Beginnende Kehlkopflähmung

  • Hallo, hat jemand von euch damit Erfahrung?

    Meistens wird bei einem alten Hund mit verstärktem Hecheln und gerade in der warmen Jahreszeit mit wenig Kondition erst einmal auf Herz getippt, so wie bei meinem Enzo. Aber es liegt nicht am Herzen, dieses wurde bei seiner Kastration im letzten Jahr untersucht und für kräftig befunden.

    Beim letzten Besuch der Chiropraktikerin, die in aller ersten Linie Tierärztin ist, meinte diese, es höre sich wie eine beginnende Kehlkopflähmung an.

    Im März waren wir eine Woche an der Ostsee, da ging es dem Hund richtig gut, Seeluft :thumbup:

    Seit letzter Woche nehmen die Beschwerden richtig zu, wir laufen nur noch Minirunden, Aufregung wird möglichst vermieden, gerade wenn er sich freut bekommt er kaum noch Luft. Im Ruhezustand hat er gar keine Beschwerden.

    Kennt das jemand?

  • Ja, der alte LZ-Rüde meiner Mutter hatte das selbe Problem, er hat "unter Belastung" richtig angefangen zu röcheln und zu schnaufen und hörte sich zum Teil an wie diese armen Plattnasen mit zu langem Gaumensegel

  • Der Mali meiner Hundetrainerin hat das auch :( ... hört sich nicht gut an. Und machen kann man wohl nicht all zu viel. Ihr wurde geraten, kein IGP mehr zu machen. Wir trainieren sowieso schon lange zusammen auf Fährte und arbeiten mal ganz unverbindlich auf die FH hin. Irgendwie muss dieses Energiebündel ja trotzdem ausgelastet werden.

  • Also ich hab gerade mal mit meiner Mama und auch mit meiner Haustierärztin (gute Freundin der Familie) gesprochen.


    Bei meiner Mama war es wohl kein Trachealkollaps im eigentlichen Sinne, sondern eine Degeneration der Nerven, die für die Steuerung der Luftröhrenklappen zuständig sind.


    Bei ihrem Rüden war es dann so, dass diese Klappen wohl immer nur noch so halb geöffnet werden konnten und der Hund dann immer gegen einen Widerstand geatmet hat.


    Der wurde in Ahlen in der Tierklinik operiert und eine der Klappen wurde wohl einfach aufgezogen und an der Luftröhre festgenäht, sodass der Luftstrom nicht mehr so arg behindert wurde.


    Damit ging es ihm zeitlebens gut.


    Bei einem Trachealkollaps im eigentlichen Sinne sind wohl die Knorpelspangen der Luftröhre instabil, fallen in sich zusammen und verengen so die Atemwege.


    Laut meiner Tierärztin ist dieses Bild oftmals wohl über lange Zeit medikamentös gut einstellbar.


    Im schweren Fällen ist ggf eine OP möglich, aber nicht in jedem Fall.


    Eine genaue Diagnostik funktioniert wohl nur über eine Endoskopie und eine Einschätzung, ob operabel oder nicht nur mittels CT wegen genauer Lokalisation der Kollapsausdehnung + Lage der großen Blutgefäße

  • Laut meiner Tierärztin ist dieses Bild oftmals wohl über lange Zeit medikamentös gut einstellbar.

    Vielen Dank für die Antwort. Kannst du vielleicht noch herausfinden, welche Medikamente er bekam.

    Bei Enzo ist es der zweite Fall, die Klappen öffnen sich nicht mehr komplett. Beide Tierärztinnen raten von einer Operation auf Grund seines Alters ab. Nach der Operation würde die Gefahr bestehen, dass er beim Fressen und Trinken etwas in die Lunge bekommt und es zur Lungenentzündung kommt.

    Seit Donnerstag bekommt er Predniloson 5 jeweils eine morgens und eine abends, eine Freundin von mir guckte alte Rechnungen nach und sagte, ihr alter Hund hatte das gleiche, bekam anfangs sogar Predniloson 50.

    Heute Abend gehe ich noch mal zum Tierarzt, vorsichtshalber will ich ihn noch mal abhören lassen, ob vielleicht noch Wasser in der Lunge ist.


    PS. Trainiert wird nicht mehr, er japst schon, wenn er etwas länger an einer Stelle geschnuppert hat. Wir machen nur noch ein paar Physioübungen, da er natürlich muskulär sehr abbaut.

  • Vielen Dank für die Antwort. Kannst du vielleicht noch herausfinden, welche Medikamente er bekam.


    Bei ihm wurde es direkt operiert, er bekam keine Medis.


    Nach der Operation würde die Gefahr bestehen, dass er beim Fressen und Trinken etwas in die Lunge bekommt und es zur Lungenentzündung kommt.


    Laut meiner Mama musste ihr Watson nach der OP aufgrund dieser Tatsache wohl das Schlucken auch erst wieder "üben" ... dafür bekam er wohl anfangs Nassfutter, das meine Mama zu größeren Frikadellen formen sollte, damit das Verschluckungsrisiko geringer ist.


    Später bekam er wieder ganz normal TroFu etc und hat sich nie großartig schwer getan.


    Von einer OP nur aufgrund des Alters abzuraten finde ich tatsächlich eher unprofessionell, man sollte da eher die Gesamtkonstitution betrachten

  • Och man, erstmal tut mir die Diagnose furchtbar leid! ;(

    Der Mali-Mix meiner Familie mit dem ich aufgewachsen bin hatte das. Leider war er sehr territorial veranlagt weswegen er auch gerne mal bei viel Aufregung umgekippt ist/Ohnmächtig wurde und auch Anfälle hatte. Zudem hatte er schon seit seinem fünften Lebensjahr verengte Atemwege so dass, das nochmal zusätzlich oben drauf kam.


    Meine Familie hatte über die Operation nachgedacht aber aufgrund seines Alters und der eh schon stark verengten Atemwege wäre das zu Risikoreich gewesen.

    Ich hoffe du findest etwas das deinem Enzo noch etwas helfen kann!

  • Kann es sein, dass das irgendwie eine typische "Mali"-Krankheit ist? Ich seh das öfter, dass gerade die Mali's so rumjapsen ...

    Könnte sein das es da eine genetische Veranlagung in einigen Linien gibt. Aber in den allermeisten Fällen kommt das "rumjapsen" weil Malis, viel mehr als andere Rassen, dazu neigen über ihre Belastungsgrenze zu gehen.

  • Gestern Abend war ich noch mal beim TA, da ich noch weitere Tabletten holen wollte, die Lunge wurde noch einmal abgehört absolut ohne Nebengeräusche. Es liegt nur an diesen Kehlkopfsegeln, soweit das ohne Vollnarkose zu beurteilen ist.

    Auf jeden Fall meinte die TÄ, sie fände es komisch, daß hätten eher kleine Hunde. Ich kenne aber persönlich einen Labradormix der das hatte und eben die in diesem Thread aufgeführten Schäferhunde. Bei Youtube sind schnell Labrador, Bernhardiner und andere große Hunde zu finden.

    Und ganz dummer Zufall... Gestern stand ein Hundefahrradanhänger bei den Kleinanzeigen der endlich mal groß genug ist, den haben wir gekauft. Der Goldi der Verkäuferin hatte tatsächlich die gleiche Krankheit und ist jetzt mit 14 Jahren verstorben. Sie gab mir noch eine volle Packung Globuli Spongia mit, die sollen auch anschwellend bei Kehlkopfleiden wirken.

  • Ich muss jetzt mal auf den Anhänger eingehen und eine Zwischenfrage einwerfen: Maline nehmt ihr den Hänger auch als Wagen zum spazieren gehen? Sieht aufgrund der Schiebestange auch für diesen Zweck gut aus. Wenn ja, könntest du mir sagen ob sich das bewährt?


    Ich bin nämlich am überlegen ob ich für Fina nicht schön langsam auch sowas in Betracht ziehe. Es werden ihr die Spaziergänge zusammen mit Kiara schon etwas anstrengend, momentan ist sie zwar wieder sehr gut drauf, aber seit der OP hat sie stark abgebaut, und wir sind am Limit mit einer Stunde, da müssen wir dann in der zweiten Hälfte auch das Tempo schon verringer, sonst fällt sie zu sehr zurück. Noch gibt sich Kiara damit zufrieden, aber ihr enormer Bewegungsdrang wird halt dann schon eingeschränkt und lange wird sie das nicht mehr unkommentiert lassen. Getrennt gehen klappt zeitlich nicht, da müsste ich die Au für Fina streichen, zweimal da hin fahren ist dann zuviel Aufwand, und sie wäre tötlich beleidigt wenn sie immer zu Hause bleiben müsste. Sie kann da richtig rum spinnen und schmollen, wenn sie nicht mit draf, Kiara aber schon (hab ich die letzten Male Hundeplatz gesehe, da wars einfach zu kalt, als dass sie da Stundenlang im Auto liegen könnte und sie war nicht alleine zu Hause, aber sie ist nur schmollend auf ihrem Platz gelegen, spazieren gehen mit dem Rest der Family war nicht). Zumdem hat sie so eine Freude wenns zum spazieren los geht, sie schafft halt einfach die Dauer auf kurz oder lang nicht mehr.

  • Dieses Wochenende habe ich keine Zeit, danach wird das Schieben geübt. Wir wohnen in einer Siedlung und die eigentlich nur 1000 m bis zum Wald bringen ihn bei Sonnenschein an seine Grenzen. Im Sommer würde ich ihn dann zum Wald schieben und dort im kühlen Schatten laufen lassen und den Rückweg wieder schieben.

    Getrennt gehen wir momentan häufig, mein Mann mit dem alten und ich mit dem jungen weitere Strecken.