Fragen zum Züchter/ Kaufvertrag/ inwiefern seriös

  • Ich zitiere mal aus der Seite des Tiergesundheitszentrum:

    So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2010, dass von ca. 400 anläßlich dieser Studie kontrollierten und nach der herkömmlichen Methode untersuchten Hunde, die dabei von Gutachtern als HD-frei eingestuft wurden, tatsächlich bis zu 80% falsch beurteilt waren, d.h. eine zu große Laxität des Hüftgelenkes aufwiesen und somit prädisponiert für die Entwicklung von Osteoarthritis und Arthrose waren.

    Gib mal lieber die Quellenangabe in Bezug auf diese Studie. Wenn dieses "Tiergesundheitszentrum" halbwegs seriös ist, dann ist die ja dort angegeben.

  • Lieber Klaus, ich weiß was PennHip-Röntgen ist. Und zwar schon länger als es hier in Deutschland angeboten wird... Alleine schon dadurch dass Hunde von mir, die hier im Alter von einem Jahr "FCI-geröngt" wurden, dann im Alter von zwei Jahren für ihre Zuchtzuassung in den USA "PennHip-geröngt" wurden. Ich habe mich mit einigen Hunden/Würfen auch an diversen HD-Röntgenstudien der Uni Gießen und TiHO Hannover beteiligt, in denen u.a. auch die Lockerheit der Hüftgelenke bei den Welpen und später dann bei den erwachsenen Hunden beurteilt wurde.


    Mich interessiert explizit diese Studie, auf die Du hingewiesen hast. Wenn die Homepage, von der Du das kopiert hast, halbwegs seriös ist, dann befindet sich dort eine Quellenangabe! Die hätte ich gerne. Mich interessiert die Population, in welcher diese Studie durchgeführt wurde.

  • Da ich gar nicht nach der Seite gesucht habe, von der Du diesen Passus kopiert hast, weiß ich nicht ob dort eine Quellenangabe steht. Wenn dort keine steht, dann sagt das schon mal sehr viel aus...


    Die von Dir verlinkte Studie bzw. die Doktorarbeit von Matthias Gutmann kenne ich. Matthias hat seine Doktorarbeit unter Dr. Telllhelm in Gießen gemacht und hat daher damals den einen oder anderen Hund von mir im Rahmen diverser Studien geröngt. Heute praktiziert er Luftlinie in ca.3-4 km Entfernung von meinem Wohnort, und ist sehe ihn auch ansonsten öfters da seine Frau und einer seiner Söhne bei uns im Verein aktiv trainieren.


    Allen Unkenrufen zum Trotz ist der SV gerade in Sachen Hüftgesundheit ein Vorreiter im VDH. Er war der erste Zuchtverband, der in den 60er Jahren das HD-Röntgen als Pflichtuntersuchung für die Zuchtzulassung eingeführt hat. Daraufhin hat sich die HD-Situation innerhalb der SV-Population erst mal stetig verbessert. Ende der 80er/Anfang der 90er stagnierte diese Entwickung dann, so dass ab Anfang/Mitte der 90er nach zusätzlichen Maßnahmen zur Verbesserung der HD-Situation gesucht wurde. Das Resultat ist die HD-Zuchtwertschätzung. Zusätzlich hat sich der SV darüber hinaus aktiv und finanziell in diverse Studien der GkF eingebracht, z.B. auch in die von Dir verlinkte münchner Studie, in eine weitere HD-Studie der Uni Gießen und in die große Studie zum Genomischen Zuchtwert von Prof. Distl an der TiHo Hannover. Zudem wurde innerhalb des SVs eine große Gelenkstudie durchgeführt, bei der pro Wurf jeweils zwei Welpen ausgewählt wurden, und diese beiden Hunde wurden intensiv bis zum Hauptröntgen wissenschaftlich begleitet. Wie auch bei den Studien zum Cauda equina-Syndrom arbeitet der SV aktiv an eine praktische Umsetzung der in den Studien gewonnenen Erkenntnisse. Z.B. wurde im SV nicht der Genomische Zuchtwert eingeführt, weil das für jeden einzelnen Hund verhältnismäßig teuer geworden wäre, im Verhältnis zu seiner zusätzlichen Aussagekraft. In Zusammenarbeit u.a. mit Prof. Distl und Dr. Tellhelm konnten für die Praxis aber andere wichtige Erkenntnisse aus diesen Studien umgesetzt werden, so dass die Selektion in Bezug auf die Hüftgesundheit weiterhin verbessert werden kann durch vergleichsweise kostengünstigere Maßnahmen.


    Man darf bei all dem nicht vergessen dass es in der Zucht auch noch andere Faktoren gibt außer dem Hüftgelenk. Und dass unter'm Strich alles bezahlbar bleiben muss. Hüfte, Ellenbogen, Wirbelsäule, Kreuzbein... Schon heute liegen die Kosten für das Hauptröntgen vielerorts so hoch dass sie nicht selten mehr als die Hälfte des Welpenkaufpreises aus machen. Würde die noch weiter steigen, dann würden noch weniger Hundehalter ohne Zuchtambitionen ihre Hunde röntgen/auswerten lassen. Und das kann ja nicht das Ziel sein in der Bekämpfung von HD und anderen Skeletterkrankungen.

  • Hier mal ein paar Zahlen für diejenigen, die immer behaupten die HD-Situation beim im SV-gezüchteten Schäferhund würden sich stetig verschlechtern:


    1968 haben 9,88% der hauptgeröntgen Hunde den HD-Befund "normal" erhalten. Im Vergleich zu den Welpeneintragungszahlen des Vorjahres sind 6,81% des Jahrgangs hauptgeröngt worden. Von da an hat sich sowohl die prozentuale Anzahl der mit "normal" ausgewerteten Hüften wie auch der Anteil der hauptgeröngten Hunde eines jeden Jahrgangs stetig erhöht. Ich greife jetzt nur mal ein paar Ergebnisse heraus...


    1980 haben 32,54% der hauptgeröntgen Hunde den HD-Befund "normal" erhalten. Im Vergleich zu den Welpeneintragungszahlen des Vorjahres sind 35,65% des Jahrgangs hauptgeröngt worden. Zwischen Ende der 70er Jahre bis ca. Mitte der 2000er schwankte die Röntgenquote (immer in Bezug auf die Welpeneintragungszahl des vorherigen Jahres) immer so zwischen 31 bis 42%. Die Anteil der mit "normal" ausgewerteten Hüften ist in diesem Zeitraum aber relativ kontinuierlich bis auf um die 74% angestiegen.


    2016 bis 2019 lag der prozentuale Anteil an den mit "normal" ausgewerteten Hüften bei 78.02%, 76.78%, 78.21% und 75.49%. Der Anteil an hauptgeröntgen Hunden (wieder im Vergleich zu den Welpeneintragungszahlen des Vorjahres) lag 2018 bei 54.60% und in 2019 bei 51.11%.


    Um diese Entwicklungen als negativ darzustellen bedarf es schon einer sehr großen Phantasie. Zumal man noch mit einbeziehen muss dass die Kriterien des FCI-Auswertunsgsverfahren in diesem langen Zeitraum dreimal angepasst (= "verschärft") wurden. Zusätzlich kommt hinzu dass die HD-Auswertung innerhalb des SVs nach dem Tod von Prof. Brass vollständig auf Dr. Tellhelm über gegangen ist, welcher immer der kritischere der beiden SV-Gutachter war. Von daher sind einzelne Schwankungen zwischen den Auswertungsergebissen einzelner Jahrgänge nicht immer der Morphologie der Hüftgelenke geschuldet.

  • Ihr seid ja die hier die Spezialisten. Wie soll ich sagen, ich verstehe das nicht: Röntgen ist doch auch nicht "ganz ohne" Nebenwirkungen. Die Strahlung, Narkose, der Stress für das Tier... Wenn das wirklich notwendig ist, dann stimmt doch mit der ganzen Züchterei etwas nicht.


    Ich habe Gert Haucke im Gedächtnis, der meinte, ein Hund sollte so von der Statur her noch eine gewisse Ähnlichkeit mit seinen Vorfahren haben. Nun habe ich mir so etwas geholt von jemandem, der mit sehr vielen Tieren zu tun hat - und das Kerlchen hat Ticks im Kopf...


    https://www.google.com/search?…+haucke&ie=utf-8&oe=utf-8

  • Ihr seid ja die hier die Spezialisten. Wie soll ich sagen, ich verstehe das nicht: Röntgen ist doch auch nicht "ganz ohne" Nebenwirkungen. Die Strahlung, Narkose, der Stress für das Tier... Wenn das wirklich notwendig ist, dann stimmt doch mit der ganzen Züchterei etwas nicht.


    Ich habe Gert Haucke im Gedächtnis, der meinte, ein Hund sollte so von der Statur her noch eine gewisse Ähnlichkeit mit seinen Vorfahren haben. Nun habe ich mir so etwas geholt von jemandem, der mit sehr vielen Tieren zu tun hat - und das Kerlchen hat Ticks im Kopf...


    https://www.google.com/search?…+haucke&ie=utf-8&oe=utf-8

    Evtl hättest du besser zuvor deine Kenntnisse manifestiert .................. nichts für ungut ;)

  • Ich habe Gert Haucke im Gedächtnis,...

    Gert Haucke... :D:D:D Na, das ist ja auch der kynologische Experte schlechthin... 8)


    Zur Notwendigkeit von Röntgenverfahren, DNA-Anaylsen usw.: Man kann phäno- und genotypische Krankheitsanlagen natürlich auch auspendeln oder aus dem Kaffeesatz herauslesen...

  • Wie soll ich das nun wieder sagen... Dann wären wir ja fast bei Hitlers Rassentheorie. Dann müsste wohl jeder erst hundert Gutachten einholen, bevor er das erste Mal "Sex haben" darf.


    Ich habe mal in einer Doku gehört, dass einem Husky sofort der Hals durch geschnitten wird, wenn er einen Menschen beißt, damit er sich nicht fortpflanzen kann, weil Huskys mit der ganzen Familie und dem Menschensäugling zusammen in einem Igloo leben. So geht es natürlich auch.


    Ach so, bei Zucht auf bestimmte Eigenschaften und Aussehen ist wohl auch oft Inzucht im Spiel, und die bringt Probleme. Und es braucht einen Genpool mit einer Mindestgröße, wo nicht alle Tiere für den Spezialzweck gebraucht werden bzw. zu gebrauchen sind. Und da ist man froh, wenn man für den Überschuss/Ausschuss solche Idioten wie mich findet. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von HuehnerHalter ()

  • Ich frage mich inzwischen ernsthaft was jemand, der eine Zuchtselektion auf Gesundheit und ein rassetypisches Wesen (inkl. der Arbeitsveranlagungen) mit den Zuständen im Dritten Reich vergleicht, in einem Rassehundeforum zu suchen hat. Das ist für so jemanden die völlig falsche Plattform.


    Für jeden normal denkenden Menschen hat das etwas mit Ethik zu tun, genetisch bedingte Erkrankungen und damit Schmerzen und Leiden bei der Nachzucht durch eine entsprechende Zuchtselektion nach bestem Wissen und Gewissen zu vermeiden. Mal ganz abgesehen davon dass sowohl das Tierschutzgesetz wie auch das Güterkaufrecht genau das von jedem Züchter verlangt.

  • "Forscher befreien menschliche Embryonen von Erbkrankheit"


    https://www.spiegel.de/wissens…-embryonen-a-1160993.html


    natur ins handwerk pfuschen


    https://www.google.com/search?…fuschen&ie=utf-8&oe=utf-8


    Überzüchtung


    https://www.google.com/search?…Cchtung&ie=utf-8&oe=utf-8



    Was 100 Jahre Zucht, aus unseren Vierbeinern gemacht haben So sahen Hunderassen noch vor 100 Jahren aus


    https://www.petfindu.com/de/bl…-noch-vor-100-jahren-aus/

    3 Mal editiert, zuletzt von HuehnerHalter ()