formt ihn. Wo willst du denn den Schlussstrich ziehen? Also dass keiner den Welpen anfasst (geht gar nicht), bis 6 Monate? Bis 1 Jahr? Bis 2 Jahre? Würde man die Welpen/Hunde bis dahin in einer grossen Kiste einsperren, bzw. Raum ohne Aussenreize? Denn jeder Reiz formt und je mehr Aussenreize, desto weniger lässt sich die ursprüngliche Veranlagung in ihrer Reinheit erahnen.
Meine Frage wäre, was wäre denn der Vorschlag der
sehr erfahrenen Hundemenschen
Wie sollte man es also denn machen?
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Das mit dem Hund "der zu stressig für den Sport war weil man nicht dauernd mit ihm kämpfen will" hat auf jeden Fall eine Berechtigung für die Zucht. Sport wie Dienst. Ein Hund klont sich ja nicht und wenn man Nachkommen mit mehr Wumms haben will, kann man solche Hunde auf jeden Fall nutzen und hoffen, dass die entsprechend Gene in die Nachzucht verteilen die da wiederum zu einer Verbesserung anderer Gene beitragen. Ich glaube insgesamt ist es halt viel viel viel komplizierter als man so versucht diese Dinge auf ein paar Schlagworte oder Slogans zu limitieren.