Axman ganz vergessen, ich glaube, das ihr euch im Training auch einfach viele Gedanken macht, wie ihr was aufbaut und erklärt. Das scheint aber leider nicht die Regel auf deutschen Hundeplätzen zu sein, was ich bis jetzt so mitbekommen habe. Da wird versucht alles "rauszuholen", auch wenn der Hundeführer den Hund dann nicht mehr geführt bekommt, Hauptsache der Hund beißt wie eine Granate.
Mona
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Beiträge von Mona
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@GeierWally aber damit sind sie doch eher eine Ausnahme. Wenn sich nichts von den anderen abgeguckt würde, wären wir immer noch bei der klassischen Ausbildung und da sind wir doch ziemlich weit von entfernt. Ich meine auch nicht, das alles komplett umgestellt wird, aber die Profis bei denen ich war, haben schon die Augen und Ohren offen gehalten und viele Kleinigkeiten ausprobiert, die sie gesehen haben. So hat sich dann über die Zeit schon einiges geändert.
Axman als das Westernreiten in Deutschland aufkam, hatte man das Gefühl, das es hauptsächlich die Leute angezogen hat, denen die klassische Reitausbildung zu anstrengend war. Später habe ich dann durch meinen Mann ein paar Westerntrainer (Reining) kennen gelernt und ich muss sagen, das war nochmal eine ganze Nummer härter für die Pferde als der Spring- oder-Dressursport. Im Freizeitbereich hast du aber bestimmt recht und es ist sowohl für das Pferd als auch für den Reiter der entspanntere Weg.
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@GeierWally aber du kannst dir tausend prozentig sicher sein, das wenn jemand etwas anders macht und damit Erfolg hat, alle es erstmal ausprobieren. So ist die Art der Ausbildung wie sie im Moment ist doch erst entstanden. Bei Klimke gab es früher noch kein LDR
. Ich wollte auch nicht sagen, das es im Reitsport besser ist, nur die Einstellung ist anders
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Damit habe ich übrigens niemanden von euch gemeint, ich weiß ja gar nicht wie ihr arbeitet, nicht das sich jemand angegriffen fühlt. Sondern generell was man so sieht, wenn man sich in den diversen Vereinen in der Umgebung umschaut.
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Aber das Ziel sollte doch schon sein, den Hund so auszubilden, das man wenig bis gar nicht einwirken muss, gerade heutzutage, wo der Sport eh in der Kritik steht.
Ich komme ursprünglich aus dem Reitsport und war am Anfang (eigentlich bis heute) total verwundert, das in vielen Vereinen immer noch so ausgebildet wird wie vor zwanzig Jahren mit der Begründung, haben wir schon immer so gemacht. Bei den Pferden ist es eher das andere Extrem, sobald einer etwas anders macht oder etwas neues hat, versuchen es alle, was natürlich auch nicht immer gut ist
Natürlich kann man nicht jeden Hund gleich ausbilden, aber ich bleibe dabei, das die meisten Probleme entstehen, wenn man die Hunde in der Beute zu sehr aufmacht, bevor der nötige Gehorsam vorhanden ist bzw. der Hundeführer einfach generell nicht in der Lage ist das zu kontrollieren.
Da ist weniger oft mehr.
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Also ich finde unseren Aufbau ziemlich perfekt. Ich habe drei völlig unterschiedliche Hunde im Schutzdienst ausgebildet bzw. bin noch dabei und hatte nie einen Punkt an dem ich wirklich einwirken musste. Das größte Problem war bis jetzt bei allen dreien, ihnen zu erklären, das man auch wirklich erst revieren muss
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Ja, im Endeffekt hat man einen Konflikt mit einem Menschen. Aber das ganze wird stark ritualisiert, ist gebunden an einen bestimmten Ort und wird verknüpft mit einem Start und Stopp Kommando, so das der Hund genau weiß, wann er darf und wann nicht. Wir legen ganz viel Wert darauf, das die Hunde neutral mit Menschen sind und gehen zum Beispiel bewußt mit einem Welpen, der beim Helfertreiben richtig Gas gegeben hat, direkt danach zwischen die Zuschauer, wo der Hund sich wieder neutral verhalten muss.
Ganz im Gegenteil hilft es Hunden, die viel Aggression mitbringen, sich im Alltag neutral zu verhalten, wenn sie ihre Aggression auf dem Hundeplatz kontrolliert ausleben können.
Die schlimmsten Unfälle mit Hunden passieren meines Wissens auch eher aus fehlgeleitetem Beutefangverhalten als aus Aggression.
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Ich kenne schon einige Hunde die gerne "in den Krieg ziehen", von denen keiner ein grundsätzliches Problem beim Trennen hat. Das die irgendwann mal kurz dran erinnert werden müssen, das aus auch wirklich aus heißt, ja das passiert, aber das man vor der Prüfung Bedenken hat, das der Hund trennt, hat von denen keiner.
Wahrscheinlich liegt es aber nicht nur daran, wie man den Hund aufgebaut hat, sondern insgesamt wie der Hund gearbeitet wird.
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Wie schafft ihr es dann, das die Hunde keinen Konflikt beim Aus bekommen, wenn ihr von Anfang an Konflikt auf die Beute macht. Unser Aufbau hat das Ziel, das es primär um die Auseinandersetzung mit dem Helfer und nicht so sehr um die Beute als solche geht, dadurch hat bei uns kein Hund ein Problem mit dem Trennen. Wir versuchen insgesamt, sowohl in der Unterordnung als auch im Schutzdienst, so wenig Konflikte wie möglich zu bekommen, damit die Hunde offen und frei bleiben. Deswegen baue ich auch das Verbellen außerhalb vom Schutzdienst auf und bringe dem Hund einfach bei auf Kommando zu Bellen und übertrage das erst in den Schutzdienst, wenn er auf Kommando ganz sicher und anhaltend bellt.
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Unser Helfertreiben ist komplett ohne Beute und wir fangen schon ziemlich früh an, je nach Hund mit ca. vier Monaten. Das hat den Vorteil, das man den Hund noch gut tragen kann. Die Hunde werden auf den Platz und vom Platz getragen und müssen auf dem Arm ruhig sein. Wenn das gut funktioniert, bekommt der Hund meistens noch eine Pause um einfach ein bisschen zu reifen und für den Zahnwechsel, da fühlen sie sich ja oft nicht so wohl. Parallel bringt der Hundeführer das Aus mit Spielzeug bei. Dann macht man nochmal ein zwei Helfertreiben ohne Beute und mit ca sieben Monaten kommt das erste mal Beute dazu. Bei Hunden mit einer guten Griffveranlagung geht es dann recht flott weiter. Durch das Helfertreiben im Vorfeld sind die Hunde schon gut belastbar und selbstbewusst. Man kann dann auch recht schnell schon am Helfer trennen und alles üben, wofür man zwingend einen Helfer braucht.
Das Verbellen und die Gehorsamsteile baut der Hundeführer ausserhalb vom Schutzdienst auf. Auch mit dem Rückentransport fangen wir (außerhalb vom Schutzdienst) ziemlich früh an, idealerweise bevor der Hund wirklich Fuß gehen kann.
Insgesamt gibt es einfach ganz viel Kontrolle, kein Hund darf Bellend auf den Platz ziehen, Aus heißt nicht nur lass los sondern geh weg von der Beute, also ein Schritt rückwärts, mit dem Kommando Schluss muss der Hund die Beute ignorieren und an lockerer Leine z.B. über den Arm Laufen ohne reinzubeissen.
Jetzt müsst ihr mir aber auch beschreiben, wie es bei euch abläuft
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Das finde ich spannend, genau so kenne ich das Helfertreiben und hätte es so beschrieben.
Vorallem wenn dann noch so Spirenzchen dazu kommen wie Hund in der Autobox anhetzen, etc.
sowas geht natürlich gar nicht, vor allem wenn solche Videos von bekannten Hundeführern eingestellt werden und dann viele meinen sie müssten es nachmachen. Kann ich nicht verstehen warum man so einen Quatsch macht
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Beuteaufbau kenne ich so: Hund zieht Hundeführer auf den Platz, dort wartet der Helfer der dann wild eine Beute rumschleudert, dann bekommt der Hund einen Anbiss, kämpft kurz und rennt dann Runden mit Beute im Maul, natürlich an der Leine, sonst wäre er weg. Dann wird er vom Hundeführer aufgehangen oder ausgehebelt bis er die Beute loslässt, die dann schnell mit dem Fuß weggekickt wird. Das ganze wird ein paarmal wiederholt, bis der Hund mit Beute vom Platz zum Auto läuft, wo sich dann der Hundeführer mit ihm um die Beute prügelt, die der Hund logischerweise nicht mehr hergeben will.
Das sind dann die Leute, die mir erzählen das man ohne Starkzwang im Schutzdienst nicht ausbilden kann
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Ich hab sowohl ein Alunetz als auch den Sunbrero und ich finde das es unter dem Sunbrero noch kühler bleibt als unter dem Alunetz. Könnte allerdings auch an meinem Alunetz liegen, das war ein relativ günstiges, ich weiß nicht ob es da Unterschiede in der Qualität gibt. Vom Handling ist das Alunetz auf jeden Fall einfacher als der Sunbrero, der ist so leicht, das man ihn alleine nur schwer aufs Auto bekommt. Beim Alunetz muss man ein bisschen aufpassen, das man es nicht in den Dreck legt, der bleibt da schonmal dran hängen und dann zerkratzt man das Auto wenn man das Netz übers Auto zieht. Passiert mir regelmäßig
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Das hört sich interessant an, ich kenne nur den klassischen Beuteaufbau, wo die Hunde erstmal hochgedreht werden um danach festzustellen, das man kaum noch Kontrolle bekommt.
Aber ich glaube auch, das unser Helfertreiben anders abläuft, als das was man so allgemein an Helfertreiben sieht.
Insgesamt ist es wahrscheinlich egal, wie man anfängt, wichtig ist den Hunden in niedriger Trieblage zu erklären, worum es geht und dann erst das Trieblevel zu erhöhen.
Ich bestätige zum Beispiel auch im Schutzdienst die Gehorsamsteile mit Futter oder mein einer Rüde wird fürs Verbellen mit Futter bestätigt. Wenn die Hunde von Anfang an lernen, das sie Fressen müssen, damit es weiter geht, funktioniert das selbst bei extrem triebigen Hunden.
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Welche Methode ist für dich einfacher zum Starten? Ich finde es wesentlich einfacher die Hunde im Helfertreiben zu Starten. Man kann die Hunde danach auf einem niedrigeren (Beute)Trieblevel arbeiten, ohne das sie ein Problem mit Belastungen durch den Helfer bekommen. Dadurch bleiben sie viel besser ansprechbar und können einfacher lernen, was man von ihnen möchte (Triebwechsel etc.). Generell läuft bei uns der Schutzdienst extrem kontrolliert, auf einem möglichst niedrigen Trieblevel ab. Wenn der Hund fertig ausgebildet ist, kann man ihn in der Beute immer noch weiter aufdrehen wenn man denkt das sei nötig.