Zweithund für Schäferhund?

  • @Lupus eine interessante Seite, scheinbar tolle Züchter und schöne Hunde. Ich kann dich schon verstehen.

    Nur deinem Wunsch zum Zweithund kann ich aus meiner persönlichen Perspektive nicht verstehen. Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Sicht. Ich bin mit Harras sehr gut ausgelastet ;).

  • Die Seite gefällt mir auch sehr gut ! Ein Hovi, der 16 Jahre alt wird, ist sehr gut gepflegt worden !

    Pinguetta, auch ich bin mit Basko voll ausgelastet.

    Aber Lupus ist ein Jungspund und hat Kapazitäten ! Und wir haben dann spannende Berichte mit Gaius und

    Jung-Hovi !

  • Moin Nori , vielleicht hast du Recht, was @Lupus angeht. Aber er hat meinem vollen Respekt: voll im Berufsleben, Kinder, junger Hund. Das ist eine Menge, was da zu wuppen ist als “Jungspund“, und auch seiner Frau wird da nicht wenig abverlangt. Als meine drei Kinder noch jünger waren, war das für mich Aufgabe genug neben dem Arbeitsleben und Alltag.

  • Ja,ich sage da auch : Toll, wie die das stemmen wollen. Meine Schwester hatte auch damals, als ihre 2 Söhne noch klein waren, 3 Hunde : Schäferhund aus LZ und 2 schwierige Greyhounds. Frage mich oft, wie sie das damals die vielen Jahre geschafft hat.

    Ihr Mann hatte sich jedenfalls nicht ums Gassi gekümmert. Der mußte ja auch in die Praxis.

    Ist die Frau dann aber auch noch im Berufsleben, ist m. E.ein Hund fehl am Platz.

    Der Sohn meiner Schwester hat jetzt auch eine Familie. Sie schafften sich einen Beagle an.

    Die kleinen Kinder liebten ihn. Er brauchte aber viel Auslauf und hörte kaum (Jagdtrieb total ),konnte nicht

    von der Leine gelassen werden. War später zu viel für die Familie. Sie gaben ihn in eine andere Familie....

    Ich habe keine Kinder.

    Wenn ich sehe, wie viel ich hier mit dem Schäfi mache, wäre es mir mit Kindern eindeutig zu viel !

  • Hi,


    ich finds cool, dass ihr das so offen ansprecht!


    Und, wie gesagt, entschieden ist das alles ja noch nicht. Uns ist schon klar, dass wir mit Gaius verdammt viel Glück haben, weil das wirklich unproblematisch verläuft bisher. Das ist für uns der zentrale Aspekt: Der neue Hund muss für ihn ein Gewinn sein und darf nicht zu seiner Last werden und uns nicht überfordern.

    Zudem haben wir das Glück, dass wir, obwohl viel Arbeit, flexibel sind, also uns die Arbeit wirklich gut aufteilen können. Dennoch: Besonders anstrengend wird die Anfangszeit werden, weshalb wir wieder versuchen werden, es hinzubekommen, dass der neue Hund in den (Sommer)-Ferien zu uns kommt. Das haben wir bei Gaius auch so gemacht und es nicht bereut.

    BEi Gaius war das so, dass wir ihn noch zwei Wochen länger bei dem Züchter lassen konnten, so dass er zu Ferienbeginn bei uns einzog. Er war also 10 Wochen bei seiner Mama. Manchmal denken wir, dass seine "tolle" Art auch etwas damit zu tun hat. Hundemamas können Welpen mE besser erziehen als wir Menschen das können. Das ist auch mit ein Grund dafür, einen Züchter ganz in unserer Nähe zu suchen.


    Und die Züchterin, mit der ich sprach, macht echt einen vernünfitgen Eindruck. Wie die Hunde drauf sind, werden wir ja sehen - und dann wissen wir wieder ein wenig mehr:)


    Nur bei einem muss ich widersprechen: "Jungspunt" mit 43;)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hi,


    wisst ihr, was auch noch dazu kommt? Es ist ja eher irrational, aber da ist das starke Gefühl, dass wir einfach noch nicht komplett sind.

    Hinzu kommt: Jeder von uns, die Kinder, die Katzen, meine Frau und ich, haben Artgleiche im Haus - nur Gaius nicht. Das ist nicht "rund"....

    Und wir können das einfach nicht ersetzen, so viel wir auch mit ihm machen oder ihn einbinden. Ich sehe ja andauernd, wie sehr er sich freut, wenn er andere Hunde trifft. Es wirkt so, als sei er dann in einer Weise "komplett", die wir nicht simulieren können. Er wirkt so unendlich zufrieden, wenn er bei seiner Freundin (Freundinnen) ist....


    Hinzu kommt, dass wir ja auch nicht immer da sind. Klar, wir können das schon recht gut regeln, so dass er nicht zu viel alleine ist ,zumal die Großeltern da auch noch eingebunden sind. Aber dennoch: Es macht sicher einen Unterschied, ob er alleine auf uns wartet oder gemeinsam mit einem anderen Hund. Wir wissen, dass es auch so doof ist, er am liebsten immer bei uns wäre - aber vielleicht kann ein zweiter Hund das ein wenig abschwächen. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?


    Und vielleicht ist das naiv: Aber irgendwie glauben wir nicht, dass sich das negativ auf ihn und sein Verhältnis zu uns auswirkt. Klar, mehr Hunde, umso mehr Probleme, mehr Aufwand. Aber, und das sagte die Züchertin auch nochmal: Es hängt sehr viel davon ab, wie die Beziehung ist, bevor der Neue kommt. Wir sind da naiv und denken, dass Gaius den Neuen miterziehen wird und nicht, dass der Neue Gaius wieder in den Stand eines Frühpubertierenden versetzt. Gaius erzieht ja auch so andere Hunde total gerne, ob die das wollen oder nicht - da kann er sich dann austoben;) Natürlich alles unter unserem "Oberkommando"...


    Nomma kurz zu den Hunden: Die Hündin ist ein Traum, nicht? Ist zwar kein Argument, aber wenn ich mir so nen jungen schwarzmarken oder schwarzen Rüden zusammen mit Gaius vorstelle, wie sie gemeinsam unser "Revier" unsicher machen, mir ganz warm ums Herz:love:


    Edit zum Alter: Im Kopf bin ich oft noch 12! Körperlich nicht mehr so ganz....;)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ja, Ihr Lieben, mit 64 bin ich eben älter und 43 ist für mich jung. Aber sicher, kommt drauf an,wie man sich fühlt und ich fühle mich eher so wie mit 50....

    Ja,die Hündin ist ein Traum, finde ich auch.

    Was die anderen Hunde angeht, denke ich ,daß ein Schäferhund,wenn er erwachsen ist, nicht unbedingt

    so viele Artgenossen braucht .Es ist bei Basko so ...aber weil er eben keine Rüden toleriert und auch kaum

    mit anderen Hunden "spielt ".Wäre noch zu bedenken,wie Gaius sich entwickelt, wenn er älter wird und der

    Schutztrieb voll durchkommt. Das war bei unserem Hund erst mit 3 Jahren der Fall, daß er Besucher

    plötzlich verbellte . Als er jünger war, war das kein Problem. Auf jeden Fall würde sich irgendwann eine

    Rangordnung herausbilden.(mit einem anderen Hund )

    Wenn aber Gaius top erzogen ist und aufs Wort gehorcht, kann er den neuen Hund miterziehen.

    Natürlich bin ich, weil unser Hund allein schon eine "Aufgabe" ist und nicht mitläuft, daher nicht so für

    "Rudelhaltung ".Kommt noch dazu, Ihr müßt Eure Liebe verteilen, auf Kinder und Hunde.

    Und wenn man mit einem intensiven Hund, wie es ein Schäfi nun mal ist, Trainingseinheiten einbaut -

    wie sollte man da 2 intensiven Hunden wirklich gerecht werden ?

  • ich seh das ein bisschen einfacher.

    bin allerdings, da wir seit 2001 immer 2 Schäferhunde haben, auch voreingenommen.


    alle unsere Hunde waren und sind immer (meinem empfinden nach) glücklich. Egal, ob sie als alleine oder als pärchen, bei uns waren.

    Allerdings, haben wir festgestellt, sie können sich halt zu zweit im spiel besser austoben.


    ausserdem, meine Oma und Tante (berufstätig), haben sich mitte der 90er (da war Oma ende 70) ihren 1.Schäferhund angeschafft und Anka war trotzdem eine tolle und ausgelastete Hündin. Die zwar bei Oma alles ruhiger und langsamer machte, bei Tante war mehr Action angesagt, aber auf Oma am allerbesten hörte.


    es kommt halt auch sehr viel auf die Bindung zueinander an.

  • Hi,


    vorab: Ich denke nicht, dass ein Hund, der keinen Artgenossen hat, automatisch unglücklich ist! Es kommt da mE auf viele Faktoren an, die man nicht verallgemeinern kann. Also kein Grund für ein wie auch immer geartetes schlechtes Gewissen, kann man das dem Hund nicht bieten! Es gibt sicher Hunde, die alleine gehalten werden und glücklicher als sind als solche, die im "Hunderudel" leben.


    Was den Schutztrieb angeht: Ich habe mehrfach gelesen, dass das ideale Alter für den Zweithund beim ersten zwischen 2 und 3 Jahren ist. Sicher, Gaius´Schutz"trieb" wird sich erweitern, grad auch in dieser Zeitspanne.

    Aber: Er wird lernen (müssen), dass dieses neue Wesen zu seinem "Rudel" gehört. Und er wird sich entsprechend verhalten (müssen). Ich denke, das ist auch eine Frage der Erziehung/Sozialisaiton. Wichtig ist mE, dass Gaius zunächst weiterhin die "Nr.1" ist. Wir werden also tunlichst versuchen, alles zu vermeiden, was Gaius in seiner Position gefährdet. Ich denke, das ist alles andere als leicht, wenn da so ein neuer süßer kleiner Welpe kommt. Aber wir sind uns dessen bewusst und hoffen, entsprechend reagieren zu können.

    Irgendwann, wenn der Kleine älter wird, wird auch die Zeit kommen, in denen sich der Status der beiden verändert, neu ausgehandelt werden wird. In einem gewissen, aber kleinen Rahmen, müssen die das auch klären. Aber grundsätzlich gilt auch hier das, was sonst auch gilt: WIR regeln das, nicht die Hunde unter sich. Ich denke, dass es da viel Fingerspitzengefühl braucht und hoffe, dass wir das haben... Ich weiß, kein gutes Beispiel: Aber im Wolfsrudel sind es auch die Eltern, die da aufpassen und nicht die Kinder machen lassen, was sie wollen...

    Interessant ist da der Ansatz der Züchterin, die sagt, dass Gaius von Anfang an mitkommen soll, auch zu den Welpen. Da bin ich sehr gespannt, da ich da so nicht kenne. Die Züchterin meinte aber, sie habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Da käme es dann wieder sehr zum Vorteil, wenn der Züchter so in der Nähe ist wie bei der angesprochenen Zucht.


    Wir schaun auch aktuell immer mal, wie Gaius so auf andere Hunde reagiert. Allgemein ist da seine Welt ja noch rosarot. Andere Hunde sind für ihn noch grundsätzlich einfach nur potentielle Spielpartner. Er hat bisher einfach (bis auf den Fall letzte Woche) keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auch schaun wir immer mal, wie er reagiert, wenn wir uns anderen Hunden zuwenden. So grad gestern mit der Bernerdame: Ich hab sie geschmust und mal geschaut, wie er reagiert. Er kam natürlich sofort angelaufen und wollte selbst gestreichelt werden. Aber da war nix von Agressivität oder "wegschieben" der Hündin. Ich sagte ihm, dass er warten muss und "gleich dran ist". Das hat er sehr ruhig hingenommen.

    Der nächste Schritt ist dann ein Besuch eines Hundes bei uns zuhause.

    Aber ehrlich gesagt machen wir uns bei diesem Punkt (wie reagiert er auf andere Hunde?) nicht viele Sorgen. Ganz einfach, weil wir das bestimmen und nicht er. Das gilt jetzt und das wird auch in Zukunft gelten. Und wenn der Kleine, den er ja dann schön kennen würde, zu uns käme, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Gaius da ablehnend reagieren würde. Da müsste ich ihn sehr falsch einschätzen...


    Einen Punkt, den Du ansprichst, kann man nicht leugnen: Wir werden unsere Zuneigung aufteilen müssen. Das ist bei Kindern nicht anders als bei Hunden. Und da Zeit nunmal linear verläuft, lässt sich daran auch nicht rütteln. Wir hoffen aber, dass die Zuwendung, die die beiden sich ja auch gegenseitig geben, den Verlust zumindest teilweise kompensieren kann.

    Aber man kann auch schöne Sachen zusammen machen. Grad die Spaziergänge. Und die könnten dann wieder für alle bereichernd sein, auch wenn die konkrete Zeit, die man pro Hund hat, natürlich weniger werden wird.


    Trainingseinheiten: Wir sind uns inzwischen recht sicher, dass wir keinen Hundesport/Training machen werden. Das wäre dann in der Tat recht aufwändig.

    Klar, der Kleine braucht am Anfang auch Zeit für sich, so, wie wir auch einplanen müssen, dass Gaius ja weiter seine geliebten langen Spaziergänge braucht, während der Kleine das noch nicht kann. Auch wenn wir ihm Sachen beibringen, Kommandos, müssen wir das auch mit ihm alleine mal üben. Aber auch hier gibts zwei Seiten: Denn der Kleine lernt ja im Idealfall auch von Gaius. Wenn wir zB draußen sind und rufen, Gaius kommt, dann kann das den Kleinen doch auch dazu animieren. Wir gehen, wie gesagt davon aus, dass Lernen vor allem durch Nachahmung stattfindet. So gesehen kann der Zweithund im Bereich Erziehung sogar ein Vorteil sein.

    Aber klar, grad am Anfang wirds turbulent werden. Der Kleine soll ja auch die Welpen- und Junghundgruppe unserer alten HuSchu besuchen. Das werden wir aber hinbekommen, denke ich.


    Und irgendwie müssen wir uns mit Mitte 40 ja auch auf das "Renten-Kangalrudel" vorbereiten;) Nur ein Scherz....


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Wir sind uns inzwischen recht sicher, dass wir keinen Hundesport/Training machen werden.

    Also willst du deinen Hund nur zum Familienhund ausbilden. Die Ausbildung zum Familienhund ist trotzdem sehr umfangreich:

    -Rückruf aus jeder erdenklichen Situation

    -Leinenführigkeit, an lockerer Leine laufen, auch im Begegnungsverkehr mit andere Hunde, Jogger,

    Skaterfahrer, Autos usw.

    -ohne Leine neben den Hundeführer laufen, auch im Begegnungsverkehr mit andere Hunde usw.

    -sozialverträgliches spielen mit andere Hunde

    -kein aggressives Verhalten gegenüber andere Menschen und Hunde, sondern ein neutrales Verhalten

    -Futteraufnahmeverweigerung bei gefundenen Futter

    -sich im häuslichen Bereich vernünftig benehmen, kein Anspringen von Familienmitglieder oder des Besuchs

    -Ablegen vor dem Bäckerladen

    -Besuch von Kaufhäusern und Restaurants

    -Fahrradfahren mit Hund

    -Treppen steigen, auch mit Stufen, wo man durchschauen kann

    -und noch vieles mehr



    Dein Hund ist gerade ein Jahr alt und kann er das alles? Das Pflegelalter kommt jetzt erst. Ich jedenfalls würde bei einem 1 Jahr alten Hund noch nicht an einen zweiten Hund denken. Mein Hund müßte erst alles perfekt können, bevor ein zweiter Hund einzieht. Und dann kann der kleine Welpe sich auch was von dem Profi abschauen.

  • Auch ein Stadttraining wie im Video sollte ein Familienhund beherschen.

    Bis man einen vernünftigen Familienhund hat, ist es ein langer Weg und harte Arbeit.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Wir machen auch keinen Hundesport. Aber es ist genau so,wie Ostholstein sagt :

    Die Ausbildung zum alltagstauglichen Hund ist umfangreich und da muß täglich dran gearbeitet werden.

    Wir beherrschen nicht alle Punkte und Trainingsbedarf gibt es bei jedem Gassi !