Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Ich finde Pepper hat seine Erziehungsarbeit vorbildlich geleistet.

    Etliche andere im Forum ebenfalls.

    Am Ende zählt aber halt doch tatsächlich die Genetik, das Temperament etwaige Erfahrungen in Schlüsselalter eine so grosse Rolle, dass man einfach nicht sagen kann: SO muss man es machen, dann funktioniert es mit jedem Hund. Ist einfach so.


    Ich finde es auch nicht toll, dass ich mich ständig veranlasst fühle defensiv zu werden und zu erklären, warum ich EINEN Hund habe, der nicht gut mit anderen Hunden funktioniert.


    WEIL es eben keine Universallösung gibt und das typische esoterische "wenn der Halter entspannt ist, ist es der Hund auch", ist der totale Krampf.


    Gerade (Gebrauchs)hunde, die ein hohes Energielevel haben, sehr leicht in die Erregung (arousal) kommen, schlechte Mechanismen zur Regulierung emotionaler Zustände haben und aufgrund dessen auf ihre Reaktivität überreagieren sind nunmal nicht leicht ruhig zu kriegen.

    Und es gab deutlich weniger Hunde!
    Gerade vor ein paar Tagen hab ich mich hier mit der Landwirtin unterhalten. Deren Hof liegt direkt an der "Gassi-Rennstrecke". Die hat auch gesagt, dass es früher deutlich entspannter war mit den Hofhunden. Ihr Hofhund ging immer mit den Spaziergängern mit bis die keine Kekse mehr in der Tasche hatten und kam dann wieder. Damals hat sich da keiner einen Kopf drum gemacht. Damals kamen am Tag aber auch 3 Hunde vorbei und nicht 30

    Jaaa, das auch!

    Naja, vor 40 Jahren war das in Deutschland auch noch so. In meiner Kindheit durften ja Kinder noch sämtliche Hunde Gassi führen.

    Meine Schwester war nur 10 Jahre alt und ist mit DSH, Riesenschnauzer und Dobermannmischling spazieren gegangen (nicht gleichzeitig)


    Das wäre sicherlich nicht gegangen, wenn man seinerzeit besonders pingelig gewesen wäre. Ich kann mich auch nicht an Zwischenfälle erinnern. Der DSH wurde in IGP geführt.


    Unser eigener DSH-Collie Mischling lief auch meistens frei. Die typische Frage "leinen wir ab!?" falls Hunde komisch reagierten. Also andersrum als heute. Man war der Meinung, dass Hund die Dinge ohne Leine besser regeln können.


    Ich will nicht sagen, dass das besser war. Nur anders.

    Neulich habe ich ein Podcast von einer deutschen Hundetrainerin gehört. Die ist anscheinend vor einiger Zeit mitsamt ihrer Hundeschule in die Niederlande gezogen. Sie erzählt in dem Podcast, dass es in den Niederlanden, zumindest da wo sie ist "viiieel entspannter" zwischen Hundebesitzern und auch nicht-Hundebesitzern zugeht.


    Sie beschreibt, dass es überall Leinenpflicht gibt aber in dafür vorgesehenen Bereichen, bestimmten Gebieten ist Hundefreilaufzone und zusätzlich Freizeitzone für Fitnesssportler etc.


    Es soll angeblich so sein, dass alle wunderbar miteinander auskommen, die Hunde sind alle grossartig sozialisiert, gehen sich aus dem Weg oder treffen zusammen aber immer ohne Probleme, weil die Leute die Hunde einfach machen lassen, weil die Leute eben einfach tiefenentspannt und tolerant sind und daher sind es auch die Hunde. Sagt sie.


    :/


    Ich habe neulich auf dem Wander- und Fahrradweg wo ich immer mit Axel unterwegs bin einen Mann mit zwei Pitbullmixen (?) getroffen. Der kam so daher, beide Hunde frei, ohne Leine, Axel war angeleint. Auf dem Weg ist Leinenpflicht.


    Seine Hunde gucken den Axel erwartungsvoll an und laufen voraus. Ich rufe "könne sie bitte anleinen, mein Hund ist nicht freundlich". Er antwortet: "Bleib ganz ruhig, entspann dich, dann geht alles gut" :D :D :D


    Ich rufe: "Ich bin ganz entspannt, weil mein Hund wird überleben!" 8)


    Tja, der Man hatte gar keine Leinen dabei!!


    Ich habe Axel am Seitenstreifen im Platz abgelegt. Die Hunde gingen an uns vorbei und machten natürlich den Bogen um Axel herum um von hinten an ihn ranzukommen. Da hat Axel dann doch immerhin nur leicht gebellt/knurrt.


    Ich rief dem Typen nach: "Nächstes mal lasse ich meinen Hund auch frei und schaue dann ganz ruhig und entspannt zu. Versprochen!"

    Genau!! Bei uns funktioniert auch gut, die Polizei zu informieren über einen streunenden Hund. Der kommt dann ins Tierheim und kann für 80 Euro wieder abgeholt werden.

    Oh, mir fällt noch ein, als Axel kleiner war und ich noch für Obedience trainierte, da gibt es ja die Positionswechsel.


    Diese habe ich ebenfalls mit Pfotentargets geübt, so dass er lernen musste, sich präzise aber dennoch schnell zu bewegen. Beispiel Vorderpfoten auf einer Leiste halten wärend die Positionen gewechselt werden.


    Ich erinnere mich, dass immer seine rechte Pfote so gezuckt hat und er es eeeeeeeewig nicht schaffte diesen einen Zuckerer zu kontrollieren und ich es nicht "wegklickern" konnte. Es war mMn eine unbewusste Bewegung aber okay, das war ein winziges Detail und der Anspruch an Perfektion war in dem Fall sehr sehr hoch.


    Ich denke solche Koordinationsübungen können tatsächlich helfen. Wie Pfoten unabhängig voneinander bewegen müssen etc aber ich zweifle schwer daran, dass diese Dinge den Hund im Gesamten "feinfühliger" machen. :) <3

    Das klingt nach Axel!! Hyperdynamisch! Sobald Bewegung in die Übung kommt, schiesst die Dynamik und die Erregung in ihm nach oben. Langsam gibt es nicht, vorsichtig auch nur bei weniger dynamischen Übungen.


    Eigentlich will man ja aber, dass unsere Gebrauchshunde so sind. Diese Dynamik will man einfangen/komprimieren, im Hund als Spannung auffangen und in geeigneten Momenten entladen.


    Im gesamten Training geht es andauernd darum, Dynamik und Energie zu komprimieren aber nicht zu eliminieren.


    Bei Axel haben die Übungen zur Konzentration sehr dazu beitragen, dass er zumindest in gewissen Bereichen ansprechbar und regulierbar bleibt.


    Speziell die Übung: Einen Gegenstand auf dem Kopf bzw. auf der Nase balancieren hat mMn sehr gute Wirkung gezeigt, und hat sehr viel mehr Wert als ich dachte als ich es aus Spass begonnen hatte. Er hält tatsächlich die Luft an, wenn er balanciert!!


    Ebenso empfand ich lang gehaltene Nasentargets als hilfreich. Auch Pfotentargets. Lange halten. Ich habe immer an der Dauer gearbeitet, da dann Axel Zeit hatte (etwas) runterzufahren, die Atmung runterzuschrauben. Dann Zack Belohnung aber dann ist halt die Dynamik und die Erregung sofort wieder da.


    Andererseits sind solch dynamische Hunde doch eine tolle Sache!!! :) :)

    Ich finde es auch total super, dass du dich wieder meldest, @Fenchel2025 !!


    Habt ihr mal überlegt, zu einem Tierarzt mit Zusatzausbildung in Verhaltenstherapie zu gehen? https://www.gtvmt.de/


    Ich habe keine Erfahrung mit denen aber mir schwebt vor, dass man hier evtl. auch medikamentös was machen könnte um deinem Hund eine Zeitlang zu ermöglichen die Welt mit entspannteren Augen zu sehen. Wie gesagt, ich weiss selbst nicht ob man das machen könnte oder was so ein Tierarzt machen würde.


    Wenn man die starke Angstreaktion hemmen könnte, könnte das evtl. ein Zeitfenster öffnen innerhalb dessen man die fehlende Sozialisierung und Gewöhnung an allerlei Dinge vorantreiben könnte. Quasi ein booster. Wenn man dann schon einiges erreicht hat, kommt alles Weitere vielleicht um einiges leichter.

    Nur so ein Gedanke von mir!!!

    Ja, da stimme ich dir zu, @GeierWally


    Ich glaube wir sind auf diese Diskussion gekommen wegen Aussagen wie denen hier. Und weil eine Hundetrainerin die Rückgabe an den Züchter vorgeschlagen hatte und das kräftig kritisiert wurde. Daraus entstand eine Grundsatzdiskussion.

    Wir wissen nun nicht mehr weiter und sind verzweifelt. Ist das Verhalten für einen 5 Monate alten Jundhund noch normal und kann sich nur durch dem "Umzugstress" ins neue Zuhause erklären? Oder stimmt etwas nicht mit der Kleine?. Wir sind als Ersthundehalter sehr überfordert mit dem ängstlichen Verhalten um ehrlich zu sein. Noch kann ich sie zur Not tragen, aber das wird Gewichtstechnisch nicht mehr gehen bald. Und in 4 Wochen müsste ich auch wieder arbeiten, wo sie eigentlich einen Tag pro Woche fremdbetreut werden soll. Nur kann ich mir dies aktuell auch so gar nicht vorstellen, wenn sie panische Angst vor anderen Menschen und Hunden hat.


    Prinzipiell aber sind ja nicht alle Hunde konkret "Problemhunde". Ein Problemhund ist schon etwas speziell und meistens kann jemand mit mehr Erfahrung (Ausnahmen bestätigen die Regel) einem Problemhund eher helfen als ein komplett unerfahrener Hundehalter, der evtl. unbeabsichtigt Probleme noch verschlimmert.