Hund bellt und jault vor Aufregung am Hundeplatz...?

  • Hallo Freunde der Fellnasen,



    wir haben jetzt bisher auf unserem neuen Gruppen-Hundeplatz ca. 3x SD und 4x UO gemacht, also über 2 Wochen verteilt.


    Witus hat bei der UO immer nur schön gearbeitet, mit viel Freude.

    Im SD wurde er auch nur mit Beißkissen konfrontiert und der Helfer hat ihn halt ein wenig motiviert und eben na, ja, ganz vernünftig halt bisschen angemacht. Witus ist auch gut drauf angesprungen.


    Nun stehen unsere Autos nicht so weit weg. Hunde sind die meiste Zeit in der Box im Auto, Klappe ist offen.

    Witus macht da schonmal immer Theater, wenn er in der Box alleine zurückgelassen wird. Nach einer Weile ist er aber ruhig.

    Aber heute, als er vermutlich Frauchen gehört hat, (sie kam später mit ein paar Buletten und Salat zum Platz), hat er ziemlich anhaltend gejault. Als er dann ruhig war bin ich hin zum Auto um mit ihm draußen ein paar Schritte zu laufen, evtl. wollte er auch mal pullern oder was saufen.


    Aber der wollte nur auf den Platz. Ach, heute war noch nicht mal SD, Helfer war verhindert.

    Witus wollte keinen Schritt draußen laufen und hatte selbst draußen noch anhaltend herumgebellt, so hochtönig nervig und aufgeregt.


    Was kann das sein und wie geht man damit um? Kann das sein, dass er es mit den Nerven hat? Und evtl. den SD-Helfer sehen wollte oder was? Oder war es Frauchens Stimme, die er hörte, aber sie spricht nicht laut, eher sehr leise eigentlich.

    Als ich mit ihm einige Schritte laufen wollte da hat er auch schlecht auf mich reagiert. Also ich habe ihm Futter vor die Nase gehalten, mal "Sitz" oder "Fuß" gesagt, aber das ging auch rel. schwer.


    Ich fand das richtig nervig und blöd.

    Sonst ist er immer ganz ausgeglichen und ruhig.


    Eigentlich fing es heute wieder recht schön an. Wir waren heute gleich zu aller erst dran. Habe bisschen meine UO gemacht, alles sehr schön, bisschen Bällchen bestätigt. Und dann durfte er noch einige Minuten da am Tisch sein, wo alle saßen, er hat alle begrüßt, der eine oder andere hatte mit ihm bisschen herumgespielt, dann haben wir bisschen gequatscht in der Sonne. Und er legt sich zu uns hin, also ganz entspannt eigentlich.


    Dann musste er in die Box zurück. Ein bisschen jammern tut Witus da ja immer, auch wenn ich z.B. eine Fährte lege und er warten muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Er wird das jetzt im Kopf haben.... erst Unterordnung... dann Box... dann Schutzdienst... und dann in einem entsprechenden Modus sein.


    So etwas stellt sich oft ganz schnell ein. Du kannst das unterbrechen indem das Training nicht immer nach dem selben Schema abläuft. An einem Tag ohne Helfer zweimal Unterordnung machst... An eine Tag mit Helfer auch mal, und dafür keinen Schutzdienst... An einem Tag mit Helfer mal zuerst Schutzdienst und danach Unterordnung... So dass Dein Hund einfach nicht weiß was dran kommt wenn Du ihn aus dem Auto holst. Wobei er natürlich das "Schutzdienst-Feeling" mitbekommt während andere Hunde Schutzdienst machen. Und wenn er sich dann in eine entsprechende Trieblage gebracht hat und er dann auch Schutzdienst machen darf, wird das natürlich bestätigt und gefestigt. Was prinzipiell auch nicht schlimm ist. Du musst halt lernen Deinen Hund auch dann zu händeln.

  • Du musst halt lernen Deinen Hund auch dann zu händeln.

    Ja aber wie? Mit Druck? Er hat sich ja mit ruhig zusprechen oder mit kleinen Kommandos nicht zur Ruhe bringen lassen.

    Die Frage war, ob ich da jetzt mit Zwang od. Druck etwas positives erreicht?


    Wollte aber da keinen Druck oder Zwang machen, Witus soll ja nicht noch aufgeregter werden. Soll ja ein schöner Ort bleiben.

  • Mit Konsequenz... Ich weiß nicht wie viele Stunden ich damals mit Rudolph am Rand des Platzes gestanden habe... "Fuß" + "Schau mich an" und zwischendurch immer mal wieder "Voran, gib Laut"... Und dran waren wir wenn es dann endlich geklappt hat und Madame locker so in ihren Triebbereichen wechseln konnte dass der Unterordnungsteil ("Fuß" + "Schau mich an") funktioniert hat trotz entsprechend hoher Trieblage, weil 20 m weiter ein anderer Hund Schutzdienst gemacht hat. Manchmal hat das nur zwei Schutzdienste lang gedauert, manchmal acht. Manchmal ist der Helfer nach dem letzten Hund auch erst noch eine Cola trinken gegangen bis Madame dann endlich auch Schutzdienst machen durfte. Manchmal kam sie zwischendurch auch noch mal in die Box und wieder raus. Und das war nicht in drei Übungsstunden erledigt.... Ich hab mir da einen ganzen Winter über die Füße abgefroren.

  • Ich glaube, dass das nichts anderes ist wie bei den Border Collies, die auf dem Agillity Platz sind. Die Hunde müssen lernen, Frust auszuhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass du Witus aus dem Auto holst, während die anderen Hunde arbeiten. Sollte er sich nicht auf dich konzentrieren, geht er wieder ins Auto zurück. Und Schutzdienst gibt es für ihn nur dann, wenn er vorher ruhig war. Hilfreich könnte auch sein, dass du ihn nicht im Auto weg sperrst, sondern auf einer Decke ablegst. Das ist dann für ihn eine Aufgabe, die er zu bewältigen hat. Er ist nicht in der Hilflosigkeit, im Auto passiv zuschauen zu müssen.

  • das wird sicher nicht gehen.

    Alle Hunde müssen weg sein, außer der Hund welcher an der Reihe ist.


    Heute war ja kein SD, dennoch ist der so nervig gewesen. Na, mal sehen, wie sich das entwickelt. Nächsten Do. und Sa. geht es weiter.

  • das wird sicher nicht gehen.

    Alle Hunde müssen weg sein, außer der Hund welcher an der Reihe ist.


    Heute war ja kein SD, dennoch ist der so nervig gewesen. Na, mal sehen, wie sich das entwickelt. Nächsten Do. und Sa. geht es weiter.

    Micha, Jeannine sprach es ja schon an - das ist Frust. Ich kenne das von Chia, die eine sehr niedrige Frusttoleranz hat und der Meinung ist, wenn sie was will, dann sofort! Wenn sie dann ihren Willen nicht bekommt, wirds laut und nervig.


    Aber wie Waschbär schon schrieb: Frust zu tolerieren lernt der Hund nur durch konsequentes Üben und ich kann auch ein Lied davon singen, wie mühsam es sein kann, sowieso schon unter Zeitdruck zu stehen und dann auch noch ungeplant an der Frusttoleranz des Hundes arbeiten zu müssen, weil man solche Zickereien eben leider nie akzetieren, sondern immer entgegenwirken muss ... und das kostet Nerven, Zeit und Kekse ;)


    Die gute Nachricht ist, dass es sich lohnt. Ich habe heute früh tatsächlich eine Begegnung mit dem Nachbarn, der mich für total unfähig hält, meinen Hund zu erziehen ("... nimm eine Reitgerte und hau der mal eine über den Hintern - dann ist Ruhe!" - gute Idee, den Frust noch zu fördern :cursing: ), souverän meistern können. Gut - ich brauchte den Brustring des Geschirrs und ca. eine Minute, bis Chia vor mir saß, mich anschaute und nicht mehr in Richtung meines Nachbarn bellte und in die Leine stieg ... aber es klappte! Sie hat mich bei solchen Gelegenheiten auch schon von den Füßen gerissen und rannte bellend auf den Nachbarn zu, ohne sich abrufen zu lassen.


    Es zeichnen sich also Fortschritte ab und das wird auch bei Witus der Fall sein, wenn Du konsequent bleibst ... Ungehorsam ist leichter zu korrigieren, als den Frust umzulenken :rolleyes: