Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Ich stelle mich hin und warte mal ab, ob der Hund in die GS kommt?

    Ich laufe mal los und hoffe, dass er vielleicht mal ganz zufällig neben mich kommt? Mit seiner Schulter an meinem Knie, zufällig mal noch den Blick schön zu mir hoch? Und dann krame ich ein Stück Futter raus, der Moment ist vorbei bis es in den Hund wandert...

    Also ich brauch ja gerade hier irgend eine Motivation, die den Hund - erst mal - dazu bringt, sich mir zuzuwenden.

    Ich bin heute echt in Schreiblaune :) Man verzeihe und übersehe es, wenn es nervt.


    Ja, was du da schreibst kommt dem ziemlich nahe, was ich meinte. Es ist hilfreich, wenn du Kobi an der, nicht zu kurzen, Leine hast, so grenzt du seinen Abschweifungsradius etwas ein.


    Sehr wichtig ist, das Futter natürlich nicht erst rauskramen zu müssen 8o.


    Und dann, Vorsicht, da sind schon wieder einige Schritte zusammen aufgezählt. Jeweils EINER davon reicht schon um Belohnung auszulösen. <3


    Läufst los, am besten auf einem kleineren Platz, wo man nicht in die Versuchung kommt ewig geradeaus zu gehen, sondern sich in alle Richtungen bewegen muss, Abwenden, herum drehen, kurz geradeaus, stehenbleiben etc.. Mit der Leine behältst du Kobi in der Nähe, er soll in Bewegung bleiben. Für jede Aufmerksamkeit zu dir oder sich bewegen in oder annähernd in die gewünschte Position wird belohnt.


    Es tut mir leid, ich merke es ist sehr umfangreich und nicht leicht zu beschreiben in all seinen Facetten. Aber vielleicht gibt es eine Idee.

    Jap, nette und @KleineMama, da wären wir wieder bei Kleinschrittig und "das Endbild ist meistens nicht das womit wir anfangen". Man braucht sich nicht an einer Methode festnageln, und sagen "so, Versuch und Irrtum oder gar nischt". Man wechselt während der Trainingseinheit und verwendet das was gerade passt.


    Wenn der Hund noch nicht 3 Schritte bei mir in Position laufen kann, dann warte ich nicht bis zum 4. Schritt wo er dann wegläuft. Dann kann mein Hund eben noch keine 3 Schritte in Fussposition laufen, sondern erst 1 oder maximal 2. Und das ist auch überhaupt kein Problem. Man muss keine Angst haben, dass er in 1 Schritt, nochmal 1 Schritt, nochmal 1 Schritt etc, nicht Fuss laufen lernen würde.


    Stelle dir Fusslaufen als aneinandergereihte Grundposition vor. Grundposition, zack, Belohnung, Grundposition, zack, Belohnung usw usw. Wenn der Hund die Grundposition klar hat, ich meine wirklich klar, dann kann er Fuss gehen. Weil du gehst von GP zu GP: GP...1Schritt ....GP, zack, Belohnung. Das ganze spielt sich in Momenten ab, in gaaanz kurzen Einheiten. Sekunden unter Umständen.


    Eventuell ist für einen Hund, der Probleme hat die Aufmerksamkeit bei mir zu behalten, das Thema "Aufmerksamkeit bei mir" ,der Schritt, der vor dem Fussgehen kommt. Dann fange ich an mit "zu mir gucken", "zu mir kommen", "in die Nähe meiner linken Seite kommen", "noch näher an meine linke Seite kommen", "meiner linken Seite in kleinem Abstand folgen wenn ich drehe (1/2 Sekunde)", "den Popo einschwenken" etc etc, tausend Sachen die man da machen kann.


    Man kann ein, ich nenne es "Endbild" oder "fertiges Bild", in 20 Pinselstriche aufspreuseln. Man tut sich leichter, wenn man sich nicht so streng an eben dieses "fertige Bild" klammert, sondern davon loslässt und an den Schritten arbeitet die einen näher zu diesem Bild hinbringen.


    Wenn fehlende Aufmerksamkeit ein Thema ist, versuche ich die eigentliche Arbeit in ein Spiel, zB mit dem Ball einzustreuen, immer wieder die Arbeitsschritte auflösen und ins Ballspiel übergehen. Dann kurz, man kann es oft dem Hund einfacher machen die gesuchte Position zu finden wenn man sich selbst viel bewegt, dreht, wendet, etc.


    Wie @Rudi schon sagt, es ist schwer, so auf die Entfernung, und ohne konkrete Angaben.


    Aber insgesamt ist meistens der grösste Fehler beim "Fussgehen beibringen", dass man zu schnell vom Hund Fussgehen verlangt. Fussgehen ist eine wirklich schwierige Übung und braucht richtig richtig viel Zeit um zu gedeihen. Wie ein empfindlicher Sämling.

    Au verdammt, ich kriege alles nur stossweise raus heute.


    Noch ein Punkt: Still arbeiten ist auch nicht unbedingt "stumpf" arbeiten. Es kommt einfach auf den Hund an. Wenn ich Axel andauernd motivierend zurede, dreht er durch. Dann ist er so drüber, dass sein Gehirn ausschaltet.


    Ich muss also eher still arbeiten, punktuell loben und wenn ich lobe, dann, je nachdem welche Übung, muss ich auch ruhig und leise loben, sonst hebt er ab wie ne Rakete.


    Also, mit der Stimme die Emotion des Hundes variabel steuern und beeinflussen ist hier gefragt.

    Muss noch eins nachlegen:


    Doch, auch wenn man den Hund einfach machen lässt und darauf wartet, dass er irgendwann das Richtige tut und das dann verstärkt ist eine sehr gängige und effektive Methode.


    Nennt sich Shaping (Formen), sehr viel verwendet beim Klickertraining, aber auch in anderen Methoden.


    Dafür braucht man gutes Beobachtungsvermögen und Timing, aber es passt eigentlich gut in deine Einstellung, @KleineMama, (in Meine übrigens auch) denn das was du weiter oben sagst, mit den kleinen Schritten etc, stimmt absolut genau!!!!


    Und nicht nur Ersthundler haben damit Probleme zu erkennen, dass der Schritt mit dem man eine Übung angefangen hat u.U. schon ein Schritt zu hoch ist. Oft muss man innehalten und nochmal genau überlegen was noch ein (oder drei) Schritt(e) VOR dem Schritt sein könnte von dem man dachte es wäre der Erste. (Versteht man mein Gelaber? 8o )


    Und ich denke auch, dass man das "den Hund vollabern" halt einfach beizeiten abbaut. Man muss halt bedenken, dass nicht nur der Hund sich an etwas gewöhnt, sondern auch der Mensch und es einem uU gar nicht so einfach fällt das "Gelaber" dann plözlich auszuschalten ^^ . Aber gut, kann man hinkriegen, denke ich auch.

    Versuch und Irrtum heisst ja nicht unbedingt, dass er für das Falsche eine draufkriegt, sondern nur, dass er für das Falsche halt keine Verstärkung kriegt, oder zumindest eine geringere Verstärkung als für das gewünschte Verhalten. :)

    Ich empfehle ein Buch:

    Form, Funktion, Fitness

    von Sandra Rutz

    (das Neuere, es gibt ein älteres, das ist auch gut)


    Da ist eine Fülle von Übungen beschrieben, vorauf man achten soll, was man braucht, etc. Sogar Anleitung zu Technik, wie man dem Hund Target usw beibringt, wie Klickertraining funktioniert. Die Trainingsgeräte kann man selber basteln und teilweise werden auch die Geräte die hier schon genannt wurden benutzt.


    Auch gibt es online Programme mit Videos wo man gut mit arbeiten kann und eine Physiotherapeutin ansprechbar ist, allerdings, die die ich kenne sind auf Englisch. Vielleicht gibt es sowas auch in Deutschland? Online, meine ich.

    Klingt super! Ich finde es fantastisch, wie du dich selbst analysieren kannst, und erkennst, woran du arbeiten musst/willst! :thumbup: :)


    Wenn ich mich recht erinnere, ist bei Obedience nicht die Geschwindigkeit an sich ausschlaggebend, sondern nur, dass der Hund eine konstante Geschwindigkeit in einer Übung beibehält.


    Mir fiel direkt das Gemecker von gewissen Border Collie Obedienclern, die ich kenne, ein, als die spanische Meisterschaft von einem Labrador gewonnen wurde der ja "viiieeel zu langsam" war. :D

    Ja, hast Recht, ich würde Frolic auch nicht als Hauptfutter geben. Mir erschien/erscheint es besser als Würstchen oder Schinken oder dergleichen, mit Nitritpökelsalzen usw.


    Wahrscheinlich ist es aber einfach wie man sich dabei fühlt. Ich fühle mich besser, wenn ein Hundekopf auf der Packung von dem ist was Axel frisst ^^


    Frolic gibt es seit vielen Jahrzehnten, wahscheinlich sind viele viele Hunde damit sogar voll ernährt worden, höchstwahrscheinlich ohne Probleme und ohne futterinduzierte Krankheiten.


    Ist es ein gutes Futter? Wahrscheinlich nicht, nach heutigem Standard. Würde ich meinen Hund komplett mit Würstchen, Schinken, Käse oder Frolic ernähren? Nope.


    Mich wundert ein bisschen die Erwähnung von Öle und Fette braucht ein Hund nicht viel :/ Soweit ich weiss, schöpft ein aktiver Hund seine Energie hauptsächlich aus Fett/Öl.


    Axels Hauptfutter hat einen hohen Fettanteil und auch meine Jagdhunde brauchten auch immer ein Futter mit viel % Fett, weil sie sonst gleich so dürr waren. Aber sorry, ich schweife ab!!!


    Axel verträgt Frolic gut und ich kenne etliche Leute die es seit langem als Leckerli beim Trainieren benutzen und die Hunde mögen es und vertragen es. <3

    Ich schmeisse die Verpackung immer gleich weg, weil ich die Kringel in eine Futtertonne schütte.


    Habe mal im Internet geguckt, aber Frolic ist offenbar nicht das Vorzeigefutter wenn es um Inhaltsangaben geht :D


    Also keine Ahnung :D Irgendwo hiess es 16%, aber ich bin nicht sicher.

    Ich nehme Frolic. Die sind weich und wenn man einen Kringel zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrückt, kriegt man automatisch 4 gleichgrosse Viertelchen oder man kann mal einen Ganzen benutzen, zB wenn es besser sichtbar sein soll, weil man es geworfen hat.


    Mir gefiel das besser, als alles andere, weil es am wenigsten ekelig in den Klamotten wird. Bei uns ist es immer recht warm und das ganze fettige Zeug pappt und klebt dann an Hosentaschen und Händen. Ausserdem kein Schnippeln oder sonstwie portionieren, nur durch Fingerdruck.


    Und es ist Futter für Hunde, das war mir wichtig als Axel klein war und alle Wiener Würstchen gefüttert haben oder Schinken und ich dachte nur an das Salz und Phosphate.

    Gerade eben habe ich wieder Videos gesehen, von jemandem in Spanien, Diego Lorenzo Díaz, holy moly, seine Hunde machen Fährte, da schnallste echt ab.


    Auf Asphalt, durch Parks mit spielenden Kindern und Radfahrern, in der Nacht auf dem Bürgersteig von seiner Wohnsiedlung, durch den Wald, etc etc


    Es ist wirklich extrem bewundernswert. Wer Facebook hat, ich glaube ein paar Videos hat er öffentlich auf seiner Seite. Lohnt sich anzugucken.

    Für jeden Tag fährten muss man natürlich auch das entsprechende Gelände haben. Ich bin schon froh, wenn wir im Moment für 3 x die Woche noch was haben, das wird jetzt auch bald ziemlich eng, da wir bei den meisten nicht mehr aufs Feld dürfen, sobald gedrillt ist.

    Ja total! Ich will auch gar nicht wieder anfangen, mit meinem Gejammer über die Bedingungen hier bei mir ^^ :saint:


    Ich habe in ca. 30 bis 40 Minuten Autofahrt eine grosse Auswahl an Feldern gefunden, sobald es etwas erträglichere Temperaturen hat packe ich es auch wieder an.


    Die Felder liegen im schönen Gebiet "La Mancha" wo schon der Don Quijote und sein Sancho Panza herumritten ^^ ^^

    Wir waren gestern wieder auf dem Acker :) Er war doch strohiger, als es zunächst aussah und staubtrocken. Nach dem Legen hatte ich schon eine staubige Hose.


    Crazy hat alles gegeben, durch den Wind war sie bei zwei Winkeln etwas drüber, dann auch mal ohne Wind :) Aber alle GS verwiesen, bei 2 GS war sie fast drüber und hat sich rückwärts korrigiert. Sie war auch insgesamt ruhiger und nicht so hektisch. Alle 2 Tage fährten scheint diesbezüglich gut für sie zu sein.


    Die Fährte war durch das Stroh und die Trockenheit echt nicht einfach, wir haben meistens nicht gesehen, wo es lang ging. Dafür hat sie toll gesucht, auch wenn es nicht fehlerfrei war. Aber sie hat wieder alles gegeben und nicht aufgegeben. Das ist für mich wertvoller als eine absolut fehlerfreie einfache Fährte.

    Das klingt richtig super! Rückwärts selbst korrigieren ist bombig, zeigt dass Crazy wirklich kognitiv verstanden hat worum es geht. Echt eine Leistung!! Da will ich hin!! Und dein Gedanke zur Motivation ist absolut genau das worum es geht, finde ich! <3 <3 <3


    Boss Ja, was du beschreibst ist genau so, ich behaupte sogar, dass Ungehorsam, in dem Sinne, im Hundetraining nicht existiert. Da bin ich überzeugt von dem Leitspruch einer meiner Lieblingstrainerinnen:


    Unsere Hunde zeigen immer das Beste was sie, mit die Ausbildung die wir ihnen gegeben haben, und

    den Umständen unter denen wir das Gelehrte verlangen, zu zeigen in der Lage sind.


    Der Spruch sagt in schöneren Worten: Wenn der Hund was falsch macht, verweigert, abgelenkt ist oder sonstwas macht, es eigentlich nur daran liegt, dass wir es (noch) nicht geschafft haben, dem Hund eine Aufgabe so zu vermitteln, dass er es korrekt machen kann, bzw machen will. Also auch wenn er nicht will ("ungehorsam") ist es unser Fehler, weil wir nicht geschafft haben ihn dazu zu bringen es zu wollen, ihn zu motivieren, den Spass daran zu finden.


    Und da ich zur Zeit so viele Sprüche im Kopf schwirren habe, hier noch ein Spruch, der kommt aber aus der Reiterwelt:

    "Talent ist gerittene Kilometer"

    Im übertragenen Sinne auf die Fährte, ich bin überzeugt, Fährte ist Übungssache, einfach dranbleiben, Motivation erhalten, immer wieder variieren und dann klappt es mit der Zeit immer besser.


    Man muss sich mal überlegen, wenn wir eine normale Übung dem Hund beibringen, brauchen wir mindestens 500 korrekte Wiederholungen, damit die Übung als verankert und abrufbar gilt. Blindenhundtrainer, Assistenzhundetrainer o.ä. geben an, in den Protokollen auf mehrere Tausend korrekte Wiederholungen zu bestehen um eine Übung als sicher erlernt und stabil abrufbar bezeichnen zu können.


    Daraus kann man sich selber ausrechnen, wie lange wir brauchen, wenn wir eine Ü-Einheit 2x pro Woche praktizieren, dann Pausen, dann 1x etc..


    Ausserdem erklärt sich, warum man bessere Leistung sieht, wenn man über einige Zeit regelmässig trainieren konnte.


    Mein Buch empfiehlt: JEDEN TAG (1 Ruhetag) 3 Fährten (kürzere), verschiedene Schwerpunkte, über einen Zeitraum von 6 Wochen mit dem Anfänger-Hund. Dann weitere 7 Wochen TÄGLICH (1 Ruhetag) als Aufbauprogramm, lange Fährten und Erhöhung der Kriterien.


    Der amerikanische Trainer, dessen Programm ich mit Axel verfolgt hatte, letztes Jahr, predigt 20 Wochen lang TÄGLICH. Bei Fragen an ihn, "warum macht mein Hund dies nicht, oder jenes falsch oder oder oder ", kommt von ihm immer die Gegenfrage "20 Wochen lang TÄGLICH Färte gemacht?". Er sagt "ca 200 bis 250 Fährten für eine IGP1" drunter stellt er keinen Hund auf Prüfung vor.


    Damit will ich sage, angesichts dessen, müssen wir eben Geduld haben und mit den Umständen arbeiten die wir haben und nicht verzweifeln, einfach weiter trainieren und die Motivation als äusserst wichtige Komponente betrachten. :)