Bass23
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Beiträge von Bass23

    Axman : meine sind auch Spätzünder und die Pferde reite ich grundsätzlich nie vor 4jährig an. Aber anfangen, etwas zu machen, das tue ich schon früh. Also auch mit den Pferden. Dann habe ich alle Zeit der Welt.

    Und beim SD hängt es halt ganz stark vom Helfer ab. Wenn der typ- und junghundgerecht arbeitet, kann der Hund eigentlich nur profitieren.

    Und eigentlich sollte der Helfer wissen, was beim jeweiligen Hund wichtig ist und was man vom Junghund zum Beispiel spielerisch schon verlangen kann.

    Ist aber leider nicht Realität, die meisten tun die Hunde hochfahren und um den Rest muss sich der Besitzer selber kümmern.

    Ich habe jetzt wirklich Riesenglück gehabt und einen supertollen Helfer.

    Kannst du dir vorstellen, wie man mit einem maximal beutegeilen und führerharten Hund als IGP- Anfänger sich hilflos und total blamiert vorkommt neben all den weit ausgebildeten und teilweise hoch geführten Hunden, die natürlich bei diesem Helfer trainieren ( der nimmt nämlich nur gute Teams und da kam ich mir vor wie der Bauertrampel im Schloss). Dieser Helfer schafft es, dass nicht nur der Hund nicht überfordert ist, sondern auch ich nicht.

    Der würde jetzt momentan noch kein schönes Fuss verlangen, weil in der gewünschten Form beim SD noch nicht ganz möglich. Er fragt so etwas ab, wenn die Schüler reif sind.

    Und ja, es hat jüngere Hunde, die das bereits können. Macht aber nichts, anderer Hund, anderer Ausbildungsweg. Du siehst, mein Hund ist auch Spätzünder

    maike : ich habe so einen Hund, der extrem hochfährt, wenn er den Beissärmel/Helfer sieht. Also Typ absoluter Beutegeier in Kombination mit ebenfalls extremer Führerhärte, die er natürlich bei dem Thema ( nämlich sein Lieblingshobby) auch am stärksten zeigt.

    Ich habe gerade deswegen mit dem Hund schon ganz bewusst früh angefangen. Weil ich weiß, dass das eine Geduldsarbeit ist, die kleinschrittig und überlegt gemacht werden sollte.

    Und so lernt ein derart veranlagter Hund auch frühzeitig, sich mit Triebwechseln auseinander zu setzen, also genau das, was ihm schwer fällt.

    Hätte ich später angefangen, wäre due Problematik dieselbe, aber man hat dann weniger Zeit und der Hund hat sein Selbstbewusstsein schon ganz herausgebildet, die Auseinandersetzung kann also stärker ausfallen.

    Man braucht für so einen Hund aber auch einen sehr erfahrenen Helfer, der behutsam und umsichtig vorgeht.

    Auf den Alltag hatte das bei uns nur positive Auswirkungen, da eben gerade an der Schwachstelle des Hundes frühzeitig gearbeitet wurde.

    Zudem freut er sich immer wie Bolle aufs Training, das hat auch geholfen, ihn fürs Autofahren zu begeistern.

    Desweiteren kann er dort wirklich Energie absetzen, was zur Ausgeglichenheit beiträgt.

    Es ist derselbe Hund, der äußerst rücksichtsvoll mit kleinen Kindern, Katzen und Wild umgeht, sogar, wenn sie vor seiner Nase wegrennen

    Also bei uns haben wir mit 4 Monaten begonnen. Grund war auch bei uns: einfach mal kennenlernen, auch das wegfahren auf einen Platz, die Atmosphäre usw. SD an sich war nicht so wichtig.

    Beim ersten Mal war der Kleine durch die Gerüche auf dem Rasen derart abgelenkt, dass er den Helfer gar nicht richtig wahrnehmen konnte.

    Was haben wir gelacht..aber nach dem 2. Mal ging die Post ab.

    Und seine Griffe lassen die Helfer stets strahlen, wir hätten also Training diesbezüglich nicht nötig.

    Aber ich finde, wenn man früh anfängt, hat man auch gemütlich Zeit zum üben ( also nicht die Griffe, sondern das Drumherum).

    Und meiner ist halt der absolute Beutegeier. Da nutzt mir UO bis jährig oder länger gar nichts,ohne SD macht der das ganze schön artig, aber sobald er Helfer/ Beute sieht, ist er weg vom Fenster.

    Was ich damit sagen will: Unser "Problem " ist genau das. Und das muss ich vor Ort lösen bei dem Typ Hund, weil es, unabhängig, ob ich mit 4 Monaten oder 14 Monaten mit dem Schutz beginne, es ist rasant da. Quasi wie Junky nach den ersten 3 Spritzen, der Hund ist süchtig und ich inexistent. Und das muss vor Ort geübt werden, Trockenübungen nutzen bei meinem Hund nix.

    Das tönt jetzt dramatischer als es ist.

    Der erste Helfer war sehr feinfühlig und hat nichts übertrieben. Helferteiben hat er bei Bassam völlig gelassen, weil dessen Genetik quasi aus SD besteht. Aber er macht halt nur Schutz und überlässt die UO dem Besitzer bzw baut die gar nicht im Schutz ein.

    Wir haben dann zu einem PolizeiSD Helfer gewechselt, der das Problem sofort erkannt hat und angegangen ist. Er fordert beides und das ist genau, was Bassam braucht.

    So können wir das, was Schwierigkeiten macht auch an dem Ort angehen, wo die Schwierigkeiten überhaupt entstehen. Gleichzeitig kann der Hund sich eben auch auf seine Stärke und Talent ausleben.

    Das Thema wäre bei ihm dasselbe gewesen, wenn ich erst mit 2 Jahren mit dem Schutz begonnen hätte. Der Trieb ist bei ihm derart stark. Doch das Ausleben können vom Trieb in Kombination mit UO ist bei ihm der Königsweg. Braucht natürlich bei so einem Hund einen sehr, sehr erfahrenen Helfer.

    Würd ich bei dem Typ Hund, der mit seinem irren Trieb quasi sagt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben immer wieder so machen. Für mich ist Zeit der Faktor. Fang ich früh an, kann ich viel und ohne Zeitdruck üben

    Secans : ich finde es sehr interessant, mit dir auszutauschen, danke dafür! Ich verstehe deine Argumente sehr gut und kann es ja auch nachvollziehen.

    Ich kann aber auch nachvollziehen, dass man den alten Hundeschlag ( wenn man so sagen will) nicht aussterben lassen will aus diversen Gründen. Und dann muss man auch aufpassen, dass man bei beiden Hundetypen nicht nur das Extrem vor Augen hat, sondern sich bewusst ist, dass es da alle Abstufungen gibt.

    Ich habe ja zum Beispiel ganz bewusst einen in deinen Worten kernigen gesucht. Einfach weil dieser Hundetyp zu mir passt und ich die Herausforderung mag.

    Nicht gerechnet habe ich allerdings mit dem immensen Interesse der Polizei an meinem Typ Hund. Für diese wird offenbar die Auswahl immer kleiner. Es braucht also für gewisse Sparten das halt schon noch.

    Secans guck mal, da geht es um Kommunikation mit Korbi, der oder die eben keinen SD machen möchte. Natürlich lieben die meisten Schäfer den SD, aber wenn Mensch das nicht machen kann oder will, dann kann Mensch immerhin Zerrspiele machen. Dass das den SD ersetzt behauptet keiner. Spaß macht es dem Hund trotzdem.

    Mir ging es desweiteren nur um die Grundzüge des rechtslastigen Hundes. Und der neigt nun mal zu mehr Souveränität und eben auch zu Diskussionen und " ja aber". Das führt dann eben in der UO gern zu weniger " gefallen wollen".

    Genauso neigen sie eher dazu eine höhere Aggressionsschwelle zu haben ( da kommt es halt jetzt auch drauf an, was man sich da situativ vorstellt), mir ging es darum dass sie sich weniger schnell provozieren lassen, weil sehr selbstsicher. Macht aber jeder andere Beobachtungen, das ist mir auch klar

    Secans : was hat das mit unserem SD zu tun?

    Da ging es um Korbi und wenn jemand keinen SD machen will, kann er zuhause durchaus mit seinem Hund etwas Zerrspiele machen, davon geht die Welt nicht unter.

    Korbi : dann würde sich ein Hund wie Bassam bei dir sehr wohl fühlen.

    Und nein, Schutzdienst ist nicht zwingend nötig ( auch wenn das SD- Training für meinen jeweils wie Weihnachten und Geburtstag am selben Tag ist). Einfach genug körperliche und geistige Auslastung und Zusammensein mit dir und Hund ist glücklich. Das sind Arbeits- und Leistungshunde, die Arbeit macht sie glücklich und da ist die Art der Arbeit zweitrangig, solange sie dem Hund gefällt. Zerrspiele und ähnliches kann man ja auch zuhause privat machen Just for fun, dafür muss man nicht zu einem Helfer.

    Gibt bei uns im Verein auch viele, die machen keinen Schutz, sondern nur Fährten, UO, Sanitätshund, Lawinenhund, Wasserrettung usw.

    Meiner hat noch eine weitere ganz große Leidenschaft, nämlich das Schwimmen. Der schwimmt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, Wellengang und Strömung liebt er ganz besonders ( natürlich unter meinen Argusaugen, damit es nicht gefährlich wird).

    Da dies auch gut für Muskulatur und Kondition ist, fahren wir ab Frühjahr abends mehrmals wöchentlich an den See und Wassern das Tier und glücklich ists, der verwöhnte kleine Prinz.

    Ich denke, ist auch wichtig, sich einerseits klar zu werden, was zu einem selber passt und andererseits sich mal mit den unterschiedlichen Hundetypen auseinander zu setzen, damit man gut auswählen kann.

    Eher linksstehende Hunde sind tendenziell unsicherer, bellen schneller, sind oft nicht so umgänglich mit Mensch (den eigenen Meister himmeln sie aber oft an)und Artgenossen und oft auch hibbeliger. Ist aber im IGP kein Nachteil, hier wirkt der SD wie ein Ventil zum Luft ablassen und eben auch zum nervlich stabil werden.

    Auch in der UO sind diese Hunde von Vorteil, da sie die Kommandos mit der gewünschten Schnelligkeit ausführen und meist nicht so führerhart sind.

    Nach meinen Beobachtungen tun sich aber viele Halter mit der Hibbligkeit und der niedrigen Aggressionsschwelle schwer.

    Der rechtsstehende Hund ist tendenziell selbstsicherer bis hin zur Sturheit und diskutiert die Führung gerne, wenn es ihm wichtig ist, auch mal sehr vehement.

    Aggression zeigt er eher spät, also dann, wenn die Hütte schon anfängt zu brennen, dann löscht er aber grad richtig. Das ist der Typ Hund, der in der Regel mit Besuch kein Problem hat. In der UO will er dir nie so gefällig sein bzw muss man als Besitzer viel mehr daran arbeiten, dass er es motiviert und triebig ausführt.

    Das als grobe Anhaltspunkte und es gibt natürlich viele Mischformen.

    Und jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile.

    Aber je klarer man sich über diese Punkte ist, umso besser kann man auswählen und auch bei Züchtern gezielter nachfragen und beobachten.

    Korbi : was genau sind deine Vorstellungen vom.Hund? Was kannst/ willst du mit ihm machen?

    Es ist halt immer schwierig, den eigenen Hund ganz objektiv zu beschreiben, will meinen, ich höre halt oft genug, dass der bei mir so ist..Und da ich häufig fremde Tiere bei mir habe und die dann schnell sich anpassen, will ich den Vorwurf nicht ganz von mir weisen. Ich versuche es trotzdem:

    meiner ist extrem hoch im Beutetrieb ( im SD ist er eine Granate, hier die Führigkeit zu behalten ist die Kunst).

    Aggression zeigt er erst, wenn gefordert, dann aber uU richtig stark.

    Was ich damit meine: bellt selten, auch nicht, wenn er aus zig Autos angebellt wird, auch bei Spaziergängen zeigt er pöbelnden Hunden die kalte Schulter.

    Aber wenn du ihn mal anfasst oder auch der Helfer, kann es sein, dass du Gnadenlos seine Zähne siehst- und das mit sichtbaren Spuren ( das kann Die Antwort auf ein kurzes Schütteln sein oder beim Helfer das leichte Straffen der Leine, Herr Hund gibt dann ganz klar seine Meinung kund). Für uns und für den Helfer kein Ding, er macht vor allem Polizeihunde und natürlich ist er dann situativ auch trieblich hoch.

    Wenn man das, wie Pepper auslässt, mindert das natürlich die Problematik ( so es denn eine ist).

    Im Alltag weitgehend unproblematisch, wobei ich halt Ungehorsam und Jagdtrieb von klein auf rigoros deckle ( hier bin ich mit Secans : Erziehung!) Und da es mir wichtig ist und der Hund viel Freiheit haben soll, bin ich da nicht zimperlich.

    Radfahrer, Jogger, Kinder, Höhe, Schüssfestigkeit und glischige Böden sind genetisch schon unproblematisch und abgehakt. Sprich: da musste ich wenig bis nichts tun, das war schon da. Genauso eine Souveränität gegenüber Menschen und Artgenossen. Da ist er stets freundlich und selbstbewusst, knurren oder bellen ist für den King unter seiner hohen Position.

    Er kann aber in ganz seltenen Fällen, wenn ein Artgenosse sich wirklich komplett daneben benimmt auch mal kurz entschlossen rigoros durchgreifen ( in meinen Augen verständlich, trotzdem trenne ich das(.

    Er hat aber auch sehr viel Energie, ohne nervös zu sein.

    Er braucht also seine 1,5 bis 2h Bewegung täglich ( bei mir ohne Leine) und zusätzlich Kopf Aufgaben.

    Zwei kleine Mankos: er braucht mehr ( oft DEUTLICH MEHR ) ähem körperliche Ansagen, dasser etwas NICHT tun soll. Sprich, laute Stimme, Leinenrucker oder auch einen Hieb und Co bemerkt der nicht mal. Die feinfühligen verzeihen mir..

    Zweites Manko: er hat Kraft wie ein Stier. Leinenführigkeit in den ersten 2 Lebensjahren ist nicht garantiert und er hat im Schutz 2 Geschirre und 2 Seile zerrissen.

    Dafür ist er seit Kindesbeinen mit Hühnern,Katzen, Kindern, Behinderten ( aufgrund der anderen Laufweise) und Hunden, Wild etc absolut unproblematisch. Wer also fähig ist, mit so einem kleinen Macho ab und zu Tacheles zu reden und ihn zu bewegen, sollte kein Problem damit haben.

    Das einfach als klares Bild zu meinem Typ Hund