Tragischer Unfall: Junge wird von Hunden ins Gesicht gebissen

  • @Lupus


    Das mit dem "Mein Dickkopf ist stärker als seiner" funktioniert so nicht. Möglich das der Hund in der speziellen Situation irgendwann zumindest nicht mehr in die Leine springt. Ruhe hat der deshalb nicht. Und beim nächsten Hund geht das selbe Schauspiel wieder los. Natürlich von der INtensität her auhc mal unterschiedlich. Auch zumeist abhängig vom anderen Hund. Aber das problem ansich ist nicht gelöst. Das was du wirklich brauchst ist genau das-->

    Nur: Das stellst du nicht mit einem (den Hund begrenzenden) Dickkopf unter Beweis. Das muss der Hund schon sehen/erkennen das du dich wirklich drum kümmerst.

    Hi,


    ich meinte das nicht nur auf die Situation bezogen sondern grundsätzlich. Und eben entsprechend auch in dieser Situation (in die man Hunde, das sagst Du ja oben auch, gar nicht erst zwingen sollte).

    Du hast mE recht: Das ersetzt ja nicht die Beziehungebene und es bringt auch nix, wenn man sonst nicht konsequent ist, in dieser Situation aber dann schon. Dann wäre es wieder nur eine Methode für ein bestimmtes Problem (das sich dann nur, auch das sagst Du ja, in einer anderen Situation wieder zeigen wird).

    Ich würde aber schon sagen, dass auch schon der Dickkopf in dieser Situation dem Hund ein bisschen Ruhe geben kann, lernt er doch zumindest, dass dieses Leineziehen nix bringt, er sich also diese Handlungsoption schon mal sparen kann.

    Aber es ist eben nur ein Teil vom Ganzen.
    Es ist auch kein "wirkliches Drumkümmern". Aber es ist doch mehr ein Kümmern als einfach hinten an der Leine zu ziehen.

    Der Sinn des Dickkopfes in der Situaiton am Anfang des Videos wäre auch nicht, dass der Hund aufhört zu ziehen, sondern vor allem, dass er merkt, dass Herrchen überhaupt da ist. Auch das kann ihm ein bisschen mehr Ruhe geben, weil er mit seinem Kopf dann nicht mehr zu 100% bei der in diesem Fall stressigen Ablenkung ist. Das ist auch ein Grund, warum ich Gaius lieber zurücknehme, also am ganzen Brustkorb, als mit dem T-Schritt zu "arbeiten" oder ihn an der Leine zu ziehen: Es baut mehr Verbindung auf.

    Klar dass das natürlich im Alltag der Fall sein muss, der Hund einfach (mit der Zeit) lernt, dass er sich auf Herrchen verlassen kann, weil Herrchen sich kümmert. Daher: Kein Rauferseminar auf dem Hundeplatz, sondern ein Wochenendseminar im heimischen Wohnzimmer:)

  • Grundsätzlich sehe ich den Besuch einer Hundeschule oder das Hinzuziehen eines Trainers vorranging dafür da, dem Menschen den richtigen Umgang mit seinem Vierbeiner nahe zu bringen.


    Dass man bei zb. 100€/Jahr Kurs+Mitgliedbeitrag keine Wunder erwarten darf, ist klar. Dort werden ws hauptsächlich eherenamtliche "Trainer" arbeiten. Für einen Hundehalter, der mal eben eine Prüfung ablegen möchte wird das reichen. Für Hundehalter, die keinerlei Erfahrung oder sogar Wissen über ihren Hund und dessen Verhalten haben, wäre diese Kursteilnahme zu wenig, da man dieser Person ja gar nicht gerecht werden könnte. Sprich ein frischer Hundehalter sollte dann eben doch mal tiefer in dir Taschd greifen und eine gute Ausbildungsstätte aufsuchen.


    Ich sehe es in meinem jetzigem Welpenkurs. Da wird jedes noch so kleine Verhalten des Welpens von den Trainern erklärt. Warum reagiert der Welpe auf einen aufgehen Regenschirm zurückhaltender als ein anderer Welpe? Wie zeige ich dem Welpen, dass dieser Schirm keine Gefahr darstellt? Etc. Oder es werden verschiedene Trainingsmethoden erklärt und darauf hingewiesen, dass jeder Hund anders ist und man auf die Bedürfnisse und den Charakter des Hundes Rücksicht nehmen sollte.


    Es werden Videos von Hundekommunikation gezeigt und auf Alltagsprobleme eingegangen. Wie verhält sich der Hund wenn Besuch kommt? Wie sollte er sich verhalten? Bei Familienhunden wird gefragt ob es Anzeichen von Problemen gab mit den Kindern. Wenn ja, welche? Es wird besprochen und die anderen Teilnehmer hören zu und lernen. Können auch Fragen stellen.


    Ein Hundeführschein sollte nicht nur die Ablegung einer Prüfung sein, die man auswendig lernt [Fragenkatalog zb]. Der Hundeführschein sollte so konzipiert werden, dass man nach der Prüfung nicht nur seinen Hund gefahrlos führen kann, sondern auch andere Hunde und deren Halter einschätzen lernt.

    In noch keiner Hundeschule konnte ich bis dato miterleben wie eine Auseinandersetzung zwischen zwei Hunden enden sollte.

    Bislang - Gott sei Dank - gab es am Hundeplatz auch noch keine Auseinandersetzungen, aber im Alltag sieht das anders aus, 80% der Hundebegegnungen, die länger als 3 Minuten dauern, gehen nicht Konfliktfrei aus. Und sei es, dass ein Hund, den anderen verwarnt mit Knurren oder sich Freiraum schaffen möchte. Selbst beim Spielen junger Hunde, kommt es früher oder später zu einer Kippung des Verhaltens und da sollte angesetzt werden! Den Hundehaltern sollte beigebracht werden, warum das so ist, damit sie genau solch Situationen nicht unbewusst weiter fördern und letztendlich einen Hund haben, der dann womöglich sein Verhalten festigt. Sei es Fehlverhalten bei anderen Hunden oder Beutetrieb bei Kindern. Mein alter Rüde hatte mit 6 Monaten eine Phase, da fand er jegliches Kind toll. Er fing an zu fixieren, wollte hin, winselte. Und genau da habe ich angesetzt und nicht gewartet bis er groß ist oder bin Kindern ausgewichen um der Situation aus dem Weg zu gehen. Nein. Ich habe dem Hund beigebracht, Kinder sind tabu. Ich brauchte genau ein Kommando, welches ich davor schon positiv aufgebaut hatte und notfalls ein Abbruchsignal. Der Hund ging mit seinen 8 Monaten zuverlässig bei Kindern vorbei ohne die länger als nötig zu begutachten.


    Heutzutage gibt es gefühlt in jedem 3. Haushalt einen Hund. Und oftmals wird ein Hund fürs Kind gekauft, damit es Verantwortung lernt oder man will einen Kuschelpartner, der auf einem Wartet, wenn man von der Arbeit kommt.. Ein Hund ist ein Tier, mit Instinkten wie es ein Raubtier eben so hat. Wir können den Hund ohne weiteres richtig trainieren, damit er in unsere Gesellschaft passt, aber verabsäumen wir das, dann tauchen Probleme auf.


    Was hier in Österreich passiert ist nicht die Schuld irgendeiner Rasse. Sondern die Verabsäumung des Menschen den Hund in eine gesellschaftstaugliche oder wenn nicht möglich umweltsichere Position zu bringen.


    Was den Kindern in letzter Zeit widerfahren ist, schmerz. Und die Familien und Betroffenen haben mein aufrichtigstes Beileid. Die beteiligten Hundehalter sollten schnellstmöglichst gerechte Auflagen bekommen, oder sogar den Hund abgeben, da in ihren Händen der Hund nicht sicher verwahrt wurde. Auch finde ich, wenn ein Hund einrn Menschen oder eben wie es hier ist, ein Kind tot beißt, dann sollte er aus dem Verkehr gezogen werden. Denn ich glaube nicht, dass man da noch sehr viel resozialisieren kann. Man könnte den richtigen Hundehalter finden, ja.. Aber wie viele davon gibt es tatsächlich?


    Desweiteren sollte man Richtlinien und Vorgaben erschaffen, die es der "kritischen Schicht" nicht all zu leicht macht, an gewisse Rassen zu kommen. Statt dass man Rasselisten erstellt, bei denen Zucht zum Teil schon verboten wird, sollte man daran arbeiten, dass nicht jeder xbeliebige an so einen Hund rankommt.