Threu abgeben? Bitte um Euren Rat.

  • das medizinische würde ich auch auf alle fälle abklären JvG. Aber egentlich alles, wo noch ein fünkchen hoffnung besteht, dass sich das blatt des halterwechsels nochmal wenden könnte.

    @Ellionore hatte das schon vom baumann geschrieben und vll solltest du darüber auch nochmal nachdenken, ob du mit dem telefonierst und dorthin mit threu auf zb 1 wöchigen "lehrgang" fährst? Nur so eine idee. Mir gehn die 13 mte nicht aus dem kopf, weil er ja eigentlich noch sehr jung ist.

    Du tust mir echt leid. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir geht.


    ok... medizinisch indiziertes "Fehlverhalten" sollte ausgeschlossen werden. Auch da völlig Deiner Meinung.


    Mich beschäftigt das Vertrauensverhältnis. :/ Fiasko ist ja auch nicht "ohne", aber für 15 Monate des Zusammenraufens sind wird bei einer soliden Basis. Mehr erwarte ich auch gar nicht. Das Vertrauen wächst im Idealfall kontinuierlich. Den Welpen Fiasko habe ich immer von meinem Gesicht ferngehalten, zu groß die Gefahr, dass er vor lauter Übermut zugebissen hätte (so nach dem Motto: isch hab disch zum fressen gern...mjam). Heute längst kein Thema mehr. War bei Donna das gleiche Spiel.

    Auf der einen Seite wollen wir als Zweibeiner der Fellnase die Last der Verantwortung nehmen, auf der anderen Seite sind wir aber oftmals nicht in der Lage genau das umzusetzen.


    "Der Hund muss wissen, dass er nicht zubeißen darf." Aha, muss er das?! Ich schätze, das die Mehrheit bislang Glück hatte (und auch einige Wenige das Talent ihren Hund zu führen ;)), nicht in eine brisante Situation zu stolpern bevor die Bindung als solche betitelt werden könnte/dürfte und der Hund sich wirklich dieses Wissen erworben hat.


    Fiasko und ich laufen gerade warm, aber wir sind noch lange nicht da wo ich mit Donna war. Und auch die Vertrauensbasis zu Donna war nicht vergleichbar zu der zu ihrer Vorgängerin Terry. Terry war einfach zu führen (und die Maus hatte ich erst im Alter von 1,5 Jahren übernommen, mit all ihren Fehlern), Donna hat hinterfragt. Fiasko moppert nur. Allen dreien ist gemein, dass sie Tiere sind. D.h. mitunter eben auch unberechenbar. Das muss man einkalkulieren. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.


    Vertrauen bekommt man meist geschenkt... trotzdem ist es harte Arbeit, es zu behalten!

  • "Der Hund muss wissen, dass er nicht zubeißen darf." Aha, muss er das?! Ich schätze, das die Mehrheit bislang Glück hatte (und auch einige Wenige das Talent ihren Hund zu führen ;) ), nicht in eine brisante Situation zu stolpern bevor die Bindung als solche betitelt werden könnte/dürfte und der Hund sich wirklich dieses Wissen erworben hat.

    Ich würde Threus Verhalten damit jetzt nicht entschuldigen, doch finde ich deine Aspekte durchaus interessant. Dennoch: Gibt es nicht so etwas wie im Welpenalter erlernte Beisshemmung?

  • Auf der einen Seite wollen wir als Zweibeiner der Fellnase die Last der Verantwortung nehmen, ...

    Und ich denke genau da liegt der Fehler. Ein (Gebrauchs-)Hund braucht eine Aufgabe und hat damit dann automatisch eben auch Verantwortung. So hielt/halte ich es mit allen meinen Hunden und hatte nie Probleme mit Ihnen im Alltag. Und ich persönlich halte es für besser ich weise dem Hund die Aufgabe/Verantwortung zu, als das er sie sich selbst sucht.


    Und zu Threu: Ich gehe bei ihm weit eher von einem pubertierenden/austestenden Jungrüden, als von einem "kranken" Hund aus. Das bei einem etwas stärkerem Hund, in Verbindung mit einem unerfahrenem Halter, kann dann eben auch schon mal eine gewisse Brisanz beinhalten.

  • Dennoch: Gibt es nicht so etwas wie im Welpenalter erlernte Beisshemmung?

    Jein. Es gibt eine gewisse Beißhemmung im spielerischen Bereich, aber im aggressiven Bereich wäre sie kontraproduktiv.

    Davon ab denke ich nicht das Threu wirklich Ernst gemacht hat. Das Ergebnis hätte mit ziemlicher Sicherheit anders ausgesehen.

  • Ich würde Threus Verhalten damit jetzt nicht entschuldigen

    ich entschuldige nix, ich versuche eine Erklärung zu finden. ;)


    bei jedem "Fehlverhalten" meiner Hunde habe ich die Situation im Nachhinein analysiert... ich habe da nicht gut abgeschnitten. Durch die Bank habe ich meine Hunde in eine missliche Lage gebracht: nämlich adhoc eine Entscheidung zu treffen... nur hat mir diese nicht gefallen.

    Und ich denke genau da liegt der Fehler

    da denkst Du richtig. Es ist eine ständige Gratwanderung...

  • Es ist eine ständige Gratwanderung...

    Wenn die Aufgabe mit den natürlichen Trieben des Hundes zusammenfällt eigentlich nicht. Hier darf/soll der Kaukase zB. seinen Wach-, Schutztrieb, in geregelten Bahnen natürlich, ausleben. Somit hat er (s)eine Aufgabe und Verantwortung. Und von mir bekommt er das Vertrauen, das er nicht übers Ziel hinausschießt. Damit ist er zufrieden und ausgeglichen. Was sich in Einem im Alltag sehr umgänglichen HSH bemerkbar macht.

  • die Gratwanderung bezog sich mehr auf: was allgemein vorausgesetzt wird. Also die These: ich, Mensch, Chef und Lenker, Hund ist damit zufrieden.


    Ich lebe ein anderes Konzept. Vielleicht dem Deinigen nicht ganz unähnlich 8) Kernkompetenz liegt bei mir (ich arbeite dran) und der Hund darf gemäß seines Naturells auch gerne mal dem Mainstream entgegen handeln. Ist kein Weltuntergang für mich. Gut, bei TopDog können der Knödel und ich nicht mitmachen.

  • Und zu Threu: Ich gehe bei ihm weit eher von einem pubertierenden/austestenden Jungrüden, als von einem "kranken" Hund aus. Das bei einem etwas stärkerem Hund, in Verbindung mit einem unerfahrenem Halter, kann dann eben auch schon mal eine gewisse Brisanz beinhalten.

    Es sind Aussagen wie diese, die mir besonders Mut machen. Auch, wenn sie im Gegensatz stehen zu Thesen, dass Threu "Kerben sammelt" und sich bei genügend dreht und richtig Ernst macht. Danke :thumbup:


    Und mit dem "austesten" triffst Du genau eines seiner Verhaltensmuster: Er probiert, jede Grenze ein klein wenig zu verschieben – wenn ich nicht konsequent drauf achte. Und das tue ich (so gut ich kann 8o ). Und auch sonst zeigt er gerne Imponiergehabe und lässt die Welt hören, dass er ein Prachtkerl ist. Würdet Ihr ihn darin bremsen? Unterbinden möchte ich es nicht, gehört ja ein Stück weit dazu (wir waren ja auch nicht anders). Zu sehr den Macker lasse ich ihn aber auch nicht spielen (häufiges Markieren, Show am Zaun).

  • Fakt ist doch, dass das so mit JvG und Threu nicht hinhaut.


    Das Vertrauensverhältnis wurde zutiefst erschüttert oder sogar zerstört und Threu ist mehr als respektlos geworden. Was nun hier die Ursache ist, ob JvG das Pech hatte, als Anfänger gleich an einen so starken DSH zu geraten, oder ob er ihn so groß werden ließ, weil er sich evtl. schon immer einen DSH gewünscht hat und diesen aber in seiner Liebe zu Threu nicht stark genug in die Schranken verwiesen hat, wie auch immer. Sie kommen so nicht mehr klar und benötigen Änderung im Zusammenleben, im Verständnis, in der Konsequenz usw...


    Threu braucht meines Erachtens den sicheren Umgang und Korrektur eines Führers und JvG braucht jemanden, der ihm in der Situation schon zeigt, wie er mit Threu umzugehen hat und das würde ich persönlich bei jemanden sehen, wie z.B. beim Baumann in einem evtl. 1-2 wöchigen Lehrgang, der die beiden täglich von früh bis abends miteinander sieht und sofort korrigierend auf beide einwirken kann.


    Ob OG oder Hundetrainer, beide sehen ja immer nur Momentaufnahmen und da wird es nicht zu so brenzligen Situationen wie zuhause kommen und in diesen 1-3 Stunden pro Woche, passiert viel zu wenig, um bei JvG und Threu im Umgang tatsächlich die Fehler zu finden und Lösungen herbeizuführen.

  • Das Vertrauensverhältnis wurde zutiefst erschüttert oder sogar zerstört und Threu ist mehr als respektlos geworden.

    Fakt.


    mal an alle: nach dem ersten Knurren in der geschilderten Situation.... was hättet ihr getan? (und wir blenden mal aus, dass unsere Hunde dies NIE machen würden ;) )


    interessiert mich wirklich sehr

  • Würdet Ihr ihn darin bremsen?

    Das hängt davon ab wie mich die verschobenen Grenzen tangieren. Sind sie für mich weiterhin händelbar und/oder stellen sie für Dritte keine Gefahr da, wäre es mir weitgehend egal. Anderes siehts aus wen Dritte dadurch gefährdet werden und/oder die Händelbarkeit des Hundes massiv beeinträchtigt werden. Da verstehe ich dann keinen Spaß mehr. Da wird nicht gebremst, sowas wird gestoppt.

  • mal an alle: nach dem ersten Knurren in der geschilderten Situation.... was hättet ihr getan?

    Nicht nach dem ersten knurren, aber nach dem ersten Angriff hätte ich ihn mir gegriffen und dann wäre das heilige Donnerwetter über dem Hund hereingebrochen.

  • bei sam hab ich das in dieser form nie erlebt, aber bei meinem früheren dsh billi. Der knurrte damals wg einem knochen und da hatte es aber dann auch gleich und auf der stelle einen riesen ärger mit mir gegeben und im anschluss gleich über längere zeit das andauernde nehmen und geben training gegeben mit steigerung höherer reizmittel (was er eben unbedingt für sich haben wollte, ball oder seinen platz usw..). Es war dann auch nie mehr ein thema.


    Mit sam habe ich es dahingehend erlebt, dass er ben den ersten und zweiten tag nach seiner ankunft so traktiert hatte und der nur verbellt oder verscheucht wurde. Da wurde ich dann morgens am zweiten tag echt sauer und wenn das der fall ist, dann gibt es eine so klare ansage, dass er mich verstanden hat und das thema bei auffllammen nur mit erhebung meiner stimme gleich wieder erledigt war. Das musste auch so sein, denn im gestrigen freilauf mit ben hätte er wieder angefangen und es genügte ein ey mit lauter stimme.


    Wo ich allerdings immer noch mein problem habe mit sam sind die einzelbegegnungen mit anderen hunden. Da sagt aber auch der ausbildungswart dass es solche hunde einfach gibt und man das eindämmen kann, aber es in gewisser weise immer latent vorhanden bleiben wird.