Bass23
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Beiträge von Bass23

    Ich drösele das halt gar nicht so auf bzw sehe das auch nicht so kompliziert. Klar, Hunde denken! Sicher nicht in unserem Sinne, aber ja doch, sonst wäre all die soziale Interaktion gar nicht möglich. Tiere lernen nicht nur uns und unsere Sprache kennen und verstehen, sondern auch untereinander lernen verschiedene Spezies kommunizieren. Also der Hund mit dem Pferd, der Katze, dem Vogel usw und zwar gegenseitig. Das setzt schon Denkvermögen voraus.

    Auch bei starken Trieben setzt das Denkvermögen nicht automatisch aus. Nur hat das Denken an den eigenen Besitzer da nicht gerade Vorrang. Das kann man natürlich mit geschickter Ausbildung ändern. Dann ist der Trieb nicht mehr das alleinig wichtige.

    Und für mich ist das meiste Konditionierung, die aber eben NICHT ohne das Selbständige Denken des Hundes stattfindet. Ist ja immerhin nur schon mal das " soll ich oder nicht, muss ich oder nicht, will ich oder nicht " im menschlichen Sinn darin enthalten. Die sind ja wirklich hochintelligent, das seh ich jaschon bei all meinen Welpen, die ich hatte. Die haben im nullkommanix begriffen, jagen ist tabu ( das dauerte stets nur wenige Wochen) UND konnten ALLE ebenso schnell begreifen, dass Maus und Rabe davon die Ausnahme sind.

    Ich hab nicht mal ne Schleppleine und im übrigen wimmelt es hier von Katzen, Hasen, Wild..

    Die begreifen was uns wirklich extrem wichtig ist und wo wir unsicher oder, vielleicht unbewusst, nachgiebig sind. Ja, in meinen Augen denken Tiere. Nicht in unseren Worten, aber wir verstehen es trotzdem

    Hier noch ein sehr interessantes Gespräch mit Ajay Singh, das sich stark mit Genetik beschäftigt. Äußerst interessant und hörenswert:

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    Ich denke, da muss jeder individuell seine Lösung finden, die zu ihm und zum Hund passt. Auch meine laufen von Anfang an zu 99% frei ( Ausnahme Verkehr).

    Die lernen als erstes ganz jung: Jagen absolut tabu, egal, ob Katze, Hase oder Reh und die lernen ebenfalls ganz früh absitzen oder stehen und warten. Dies müssen sie auf Kommando immer vor uneinsehbaren Kurven ( man macht sich keine Vorstellung, was da alles an Überraschungen lauert), zudem, wenn ein Auto kommt und natürlich, wenn Fußgänger, Biker etc kommen ( bei den letzteren Gruppen aus Höflichkeit, da viele Leute sich verständlicherweise fürchten, wenn da plötzlich ein großer Schäferhund entgegen kommt- und ganz viele bedanken sich dann).

    Entsprechend dürfen sich meine Hunde auch auf sehr grossen Radius bewegen.

    Die kennen aber gar nichts anderes, wir leben ohne Zaun mit Fuchs und Hase auf dem Bauernhof

    Ich denke, für viele hier ist das Verhalten des Hundes völlig normal und das Problem, sofern es denn eines ist, wäre gar nie so aufgetaucht.

    Genetisch fahren solche Hunde halt sofort auf Zerr- und Beutespiele ab, der eine mehr, der andere weniger. Dass man da eben von der ersten Sekunde auch grad die Spielregeln festlegt, Grenzen setzt und auch Ruhepausen strikt fordert, ist da eigentlich sonnenklar.

    Ist aber nicht passiert, entsprechend haben die 2 Besitzer nun ein Problem damit.

    Da reagiert diese Trainerin nun durchaus im Sinne der Besitzer mit ihrem Ansatz ( ob man jetzt noch knurren muss oder Drohgesten ohne substantiellen Hintergrund einbaut und ob das sinnvoll ist, ist eigentlich egal), Ziel ist, den Beutrieb gar nicht gross erwachen zu lassen bzw zu Deckeln, damit die 2 nicht groß Probleme bekommen.

    Und da der Hund sehr weich ist, wird das auch klappen.

    Sonst wäre er dem unbedarften Pärchen schon längst über den Kopf gewachsen.

    Ich verstehe daher auch die Nachfrage nach solchen weichen, führigen Hunden in der heutigen Zucht, obwohl ich persönlich schon Vögel bekomme, wenn ein Hund sich von so wenig Körpereinsatz schon blocken lässt. Für mich persönlich wäre das kein Hund, mit dem ich mich wohl fühlen würde, weil ich da immer das Gefühl hätte, jede Geste, jeden Tonfall auf die Goldwaage legen zu müssen und das stresst mich.

    Wenn man dann am anderen Ende der Skala ist, was den Hund anbetrifft, dann hat man halt wiederum einen anderen Blick auf solche Situationen.

    Meiner durfte schon als Welpe seine 20min haben und wir haben dann halt einfach fröhlich mitgemacht. Wurde es zu grob, gab's eine Ansage.

    Meiner hat bis heute solche Anfälle und bis zu einem gewissen Rahmen blödeln wir gerne mit. Knurren ist nie dabei, soweit darf es nicht mal in Gedanken kommen. Aber er packt halt mal Ärmel, Hosenbein, Taschen whatever..Ist ja sein Trieb und auch gewünscht, nur zu grob werden ist tabu, Auslassen darf auch keine Frage sein. Das ist eine Art ritualisiertes Spiel.

    Aber so hat jeder seine Regeln im Umgang mit dem Hund und wenn man nicht sicher sein kann, dassman selber die Spielregeln aufstellt und durchsetzt, ist es besser, das Spiel zu lassen. Und darum geht es hier, denke ich mal

    Er ist jetzt 19 Monate. Da bei uns die Frauen auch im SD immer mehr in der Überzahl sind, ist das wenigstens nicht mehr so ein Thema.

    Bassam ist im Geist immer noch stark Kind und will mit allen Spielen. Der ist schon auch Spätentwickler, was wir eben auch berücksichtigen