Wuesti
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Beiträge von Wuesti

    Mona : du musst hier den Herdengebrauchshund nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen, sondern vielmehr nach der speziellen Aufgabe an der Herde, die sich widerum danach richtet wie die Herde gehalten wird.


    Der Kangal zum Beispiel ist ja nicht speziell dafür da, dass er die "Wanderherde" begleitet, sondern die stationär auf der Koppel stehenden Schafe bewacht und notfalls vor Raubtieren beschützt. Dafür muss er kein guter Traber sein.


    Der Border Collie muss auch kein guter Traber sein, weil die Schafe dortzulande quasi unbewacht rumlaufen und futtern wo sie wollen.

    Der Border Collie kommt dann "zwischendurch" zum Einsatz, um die Schäfchen wieder "zusammen zu suchen"


    Wie es mit den Winkelungen anderer Rassen aussieht, die an der Herde die gleichen Aufgaben haben wie der DSH, das kann ich nicht sagen, da kenne ich mich zu wenig aus.

    Aber mit Sicherheit sind die zumindest stärker gewinkelt als andere Rassen.


    Da kann bestimmt Schafring mehr zu sagen

    Vielleicht habe ich es falsch verstanden? Aber die starke Winkelung, die nötig ist für den ausdauernden Trab führt ja im Endeffekt zur abfallenden Rückenlinie?

    Nein, eine korrekte Winkelung führt zu einem dem Rassestandard leicht abfallenden Rücken bzw. das worüber wir hier reden ist ja ganz korinthenkackerisch betrachtet nicht mal der Rücken, sondern die Kruppe.


    Ich glaub das was du als eigentlich stark gewinkelt bezeichnest ist eher die Überwinklung.


    Die führt dann tatsächlich zu einer stärker abfallenden Kruppe, geht oft noch einher mit einem verlängerten Unterschenkel und losen Sprunggelenken.


    Das führt dann tatsächlich rein anatomisch gesehen zu einer Verringerung der Gebrauchstüchtigkeit.

    UO und FH gefallen sie mir gut, wie du sagst, nicht so drüber und sehr bedacht.

    Trotzdem fleißig und auch mit Durchhaltevermögen.


    Ich bin nur gespannt, was da noch über bleibt, wenn man dann irgendwann mal die Bestätigung zunehmend abbaut und es mal 30 grad auf'm Platz hat

    Also bei meinen ist es so, dass sie trotzdem ziemlich beständig bleiben, weil sie -wie drücke ich es am besten aus?- nicht ausschließlich für ihr Triebziel arbeiten, sondern ich den Eindruck habe, dass es für diese Hunde tatsächlich auch zum Teil genügend "erfüllend" ist, einfach gemeinsam mit dem Hundeführer was zu tun.

    Wie gesagt, aus dem B-Wurf ist ja ein Rüde dabei, der auf OG-Ebene auch immer zuverlässig im SG bestehen kann und im letzten Jahr auch auf der WUSV Quali bestehen konnte.

    Natürlich sieht das alles "nicht so spektakulär" aus wie bei einem "Triebbolzen", aber die Leistung zeigen diese Nachzuchten ziemlich konstant und zuverlässig.


    Für das "ganz große Tennis" sind diese Hunde aber wohl tatsächlich nicht unbedingt gemacht 😉 aber zumindest zuverlässig "bestehen" kannst du mit denen immer

    Naja, es klingt halt hier in dieser Diskussion sehr danach (allgemein meine ich, nicht von Dir :) ) dass "man" sich eine dritte Linie wünscht weil HZ zu tief gelegt und LZ zu anstrengend.

    Das ist alles nicht so heiß wie es gegessen wird.

    In diesem Faden wird ja bei den "unterschiedlichen" Eigenschaften von HZ, LZ, Hybrid auch sehr stark polarisiert

    Kathy : ich denke man muss hier eine "knallharte" Trennung zwischen Schau und Leistung machen.

    Sonst müsste man ja auch dem HZ Menschen zugestehen, dass er sich abgewertet fühlt, weil sein Hund eine IGP "nur" im gut besteht.

    Tut er aber nicht, denn das ändert ja nichts an der Anatomie seines Hundes, auf die er sich züchterisch fokussiert.


    Und es ist ja auch nicht so, dass ein G-Hund nicht dem Rassestandard im anatomischen Sinne entspräche

    Axman : du hast in einem vorherigen Beitrag gefragt weshalb es für "den LZ" so schwierig sei ein V auf Ausstellungen zu bekommen.


    Also erst einmal möchte ich sagen, dass zumindest in meinem "Dunstkreis" ein großer Anteil der LZ Hunde auch sein V bekommt und dieses auch durchaus "verdient"


    Wenn ein LZ diese Bewertung nicht erhält, dann zumeist weil siehe oben bei diesem Hund gewisse Parameter des Rassestandards nicht "anatomisch korrekt" erfüllt werden.


    Aber auch da finde ich hat Schafring ja schon zu aufgeführt, dass der überwiegende Anteil der DSH ja gar nicht mehr ausdauernd trabend an der Herde arbeitet und dementsprechend gewisse "Mängel im Gebäude" hinnehmbar sind.


    Für die Aufgabe des DSH im IGP Bereich sind die mit Sicherheit hinnehmbar und ich stelle mir dann eher die Frage weshalb für viele LZ Besitzer das V überhaupt so wichtig ist, wenn ich meine Zuchtziele auch ohne Einschränkungen mit einen SG oder einem G erreichen kann?


    Du musst ja auch immer in Hinterkopf behalten, dass bei der Schau basierend auf dem Rassestandard das äußerliche Erscheinungsbild bewertet wird.


    Dieses wiederum hat ja wenig damit zu tun, wie gut der entsprechende Hund "arbeitet" ... dafür gibt's dann halt die Prüfungen, für die man ja wiederum keine Zuchtbewertung benötigt

    Axman : ich denke nicht, dass Schafring meint, dass das "Fließheck" den DSH zu einem besseren Traber macht.

    Wenn du dir das Bild des "typischen Schaustandes" seiner Hündin ansiehst, dann mutet es erstmal so an als sei ihr Hüftgelenk unterhalb der Schulter.

    Dies ist aber nur aufgrund dieses "typischen Schaustandes", der Fall und sähe anders aus, wenn das vom Richter angewandte Bein nicht so weit untergestellt wäre.

    Verstärkt wird dieses Bild dadurch, dass der Hund im "typischen Schaustand" mit "hoch erhobenen Hauptes" da steht.


    Dieser typische Stand für die Schaubewertung ist selbstverständlich absolut unphysiologisch zum ausdauernden Traben.

    Aber: der Hund trabt ja in der Natur auch normalerweise nicht mit erhobenem Kopf, sondern senkt den Kopf beim Traben etwa auf Niveau der Rückenlinie ab.


    Schau dir einmal das Bild an aus dem vorherigen Beitrag von Schafring an wo die selbe Hündin ganz locker und natürlich an der Herde steht.

    Da kannst du sehr schön sehen, dass Hüftgelenk und Schulter eine gedachte Linie bilden, die physiologisch Traben ohne weiteres ermöglicht.


    Nun geht es ja aber beim Traben und insbesondere beim "ausdauernden Traben" nicht ausschließlich darum, dass die Rückenlinie passt, sondern auch darum, dass die Hinterhand "kräftig Schub" gibt und diesen über den Rücken nach vorne überträgt.

    Eine "optimale Winkelung" dieser "Schwinghebel" des Schäferhundes trägt dazu bei, dass er mit deutlich weniger "Energieverbrauch" als ein nicht optimal gewinkelter Hund im Trab von A nach B kommt bzw mit der selben Energie eine weitere Strecke zurücklegen kann als sein "nicht otimal gewinkelter Kollege".


    Es ist aber auch so, dass nicht automatisch jeder HZ Hund auch optimal gewinkelt wäre.

    Züchterische Übertreibungen sind in keiner Linie gut.

    Weder in der HZ noch in der LZ.

    Grundgütiger, da haben wir ja eine Diskussion vom Zaun gebrochen 😅 da kann man ja gar nicht mehr auf all die vielen unterschiedlichen und teils wirklich spezifischen und hochinteressanten Aspekte eingehen.


    Dennoch: ich bleib bei meinen Hybriden ♥️ und bei der Meinung, dass die ihren "Job" gut genug erledigen um das "Prädikat Gebrauchshund" zu verdienen 😉


    Wo "die Reise" in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hingeht, das wird sich zeigen ... eine Glaskugel haben wir alle nicht.

    Aber es ist schon so wie Schafring es sagt: da ist soviel mehr am DSH, das ihn ausmacht, als "nur seine Eignung im IGP-Bereich" und deshalb finde ich es absolut nicht verwerflich, wenn man möglichst vielen Menschen versucht zu ermöglichen gut mit dieser Rasse auszukommen ♥️


    Und selbst wenn der DSH dadurch zu einer "Modeerscheinung" würde, es würde wie bei allen anderen "Gebrauchs-Rassen" trotzdem auch weiterhin die LZ bzw Arbeitslinien geben, die in meinen Augen auch weiterhin ihre Vorteile und Daseinsberechtigung hätten

    So wie es sich in den letzten Beiträgen darstellt sehe ich es auch.


    Ich mache daraus auch -wie bereits mehrfach erwähnt- keine Glaubensfrage.


    Jemand möchte einen DSH für Dienst und Sport: super, dafür gibt's genau die richtigen Linien (er könnte sich ja auch einen Mali holen)

    Jemand möchte einen DSH für die Arbeit an der Herde: super, dafür gibt's genau die richtigen Linien (er könnte sich ja auch einen Border Collie holen)

    Jemand möchte einen netten, schönen DSH, der einfach so mitläuft oder als "Status-Symbol" auf den Sofas dieser Welt liegt und damit zufrieden ist: super, auch dafür gibt's die richtigen Linien.

    Jemand möchte die Möglichkeit all diese Eigenschaften in einem Hund verbunden zu haben: auch super, auch dafür gibt's die richtigen Linien.


    Leben und leben lassen lautet die Devise, solange mir niemand mit seinen Präferenzen persönlich schadet.

    Oh, ich denke nun sind ziemlich viele Pudel stark in ihren Gefühlen verletzt 😉

    Wenn du behauptest, dass der Pudel heute keinen Jagdtrieb mehr besäße, dann wäre das ziemlich uninformiert.

    Aber: Des Pudels Trieb lässt sich sehr leicht kontrollieren, was ihn zu einem guten Familienhund macht.

    Das bedeutet aber handkehrum nicht, dass er für die Jagd nicht "zu gebrauchen" wäre 🙈

    Du siehst schon: er scheint aus beiden Welten nur das Beste

    Ich persönlich finde Pudel im übrigen ziemlich klasse und wir hatten bis vor ein paar Jahren sogar einen in der OG, der einen ziemlich guten Schutzdienst gemacht hat 😎


    Ich habe auch zu keiner Zeit behauptet, dass ein Gebrauchshund im Zwinger leben müsste, sondern nur beschrieben, dass sich die Haltung der Hunde im Gegensatz zu früher (eher Zwinger) geändert hat und heute einmüberwiegender Anteil der Hunde im Haus lebt.


    Dementsprechend finde ich es gut und richtig, wenn der Hund die dafür benötigten "Softskills" mitbringt.

    Grundsätzlich sind erst einmal ziemlich alle Hunde "Gebrauchshunderassen" und wurden ursprünglich mit wenigen Ausnahmen für ganz spezifische Zwecke gezüchtet und haben sich diese durch Zuchtselektion entstandenen Anlagen dazu bis heute zu mehr oder weniger großen Teilen behalten.


    Natürlich ist der DSH genauso wie all diese Rassen ein "Gebrauchshund", aber zeitgleich ist er genauso wie alle anderen Rassen dem Umstand ausgesetzt, dass sich unsere Gesellschaft und ihre Einstellung zum Hund verändert hat.


    Diese Veränderung ist in meinen Augen zum Teil negativ zum Teil positiv zu bewerten.


    Unabhängig davon ist "der Hund" mittlerweile nicht mehr nur "das Wesen, das im Zwinger im Garten lebt, gefüttert wird und bei Bedarf seine Arbeit verrichtet", "der Hund" ist heute auch Sozialpartner und lebt im Gegensatz "zu früher" viel öfter im Haus, mitten in der Familie.


    Ich finde es nicht bedenklich diesen Umstand in der Zuchtselektion mit zu bedenken, und sage ganz klar: für mich sollte der DSH beides sein. Gebrauchshund und Gesellschaftshund. Zumal der ganz überwiegende Teil der DSHs ja in dem Sinne gar keinen "Job" mehr macht, sondern aus Herrchens/Frauchens Spaß an der Freude einem "Hobby" nachgeht.

    Versteh ich nicht ganz. Ich als Anfänger hätte mir keinen LZ-DSH hergetan, wenn ich kleine Kinder hätte.

    Das Kind hab ich vor etwas mehr als einem Jahr erst bekommen ... die DSHs leben hier schon deutlich länger 🤣 ... und ich bin auch sehr froh, dass der LZ schon 2,5 Jahre alt war, als das Kind kam ... umgekehrt hätte ich mir wahrscheinlich einen stabilen Dachbalken gesucht 🤪

    Bei Quennie hab ich lang gedacht "um Gottes Willen, stell Dir vor Du hättest jetzt ein kleines Kind!" weil die so irre war. Aber dann ist mir eingefallen, dass wir das für die Katzen ja auch "abgestellt" haben. Warum soll das nicht für die Kinder auch gehen?

    Natürlich geht das, aber es ist beim Hybrid meiner Erfahrung nach mit deutlich weniger Aufwand und "Unfall-Potential" verbunden, weil er im Trieb nicht direkt so hochdreht.

    Bzw. wenn ich kleine Kinder hab - hab ich dann Bock und Zeit für Hundesport?


    Klar, immerhin hatte ich ja auch vor dem Kind schon Bock auf Hundesport und eine kleine "Mama-Auszeit" schafft doch erst das nötige "Ventil", um danach wieder gelassen allen Mama-Pflichten nachzukommen 😁

    Praktischerweise hat das Kind auch noch einen Vater, der selbst Hundesportler ist und das Kind, das seit dem 10. Lebenstag 2x wöchentlich mit zum Hundeplatz kommt, bespaßt während ich auf dem Platz bin

    Nunja, ICH möchte ja keinen aktiven, netten, mittelgroßen Hund für Rallys, sondern einen DSH, mit dem ich im IGP-Bereich gut arbeiten kann und der noch dazu charakterlich so geartet ist, dass ich nicht ständig aufpassen muss wie ein Schießhund, damit mein LZ-DSH nicht ausversehen im Privatbereich im Trieb so hochdreht, dass er meine 1-jährige Tochter über den Haufen rennt oder sie schreddert, weil sie sich oder eins ihrer Spielzeuge zu schnell bewegt 🤔


    Es gibt übrigens auch bei vielen anderen Hunderassen Hybride, auch bei den Retrievern, die ja irgendwie auch ursprünglich "Gebrauchshunde", wenn auch in anderen Bereichen waren.


    Generell bin ich aber der Meinung, dass sich die "Gebrauchstüchtigkeit" einer Rasse und ein dennoch "familientaugliches" Wesen nicht gegenseitig ausschließen.


    Für mich macht die Mischung den Hund