HD/ED Röntgen beim Schäferhund

  • Für mich war klar das ich Rae röntgen lasse. Sie wurde zwar vorher schon am Ellbogen operiert, aber mir war es wichtig zu wissen ob sie noch andere Gelenkprobleme hat. Agility fiel ja aus, aber da sie sonst ok ist kann ich mit ihr, mit gutem Gewissen, alles machen was nicht mit Sprüngen zu tun hat.

    Sind wir bergig unterwegs achte ich darauf das sie bergab in meiner Nähe ist und gesittet läuft. Aus dem Auto springen gibt es nicht, da halte ich sie kurz am Halsband und sorge dafür das sie ohne Belastung der Vorderbeine heraus kommt.

    Sie nimmt halt von selbst keine Rücksicht, aber ich kann ihr weitere Probleme ersparen.

    Wir haben uns sportmäßig umentschieden und machen Rally Obedience und ein wenig Hooper. Unterwegs gibt es zwar einen Ball, aber der wird nicht einfach geworfen, sondern kontrolliert gesucht.

    Ich habe im Hundesport leider viele Hunde erlebt die schon in jungen Jahren arge Probleme hatten weil man einfach gedacht hat das der eigene Hund schon gesund ist und man das Geld nicht investieren wollte. Da wurden sogar Hunde noch auf Prüfungen geführt denen man schon ansah das etwas nicht stimmt. Nicht wenige bekamen sogar schon Schmerzmittel. Traurig und unnötig finde ich das.


    LG Terrortöle

  • Man kann natürlich von vorne herein ein bewegungsmäßiges "Sparprogramm" für seinen Hund planen. Aber warum einen kernegsunden Hund sein Leben lang diesbezüglich einschränken, wenn man mit ihm an Aktivitäten alles unternehmen könnte was ihm und seinem Halter Spaß machen würde?


    Zudem ist es so dass ein Hund das, was er nicht kennen gelernt hat, nicht vermissen wird. D.h. wenn er noch keine langen Radtouren kennen gelernt hat, dann wird er sie auch nicht vermissen. Wenn er noch kein Frisbeespiel kennen gelernt hat, dann wird er es auch nicht vermissen. Und wieso sollte man mit einem gesunden Hund nicht auch mal ganz normal mit dem Ball oder Frisbee spielen, während man bei einem Hund mit ED besser auf andere Beschäftigungen ausweichen sollte, die die Vorand weniger belasten? Es gibt immer Entscheidungen, die man bei einem Hund, der eine entsprechende Disposition für Gelenkerkrankungen besitzt, treffen kann, die für diesen Hund besser sind als andere Möglichkeiten. Und sei es nur dass ich bei ihm das Kollagehydrolysat höher dosiere als bei einem Hund, bei dem eine geringere Disposition für Gelenkerkrankungen besteht.


    Für mich gehört es bei einem Hund ab Mittelgröße aufwärts einfach dazu dass ich über den Zustand seiner Gelenke Bescheid weiss.


    Zudem kann es für den Hundehalter auch einen relativ egoitischen Grund geben seinen Hund röngten zu lassen. Nämlich den dass er sich bei Abschluss einer OP-Kostenversicherung für seinen Hund ggf. für ein günstigere oder teurere entscheidet. Wenn ich weiß dass mein Hund top Gelenke besitzt, kann ich poblemlos einen günstigeren Vertrag wählen, bei dem die Erstattung von HD- und ED-OPs ausgeschlossen ist. Natürlich kostet das Röntgen auch Geld. Aber i.d.R. entscheidet man sich nicht nur aus einem einizigen Grund für's Röntgen. Es ist einfach ein "positives Gesamtpaket", welches man durch das Röntgen erwirbt. Für den Halter, wenn er weiß dass er seinen gesunden Hund ohne ein schlechtes Gewissen zu haben körperlich voll belasten kann. Für den Hund, weil bei einem nicht so guten Ergebniss der Halter durch eine entsprechende Bewegung, Haltung und Ernährung des Hundes Symptome einer HD, ED oder eines CES lange, wohlmöglich sogar lebenslang, vermeiden kann. Für die Züchter und für jeden Welpenkufer, weil durch jeden Hund, der hauptgeröngt wird, mehr Informationen für die Zuchtselektion und für Kaufentscheidungen zur Verfügung stehen.

  • Hi,


    ich gebe mal den advocatus diobuli, was nicht heißt, dass ich diesbezüglich eine feste Meinung habe!


    Grundsätzlich sehe ich es so: Vorsorgeuntersuchungen machen nur dann Sinn, wenn durch eine frühere Diagnose sich die Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbessern. Krebs ist dafür ein Paradebeispiel.
    Aber was Gelenkerkrankungen angeht, konnte ich diesbezüglich für Hunde noch nicht wirklich was finden. Daher hatte ich gefragt.


    Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an: Möchte ein HH mit seinem Hund bestimmte Sportarten ausüben, die (punktuell) sehr belastend sind und bei denen der Hund nicht wirklich eine Wahl hat, ob ers tut oder nicht, ist es natürlich sinnvoll, die Gesundheit vorab zu überprüfen. Das aber ist bei uns ja nicht der Fall. Gaius läuft sehr viel, aber das sind normale Spaziergänge. Dabei spielen wir auch ab und an "Ball werfen" (was mE nicht automatisch heißt, dass er zum "Junkie" wird), aber es gibt keine Belastungen, die über das natürliche Maß hinaus gehen, wie zB das Springen über hohe Hindernisse (was ja eher unnatürlich ist). Das wird bei dem Hovi nicht anders sein. Wir haben versucht, alles richtig zu machen (gutes Futter + Ergänzungen, angemessene Belastungen, als er noch klein war).


    Warum also soll ich mir da jetzt einen Kopf machen? Solange wir keine (klinischen) Symptome erkennen, gehen wir davon aus, dass der Hund gesund ist. Ich möchte einfach nicht einen jungen Hund pathologisieren und mir bei jedem Sprung oder jedem Spiel Gedanken machen, ob ihm das nicht schadet und dann den Hund eventuell einschränken. Dafür habe ich mir keinen DSH-Welpen aus einer LZ geholt, also mir andauernd Sorgen machen zu müssen. Auch wenn sich das krass anhört: Lieber ein sorgenfreies Leben, das 7 Jahre dauert, als sein sorgenvolles, das 10 Jahre lang währt.

    Und überhaupt: Wir leben in einer Angstgesellschaft, die glaubt, das Leben versichern zu können. Ein Beispiel dafür, das mich sehr beschäftigt und auch wissenschaftlich beschäftigt hat, als ich noch an der Uni war, ist das Gebären im Krankenhaus. Da wird dann sogar schon so getan, als sei Schwangerschaft eine Krankheit. Das ist zwar nur ein Symptom eines bestimmten Denkens, aber eben ein sehr passendes. Wenn man aber so nicht drauf ist, so nicht denkt, dann führt das auch zu einer anderen Einstellung zu all den Vorsorgeuntersuchungen. Steckt das Problem im Namen ja schon drin: Vor-Sorge. Ich will mich aber nicht (grundlos) sorgen. Dafür ist ein (Hunde)-Leben zu kurz.

    Versicherungen sind ein Punkt, das stimmt. Wir haben uns da beraten lassen, ein wenig gelesen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es für uns sinnvoller ist, keine Versicherung abzuschließen, sondern so einfach monatlich einen bestimmten Betrag zurück zu legen. Aber natürlich können Versicherungen auch sinnvoll sein. Vom Grundsatz her gilt hier aber dasselbe, was für ein Spielkasino gilt. Am Ende gewinnt immer die Bank....


    Es kann immer irgendetwas passieren. Und wenn dem so sein soll, wird das auch geschehen - da können wir nix machen. Also lieber Angst- und Sorgenfrei leben als das Leid immer schon zu antizipieren. Und wenn etwas geschieht, muss man natürlich richtig handeln. Wobei ich mich auch da frage, ob bei vielen Behandlungen im Haustierbereich nicht eher der Halter (und Verdienstmöglichkeiten von Ärzten, etc.) im Mittelpunkt stehen als das Tier und sein Wohl.

    Wir hatten mit dem Zwergschnauzer eine sehr lange Leidensgeschichte. Damals hab ich mir geschworen, dass ich das keinem Tier mehr antun würde....


    Und wenn ich die beiden Aspekte zusammenpacke, komme ich zu dem Schluss, dass ein provisorisches Untersuchen nicht zwangsläufig für jeden der bessere Weg ist.


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ich habe da eine klare Meinung, denn ich kann ja durchaus Einfluss auf ein gutes Leben meines Hundes nehmen, wenn ich Bescheid über Schwachstellen weiss.

    Sortiertes überlegtes Spielen, Sporteln und Auslasten ist kein Angstzustand, sondern ein erfülltes Leben.

    Banja hatte eine Ellbogenverletzung. Nachdem das gerichtet war, hab ich zum TA gesagt, jetzt sei wohl Schluss mit VPG. Worauf er meinte DIE Hündin könnte ich nicht 'liegenlassen'. Also keine Hürden mehr, der Helfer hat sie am Ärmel schon weit ausgedreht und wir haben die FH2 gemacht.

    Wir haben beide nicht weniger Spaß gehabt als vorher.

  • Ich habe da eine klare Meinung, denn ich kann ja durchaus Einfluss auf ein gutes Leben meines Hundes nehmen, wenn ich Bescheid über Schwachstellen weiss.

    Sortiertes überlegtes Spielen, Sporteln und Auslasten ist kein Angstzustand, sondern ein erfülltes Leben.

    Banja hatte eine Ellbogenverletzung. Nachdem das gerichtet war, hab ich zum TA gesagt, jetzt sei wohl Schluss mit VPG. Worauf er meinte DIE Hündin könnte ich nicht 'liegenlassen'. Also keine Hürden mehr, der Helfer hat sie am Ärmel schon weit ausgedreht und wir haben die FH2 gemacht.

    Wir haben beide nicht weniger Spaß gehabt als vorher.

    Hi,


    wie gesagt, das war ja auch nur meine subjektive Sicht, die nicht grundsätzlich übertragbar ist. Zumal ihr ja auch Sport macht - das ist mE ein anderer Fall. Sind halt unterschiedliche Sichtweisen. Ich halte ja auch nicht viel vom Hundesport und "Auslastung". Dafür sind Hunde mE einfach nicht "gemacht". Entsprechend sollte man, macht man es doch mit ihnen, auch entsprechende gesundheitliche Vorsorge treffen. Da sind wir uns einig.


    Aus meiner Sicht in unserer Situation ist schon dieses "Schwachstellen Wissen" eine (defizit-orientierte) Sichtweise, die ich nicht teile(n möchte). Auch will ich mit meinem Hund nicht "sortiert und überlegt" spielen, sondern so, wie Hunde und kleine Kinder das machen. Man muss im Leben auch mal 5 gerade sein lassen, nicht alles versuchen, zu perfkektionieren, antizipieren. Lebbe geht weider und soll ja auch Freude bringen:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Mit Askja mache ich keinen Hundesport. Geröntgt wurde sie trotzdem.

    Und dass "überlegtes"Spielen völlig spassfrei sein muss, kann ich so nich stehen lassen. Mit Banja hat mich mal ein Opa im Wald angesprochen, als wir ausgelassen gespielt haben "Wer hat jetzt mehr Spaß - Hund oder Frauchen?" Und mein Mann stöhnt "die wird nie erwachsen".

    Aber jeder so, wie er es für richtig hält.

  • Mit Askja mache ich keinen Hundesport. Geröntgt wurde sie trotzdem.

    Und dass "überlegtes"Spielen völlig spassfrei sein muss, kann ich so nich stehen lassen. Mit Banja hat mich mal ein Opa im Wald angesprochen, als wir ausgelassen gespielt haben "Wer hat jetzt mehr Spaß - Hund oder Frauchen?" Und mein Mann stöhnt "die wird nie erwachsen".

    Aber jeder so, wie er es für richtig hält.

    Hi,


    wollte das mit dem "überlegten spielen" nicht verallgemeinern, sondern nur sagen, dass es für mich dann eben kein sorgenfreies Spiel wäre.


    In diesem Sinn nicht erwachsen werden - find ich gut:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Mit Phaja hatte ich auch keinen Sport gemacht und sie röntgen lassen. Für mich hat das eine nichts mit dem anderen zu tun, sondern ich sehe es in meiner Verantwortung gegenüber meinem Hund, zu wissen, ob sie gesund ist oder nicht. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden, wie wichtig ihm die Gesundheit des Hundes ist.


    Ich möchte es jedenfalls wissen, damit mein Hund ein möglichst langes, schönes und schmerzfreies Leben an meiner Seite hat.

  • Dafür habe ich mir keinen DSH-Welpen aus einer LZ geholt, also mir andauernd Sorgen machen zu müssen.

    Hast du bei der Auswahl deines Hundes auf die Gesundheitsergebnisse der Eltern und Geschwister geschaut?

    Wenn ja, warst du sicher froh, wenn es Röntgenergebnisse gab, die deren Gesundheit belegt haben.

    Ich finde bei einem Rassehund, sollte man im Sinne der Rasse und auch des Züchters auf jeden Fall röntgen.

    Ich verstehe nicht ganz, warum es besser sein soll unbedarft einem Hund etwas zuzumuten was ihm vielleicht Schmerzen und Folgeschäden zufügt, wenn ich das mit einer einfachen Untersuchung verhindern kann.

  • Lupus mach die Untersuchungen und zwar früh genug bevor es wie jetzt bei uns zu spät war und ich nix mehr machen konnte.


    Elli 31.05.2019