Bass23
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Beiträge von Bass23

    Für mich immer wieder interessant, wie schnell sich Genetik verändern kann je nach Zuchttrend. Und die entsprechende Auslese beeinflusst halt stark die Gene, die dann weiter gegeben werden oder auch nicht.

    Das sind so Dinge, die bei Hunden wie bei Pferden beobachte.

    Sieht man auch beim Warmblutpferd, das immer spezialisierter, reaktiver, elastischer und mit grosser Beweglichkeit gezüchtet wird. Bedienbarkeit, Belastbarkeit, Gesundheit, Vielseitigkeit bleiben da immer mehr auf der Strecke.

    Daher halte ich persönlich ein zu starkes Trend nacheifern und ursprüngliche Rassemerkmale vernachlässigen für eine schlechte Idee.

    Das ideale Tier, ob Pferd oder Hund wird es in der Masse nie geben. Es gab also schon immer Exemplare, die stärker vom Zuchtziel abgewichen sind als andere.

    Aber der Grundtenor einer Rasse war früher bei vielen Rassen noch da. Was heute leider oft nicht mehr der Fall ist.

    Warmblutpferde sind heute zum grossen Teil überelastische, ausser vom Profi kaum noch bedienbare Pferde geworden, deren Haltbarkeit oft kurz ist. Klar, die sehen auf dem Bildschirm toll aus, aber im eigenen Stall geht dann das Drama los.

    Ich persönlich findenden es immer erschreckend zu sehen, wie schnell sowas geht. Dass also die ganze Genetik eine neue Richtung einschlägt und wie schnell dann alte Genpools verschwinden.

    Ich muss ehrlich sein, diese Malinifizierung des deutschen Schäferhundes, wie man sie aktuell oft sieht, halte ich daher für keine gute Idee.

    Das sind so Fazite, die ich aus der ganzen Sache ziehe

    Secans da bin ich völlig bei dir. Von Familienhund für Durchschnittsfamilie habe ich auch nie geredet. Aber durchaus an Private, die dem Hund genug Bewegung verschaffen und Grosshund- erfahren sind.

    Der Schäferhund wurde schon zu meinen Jugendzeiten nie anders beschrieben als " für erfahrene Hundehalter".

    Secans ich wäre jaauch wieder für härtere Anforderungen bei den Prüfungen. Bei triebig ist halt die Frage, welche Triebe dominieren. Ein nervöser unsicherer Hund mag triebig erscheinen, doch für viele Leute ist so ein Nervenbündel nichts und für den Dienst ist das auch nichts. Ein ruhiger, souveräner Hund kann genauso arbeitswillig sein, er zeigt dabei nur nicht diese Nervosität. Ein in sich ruhender Hund kann auch viel Temperament haben, dies lässt sich aber mit Arbeit und Bewegung steuern. Verstehst du, was ich meine? Es gibt Hunde mit viel Trieb, die kann man aus oben genannten Gründen auch zu erfahrenen privaten geben, ohne dass diese deswegen zwangsläufig Hundesport machen müssen.

    Ich erlebe es halt auch noch aus einer anderen Perspektive, nämlich dass die heutigen, eher adaptiven Sporthunde zwar weicher und somit leichter erziehbar, aber auch tendenziell unsicherer und oft mit einem schwächeren Nervenkostüm ausgestattet sind. Sprich, sie neigen auch eher zu nervösen Getue, sind oft Viel-Beller und Schnappen schneller.

    Der eher stoische, härtere Hund braucht zwar manchmal eine strengere Hand und mehr Konsequenz, ist aber meist auch selbstsicherer und weniger schnell reizbar, sei es durch andere Hunde, sei es auf Menschenbegegnungen.

    Entsprechend sehe ich diesen älteren Schlag Hund auch eher geeignet, auch ohne Sport, dafür aber mit genug Bewegung und Kompetenz für die Erziehung grosser Hunde, in sogenannter Privathand geführt zu werden.

    Es gibt natürlich in beide Richtungen extreme, was nie gut ist, wichtig ist aber auf jeden Fall den richtigen Typ für sich selbst zu finden.

    Dass aber dieser härtere Schlag immer mehr verschwindet, ist mir auch stark aufgefallen und finde ich persönlich sehr schade, weil hier eben auch viel Qualität verloren geht.

    Korbi : für den nächsten Hund allenfalls mal in die Richtung überlegen, ich denke, da könntest du was passendes finden, sofern du mit dem Hund aktiv bist ( was ja auch Wandern und nicht nur Sport bedeuten muss). Und ja, ich bin der Meinung, der deutsche Schäferhund muss zwingend alltags- und privattauglich bleiben, weil das ist einer der Eckpfeiler der Zucht. Was nicht bedeutet, dassjeder Dödel einen halten soll, aber er sollte auch kein reiner Sportidiot werden, den nur noch Spezialisten führen können.

    Ich fand das Video auch sehr interessant, gerade auch der Teil , der sich mit dem IGP und Gebrauchshund auseinander setzt.

    Die Tendenz, in den Prüfungen die Härteselektion immer milder ausfallen zu lassen und viele Bewertungsschwerpunkte auf für Gebrauchshunde eher unwichtige bzw sogar kontrainduzierte Sachen zu legen, führt auch in meinen Augen dazu, dass die Hunde immer weicher, führiger, aber eben auch immer dienstungeeigneter werden.

    Ich denke auch, die IGP ist zwingend nötig, doch sollte die Punktvergabe vermehrt sich nach den Gebrauchseigenschaften richten. Auch gehört für mich zwingend eine Erhöhung der Sprünge und Wände dazu, wenn man wirklich tauglich Hunde haben möchte

    Ich glaube, hier reden alle aneinander vorbei. DDR kann topp oder sch.. sein,je nach Herkunft und Zucht. Genau gleich sogenannte Leistungszucht.. Wenn man garantiert weiss, dass bis zur Ururoma alle ( ohne faken) im Sport gelaufen und gesund geblieben sind, sind die Chancen gut.

    Die meisten, die hier Probleme haben: siehe oben.

    Axman : geniesse ioshj..

    @ich: ist nur zu ca 3/4 DDR, aber aus geprüfter Leistungslinie und meiner offiziell durchgeröntgt.

    Fazit: Man lernt bei jedem Hund dazu

    In meinen Augen spielt die Genetik schon eine ganz, ganz grosse Rolle..

    Aber auch der Hundeführer,der die Genetik interpretieren können und entsprechend verschiedene Hunde unterschiedlich, je nach Anlage, arbeiten können muss.

    Bei den DDR Hunden spielt neben der immensen Inzucht eben heutzutage die praktisch nicht mehr vorhandene sportliche Auslese eine ganz entscheidende Rolle. Wo wir wieder beim Thema Züchter oder Vermehrer sind..

    Bei meinem ist der DDR Anteil ( allerdings über alle Generationen sportlich geprüft) in gewissen Situationen sehr, sehr deutlich zu spüren und zu sehen.

    Das ist ein absolut selbstbewusster ( auch komplett alltagstauglicher) Hund, sehr rechts stehend mit einer gnadenlosen Art im SD,wobei er da auch sehr führerhart sein kann, als Kombi nicht immer einfach.

    Aber vom Typ her Liebling aller Helfer und wäre auch idealer Hund für den anspruchsvollen Dienst.

    Was man ganz stark merkt ( und zwar im Vergleich mit anderen Hunden im Training), das ist ein Hund, den man dazu ausbilden könnte, sich durch eine Mauer Hooligan durchzukämpfen oder eben auch gnadenlos grenzflüchtige zu stellen.

    Das fördern wir im Training natürlich nicht.

    Da er aber sehr rechts stehend ist,bleibt er sauber im Kopf und kann bedenkenlos mit kleinen Kindern, Tieren usw zusammen sein.

    Man muss auch bedenken, der gute Anteil der DDR Hunde begegnet einem auch bei vielen tschechischen Linien.

    Und ganz viele Leistungszuchtlinien führen grosse Anteile dieses Blutes, man schaue nur, bei wie vielen Javir vom Talka Marda im Pedigree vertreten ist

    Julia all das, was du beschreibst ist völlig normal. Der Energieschub nach dem Essen, gerade am Abend. Ebenso die Beissattacken.

    Wir haben beides genossen und zelebriert, mein Mann war quasi Babyschutzdiensthelfer..

    Wenn meiner zu grob wurde mit Beissen, hab ich ihm einfach die Lefzen gegen die eigenen Zähne gedrückt.

    Das ist völlig normal, dass die in dem Alter Schnapp- und Flitzkrokodile sind.

    Deiner schläft ja viel. Meiner war den ganzen Tag mit mir auf dem Hof, klar hat er da mal etwas geschlafen, aber nie tief, er musste ja immer schauen, wo ich bin. Der hat also höchstens nachts und über Mittag gepennt, geschadet hat es ihm nicht

    oben wurde eigentlich schon alles relevante gesagt.

    Ich selber habe noch nie Futter gewogen, weil: ich füttere zusätzlich noch Frischfleisch und Gemüse, Sauerkraut usw. Dann noch die Handfütterung fürs Training. All diese Komponenten können mal mehr, mal weniger sein und müssen grob eingerechnet werden.

    Auch die Aktivität spielt eine Rolle, wenn meiner intensiv schwimmen war, braucht er quasi das doppelte, grad, wenn das Wasser noch kalt ist.

    Ich achte darauf, wie Hund sich nach dem Essen verhält. Hab ich den Eindruck, er ist noch sehr hungrig, gibt's einen kleinen Nachschlag. Mein Hund liegt dann in der Variante " sterbender Schwan" in der Küche und bewegt sich nicht, bis er noch etwas bekommen hat. Danach geht er zufrieden ins Körbchen.

    Das klappt aber nur bei den weniger gierigen Vertretern der Spezies.

    Und: das Auge des Herrn füttert das Vieh: immer wieder Rippenkontrolle ( und hier gewichtsmässig eher an der unteren Grenze bleiben wegen den Gelenken!): Rippen sollten ohne Druck leicht fühlbar bleiben, wenn man sie in der Bewegung etwas durchschimmern sieht, ist das kein Drama.

    Noch zum Protein: wachsende brauchen hiervon genug hochwertiges, damit sie Muskeln aufbauen können ( Muskeln stützen die Gelenke). Wegem Aminosäurenprofil eben auch Muskelfleisch. Dort ist das Protein so zwischen 20 und 25 %.

    Darum gebe ich persönlich rund 300g Frischfleisch täglich zusätzlich ( Trockenfutter wird entsprechend reduziert).

    Die hohen Proteingehalte im Trockenfutter rühren meist von minderwertigen Soja, Erbsenmehl und ähnlichem. Wenn das den Proteingehalt hochtreibt, darf man ruhig über den angeblich zu hohen Proteinwert hinwegsehen, der Hund kann dieses pflanzliche Eiweiße gar nicht richtig verstoffwechseln.

    Dann wäre aber etwas zusätzliches, echtes Muskelfleisch anzuraten.

    Und: egal, welches Futter.. unbedingt drauf achten, dass ALLEINFutter drauf steht, nur dann ist im Optimalfall der Grundbedürfnisse an Mineralien usw gedeckt

    Ich würde es auch nicht überbewerten, solange sie jung und unsicher sind.

    Meiner ist ja ständig um Menschen herum und ist entsprechend souverän. Als Junghund hat er aber auch schon paar Male die Haare aufgestellt, wenn im Nebel eine diffuse Gestalt auf uns zugewabert kam :S

    Da hab ich gar nichts gemacht, da sich das unheimliche von selber aufgelöst hat bei klarer Sicht.

    Wenn es nicht besser werden würde im Laufe der Zeit: das Bellen auf Befehl beibringen, dann hast du auch ein Kommando, es wieder zu stoppen. Dann könntest du mit diesem Kommando das Bellen abbrechen und der Hund weiss, was genau du meinst und hat somit klare Anleitung und Führung deinerseits

    Was ich hier mal noch einfügen möchte, ich habe es in früheren posts schon angetönt: spezifisches Nichtmögen, bzw. Suspekt sein dürfte ganz normal sein, gerade bei den Damen. Einerseits sind sie mehr Belästigung ausgesetzt, andererseits spielt da unterschwellig die Genetik des zukünftigen Vererbers eine Rolle.

    Ist bei Frauen auch so, die können nicht jeden Mann riechen.

    Rüden wiederum haben u. U. Etwas gegen Konkurrenz.

    Aber: was ich bei Pferden ganz klar gelernt habe: echte Vatertiere sind so selbstsicher, dass sie großzügig sind.

    Sprich, sie kloppen sich nicht dauernd und haben auch nicht das Bedürfnis, andere zu drücken, da sie von Haus aus ranghoch sind .

    Im Umkehrschluss sind die Drückeberger und Mobber in meinen Augen kein Zuchtziel, da wenig Führungsqualität.

    Ein guter Führer hat Geduld, lässt sich wenig provozieren, wenns sein muss, langt er mal kräftig zu, ist aber nicht nachtragend..

    So einer tötet weder seinen Nachwuchs noch mobbt er schwächere.

    Für mich ist also Mobbing im kleinen Stil natürlich, im größeren hingegen auch ein Haltungs- Ausbildungs- und Zuchtfehler.

    Weil zu einer Herde oder Rudel gehört auch der Schutz von schwächeren. Klar, wer ernsthaft krank und hinfällig ist, wird in der Natur ausgegrenzt, weil gefährdet Herde und Rudel.

    Wer einfach ein bisschen schüchtern ist, wird normalerweise geschützt.

    Das extreme Mobbing mit Spassfaktor des Mobbers finde ich daher bedenklich.

    Natürlich spielen hier auch komisches wie Kastration eine Rolle. Gibt's in der Natur nicht, macht unterwürfig.

    Trotzdem: ich bevorzuge Hengste und Rüden, die es nicht nötig haben, ihre Überlegenheit ständig zu demonstrieren. Und die nicht automatisch auf schwächere losgehen. Eigentlich sollte ein Junghund früh genug lernen, auch alte und schwache Tiere zu respektieren. Das ist dann schon der erste Schritt weg vom Mobber.

    Bei Pferden gibt es sogenannte Schlichter. Also solche, die bei Mobbing dazwischen gehen.

    Und ich glaube auch, dass die Forschung diesbezüglich noch in den Kinderschuhen steckt.

    Bassam zum Beispiel würde nie einen Hund mobben, weil er schwächer ist.

    Wenn ihn einer aber bös provoziert, macht er ohne Federlesen Tabula rasa.

    Dasselbe mit meinem Hengst.

    Ich glaube, das sind Punkte, die noch zu wenig Beachtung finden.

    Ein echter Herden- oder Rudelführer ist kein despotischer Diktator, sondern ein soziales Wesen, das selten von seiner Dominanz Gebrauch macht

    Auch von meiner Seite gerne wieder zum Thema zurück..

    Ich habe nichts gegen ein gelegentliches Abschweifen ( manchmal ergeben sich da ganz interessante Gedanken), aber nicht, wenn die Diskussion ihre ganze Sachlichkeit und gegeseitige Toleranz verliert.