Ruebchen Moderator
  • Mitglied seit 15. Oktober 2020

Beiträge von Ruebchen

    Wie sonst soll ein erfahrener Hundetrainer innerhalb von ein paar Stunden (ich habe das sogar in unter 10 Minuten erlebt) aus einem Hund Dinge hervorholen, die der Besitzer in Jahren nicht hin bekommt.

    Wir nennen dieses Phänomen bei uns im Trainingsteam "Aha-Effekt". Der Hund kennt etwas nicht, ist überrascht und beeindruckt (je nachdem in welche Richtung das Training geht), und springt im Affekt darauf an, alles funktioniert plötzlich und sieht suuuper aus... sobald eine Gewöhnung an die neue Art (sei es eine Methode, Umgangsform, oder was auch immer) stattgefunden hat, relativiert sich der Blitzerfolg schnell wieder, meist fallen die Hunde dann wieder in die alten (unerwünschten) Verhaltensmuster zurück. In der Regel sind diese "ich löse alles innerhalb von 2 Stunden"-Hundetrainer dann aber schon über alle Berge. ^^



    Nur kann es, wenn es so gelagert ist wie von nette beschrieben, auch nach hinten losgehen, oder?

    Was kann wie nach hinten losgehen?

    nette ich verstehe was du meinst... kann auch nur mutmaßen, ich kenne dich und Lexy ja nicht persönlich. Aber ein paar kleine Videos gab's von euch ja durchaus schonmal zu sehen, und von deinen Erzählungen her würde ICH jetzt schon meinen, dass das "am Hund liegt" (ohne das jetzt negativ oder abwertend zu meinen).


    Du willst einen Mali... also einem Durchschnitts-Mali (mit FCI Papier, vernünftig aufgezogen) kannst du es kaum verleiden, egal ob du perfekt arbeitest oder Fehler machst. Wenn du da Fehler machst, macht der Hund halt eher Quatsch, sitzt zb. nicht schön auf den Läufen, knautscht auf dem Bringholz rum, oder rempelt dich im Vorsitz an, etc. Aber das Feuer für die Sache an sich kannst du einem echten Arbeitstier (und das ist zu großen Teilen einfach von Gott gegeben) kaum nehmen.

    FADEN ORIGINAL ERÖFFNET VON nette MIT FOLGENDEN WORTEN

    Ich mache hier mal einen neuen Faden auf zum Thema liegts am Hund oder am Mensch, wenn der Hund ne lahme Ente ist :)


    Eventuell kann einer der Mods, die dazugehörigen Beiträge aus dem "wann ein Zweithund" Faden hier her schieben


    ___________________________________________________________________________


    Da rückt dann der Wunsch nach einem Hund mit mehr Pfeffer schon wieder in den Vordergrund. Was mir gleichzeitig aber für Lexy auch total leid tut ;(

    Warum?

    wenn du nen' Hund hast, der keinen Bock auf mehr hat, macht der drei Kreuze, wenn du dir einen holst, der das erfüllen kann und du den "alten" mit dem Schmu endlich in Frieden lässt :D

    Hi, herzlich willkommen bei uns im Forum!


    Er versteht das Kommando: 'Leg hin' bzw. 'Lass es'...nur sagen seine Körperspannung sowie seine Augen: das Ding bekommst du nach meinem Tod wieder

    Da musste ich grade lachen, sorry. ^^

    Spuckt er den Ball aus, und packt ihn dann aber sofort wieder, oder lässt er ihn garnicht erst los?


    Meine erste Frage wäre auch gewesen, wie hat er das Kommando "Lass es" denn gelernt?

    Nimmt er gerne Futter/Leckerlis an, wäre tauschen eine Option?


    Geht es nur um Bälle, oder ist generell "Dinge wegnehmen" (egal was) ein Problem?

    Also meine persönlichen Studien haben ergeben, dass es einfacher ist, wenn die Hunde vom Alter her nicht allzuweit auseinander sind. Ich denke, dass Lexy jetzt mit bald 6 (dann 7) Jahren auch mehr Freude an 'nem Jungspundt hätte, als mit 11 oder 12.


    Wenn alle anderen Umstände für euch passen (Zeit, Geld, Platz, etc.) würde ich das Projekt "ein Welpe kommt ins Haus" tatsächlich eher jetzt angehen als erst in 3 bis 4 Jahren.


    Als mein Homer 2 Jahre war, kam A.J., das hat gepasst.
    Als A.J. 3 (und Homer 5) war, kam Ero, auch das hat sehr gut gepasst.

    So würde ich es immer wieder machen... Ero ist jetzt 3,5 also eigentlich wird's bald mal Zeit für den nächsten Welpen :D 8o

    Das war genau mein Gedanke, als ich dein Eingangsposting gelesen habe:

    Wenn man Intelligenz an Lernfähigkeit (zusammen mit dem Menschen) fest macht, steht dem auch wieder dagegen, dass man Lernen lernen muss und ein Hund, der schon als Welpe Lernen gelernt hat, ist einem Hund der nie Übungen gemacht hat, meilenweit überlegen. Also ist das Intelligenz oder erlerntes Verhalten? Oder verschwindet vorhandene Intelligenz oder "verdummt" ein Hund, wenn man ihm keine Lernkonzepte beibringt?

    Und trotzdem gibt es offensichtlich intelligentere und weniger intelligente , weil A.J. und Ero ja beide von Welpenbeinen an auf gleiche Weise das lernen gelernt haben...


    Ich finde Ero im Vergleich zu A.J., dem Dackel meiner Mutter und auch Homer, meiner ehemaligen Dogge unheimlich intelligent.

    Aber nicht, weil er am Hundeplatz besser lernt (da war A.J. schneller), sondern weil ich seine Gabe Beobachtungen anzustellen, Zusammenhänge zu erkennen und menschliche Handlungen umzumünzen und selbst nach zu ahmen sehr beeindruckend finde.

    Vielleicht lacht sich da ein Bordercollie-Besitzer ins Fäustchen, keine Ahnung. Aber ich persönlich habe das noch nie live bei einem Hund gesehen.


    Beispiele:

    1. Wir haben im Garten ein Hühnerhäusschen, da ist die Türe mit einem einfachen angenagelten drehbaren stück Holz zu verschließen. Man muss das Holz also um 90° von "quer" auf "längs" drehen, damit die Tür aufgeht. Montiert ist das ganze oben links, auf ca. 140cm höhe.

    Ab und an bekam Ero im Garten ein Hühnerei, aber nie direkt aus dem Stall raus. Immer aus dem Körbchen welches auf dem Terrassentisch ca. 15m vom Häuschen entfernt, stand. Er hat aber natürlich das eine oder andere Mal gesehen, wie ich da rein und raus gehe, und dass beim rausgehen Eier im Körbchen sind.
    Eines Tages habe ich ihn beobachtet, wie er durch den Garten stiefelte, an der Tür vom Hühnerhaus unten am Spalt schnupperte... dann guckte er die Türe von oben bis unten an, und gefühlt hat man richtig gesehen wie die Zahnräder im Kopf ratterten. Er stellte sich dann schlussendlich auf 2 Beine und hat mit den Vorderpfoten gezielt an dem drehbaren Holzstück oben LINKS rum gepfötelt, bis er es geschafft hatte, das zu drehen. Er ging sofort runter, schubste mit der Schnauze die Türe auf, und verschwand im Stall. Keine 15 Sekunden später kam er rausgewieselt mit einem Ei in der Gosch. Frisch aus dem Nest stibitzt... am nächsten Tag musste ich einen Metallriegel für diese Türe kaufen. ^^


    2. Er kann (zugegeben, mit einer Portion Gewalt :D) solche Babygitter die man in Türrahmen klemmt, aufmachen. Als ich noch recht frisch mit P. zusammen war, hat Ero bei ihm daheim aus einer Schublade in der Küche ein Leckerchen bekommen.

    Leckerchentüte wurde dann in Tupperdose mit Klickverschluss verpackt, in die Schublade gelegt, Schublade zu, aus der Küche raus, Küchentüre zu. Ins Wohnzimmer rein, Babygitter an der Wohnzimmertüre zu gemacht.

    Es war Abend, der Hund hat dann geschlafen. Etwa 2 Stunden später stand Ero im Wohnzimmer auf, und machte sich völlig selbstverständlich auf den Weg: Er murxte das Babygitter mit der Pfote auf, ging in den Flur, machte dann die Küchentüre auf, ging in die Küche, zog die Leckerschublade auf, holte die Tupperdose raus, schleppte sie aus der Küche raus in den Flur, dort friemelte an der Dose rum, bis der Klickverschluss aufging und der Deckel runter fiel. Dann hat er sogar noch die Leckerchen aus der offenen Tüte geschüttelt und die so gefressen, Tüte war weitestgehend unversehrt.


    3. Ebenfalls bei P. daheim: Hund steht auf, stellt fest "ich muss pinkeln", macht die Wohnungstüre auf, geht auf den Hausflur, macht die Haustüre vorne dran auf, geht um die Ecke raus in den Garten zum pinkeln. Einfach so alleine...
    :|



    Da kann ich dann auch nicht schimpfen oder eingreifen, weil ich das so beeindruckend finde.

    Seitdem sind sämtliche wichtigen Türen versperrt... nicht, dass einer rein kommt, sondern, dass der Hund sich nicht ständig verselbstständigt. :D


    Neben Türen und Schubladen kann er auch Reißverschlüsse (z.B. von Rucksäcken die irgendwo rumstehen) öffnen.

    Was er auch gelernt hat: Man kann Jackentaschen von unten/innen mit den Schneidezähnen ganz vorsichtig anfressen, dann purzeln aus dem entstandenen Loch die Leckerlies raus... :rolleyes:


    Alles selbst gelernt durch beobachten und nachahmen wohlgemerkt. So einen Schmu habe ich dem nie beigebracht. :D



    A.J. hingegen hat diese Beobachtungsgabe und Fähigkeit Dinge so zu kombinieren gar nicht. Die stehen regelmäßig Beide vor dem angelehnten Gartentor. Beide wollen raus. Ero macht öfter direkt neben A.J. das Tor auf (zieht es mit der Pfote zu sich her) und schlüpft durch den Spalt, das Tor fällt immer gleich wieder direkt hinter Ero in die angelehnte Ausgangsposition zurück. A.J. hat schon oft genau gesehen, was passiert war, aber er hat's bis heute nicht gecheckt, dass er auch mal mit der Pfote da dran rumprobieren könnte und vielleicht denselben Erfolg wie Ero haben könnte. Der arme A.J. rennt dann einfach immer ganz hektisch und hysterisch fiepsend vor dem Tor im Kreis, bis ich komme und es für ihn aufhalte... ^^ <3

    Ich kenne es so, dass sich der optimalste Geruch nach ca. 20 Minuten entwickelt hat. Also eine GANZ frische Fährte (nur wenige Minuten alt) soll wohl eher schwierig sein, bzw. dem (jungen) Hund im Aufbau ein falsches Bild von dem, was er eigentlich suchen soll - nämlich die Bodenverletzung - vermitteln würde, da nach z.B. 3 Minuten sich noch kein so intensiver Bodenverletzungsgeruch entwickeln konnte, sondern der Eigengeruch vom Fährtenleger überwiegt.


    Danach soll es wieder schwerer werden. Ich denke das liegt nicht unbedingt am genauen Alter der Spur selbst, sondern einfach an der Tatsache, dass mehr "passieren" kann, wenn die Fährte länger liegt. In 3 Stunden rennt dir eher mal was fremdes über die Spur, klaut dir Futter runter, Wind hat mehr Zeit geruchspartikel davon zu tragen... als in nur 20 - 30 Minuten.


    Das klingt für mich schlüssig, deshalb habe ich immer darauf geachtet, dass die Fährten eben immer um die 20 Minuten gelegen haben. Beim älteren Hund dehnt man die Liegezeit ja eh aus, verkürzt habe ich noch nie, das macht ja auch im Hinblick auf Prüfungen keinen Sinn.


    Bei meinen Hunden habe ich noch nie beobachtet, dass jetzt eine 2 Stunden alte Spur per se schwerer gewesen wäre als eine 20 Minuten alte. Schwierigkeiten liegen dann bei uns eher an Äußeren Umständen wie schwerem Gelände oder starkem Wind.

    @GeierWally so HZ mäßig ist da auf WD nicht viel los. Da aind nicht viele HZ Hunde ei getrageb und wenn, dann fehlen oft die halben Daten die eben Wurfgeschwister, Prüfungen, Besitzer, etc.

    Ich vermute, dass die Linien von Sam seiner Abstammung halt auch nicht so ideal waren und sich der Züchter nicht die größte Mühe gegeben hat, ob Hündin und Rüde (Eltern von Sam) zusammenpassten. Da kann es doch dann schnell mal so Ausreißer wie Sam geben? Oder?

    Wenn ich da an Ruebchen denke, wie die genauestens auswählt....

    Ich stimme dir zu, dass zu wenig Züchter darauf achten ob oder wie sozialverträglich/umgänglich ihre ausgewählten Zuchttiere sind... aber ich glaube nicht unbedingt, dass jetzt "Leinenpöbelei genetisch verankert" ist.


    Das ist m.M. nach eine Frage des Charakters, der zwar auch durch die Genetik bestimmt wird, aber eben auch ganz ganz viel durch äußete Einflüsse (nicht nur bei dir, sondern auch schon beim Züchter)... und das kann über Generationen gehen, Stichwort: Epigenetik.

    Die Grenzen sind fließend, Schafring 's Schilderungen zu "genetisch gleichen" Hunden, die aber unter anderen Vorraussetzung aufgewachsen sind und sich im Verhalten diesbezüglich sehr unterscheiden sind für mich ein Beleg für eben das. Und allgemein auch einfach super interesannt das Ganze!

    Ich persönlich finde den Satz " sei doch mal entspannt" wenn jemand ungefragt meine Grenze überschreitet ziemlich daneben

    Schön, dass dass mal Jemand sagt, danke dafür!
    Das ist in etwa dasselbe, wie wenn man einer Frau, die sich se*uell belästigt fühlt weil ihr auf den Po geklatscht wurde gesagt wird "Ist doch ein Kompliment". Danke für nichts.

    Der eigene Hund trägt schon keinen Schaden davon, wenn er einmal auf einen fremden Hund trifft, der näher ran kommt.

    Sagt wer?

    Also mir ist mit einem Junghund (blödes Alter, Gruselphase) mal ähnliches passiert, der andere Hund war nicht aggressiv im Sinne von "der beißt jetzt", aber der hat den Jungen Hund massiv bedrängt und gestresst. Am Ende ging meiner nur noch rückwärts und hing schreiend, Kapriolen schlagend, wie ein Fisch an der Angel in der Leine, die ich nur noch festhielt damit der sich nicht über alle Berge davon macht. Und der Besitzer bekam seinen Köter der da im Kreis rundum rannte und immer wieder meinen Junghund "sPielEriScH"(:rolleyes:) rempelte, Minutenlang nicht zu fassen.


    Danach hatte ich Monate lang (bis der Hund über ein Jahr alt war) massive Probleme mit Hundebegegnungen, selbst ruhige Hunde auf der anderen Straßenseite wurden zum Problem.


    Da wo ich herkomme, nennt man das schon einen "Schaden". Klar, ich konnte das durch Training (und die geistige Weiterentwicklung des Junghundes zum erwachsenen Hund) wieder beheben, aber was musste ich mir da dann den Arsch aufreißen ...


    Muss sowas sein? Ich würde mal sagen NEIN.