Hallo von Maila! (Radieschen von der Gewürzwiese)

  • Ich wollte zu dem super Tip von maike nur nochmal unterstreichen, dass es, sie schrieb es schon, äusserst wichtig ist, dass der Abstand zu anderen Hunden so gross ist, dass sie sie deutlich wahrnimmt aber NICHT ihr reaktives Verhalten auslöst!!


    Diese beiden Punkte sind äusserst wichtig: Nicht so weit weg oder so abgelenkt, dass sie anderen Hunde gar nicht wahrnimmt aber nicht so nah, dass sie auslöst. Das ist der Knackpunkt.

  • Ich habe meinem Hund immer eine Handvoll Futter auf den Boden geworfen, dann war er mit aufsammeln beschäftigt wenn Leute kamen. Das hat ihn runtergefahren und dann war die Aufregung vorbei.

    Geht aber halt nur mit Hunden, die Futter super finden und nicht sooo ein Problem mit Personen haben.

    Das werde ich mal probieren, so langsam steigert sie sich da nämlich immer mehr rein.

    Sie liebt Menschen (manchmal ein bisschen zu sehr :D ), sobald die Person sie freundlich anspricht ist sie happy und freut sich. Aber die meisten machen verständlicherweise einen großen Bogen um sie, wenn sie so bellt.

  • Huhu... richtig toll wie ihr das macht! Ich finde es einfach nur super ^^


    Ich hatte auch ein dickes Problem in Sachen Hundbegegnungen und das was mir geholfen hat war zweimal die Woche in Stadtparks fahren. Nich irgendwo ländlich, am besten in die Großstadt... viele von den Hunden, die dir da begegnen sind mega abgeklärt und heben nicht mal den Kopf, wegen einem anderen Hund.


    Ich habe mich in der Mitte von irgendeiner Grünfläche postiert, Schleppleine ans Geschier und dann erstmal mit entsprechendem Abstand den Rückruf von anderen Hunden geübt. Ist der andere Hund lebhaft bleibt man eben richtig weit weg, wenn mein Hund trotzdem ausgelöst hat, bin ich einfach gegangen und habe den Abstand vergrößert bis es wieder ging.

    Richtig gute Idee! Ich finds immer noch stressig mit ihr an ganz neue Orte zu fahren, besonders wenn ich weiß, dass wir dort Hunde treffen werden. Aber da müssen wir wohl durch :D

  • Ich wollte zu dem super Tip von maike nur nochmal unterstreichen, dass es, sie schrieb es schon, äusserst wichtig ist, dass der Abstand zu anderen Hunden so gross ist, dass sie sie deutlich wahrnimmt aber NICHT ihr reaktives Verhalten auslöst!!


    Diese beiden Punkte sind äusserst wichtig: Nicht so weit weg oder so abgelenkt, dass sie anderen Hunde gar nicht wahrnimmt aber nicht so nah, dass sie auslöst. Das ist der Knackpunkt.

    Genau das versuche ich. Vereinzelt haben wir da auch schon kleine Erfolge gehabt. Wenn ich sehe, dass uns ein Hund entgegen kommt gehe ich runter vom Weg. Wir stellen uns mit großem Abstand an den Rand und beobachten aus der Entfernung wie der Hund vorbeiläuft. Nur manchmal reichen schon 5m und ein anderes Mal löst sie bei deutlich größerem Abstand trotzdem aus... Das macht es schwierig einzuschätzen.

    Und oft sind die Wege auch einfach so eng oder der Hund kommt plötzlich um die Ecke, dass Ausweichen gar nicht mehr geht.

  • Nur manchmal reichen schon 5m und ein anderes Mal löst sie bei deutlich größerem Abstand trotzdem aus...

    Wahrscheinlich kommt es auch auf den Typ Hund an. Quinto flippt zB. eher bei großen sehr selbstbewussten Hunden aus, kleine aggressiv kläffende übersieht er hingegen. Versuche dir mal eine innere Statistik zu machen welche Sorte sie nicht mag.


    Das mit dem Futterwerfen hat uns damals auch sehr viel weiter gebracht, da ging es darum, dass er mit 10 Wochen schon komplett ausflippte, wenn jemand am Gartenzaun vorbei ging. Wir hatten von der Züchterin das Buch https://myablefy.com/s/blauerhund/Buecher Welpen ABC bekommen. Da las ich erstmals davon. Es stand auch immer ein Töpfchen Welpenfutter auf dem Gartentisch und sobald Welpi durchstarten wollte, weil jemand am Zaun entlang lief gab es den Rückruf und eine Handvoll Futter auf den Boden. Das Ergebnis ist perfekt.

    Aus diesem Grund machte ich dann auch ein Wochenendseminar für schwierige Hunde bei dem Autor mit. Es wurde dabei viel auf die Methode Click-für-Blick gesetzt und in der Trainingssituation auf dem Hupla funktionierte es dann bei allen einwandfrei. Ich fand das hilfreich als zusätzliches Training.

  • Die Methode Futter auf den Boden werfen wird allerdings vom timing her so gemacht, dass das Futter SOFORT bei Erscheinen des Reizes (Leute) auf den Boden geworfen wird, nicht erst hinterher als Belohnung fürs Herkommen.

    Die Absicht dahinter ist, dass der Hund nach einer Weile lernt, dass die auftauchenden Leute selbst die Ankündigung für das Futter auf dem Boden sind und idealerweise führt das dazu, dass der Hund von alleine schon die Gedanken vom Reiz weg auf das Futter auf dem Boden wendet. Der Reiz "Leute tauchen auf" führt umgehend zur Erwartungshaltung für das Futter und die dazugehörigen Emotionen wechseln ebenfalls vom Stress-Reiz zum Fress-Reiz. Ideales Ergebnis: ähem, wo ist mein Futter, da kommen Leute!!


    Wenn du Anti Reaktivität Übungen machst, musst du peinlich genau aufpassen, dass solche Situationen wie es-kommt-ein-Hund-überraschend-um-die-Ecke NICHT passieren. Jedes Ausüben des unerwünschten Verhaltens wirft dich wieder Lichtjahre zurück im Training.


    Man kann verschiedene Methoden auch kombinieren und in verschiedenen Situation benutzen. Z.B. die oben genannte Click-für-Blick Methode