Andere Hunde anzicken

  • Hallo liebe User,


    ich habe ein Problem mit meiner 7 jährigen Schäferhund-Mix-Hündin, kastriert. Zur Situation: Sie ist aus dem Tierschutz und bei mir seit sie ca. 3 Monate alt ist. Sie ist sozial verträglich (ohne Leine) allerdings an der Leine wird sie zur Furie :cursing: Sie lebt zusammen mit mir und meinem Labbirüden, auch 8 Jahre alt, kastriert.


    Sie ist ein recht unsicherer Hund und braucht eine klare Führung, die sie ihn mir hat. Trotzdem zickt sie andere Hunde an, meiner Meinung und der Meinung meiner Hundetrainerin aus reiner Unsicherheit. Sie hatte auch vor 3 Jahren ein taumatisches Erlebnis, was es nicht besser gemacht hat, leider.


    Mit meiner Trainerin haben wir an Reizunterbrechnung gearbeitet, das hat auch funktioniert, leider nur für kurze Zeit, dann nutzte das ab. Auch Richtungswechsel, abruptes Fallenlassen der Leine und entfernen meinerseits, Ablenkung durch Futter/Spielzeug haben wir durch. All das zieht immer nur für kurze Zeit.


    Das Problem werde sicher ich sein, aber ich weiß nicht warum? Ich bin konsequent, die Rangfolge ist klar, sie steht gut im Gehorsam AUSSER dieses Agro-Angezicke.


    Hat jemand eine Idee?


    LG,


    Cloude

  • Hallo,
    es ist wirklich sehr schwierig Ferndiagnosen über ein Forum zu machen.

  • Vll beschreibst du mal so eine Begegnung. Wie verhältst du dich, wenn du den Hund siehst? Was machst du dann? Ab wann reagiert dein Hund? Wie verhältst du dich auf ihre Reaktion?


    Ich kann dir beschreiben, wie es bei mir abläuft. ^^ Gerade morgens würden Hundesichtungen bzw. Begegnungen bei uns so ablaufen, wie von dir beschrieben - Neela ist ein absoluter Morgenmuffel - tut es aber nicht. Meine Hunde sind an der 8 m Flexi. Ich beobachte ständig meine Umgebung. Kommt sehr selten vor, dass die Hunde vor mir etwas sehen. Kommt mir ein Hund entgegen, bleibe ich cool. Bis der da ist, habe ich noch genügend Zeit. Meine Hunde haben das dann natürlich auch schon gesehen, schnüffeln aber ganz normal weiter. Bis ca 50 m vor dem Hund sind die Leinen soweit eingeholt, dass meine neben mir sind. Ist genug Platz, laufen wir einen Bogen. Frontal aufeinander zu heißt meist Angriff. Bogen laufen, heißt Seite zeigen, ich tu dir nix, tu mir auch nix, wir haben kein Interesse an dir. Da wird die Leine auch wieder länger. Ist das nicht möglich, bleibt die Leine kurz aber locker, Kmdo Fuß und Ruhe! Sie dürfen kucken, von mir aus auch ne Bürste haben, aber sie müssen locker und absolut ruhig neben her laufen. Ich schaue dann nur auf meine Hunde, damit ich reagieren kann, falls doch was ist. Sind wir vorbei, werden sie gelobt und sie dürfen vorstürmen um zu schnüffeln, wer das überhaupt war.


    Wenn meine Beiden könnten wie sie wollten, wäre auch Randale. Aber so beruht das Ganze auf Gehorsam, dass sie beim Gassie auch nur kurz haben müssen. :rolleyes:

  • Hallo Dana,


    also ich bin ja meist auch mit beiden Hunden unterwegs. Lenny ist total cool bei Hundebegegnungen, den juckt das meist nicht. Nur wirklich in Ausnahmefällen pöbelt er mit. Paula hingegen sieht die Hunde schon von weiten.......... ich gestehe: Ich werde dann angespannt :S Das merkt sie natürlich. Das Problem ist: Die beiden zusammen sind mal eben 70 kg, die ich händeln muss. Also ehrlich gesagt, an lockerer Leine würde die mich weg-bzw. umreissen. Also kann ich leider nicht so entspannt an den anderen vorbei gehen.


    Ich kann also keinen Bogen laufen, daher gehe ich meist etwas zur Seite uns lass beide absitzen. Ich nehme sie dann am Halsband da Paula manchmal urplötzlich nach vorne schießt, da muss ich sie halten können.


    LG,


    Cloude

  • Das mit der lockeren Leine und ner Ansage hab ich mir angewöhnt, weil ich früher auch immer nervös, angespannt war. Meist war es so, ich seh einen Hund, werde hektisch, nehm die Leine kurz und straff, die Atmung wird schneller, der Geruch ändert sich ... ist für den Hund nur ein Zeichen, dass ich mit der Situation nicht klar komme und sie das regeln müssen. Auch wenn wir keinen Platz zum ausweichen haben, gehe ich niemals Hund an Hund vorbei, sondern bin immer dazwischen, egal auf welcher Seite. Die Bögen mache ich durch Acker oder Wiesen.


    Meine Beiden haben auch ca 80 kg zusammen, ich wiege 57 kg, also die müssen einfach hören. Mein Kerli - 45 kg - sagt auch eher selten was, der will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Aber wenn Madam einen Hund nicht leiden kann, sagt sie das auch und das kann ich nicht gebrauchen. Wenn ich auch nur im Ansatz sehe, gleich gehts los, dann kommt auch mal ein Knurrer meinerseits. ^^

  • Was für ein traumatisches Erlebnis war das denn ?


    Vielleicht noch ein Tip: die meisten haben ja nur einen Hund, zumindest ist das hier so. Ich habe zwei Hunde und ich lass immer absitzen und den einzelnen vorbei und nicht anders rum.
    Auch ich muss in die Halsbänder langen bei ca. 70 KG Hund :)

  • wir haben zwar nur einen Hund aber ab und an hab ich noch den rüden eines Bekannten hier und wenn ich dann mit beiden alleine gehe und uns kommt ein anderer Hund entgegen
    lass ich sie entweder sitzen oder hinlegen. Meine ist ja ganz entspannt aber der Rüde mag halt nicht jeden und das sagt er dann wenn beide brav waren wird dann gestreichelt und ein tolles spiel veranstallte.
    Ansonsten geh ich nur auf dem Platz mit beiden zusammen an anderen Hunden vorbei aber auch nur bei denen die ruhig sind dadurch kan´n man es auch noch etwas üben.

  • Ja, auf dem Platz kann man einiges üben, heißt aber nicht, dass es dann draußen auch funzt. Denn Hunde lernen Ortsbezogen.


    Wenn bei uns der Erziehungskurs läuft, dann mach ich manchmal mit Neela mit. Einige der Hunde die wir vorm Platz beim Gassie treffen und die sie auf den ersten Blick nicht ausstehen kann, beachtet sie beim Arbeiten kein Stück. Das letzte Mal wollte der Kursleiter den AMlern zeigen, wie toll mein Neelchen ist. Mir ging ganz schön der Stift, sowas hatten wir bisher noch nie gemacht. Sie musste abliegen, ich außer Sicht und ca 20 Hunde sind 1 m vor ihrer Nase hin und her gegangen. Auch der Hund, den sie nicht leiden konnte. Hat alles wunderbar gefunzt. Aber! Draußen hätte das nie im Leben geklappt!

  • Das gleiche Spiel kenn ich von Barney, an der Leine die Drecksau hoch zehn, aber sobald er auf ner Hunderunde ohne Leine ist, spielt er auch mit fremden Hunden...alleine, bei mir zumindest, ohne Leine reagiert er auch auf Befehle, wenn ich mit ihm übe. Absitzen, warten bis ich ihn aus Entfernung rufe, das alles geht. An der Leine im Ort ist er nur am umschauen, total unsicheres Verhalten. Auch ich gebe zu, ich bin total verunsichert, wenn ich mit ihm im Ort unterwegs bin :(
    Ich versuche nun, so viele Hunderunden mit neuen, verträglichen Hunden wie möglich mit ihm zu machen, dadurch hat es sich zumindest ein klein wenig gebessert.

  • Das gleiche Spiel kenn ich von Barney, an der Leine die Drecksau hoch zehn, aber sobald er auf ner Hunderunde ohne Leine ist, spielt er auch mit fremden Hunden

    Ja, so ist das bei Paula auch.


    Was für ein traumatisches Erlebnis war das denn ?


    Nun..... ich habe vor 3 Jahren meinen Mann verloren bei einem Brand in unserem Haus :( Ich hab's gerade noch raus geschafft, Lenny auch, aber Paula war ca. 4 Stunden in dem Haus bin ein Feuerwehrmann sie in einer Ecke kauernd gefunden hat. Danach war sie total durch den Wind, sie war auch ein totaler Herrchenhund. Sie ist auch innerhalb von 6 Wochen total grau geworden und hat büschelweise Fell verloren. Ich habe sie danach mit Bachblüten behandelt..... nach ca. einem Jahr hatte sie sich wieder etwas erholt. Allerdings verbellt sie seitdem alles und jeden, auch fremde Menschen, die uns beim Spaziergang entgegen kommen und besonders andere Hunde.


    Vielleicht muss ich wieder allein mit ihr trainieren, evtl. manl wieder bewußt Ecken aufsuchen, wo viele Menschen und Hunde sind, als Art Desensibilisierung.... ?(

  • Mir ist es völlig egal, ob mit oder ohne Leine, sie müssen hören. Allein die Tatsache, dass die Beiden mich locker aus den Latschen holen können, muss ich mir sicher sein, das ich die Kontrolle habe.


    Auf einem Hupla kann man unter Anleitung Hundebegnungen üben. Da lernt man auf was man achten sollte, aber man sollte dann draußen nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück fallen. ;) Genauso muss man beim Gassie weiter üben. Vll gibt es Hundehalter, die sich mal für 1 - 2 Übungen zur Verfügung stellen.

  • Mir ist es völlig egal, ob mit oder ohne Leine, sie müssen hören. Allein die Tatsache, dass die Beiden mich locker aus den Latschen holen können, muss ich mir sicher sein, das ich die Kontrolle habe.

    Ja, das sehe ich auch so. Ich habe sie auch unter Kontrolle ABER trotzdem nervt das Angezicke total.


    Auf einem Hupla kann man unter Anleitung Hundebegnungen üben. Da lernt man auf was man achten sollte, aber man sollte dann draußen nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück fallen. Genauso muss man beim Gassie weiter üben. Vll gibt es Hundehalter, die sich mal für 1 - 2 Übungen zur Verfügung stellen.

    Ich habe das sehr lange trainiert, aber wie gesagt, es hält nicht lange an.......... 8|

  • Ich habe sie auch unter Kontrolle ABER trotzdem nervt das Angezicke total.

    Wenn du die Kontrolle hättest, würde sie nicht rumzicken. :P


    Wie lange hast du die Übungen draußen gemacht? Es ist völlig normal, dass es immer wieder Einbrüche gibt, aber dann heißt es trotzdem weiter machen. Vll hast du einfach zu viel in zu kurzer Zeit ausprobiert.