Bass23
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Beiträge von Bass23

    Korbi : dann würde sich ein Hund wie Bassam bei dir sehr wohl fühlen.

    Und nein, Schutzdienst ist nicht zwingend nötig ( auch wenn das SD- Training für meinen jeweils wie Weihnachten und Geburtstag am selben Tag ist). Einfach genug körperliche und geistige Auslastung und Zusammensein mit dir und Hund ist glücklich. Das sind Arbeits- und Leistungshunde, die Arbeit macht sie glücklich und da ist die Art der Arbeit zweitrangig, solange sie dem Hund gefällt. Zerrspiele und ähnliches kann man ja auch zuhause privat machen Just for fun, dafür muss man nicht zu einem Helfer.

    Gibt bei uns im Verein auch viele, die machen keinen Schutz, sondern nur Fährten, UO, Sanitätshund, Lawinenhund, Wasserrettung usw.

    Meiner hat noch eine weitere ganz große Leidenschaft, nämlich das Schwimmen. Der schwimmt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, Wellengang und Strömung liebt er ganz besonders ( natürlich unter meinen Argusaugen, damit es nicht gefährlich wird).

    Da dies auch gut für Muskulatur und Kondition ist, fahren wir ab Frühjahr abends mehrmals wöchentlich an den See und Wassern das Tier und glücklich ists, der verwöhnte kleine Prinz.

    Ich denke, ist auch wichtig, sich einerseits klar zu werden, was zu einem selber passt und andererseits sich mal mit den unterschiedlichen Hundetypen auseinander zu setzen, damit man gut auswählen kann.

    Eher linksstehende Hunde sind tendenziell unsicherer, bellen schneller, sind oft nicht so umgänglich mit Mensch (den eigenen Meister himmeln sie aber oft an)und Artgenossen und oft auch hibbeliger. Ist aber im IGP kein Nachteil, hier wirkt der SD wie ein Ventil zum Luft ablassen und eben auch zum nervlich stabil werden.

    Auch in der UO sind diese Hunde von Vorteil, da sie die Kommandos mit der gewünschten Schnelligkeit ausführen und meist nicht so führerhart sind.

    Nach meinen Beobachtungen tun sich aber viele Halter mit der Hibbligkeit und der niedrigen Aggressionsschwelle schwer.

    Der rechtsstehende Hund ist tendenziell selbstsicherer bis hin zur Sturheit und diskutiert die Führung gerne, wenn es ihm wichtig ist, auch mal sehr vehement.

    Aggression zeigt er eher spät, also dann, wenn die Hütte schon anfängt zu brennen, dann löscht er aber grad richtig. Das ist der Typ Hund, der in der Regel mit Besuch kein Problem hat. In der UO will er dir nie so gefällig sein bzw muss man als Besitzer viel mehr daran arbeiten, dass er es motiviert und triebig ausführt.

    Das als grobe Anhaltspunkte und es gibt natürlich viele Mischformen.

    Und jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile.

    Aber je klarer man sich über diese Punkte ist, umso besser kann man auswählen und auch bei Züchtern gezielter nachfragen und beobachten.

    Korbi : was genau sind deine Vorstellungen vom.Hund? Was kannst/ willst du mit ihm machen?

    Es ist halt immer schwierig, den eigenen Hund ganz objektiv zu beschreiben, will meinen, ich höre halt oft genug, dass der bei mir so ist..Und da ich häufig fremde Tiere bei mir habe und die dann schnell sich anpassen, will ich den Vorwurf nicht ganz von mir weisen. Ich versuche es trotzdem:

    meiner ist extrem hoch im Beutetrieb ( im SD ist er eine Granate, hier die Führigkeit zu behalten ist die Kunst).

    Aggression zeigt er erst, wenn gefordert, dann aber uU richtig stark.

    Was ich damit meine: bellt selten, auch nicht, wenn er aus zig Autos angebellt wird, auch bei Spaziergängen zeigt er pöbelnden Hunden die kalte Schulter.

    Aber wenn du ihn mal anfasst oder auch der Helfer, kann es sein, dass du Gnadenlos seine Zähne siehst- und das mit sichtbaren Spuren ( das kann Die Antwort auf ein kurzes Schütteln sein oder beim Helfer das leichte Straffen der Leine, Herr Hund gibt dann ganz klar seine Meinung kund). Für uns und für den Helfer kein Ding, er macht vor allem Polizeihunde und natürlich ist er dann situativ auch trieblich hoch.

    Wenn man das, wie Pepper auslässt, mindert das natürlich die Problematik ( so es denn eine ist).

    Im Alltag weitgehend unproblematisch, wobei ich halt Ungehorsam und Jagdtrieb von klein auf rigoros deckle ( hier bin ich mit Secans : Erziehung!) Und da es mir wichtig ist und der Hund viel Freiheit haben soll, bin ich da nicht zimperlich.

    Radfahrer, Jogger, Kinder, Höhe, Schüssfestigkeit und glischige Böden sind genetisch schon unproblematisch und abgehakt. Sprich: da musste ich wenig bis nichts tun, das war schon da. Genauso eine Souveränität gegenüber Menschen und Artgenossen. Da ist er stets freundlich und selbstbewusst, knurren oder bellen ist für den King unter seiner hohen Position.

    Er kann aber in ganz seltenen Fällen, wenn ein Artgenosse sich wirklich komplett daneben benimmt auch mal kurz entschlossen rigoros durchgreifen ( in meinen Augen verständlich, trotzdem trenne ich das(.

    Er hat aber auch sehr viel Energie, ohne nervös zu sein.

    Er braucht also seine 1,5 bis 2h Bewegung täglich ( bei mir ohne Leine) und zusätzlich Kopf Aufgaben.

    Zwei kleine Mankos: er braucht mehr ( oft DEUTLICH MEHR ) ähem körperliche Ansagen, dasser etwas NICHT tun soll. Sprich, laute Stimme, Leinenrucker oder auch einen Hieb und Co bemerkt der nicht mal. Die feinfühligen verzeihen mir..

    Zweites Manko: er hat Kraft wie ein Stier. Leinenführigkeit in den ersten 2 Lebensjahren ist nicht garantiert und er hat im Schutz 2 Geschirre und 2 Seile zerrissen.

    Dafür ist er seit Kindesbeinen mit Hühnern,Katzen, Kindern, Behinderten ( aufgrund der anderen Laufweise) und Hunden, Wild etc absolut unproblematisch. Wer also fähig ist, mit so einem kleinen Macho ab und zu Tacheles zu reden und ihn zu bewegen, sollte kein Problem damit haben.

    Das einfach als klares Bild zu meinem Typ Hund

    Für mich immer wieder interessant, wie schnell sich Genetik verändern kann je nach Zuchttrend. Und die entsprechende Auslese beeinflusst halt stark die Gene, die dann weiter gegeben werden oder auch nicht.

    Das sind so Dinge, die bei Hunden wie bei Pferden beobachte.

    Sieht man auch beim Warmblutpferd, das immer spezialisierter, reaktiver, elastischer und mit grosser Beweglichkeit gezüchtet wird. Bedienbarkeit, Belastbarkeit, Gesundheit, Vielseitigkeit bleiben da immer mehr auf der Strecke.

    Daher halte ich persönlich ein zu starkes Trend nacheifern und ursprüngliche Rassemerkmale vernachlässigen für eine schlechte Idee.

    Das ideale Tier, ob Pferd oder Hund wird es in der Masse nie geben. Es gab also schon immer Exemplare, die stärker vom Zuchtziel abgewichen sind als andere.

    Aber der Grundtenor einer Rasse war früher bei vielen Rassen noch da. Was heute leider oft nicht mehr der Fall ist.

    Warmblutpferde sind heute zum grossen Teil überelastische, ausser vom Profi kaum noch bedienbare Pferde geworden, deren Haltbarkeit oft kurz ist. Klar, die sehen auf dem Bildschirm toll aus, aber im eigenen Stall geht dann das Drama los.

    Ich persönlich findenden es immer erschreckend zu sehen, wie schnell sowas geht. Dass also die ganze Genetik eine neue Richtung einschlägt und wie schnell dann alte Genpools verschwinden.

    Ich muss ehrlich sein, diese Malinifizierung des deutschen Schäferhundes, wie man sie aktuell oft sieht, halte ich daher für keine gute Idee.

    Das sind so Fazite, die ich aus der ganzen Sache ziehe

    Secans da bin ich völlig bei dir. Von Familienhund für Durchschnittsfamilie habe ich auch nie geredet. Aber durchaus an Private, die dem Hund genug Bewegung verschaffen und Grosshund- erfahren sind.

    Der Schäferhund wurde schon zu meinen Jugendzeiten nie anders beschrieben als " für erfahrene Hundehalter".

    Secans ich wäre jaauch wieder für härtere Anforderungen bei den Prüfungen. Bei triebig ist halt die Frage, welche Triebe dominieren. Ein nervöser unsicherer Hund mag triebig erscheinen, doch für viele Leute ist so ein Nervenbündel nichts und für den Dienst ist das auch nichts. Ein ruhiger, souveräner Hund kann genauso arbeitswillig sein, er zeigt dabei nur nicht diese Nervosität. Ein in sich ruhender Hund kann auch viel Temperament haben, dies lässt sich aber mit Arbeit und Bewegung steuern. Verstehst du, was ich meine? Es gibt Hunde mit viel Trieb, die kann man aus oben genannten Gründen auch zu erfahrenen privaten geben, ohne dass diese deswegen zwangsläufig Hundesport machen müssen.

    Ich erlebe es halt auch noch aus einer anderen Perspektive, nämlich dass die heutigen, eher adaptiven Sporthunde zwar weicher und somit leichter erziehbar, aber auch tendenziell unsicherer und oft mit einem schwächeren Nervenkostüm ausgestattet sind. Sprich, sie neigen auch eher zu nervösen Getue, sind oft Viel-Beller und Schnappen schneller.

    Der eher stoische, härtere Hund braucht zwar manchmal eine strengere Hand und mehr Konsequenz, ist aber meist auch selbstsicherer und weniger schnell reizbar, sei es durch andere Hunde, sei es auf Menschenbegegnungen.

    Entsprechend sehe ich diesen älteren Schlag Hund auch eher geeignet, auch ohne Sport, dafür aber mit genug Bewegung und Kompetenz für die Erziehung grosser Hunde, in sogenannter Privathand geführt zu werden.

    Es gibt natürlich in beide Richtungen extreme, was nie gut ist, wichtig ist aber auf jeden Fall den richtigen Typ für sich selbst zu finden.

    Dass aber dieser härtere Schlag immer mehr verschwindet, ist mir auch stark aufgefallen und finde ich persönlich sehr schade, weil hier eben auch viel Qualität verloren geht.

    Korbi : für den nächsten Hund allenfalls mal in die Richtung überlegen, ich denke, da könntest du was passendes finden, sofern du mit dem Hund aktiv bist ( was ja auch Wandern und nicht nur Sport bedeuten muss). Und ja, ich bin der Meinung, der deutsche Schäferhund muss zwingend alltags- und privattauglich bleiben, weil das ist einer der Eckpfeiler der Zucht. Was nicht bedeutet, dassjeder Dödel einen halten soll, aber er sollte auch kein reiner Sportidiot werden, den nur noch Spezialisten führen können.

    Ich fand das Video auch sehr interessant, gerade auch der Teil , der sich mit dem IGP und Gebrauchshund auseinander setzt.

    Die Tendenz, in den Prüfungen die Härteselektion immer milder ausfallen zu lassen und viele Bewertungsschwerpunkte auf für Gebrauchshunde eher unwichtige bzw sogar kontrainduzierte Sachen zu legen, führt auch in meinen Augen dazu, dass die Hunde immer weicher, führiger, aber eben auch immer dienstungeeigneter werden.

    Ich denke auch, die IGP ist zwingend nötig, doch sollte die Punktvergabe vermehrt sich nach den Gebrauchseigenschaften richten. Auch gehört für mich zwingend eine Erhöhung der Sprünge und Wände dazu, wenn man wirklich tauglich Hunde haben möchte

    Ich glaube, hier reden alle aneinander vorbei. DDR kann topp oder sch.. sein,je nach Herkunft und Zucht. Genau gleich sogenannte Leistungszucht.. Wenn man garantiert weiss, dass bis zur Ururoma alle ( ohne faken) im Sport gelaufen und gesund geblieben sind, sind die Chancen gut.

    Die meisten, die hier Probleme haben: siehe oben.

    Axman : geniesse ioshj..

    @ich: ist nur zu ca 3/4 DDR, aber aus geprüfter Leistungslinie und meiner offiziell durchgeröntgt.

    Fazit: Man lernt bei jedem Hund dazu

    In meinen Augen spielt die Genetik schon eine ganz, ganz grosse Rolle..

    Aber auch der Hundeführer,der die Genetik interpretieren können und entsprechend verschiedene Hunde unterschiedlich, je nach Anlage, arbeiten können muss.

    Bei den DDR Hunden spielt neben der immensen Inzucht eben heutzutage die praktisch nicht mehr vorhandene sportliche Auslese eine ganz entscheidende Rolle. Wo wir wieder beim Thema Züchter oder Vermehrer sind..

    Bei meinem ist der DDR Anteil ( allerdings über alle Generationen sportlich geprüft) in gewissen Situationen sehr, sehr deutlich zu spüren und zu sehen.

    Das ist ein absolut selbstbewusster ( auch komplett alltagstauglicher) Hund, sehr rechts stehend mit einer gnadenlosen Art im SD,wobei er da auch sehr führerhart sein kann, als Kombi nicht immer einfach.

    Aber vom Typ her Liebling aller Helfer und wäre auch idealer Hund für den anspruchsvollen Dienst.

    Was man ganz stark merkt ( und zwar im Vergleich mit anderen Hunden im Training), das ist ein Hund, den man dazu ausbilden könnte, sich durch eine Mauer Hooligan durchzukämpfen oder eben auch gnadenlos grenzflüchtige zu stellen.

    Das fördern wir im Training natürlich nicht.

    Da er aber sehr rechts stehend ist,bleibt er sauber im Kopf und kann bedenkenlos mit kleinen Kindern, Tieren usw zusammen sein.

    Man muss auch bedenken, der gute Anteil der DDR Hunde begegnet einem auch bei vielen tschechischen Linien.

    Und ganz viele Leistungszuchtlinien führen grosse Anteile dieses Blutes, man schaue nur, bei wie vielen Javir vom Talka Marda im Pedigree vertreten ist

    Julia all das, was du beschreibst ist völlig normal. Der Energieschub nach dem Essen, gerade am Abend. Ebenso die Beissattacken.

    Wir haben beides genossen und zelebriert, mein Mann war quasi Babyschutzdiensthelfer..

    Wenn meiner zu grob wurde mit Beissen, hab ich ihm einfach die Lefzen gegen die eigenen Zähne gedrückt.

    Das ist völlig normal, dass die in dem Alter Schnapp- und Flitzkrokodile sind.

    Deiner schläft ja viel. Meiner war den ganzen Tag mit mir auf dem Hof, klar hat er da mal etwas geschlafen, aber nie tief, er musste ja immer schauen, wo ich bin. Der hat also höchstens nachts und über Mittag gepennt, geschadet hat es ihm nicht

    oben wurde eigentlich schon alles relevante gesagt.

    Ich selber habe noch nie Futter gewogen, weil: ich füttere zusätzlich noch Frischfleisch und Gemüse, Sauerkraut usw. Dann noch die Handfütterung fürs Training. All diese Komponenten können mal mehr, mal weniger sein und müssen grob eingerechnet werden.

    Auch die Aktivität spielt eine Rolle, wenn meiner intensiv schwimmen war, braucht er quasi das doppelte, grad, wenn das Wasser noch kalt ist.

    Ich achte darauf, wie Hund sich nach dem Essen verhält. Hab ich den Eindruck, er ist noch sehr hungrig, gibt's einen kleinen Nachschlag. Mein Hund liegt dann in der Variante " sterbender Schwan" in der Küche und bewegt sich nicht, bis er noch etwas bekommen hat. Danach geht er zufrieden ins Körbchen.

    Das klappt aber nur bei den weniger gierigen Vertretern der Spezies.

    Und: das Auge des Herrn füttert das Vieh: immer wieder Rippenkontrolle ( und hier gewichtsmässig eher an der unteren Grenze bleiben wegen den Gelenken!): Rippen sollten ohne Druck leicht fühlbar bleiben, wenn man sie in der Bewegung etwas durchschimmern sieht, ist das kein Drama.

    Noch zum Protein: wachsende brauchen hiervon genug hochwertiges, damit sie Muskeln aufbauen können ( Muskeln stützen die Gelenke). Wegem Aminosäurenprofil eben auch Muskelfleisch. Dort ist das Protein so zwischen 20 und 25 %.

    Darum gebe ich persönlich rund 300g Frischfleisch täglich zusätzlich ( Trockenfutter wird entsprechend reduziert).

    Die hohen Proteingehalte im Trockenfutter rühren meist von minderwertigen Soja, Erbsenmehl und ähnlichem. Wenn das den Proteingehalt hochtreibt, darf man ruhig über den angeblich zu hohen Proteinwert hinwegsehen, der Hund kann dieses pflanzliche Eiweiße gar nicht richtig verstoffwechseln.

    Dann wäre aber etwas zusätzliches, echtes Muskelfleisch anzuraten.

    Und: egal, welches Futter.. unbedingt drauf achten, dass ALLEINFutter drauf steht, nur dann ist im Optimalfall der Grundbedürfnisse an Mineralien usw gedeckt

    Ich würde es auch nicht überbewerten, solange sie jung und unsicher sind.

    Meiner ist ja ständig um Menschen herum und ist entsprechend souverän. Als Junghund hat er aber auch schon paar Male die Haare aufgestellt, wenn im Nebel eine diffuse Gestalt auf uns zugewabert kam :S

    Da hab ich gar nichts gemacht, da sich das unheimliche von selber aufgelöst hat bei klarer Sicht.

    Wenn es nicht besser werden würde im Laufe der Zeit: das Bellen auf Befehl beibringen, dann hast du auch ein Kommando, es wieder zu stoppen. Dann könntest du mit diesem Kommando das Bellen abbrechen und der Hund weiss, was genau du meinst und hat somit klare Anleitung und Führung deinerseits