Pepper
  • Mitglied seit 5. Januar 2022

Beiträge von Pepper

    Und dann wird halt gegen alles „trainiert“ was diese Hunde ausmacht. Das macht einfach keinen Sinn und mir persönlich wären meine Ressourcen dafür auch zu schade. Es gibt so viele moderate Rassen, wo man sich nicht mit diesen Eigenschaften befassen muss und auch wesentlich besser geeignete Hundetrainer findet.

    Ja, weil m.E. kein Unterschied zwischen Konditionierung & Erziehung gemacht wird.

    Ich bin mir ziemlich sicher das, wenn man Hundebesitzer nach Erziehung ihres Hundes fragt, sie damit die Hundeschule meinen. Sitz, Platz, Bleib...und Leckerchen in den Hund. Das wird doch langläufig als Erziehung gesehen.


    Und um sowas zu versauen braucht man nicht zwangsläufig einen Gebrauchshund.

    So ein Ergebnis habe ich heute beim Eisessen im Nachbarort gesehen.

    Ein gut gekleidetet Pärchen so um die 30, im feschen Sommer-Outfit mit einem kaptialen 40Kg-Goldi an der Leine - mehr stereotyp ging auch fast nicht :D

    Also der Goldi hatte ihn an der Leine - ging wohin er wollte, schnitt beiden den Weg ab, nötigte das Paar anzuhalten, weil er am Laternenpfahl schnüffeln wollte.

    Ich bekam nur vom zuschauen Puls.


    Aber bestimmt konnte er Sitz, Platz und über Knisterfolie laufen...solange es Leckerchen gibt. :rolleyes:

    Das hätte auch anders laufen können, sehen wir hier ja auch immerwieder.

    Ja voll! :D

    Ich weiß das Du es mir gönnst...ja, ich hatte echt Glück...aber nicht nur mit dem Hund.

    Auch das Katharina anfangs aus Angst so einen Druck gemacht hat...sonst hätte ich das

    mit der Erziehung nicht so ernst genommen.

    Auch hatte ich von Anfang an totales Vertrauen in meinen Hund...keine Ahnung warum.


    aber diesen Ansporn finde ich fragwürdig

    Für mich hat ein Hund eine lange Schnauze und Stehohren. Da blieb dann nur Dobermann (ist mit den Ohren ja jetzt auch vorbei) und DSH.
    Und beim DSH mochte ich diese Verbundenheit mit seinem Menschen. Am Ende war die Reportage über Jessat und das Telefonat mit ihm Schuld.

    Dann lief er los mit seinem Idealbild vom "Mann und sein Schäferhund" im Kopf. :saint:


    Sorry für das Glück...ich bete jeden Morgen und bedanke mich beim universum, versprochen!

    Denn was DIESE Leute unter "moderat" verstehen, wäre der Untergang für die Rasse. Und es kann nicht sein, dass die Zucht einer ganzen Gebrauchshunderasse leidet, weil Lieschen Müller und ihre drölfzig Sofaschmuser-Freundinnen LZ(!) DSH "brauchen". Schon dreimal nicht, wenn die einzige Begründung für diesen Wunsch das nicht-wollen einer anderen (passenderen) Rasse ist, meist wohl aufgrund der Optik.

    Ich wollte nen DSH wegen der Optik!!!!

    Und meiner schmust nicht mal richtig ;(
    Aber wir arbeiten dran 8o

    Ich sage, dass Genetik mehr wiegt als Erziehung, weil du eben nur in dem Rahmen erziehen und ausbilden kannst, den der Hund/das Tier genetisch mitbringt

    Das ist mir zu pauschal und so auch nicht richtig. Genetik ist nicht Wonderwomen.

    Natürlich kann man auch "gegen" die Genetik erziehen.


    Ein genetisch veranlagter Schutztrieb z. B. kann durch konsequente Sozialisierung in ungefährliche Bahnen gelenkt werden – oder durch falsche Führung verstärkt und problematisch werden.


    Oder um es ganz platt zu sagen: Wenn Du einem Jagdhund jedesmals mit dem Stromhalsband einen verpasst, sobald er auf einen Hasen ansetzt, jagd der nach kurzer Zeit nichts mehr, da bin ich mir ziemlich sicher. Und, hat er jetzt eine andere Genetik als vorher?


    Genetik ist Veranlagung, sprich ohne erzieherischen Einfluß bringt der Hund bestimmte Verhaltensweisen mit.


    Hab diese zwei Beispiele mal ChatGPT abgeluchst :)


    Deutscher Schäferhund (Schutztrieb & Wachsamkeit)

    • Genetik: Schäferhunde wurden für Schutz und Arbeit gezüchtet – sie sind intelligent, aufmerksam und haben einen ausgeprägten Schutztrieb.

    • Erziehung: Wird dieser Hund nicht konsequent sozialisiert und geführt, kann er aus Unsicherheit oder Überverantwortung aggressiv reagieren.

    • Fazit: Gute Führung kanalisiert seinen Schutzinstinkt sinnvoll (z. B. als Familien- oder Diensthund). Ohne Erziehung wird er zum Problemhund.


    Labrador Retriever (freundlich & menschenbezogen)

    • Genetik: Labradore wurden für Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet, sind oft freundlich, nervenstark und lernwillig.

    • Erziehung: Sie sind leicht erziehbar – aber ihre Begeisterung kann ohne klare Regeln in Hyperaktivität oder aufdringliches Verhalten umschlagen.

    • Fazit: Die Genetik erleichtert die Erziehung, aber ohne Führung wird auch der gutmütigste Hund "nervig".


    Zusammenspiel von Genetik und Erziehung

    Formelhaft ausgedrückt:

    Zitat
    Verhalten = Genetik + Erfahrung (Erziehung & Umwelt)

    Einige Fachleute geben sogar grobe Richtwerte an wie:

    • 30–50 % Genetik

    • 50–70 % Umwelt/Erziehung

    Das variiert aber stark je nach Hund, Rasse und individueller Geschichte.


    Und da es so variiert, kann man hier auch keine pauschale Aussage treffen. :)

    Gab es denn Zweifel daran, dass man DNA nicht wegerziehen kann? 😉

    0 oder 1 bringt uns ja in diesem Thema nicht weiter. Es sind ja Lebenwesen, da wird es komplexer. ;)


    Natürlich kann man die Genetik erzieherisch abschwächen oder in ihre Richtung arbeiten.

    Wenn Du einen genetisch entsprechend veranlagten Hund nie stark machst, sondern

    genau in die gegensätzliche Richtung arbeitest, dann bekommst Du zu einen

    anderen Hund, als wenn Du schon im Welpenalter mit Helfertreiben anfängst.

    Macht natürlich keinen Sinn, aber zeigt den Grundsatz.


    Aber geht es in der Genetik nicht genau darum einen Hund zu schaffen, der im Schwerpunkt möglichst schon das mitbringt, was ich am Ende raushaben will? Bzw. eine Veranlagung hat, die ich entsprechend dem Ausbildungsziel formen kann?

    Es geht doch nicht darum, gegen die Genetik zu arbeiten, sondern mit ihr. Sie ist - wie schonmal gesagt - das Grundfundament. Auf sie setzt die Erziehung weiter formend auf.


    Und in Bezug auf die Erziehung sehe ich es als Koordinatenkreuz.

    Je mehr ein Hund genetisch seinen Schwerpunkt hat, um so anspruchsvoller ist die Erziehung und um so präziser muss sie sein. Heißt, um so weniger Fehler darf ich machen.

    Gleichzeitig ist das Ergebnis aber auch entsprechend gut für den Verwendungszeck, wenn ich es richtig mache. Wenn ich bei der Erziehung patze, ist das Ergebnis halt entsprechend Mist bzw. kann bis gefählich sein.


    Im Podcast "IGP im Kopf" Folge 14 "Helfertreiben ins Neue Jahr" ab Minute 20:30 geht es auch um Genetik und Ausbildung.

    Also lasse ich es, akzeptiere, dass es Hunde gibt, die für Jobs gezüchtet wurden, stelle mein zorniges "ich WILL aber!" hinten an, und nehme mir eine Rasse, die besser zu mir und meinem Leben passt.


    Ganz sicher nicht würde ich von den Züchtern der Rasse erwarten, dass sie ihre Selektion aufweichen damit die Population "moderater und massentauglicher" wird, damit ich dann auch endlich einen haben kann..

    Jetzt tust Du grad so, als ist der Hundesport der Grund, warum der Deutsche Schäferhund existiert und alles was dafür nicht taugt ist ein Fehler im Sinne der Zucht.


    Wenn ich mir den FCI Rassestandard so durchlese, dann möchte ich nicht wissen, wieviel Prozent der DSH aus Sporthunde Zuchten den erfüllen:


    "WESEN : Der Deutsche Schäferhund muss vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) völlig gutartig sein, dazu aufmerksam und führig. Er muß Mut, Kampftrieb und Härte besitzen, um als Begleit-, Wach-, Schutz-, Dienst- und Hütehunde geeignet zu sein."


    Den Hund den Korbi sucht, ist doch genau das.

    Selbstsicher, unbefangen und völlig gutartig.

    Er hat ja nicht geschrieben, das er ihn nicht erziehen können muss.

    Und wenn Du Dir die genannten Einsatzzwecke anschaust, dann ist es doch genau diese Vielseitigkeit, die den DSH so berühmt macht.


    Und es gibt doch genug Züchter, die als Zuchtziel keine triebigen Sportkanonen, sondern ausgeglichene und klare Hunde haben, die als Begleit- und Familienhund großartig sind.


    Kurz: Ich verstehe Deine Kritik nicht 😄

    Wenn ein Hund so trainierbar ist, dass auch seine "schlechteren" Veranlagungen umtrainiert werden können oder verdeckt bleiben, ist das nicht auch eine Qualität, die der Hund hat?

    Ich glaube da missverstehen wir uns.

    Es geht bei der Selektion ja darum, im Ergebnis ein möglichst perfektes Grundfundament zu erreichen.


    Sobald ein Welpe geboren wird, beginnt die Umwelt auf ihn einzuwirken. Alles was er jetzt wahrnimmt prägt ihn, formt ihn. Wo willst du denn den Schlussstrich ziehen? Also dass keiner den Welpen anfasst (geht gar nicht), bis 6 Monate? Bis 1 Jahr? Bis 2 Jahre? Würde man die Welpen/Hunde bis dahin in einer grossen Kiste einsperren, bzw. Raum ohne Aussenreize?

    Nein, das ist natürlich nicht möglich. Darum ging es aber auch m.E. nicht. Ich glaube es geht eher um die sg. operande Konditionierung, die halt nicht stattfinden soll.

    Wie sollte man es also denn machen?

    Lt. Matthias Dögel ist das schwedische Konzept schon der richtige Weg. Die Hunde kommen als Welpen in ganz normale Familien und nach einem Jahr werde sie mehreren, für den Hund völlig unbekannte Prüfungen unterzogen (Kurzfassung).


    Ich glaube insgesamt ist es halt viel viel viel komplizierter als man so versucht diese Dinge auf ein paar Schlagworte oder Slogans zu limitieren.

    Ja total. Daher macht Dögel auch immer wieder klar, welchen Umfang das schwedische Konzept hat.

    Da werden nicht nur 10 Hunde/Jahr gesichtet, um am Ende was brsuchbares zu erhalten.

    Ihr könnt mich gerne korrigieren, in dem Unfang wie in Schweden habe ich es sonst noch nie gehört, das das Thema Diensthund-Nachwuchs angegangen wird.

    Alleine was das an Geld kostet.

    Hier in Deutschland höre ich immer nur das Gegenteil.


    Axman Hast Du Dir den Podcast angehört? 😉

    Und auch bei Thema Diensthund muss man realistisch bleiben, wie sollen die denn die ganzen knallharten Hunde noch ausbilden? Auch der moderne DHF möchte seinen Hund nicht mehr im Zwinger haben, sondern abends auf dem Sofa. Der Nachwuchs dort bleibt doch ebenfalls aus und das HF-Material für solche Hunde muss auch erstmal in der Masse vorhanden sein.

    Da sprichst Du die wichtigen Punkte Ausbildung und das "andere Ende der Leine" an.


    Thomas Baumann hat da was interessantes zu geschrieben:


    Hundezentrum Baumann - News
    hundezentrum-baumann.de


    Bissel umfangreich, aber ich mochte da jetzt nichts rausschneiden, weil es zusammengehört.☺️

    Klar, ein "ABER" gibt's immer. Es ist halt nie s/w, wenn es um Lebewesen geht. 😁

    Aaaber,...die Aussagen von sehr erfahrenen Hundemenschen decken sich diesbezüglich schon irgendwie, wie ich finde.


    Jessat bezeichnet sie z.B. als "ernste" Hunde.


    "Okay, er soll auf der Hundewiese Gänseblümchen pflücken. Er soll mit Mensch und Tier freundlich sein, Hündinnen gegenüber nicht einen zu hohen Sexualtrieb haben. Und Nachts soll er den Einbrecher killen. Was denn nun"?"


    Quelle: https://www.xn--ddr-schferhunde-6kb.de



    Wenn ich den Matthias Dögel aber richtig verstanden hab, dann arbeitet das "Vorbereiten" des Hundes (wie z.B. im IGP) der Möglichkeit entgegen, die grundlegende Genetik des Hundes zu sehen.

    Ich glaube bei den Hovawarten gibt es eine Zuchttauglichkeitsprüfung. Da geht es auch um Unerschrockenheit, der kluge Hundehalter übt dieses in allen Variationen und schon ist der Hund am Prüfungstag völlig unerschrocken...

    Vielleicht wurde das so interpretiert?

    Ja, exakt so habe ich es auch verstanden.

    Um aber die Grundveranlagung eines Hundes zu sehen, darf er halt eben nicht vorbereitet sein.

    Dögel sagt sogar, das ein erfahrener Hundesportler seinen Hund so trainiert, das gerade die Schwächen in der Veranlagung cachiert werden.

    Das ist ja auch legitim, nur halt für die die Zuchtselektion auf ein bestimmtes Ziel hin völlig kontraproduktiv.