Die Laborwerte SD, usw. waren zwar unauffällig, aber ich würde da trotzdem Schmerzen/Verletzung als mögliche Ursache nicht vorschnell ausschließen. Oder meint ihr wenn Schmerzen die Ursache wären, dann müsste er sich auch zu Hause auffällig verhalten? Da ist er ja ein völlig normaler Hund.
Das finde ich super.
Bzgl. der Gerüchte vom Tierheim, da würde ich nichts drauf geben. Es ist sowieso egal, wenn es darum geht im hier und jetzt und für die Zukunft seine Beziehung zur Aussenwelt zu verbessern.
Ein Hund verändert sich einfach stetig mit dem Alter und fängt plötzlich irgendwann mit irgendwas an. Wenn dann niemand rechtzeitig was bemerkt und konkret daran arbeitet, kann es sich mit der Zeit eben verschlimmern oder jedenfalls nicht verbessern.
Die Strategien wie man an einer Reaktivität arbeitet ist im Prinzip unabhängig von der Ursache, daher belaste dich nicht mit irgendwelchen höchstwahrscheinlich irrelevanten "Kindheitstraumata".
Ich würde einfach weiterhin an Desensibilisierung und Gegenkonditionierung arbeiten, gepaart mit Beziehungs- und Gehorsamsübungen, Schwerpunkt auch auf Impulskontrolle, Alternativverhalten auf Trigger aufbauen etc.
Bei Axel hat mir die "Zaunarbeit" gut geholfen. Hunde hinter Zäunen kann ich perfekt kontrollieren (Distanz) und dadurch herausfinden wieviel Distanz mein Hund braucht. Nirgendwo hingehen wo die Gefahr besteht dass Hunde frei herumlaufen, das ist in dieser Phase kontraproduktiv. Vielleicht gibt es die Möglichkeit mit anderen Leuten mit Hunden zu arbeiten und dabei "Parallelgehen" und "im Entenmarsch" gehen üben.
Herausfinden warum mein Hund austickt. Fährt er beim Anblick anderer Hunde so rauf, dass er "nur" durch diesen Erregungszustand aus der Fassung ist, aber gar nicht unbedingt wegen des anderen Hundes?
Herausfinden welche Situationen ein Austicken hervorrufen. Das (unerwartete) Erscheinen einer Person oder Hundes? Wenn die Person oder der Hund Blickkontakt aufnehmen? Etc. Etc.
Frag doch mal den Tierarzt ob er ein Fluoxetin oder ähnliches (der Verhaltenstierarzt müsste es wissen) verschreiben kann, damit du ein Zeitfenster kriegst wo du an Dingen arbeiten kannst. Dann muss man aber einen guten Plan streng und fleissig einhalten.