Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Und wo genau ist jetzt das Problem einen 11 kg Fliegenschiss vom Beißen abzuhalten.

    Glaube nicht, dass man das mit Härte machen muss.

    "Aversiver Reiz" ist nicht gleichzusetzen mit "Härte". Wenn du den kleinen Scheisser ganz cool am Schlafittchen packst und sich auskeifen lässt, jedesmal wenn er glaubt einen auf dicke Hose machen zu müssen, dann setzt du "aversive Reize", das ist jetzt aber nicht gerade "Härte".

    Ja, es zeigt auf jeden Fall, dass man die eigenen Beobachtungen und Gedanken DEUTLICH machen muss, beim Tierarzt. Schliesslich ist man als Tierhalter derjenige, der das Tier ständig beobachten kann. Der TA kriegt immer nur eine Momentaufnahme und muss sich den Rest zusammenreimen aus Erfahrung oder Lehrbuch.


    Die Idee mit der Netzstrumpfhose ist super. :thumbup: Wir hatten auch an sowas gedacht gehabt. Es gibt ja auch sogenannte anti Stressmasken für Hunde, das dann als Netz ist sicherlich eine gute Idee. Die TÄ wollten allerdings wohl lieber die Bandagen. Mal sehen wie es läuft

    Neuestes Update:


    Lotte geht es weiterhin schlecht. Insgesamt sehr schlecht. Es scheinen allerdings doch einige Symptome sich zu verbessern. Sie hatte grossflächige Dermatitis an Kopf, Hals und bis in den Brustbereich. Ebenfalls die offene Wunde auf der Nase. Das alles heilt gut ab.


    Weiterhin extreme Sorgen machen die Ohren. Ich bin nicht sicher ob ich Fotos hier reinstellen sollte, es sieht wirklich nicht schön aus.


    Wir haben herumgerätselt, zusammen mit meiner Schwester und uns die Finger wundgegoogelt. Wir könnten unsere eigene Hunde-Dermatologische Beratungsstelle aufmachen :D


    Insgesamt waren wir schon vor einiger Zeit der Meinung, dass das Problem mit den Ohren vor allem daran liegen muss, dass Lotte sich abartig schüttelt. Meine Schwester beschreibt "Schüttelanfälle" die bis zu 20 Minuten anhalten.


    Wir haben schon länger überlegt, ob man nicht ein Netz über die Ohren ziehen könnte oder eben doch die Ohren mit Verband fixiert. Das war aber von den TÄ der Klinik nicht vorgesehen worden. Die Klinik hatte beim letzten Telefonat angekündigt, nochmal alle Mittelmeerkrankheiten abzuchecken, sprich, NOCHMAL Blutprobe, NOCHMAL Biopsie und NOCHMAL Behandlung unter Vollnarkose. (Mittelmeerkrankheiten waren schon überprüft)


    Daraufhin haben meine Schwester und ich vorgestern Kriegsrat gehalten und beschlossen, dass wir diese Vorschläge der Tierklinik zum Grossteil ablehnen werden, da wir erkennen können, dass die nur im trüben fischen und IRGENDWAS machen, weil sie keine Ahnung haben. Das muss dann zufälligerweise immer das Teuerste sein.


    Wir haben, also meine Schwester und ich, alles nochmal genau analysiert und haben beschlossen, dass meine Schwester die Tierklinik auffordert einen Vorschlag zu machen wie man die Ohren fixieren kann und weitere Behandlung der Ohren vornehmen kann, z.B. in gewissen Abständen bei meiner Schwester ihrer Haustierärztin. Wir haben ausserdem überlegt, ob man die Ohren schlimmstenfalls nicht einfach drastisch kupieren könnte, man weiss schliesslich, dass Hunde damit gut leben können. Ebenfalls hatten wir die Idee, die Ohren oben am Kopf anzunähen.


    Am Nachmittag rief dann noch die Haustierärztin meine Schwester an, und siehe da! Sie war ziemlich angetan von unseren Überlegungen, stimmte zu, dass es keinen Sinn mache nochmal die ganze Blutproben bla bla Sachen zu machen.


    Gestern war meine Schwester dann also in der Tierklinik und den genauen Bericht habe ich noch nicht von ihr. Jedoch einen Befund, der Kokken und Diplokokken in grosser Zahl in den Ohren belegt. Das war keine grosse Überraschung. Ausserdem haben sie JETZT beschlossen Doxicyclin zu geben, da Lottes Test im MÄRZ positiv auf Rickettsien war (sehr niedriger Titer). Praktisch alle Hunde aus dem Mittelmeerbereich ergeben positiv auf Rickettsien.


    Und, oh Überraschung, die Ohren sind Bandagiert worden, mit der Anweisung, alle 2 bis 3 Tage bei der Haustierärztin die Behandlung zu machen. Ebenso haben sie mit der Chirurgie rückgesprochen und JA, eine Amputation der Ohren wäre möglich.

    GENAU das passiert neuerdings mit Axel!


    Da die Tierärztin Angst vor ihm hat (nicht Angst aber sie will kein Risiko eingehen), obwohl er Maulkorb trägt, soll ich ihn fixieren. Zwischen die Beine klemmen und mit den Knien runterdrücken. Axel kommt trotzdem da raus, weil er so dermassen kämpft. Ich habe ihn mit aller Kraft und meinem Gewicht und mit beiden Händen an Halsband + Kragen gepackt. Nichts zu machen. Hinterher hatte ich vor allem Angst, dass sein Rücken davon weiter geschädigt werden könnte.


    Auf einen freistehenden Tierarztbesuch arbeite ich hin, allerdings muss ich dafür Tierärzte finden die das mitmachen. Maulkorb selbstverständlich immer drauf.

    Danke! Das ist ein guter Ausdruck!!


    "Pflegende Dominanz"

    Ich kenne erfahrene Trainer mit Malinois, die grosse Probleme mit dem Tierarztbesuch haben. Hund ziemlich linkslastig und fremde Menschen sind ätzend. Der Hund ist noch jung und man tut alles um dem entgegenzuwirken, übt an der Freundlichkeit zu Fremden usw. usw. aber ich fürchte, dass das nie ein Zuckerschlecken beim TA sein wird.


    Hat man ja bei Pferden auch. Einige lassen sich alles machen, sogar wenn es weh tut, einige kann man gut für Behandlungen trainieren und dann gehts recht gut und andere brauchen einfach immer und für jeden Scheiss die Nasenbremse.

    Wie gesagt, so etwas nennt sich "Hausordnung". Und das lediglich auf Tierarztbesuche zu reduzieren ist falsch. Natürlich kann jedes Tier, wenn es Schmerzen hat oder große Angst, beissen oder treten oder einen auf andere Weise angreifen. Egal wie gut es ausgebildet ist und wie gut die Beziehung ist, die man zu ihm hat. (Was der Grund ist warum Tierärzte es generell begrüßen wenn ein Hund Maulkorb beim Tierarztbesuch trägt, egal wie gutmütig er auch sein sollte.) Die Basis, dass ein Tier einem vertraut und sich auch in Situationen händeln lässt in denen es lieber eigenen Interessen nachgehen möchte oder die ihm, aus welchem Grund auch immer, unangenehm sind, ist im alltäglichen Zusammenleben immer von Bedeutung.

    Dem stimme ich voll zu!


    Das ganz oben ist nur mal wieder das allzu bliebte: "DU hast versagt, du bist zu dumm und zu unfähig um es so gottgleich machen zu können wie ich".


    Dazu passt ein spanischer Spruch: Du glaubst so lange, dass du alles kannst, bist du an den gerätst, der dich eines besseren belehrt.


    Hattest halt einfach Glück bisher, Hunde zu haben, die sich leichter händeln liessen! ;)

    Aus irgendeinem Grund nennt man es in Deutschland "medical training" in englischsprachigen Ländern eher "cooperative care training" oder "vet training". Aber okay, es gibt ja auch "Handy" und "mobbing" oder "public viewing"8o


    "medical training" (medical detection dog) ist eher für Hunde, die z.B. als Diabetikerwarnhunde oder Epilepsiewarnhunde trainiert werden.


    Es geht nicht um "das Rad dauernd neu erfinden" sondern darum, Leuten, die nicht viel Erfahrung haben, Hinweise zu geben und aufzuklären.


    Was ich sagen wollte, ist eben das, was wir hier zum Glück ja alle schon festgestellt haben, nur auf freiwilliger Basis geht die Behandlung beim Tierarzt oft nicht und es liegt eben nicht nur daran, dass jemand zuhause keine Übungen gemacht hätte oder sogar den Hund von klein auf Tierarztbesuche trainieren hat lassen.


    Überall anfassen lassen, Behandlungen zulassen oder sich auch gegen den Willen festhalten lassen ist die eine Sache zuhause und eine andere Sache beim Tierarzt. Mit Hunden die sich grundsätzlich nicht gerne von fremden Menschen anfassen lassen, ist man einfach limitiert.


    Man kann das alles trainieren, ja, und Hunde lernen natürlich auch sich von Fremden anfassen zu lassen, werden sogar freundlich und zutraulich. Das Bild ändert sich schlagartig, wenn der Hund in einer aus seiner Sicht, leib- oder lebensbedrohlichen Situation ist. Dann ist ALLES Training über Bord. Auch jegliches Gehorsamstraining.


    Ich wollte die Leute dazu anregen, mit ihren jungen Hunden speziell das "gezwungen werden" zu trainieren. Festhalten und Stillhalten auch wenn der Hund nicht will. Gehorsam reicht nicht und Leckerli reicht ebenfalls nicht.


    Ich schreibe meine Erfahrung mit einem von klein auf, durch und durch für Tierarztbesuche trainierten Hund, zuhause UND beim Tierarzt trainiert, UND grosser Gehorsam. Ich wünschte aber ich hätte mehr Augenmerk auf das Anwenden von Zwang gelegt aber mehr als ein normales Stillhalten verlangen, und darauf zu bestehen, dass etwas ausgehalten werden MUSS, habe ich wohl nicht gemacht, allerdings hätte ich solche Situationen künstlich erschaffen müssen, denn Axel hat IMMER freiwillig mitgemacht und hatte darin auch grosse Geduld.


    In dem Zusammenhang muss ich auch daran denken, dass Gebrauchshunde gerne mit Aggression auf Schmerz reagieren sollen........

    Aus dem Englischen cooperative care und low stress handling habe ich es übersetzt. Mir ist die korrekte Terminologie auf Deutsch dafür nicht bekannt.


    Es wurde ja in letzter Zeit zum Glück immer bekannter, dass man viel für seinen Hund tun kann, wenn man konkret "sich behandeln lassen" mit seinem Hund trainiert.


    Wirklich ganz hervorragend und für mich nicht mehr wegzudenken. Für alles brauchbar. Krallen knipsen, Zecken ziehen, Ohren und Augentropfen geben, bürsten, baden, fönen, auf Tischen stehen/liegen und sich begucken und begrapschen lassen. Alles aufgebaut auf der freiwilligen Mitarbeit des Hundes. Freiwillg bedeutet gemeinhin, dass der Hund jederzeit "aussteigen" kann.


    Bis wohin funktioniert das?


    Bis Schmerz ins Spiel kommt. Sobald Schmerz ins Spiel kommt, riskieren wir je nach Wesen des Hundes und Stärke des Schmerzes, dass unser schön aufgebautes und konditioniertes Training korrodiert. Man kann es im Prinzip so sehen, dass die Erwartungshaltung des Hundes auf etwas Angenehmes (Belohnung) sich augenblicklich umkehrt. Plötzlich ist die Erwartung nicht mehr Belohnung, sondern Bestrafung (Schmerz).


    Daher ist die "Kooperative Pflege", die auf der Kooperation des Hundes basiert, für härtere Behandlungen beim Tierarzt oder Zuhause nicht unbedingt geeignet.


    "Nicht unbedingt" bedeutet, wie bereits erwähnt abhängig vom Wesen des Hundes und der Stärke des Schmerzes. Da die Kooperative Pflege darauf basiert, dass der Hund vertrauensvoll freiwillig ein Verhalten zeigt, dieses Verhalten aber u.U. völlig unerwartet mit einer harten Strafe belegt wird, dem Schmerz, ist ungefähr so, wie wenn man seinem Liebsten einen Kuss geben will und die gespitzten Lippen entgegenstreckt und dann vom Liebsten eine schallende Ohrfeige bekommt. Nicht gut fürs Vertrauen und nicht gut für das Training.


    Ja also was soll man dann sonst machen? Haben wir vor kurzem schon besprochen aber in der heutigen Zeit wird das oft vergessen:


    Sogenannte "Stressarme Maßnahmen", man könnte auch genauer schreiben Zwangsmassnahmen. D.h. die Freiwilligkeit wird gestrichen, der HH übernimmt komplett die Führung und Entscheidung.


    Stressarm bedeutet, dass man durch die weise Gestaltung der Situation den Stress so minimal wie möglich hält. Z.B. durch vorherige Beruhigungsmedikation und Vorbereitung des Personals beim Tierarzt.


    Zwang bedeutet, der Hund MUSS bestimmte Dinge über sich ergehen lassen und hat keine Option zum Aussteigen, es bedeutet auch, dass der Hund höchstwahrscheinlich körperlich stark eingeschränkt werden muss, daher womöglich auch Maulkorb tragen muss.


    Auch das kann man üben und man sollte es auch. Mit dem Hund üben sich zwingen zu lassen, mit dem Hund üben, dass er superbeschissene Situationen überstehen kann.

    Willkommen im Forum!

    Wenn ich ein DSH wäre würde ich bei euch einziehen :)


    Die kleinen Kinder würde ich mir schon vom Leib halten ^^ ;)


    Nee, ohne Schmarrn, wenn ihr eine vernünftige Einstellung zur Vergesellschaftung von (Klein)Kindern mit Welpen habt, sollte das doch klappen, der Rest klingt genial.


    Hier gibt es Leute im Forum, die sich gut auskennen bzgl. wo und wie man einen passenden Welpen für deine Ansprüche sucht.


    Ansonsten hast du beste Vorraussetzungen, da du selbst Trainer bist und weisst wie man Hundeerziehung aufbaut und Hunde in die Familiensituation integriert.