Wie oft füttert Ihr eurem Hund Knochen?

  • Seit Askja 8 Monate alt ist, wird sie ja gebarft. Es schmeckt ihr, Output sehr gut, Fell und Haut bei meinem Allergiemädchen sieht gerade jetzt im Winter ganz toll aus.

    Nun hinterfrage ich ja immer wieder mal meine Fütterung - diesmal beim (immer wieder gern genommenen) Thema Knochen... :/

    Askja bekommt in erster Linie Reh-/Hirschrippe mit viel Fleisch dran, aber auch Rinderbrust, Kalbsbrustknochen oder Geflügelkarkasse. Diese verschiedenen Knochenarten unterscheiden sich ja hinsichtlich ihres Calciumgehaltes - und ich habe gerade wieder einen Artikel gelesen, gebarfte Hunde seien häufig entweder überversorgt mit Calcium oder aber kriegen nicht genug. Mangel- bzw Fehlernährung zeigt sich erst, wenns quasi schon Probleme gibt.

    Daher meine Frage an die erfahrenen Barfer (hier gibts ja einige mit langjährigen Erfahrungen): Wie oft bekommen Eure Hunde Knochen? Auch querbeet? Rechnet Ihr nach? Ich kann ja schlecht einen Rinderbrustknochen teilen. Die Reh-/Hirschrippe kriege ich ja noch durchgeschnitten.

    Verunsicherte Grüße! :rolleyes:

  • Meine Erfahrung: Bei der Verfütterung frischer Knochen kommt es bei einer Ca-Überversorgung nicht zu gesundheitlichen Problemen, so lange es nicht zu "Knochenkot" kommt. Sprich bevor der Hund auf diesem Weg Probleme mit seinem Ca-Stoffwechsel bekommt, bekommt er Probleme mit dem Kot absetzen.


    Wobei ich jetzt von gesunden Hunden ausgehe.

  • In Bezug auf den Ca-Gehalt der Hundenahrung hat man sich schon immer auf "circa-Werte" verlassen. Vor gar nicht allzu langer Zeit wurden die Angaben zum "richtigen" Ca-Gehalt in der Hundeernährung einfach mal so um 50% reduziert. Sprich bis zum Tag X war der doppelte Ca-Gehalt von dem, der inzwischen angegeben wird, "richtig". Aber bis dahin waren die meisten Hunde, die lt. heutigen Erkenntnisse viel zu viel Ca erhalten haben, ja auch nicht alle krank gewesen.


    Ich füttere schon immer "nach Gefühl". Wenn ich doch mal nachrechne erhalten meine Hunde meist zu viel an Ca. Geschadet hat ihnen das bisher nicht.

  • Momentan fast gar keine. Derzeit erhalten sie auch "logistischen Gründen" morgens meist Fertigfutter und nur abends frisch. Hin und wieder Hühnerkarkassen oder selten mal 'nen Putenhals. Ansonsten gibt es abends etwas Knochenmehl zur Fleischmahlzeit


    Wenn ich komplett frisch füttere gibt es ca. 2 x pro Woche Hähnchenkarkassen und 1 x pro Woche Rinderbrustbein oder Putenhals. Hähnchenkarkassen als ganze oder halbe Mahlzeit, Putenhals (die sind mal groß und mal klein) und Brustbein wiege ich nicht ab. Dient ja auch mit zur Beschäftigung. Der 13 kg-Hund bekommt allerdings keinen ganzen Putenhals.

  • Ich habe das Gefühl, das Thema mit Ca-Phosphor-Verhältnis wird immer wieder dazu hergenommen um Barfer zu verunsichern.

    Natürliches Kalzium aus Knochen wird vom Körper erkannt und zuviel davon führt nicht zu Ablagerungen, sondern wird ausgeschieden. Anders sieht es mit künstlichem Kalzium im Fertigfutter aus. Hier fehlen die Botenstoffe, damit der Körper es erkennen und zuviel davon ausscheiden kann. Also besteht bei Fertigfutter oder sonstigen künstlichen Kalziumzugaben die Gefahr der Überversorgung und Kalziumablagerungen.

    Ein anderes Thema ist Knochenkot bzw. Durchfall. Die Hunde vertragen, bzw. verdauen Knochen unterschiedlich. Manche reagieren auf eine für sie zu hohe Knochenmenge mit hartem Knochenkot, andere mit Durchfall. Hier würde ich mich langsam rantasten und mit kleinen Knochenmengen anfangen und diese langsam und vorsichtig steigern.

    Mein Arik neigt zu Durchfall, Cora hatte sehr schnell Knochenkot und Hank verträgt ganze Kalbsbeine ohne Probleme.


    Meine Hunde bekommen täglich morgens Hühner- bzw. Putenkarkassen oder -hälse und 1-2 mal die Woche mittags Rinderknochen zum Fleisch/Pansen dazu.

  • Ach, dass das "Zuviel" an natürlichem Calcium ausgeschieden wird, ist mir neu.

    Askja bekommt 3 x in der Woche Knochen - Karkassen oder eben Kalbs-/Rinderbrust, bevorzugt Reh-/Hirschrippe, weil die noch schön fleischig sind. Insofern bekommt sie weniger Knochen pro Woche als beispielsweise Deine Hunde.

    Vertragen tut sie's sehr gut, der Output wird höchstens ein wenig fester. Nur auf Knochenfütterung abends reagiert sie mit morgendlichem Würgen.

  • Meine beiden bekommen 2 mal pro Woche fleischige Knochen zusammen mit Leber. Meist sind das Hühnerschenkel oder Karkassen und ab und an Pferdeknochen mit Fleisch dran. Der Schweißhund bekommt ab und zu noch Rinderknorpel oder Brustbein. Putenhälse vertragen meine Hunde nicht. Jedesmal kotzten sie die Wirbel wieder aus. Gibt's seither nicht mehr.

    Auf die Woche verteilt bekommt Hermann,38kg, ca.900g RFK und Otte,21kg, ca.350g RFK.

    Knochenkot hatte ich bisher noch nie.

  • Ich habe eine Frage als ein totaler unerfahrener :) Ich habe es von klein auf gehört, man solle keine Hühnerknochen geben, weil sie splittern.

    Ist das nicht so?

    Das gekochte Knochen nicht (egal welche) nicht gefüttert werden dürfen weiß ich ja.

    Kann man unbedenklich einem Hund einen Huhnkarkassen ( also ganzes Huhn nachdem man das Fleisch, Hühnerbrust usw. abgetan hat) geben?

  • Gefährlich sind i.d.R. Röhrenknochen. Das sind die "tragenden" Knochen, und die sind dadurch härter. Bei älterem Geflügel, aber auch Wild, Schafen, Ziegen etc. können die stark splittern. Bei Rindern und Pferden können sie so hart sein dass es zu Zahnfrakturen kommen kann.


    Im Vergleich zu heute wurden früher auch Brathähnchen "richtig alt" (dafür wurde von einem Hahn dann Sonntags auch eine 5-köpfige Familie satt). Heute leben Hähnchen meist nicht länger als 6 Wochen. Von daher ist die früher gültige Regel "keine Geflügelknochen", die sich in erster Linie auf die Röhrenknochen in Beinen und Flügeln bezogen hat, heute nicht mehr so wirklich gültig. Viele Hunde haben mit den Knochen in Flügeln oder Beinen der Schlachthähnchen im üblichen Alter keine Probleme.


    Wenn man allerdings ein echtes Suppenhuhn in der Küche liegen hat ( = eine bereits ältere Legehenne, meist um 1 Jahr alt) sollte man vorsichtig sein mit den Röhrenknochen. Dito wenn man Wildgeflügel vom Jäger bekommt, oder ausgemusterte Zuchttiere von einem Rassegeflügelzüchter. Die Wirbelsäule (inkl. Hals) und die Rippenknochen sind allerdings auch dann meist kein Problem für einen Hund, der es gewohnt ist Knochen zu verdauen. Also das übliche "Hühnerklein" aus der Tierfühltruhe, oder sog. "Karkassen", oder auch sog. "Hühnerkleinteile", die manchmal in der Frischfleischtheke angeboten werden (das sind Karkassen mit noch schön viel Fleisch dran).


    Vorausgesetzt natürlich das Ganze wird roh verfüttert, nicht gegart. Und wenn man ein mulmiges Gefühl dabei hat seinem Hund rohe Hühnerbeine zu verfüttern: Man muss das nicht machen! Man kann gänzlich darauf verzichten, oder aber die Röhrenknochen vor der Verfütterung z.B. eines ganzen Hähnchens vorher aus den Beinen und dem Flügel "rausoperieren".