Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Absolut kenne ich die Feststellung "wenn ich das eher gewusst hätte........".


    Im Nachhinein natürlich auch die Feststellung "wenn ich das eher gewusst hätte und daher nicht Axel genommen hätte, heilige Scheisse, was hätte ich dann alles verpasst!!!!" Tatsächlich würde ich mich heute nicht mehr für einen Hund entscheiden der genau wie Axel ist, einige Punkte dürften ruhig wegfallen. Aber die Erfahrung und die Schwierigkeiten die ich mit ihm hatte/habe, die möchte ich nicht nicht gehabt haben.


    Ich verstehe aber, was @GeierWally möchte und ich persönlich fände das auch wirklich hilfreich aber ich verstehe, dass es verdammt schwer ist, solche Prädikate einem Elterntier zu verleihen, evtl ist es leichter bei einer engen Linienzucht, vorherzusagen, wie sich die Nachkommen hier in Einzelheiten zeigen.


    Wieviele Nachkommen muss ein Zuchthund haben und wie alt müssen die schon sein und was müssen die in ihrem Leben gemacht haben, damit man eine Aussage treffen kann, wie die wahrscheinlich sein werden.


    Ich glaube, es ist bei Hunden anders als bei Pferden, zumal Nachkommen von erfolgreichen Beschälern überlicherweise für wahnsinnig viel Geld verkauft werden, häufig schon In Utero. Wer so viel Kohle für ein Tier hinlegt, der wird garantiert auch hinterher einen noch grösseren Haufen Kohle investieren um aus dem Tier was zu machen, sportlich. Manchmal habe ich mich gefragt, ob es wirklich die tolle Genetik eines Hengstes ist, die erfolgreiche Nachkommen hervorbringt oder ob es eigentlich der Aufwand ist, der mit diesen Nachkommen betrieben wird. Also ein Jungpferd von einem weniger erfolgreichen Vater würde vielleicht ebenso erfolgreich werden, wenn man mit ihm den gleichen Aufwand betriebe.


    Ihr müsst mal das Buch über David Beckham, den Fussballer lesen. Da zeigt sich wieder mal "Talent sind gerittene Kilometer".


    Wie oft wechseln sehr erfahrene Hundesportler ihren Nachwuchshund. Müssten die nicht genau wissen, welche Zuchtlinien, welche Vererber "gute" Hunde hervorbringen, bzw. welche Qualitätsmerkmale die vererben?


    Mir hat man damals gesagt, wenn du im Pedigree von deinem Hund alle Vorfahren mit mehrmaligen IGP3, IPO3, Schutzhund3, siehst, dann kannst du davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Menge Gene in deinem Hund stecken, die ihn für diese Art der Tätigkeit befähigen, einschliesslich Aggression.


    Mir hat man ebenfalls damals gesagt, als Axel ca. 1 Jahr alt war, dass ich doch endlich mit IGP anfangen solle, das wäre das wofür Hunde seiner Art gezüchtet werden und auch das, was diese Hunde brauchen um glücklich und ausgelastet zu sein.

    Axels Züchter hat mir erzählt, dass Axels Geschwister z.B. beim Fahren zum Tierzarzt um Welpenimpfung zu machen ganz brav in der Box mitfuhren, der einzige der Randale gemacht hat, war Axel.


    Zu Fütterungszeiten haben alle seine Geschwister gefressen, Axel als einziger hat "es eingesaugt, absorbiert, eingeatmet" wie ein Bekloppter.


    Alle seine Geschwister sind Besuchern zur Begrüssung entgegengerannt, Axel hat sich nicht interessiert.


    ...... ich denke heute, er war vielleicht ein Adoptivkind :D

    . Ich kenne nicht nur ein Beispiel dafür, wo ein Gebrauchshund pausiert wurde und im Alltag immer gereizter, unzufriedener und explosiver wurde. Und natürlich lassen die sich dann nicht mehr so leicht händeln und erziehen.

    Ich kenne vor allem EIN Beispiel dafür :) Die Nichtauslastung, fehlendes Training etc. lässt so einiges bröckeln........


    Das ist meiner Meinung nach auch andersherum der Fall, ich gehe so weit, dass solcher Typ Hunde diese Art der Auslastung (IGP Sport, ja IGP Sport, alternativ Mondioring) vermissen, auch wenn sie es nie hatten.

    Ich würde z.B. als "Hund für moderaten Sport und familientauglich" überhaupt keinen LZ Schäferhund empfehlen. Also generell nicht.


    Da erübrigt sich die Frage ob man auf dem Hundeplatz irgendwas sehen kann wie ein Hund ist.


    Ein Anfänger mit Kindern etc. sollte sich generell keinen Hund aus LZ holen. Nicht mal einen LZ Labbi oder Working Cocker.

    Der eine Hund kann mit Starkzwang ausgebildet sein und das nervlich gut weggesteckt haben, während der andere Hund ständig nervlich ausgerastet ist, jedesmal wenn der Postbote und häufige Besuche kamen, obwohl er im Haus leben durfte.

    Der eine Hund kann mit Starkzwang UND HIRN ausgebildet sein und der andere kann den halben Tag auf dem Sofa gelegen haben und dann wieder ohne Sinn und Verstand die Zeitung über die Rübe gezogen bekommen haben.

    Ja, genau!!

    @GeierWally ich wollte dir auf keinen Fall unterstellen, das du ein Bashing betreiben willst, da hast du mich falsch verstanden. Ich habe nur versucht zu erklären, warum hier keiner irgendwelche Aussagen zu bestimmten Linien reinschreibt, da geht es auch nicht um die 500 Euro Decktaxe, sondern um den Ärger, der daraus entstehen kann.

    Die Hundewelt ist sehr klein und das geschriebene Wort in so einem öffentlichen Forum etwas völlig anderes als ein persönliches Gespräch

    Ich finde das entsetzlich. Also ich stimme dir zu, dass das wahrscheinlich so ist, dass man nicht öffentlich solche Aussagen tätigen sollte, obwohl es mich ehrlich gesagt sehr erschreckt.


    Das zeigt wie furchtbar die ganze Situation ist. =O


    Leute die einen Hund suchen können nicht mehr so einfach Einzelheiten in Erfahrung bringen weil sich keiner traut diese öffentlich preiszugeben, die Folge ist, dass Leute sich Hunde anschaffen, die dann Probleme verursachten weil die Hundehalter zu wenig informiert waren.


    EDIT:

    Seit ich das hier geschrieben habe sind einige Beiträge dazugekommen.

    Ich bleibe dabei, ich finde es ist ein Armutszeugnis wenn Züchter sich gezwungen fühlen müssen, nicht offen und öffentlich über die vermutlichen Eignungen und Veranlagungen zu sprechen. Wenn ein Züchter, der arbeitspotente Hunde züchtet nicht zugeben oder davon sprechen will, dass diese wahrscheinlich über gute Aggressionsbereiche verfügen werden, damit die Klientel nicht abgeschreckt wird, der ist sowieso an der falschen Klientel interessiert!!!!

    @GeierWally, ich habe Waschbär s Beitrag nicht so verstanden, dass nun jeder Welpenkäufer epigenetische Aspekte berücksichtigen MUSS, sondern einfach mal als Hinweis, dass man das in seine Überlegungen beim Kauf eines Welpens mit einbeziehen kann.

    Ja, ich auch. Ich denke es war ein Hinweis darauf, dass eben noch mehr Einflüsse hinzukommen als die tatsächlich genetischen und dass man eben auch bei noch so pingeliger Auswahl der Zuchttiere nicht 100% alle Aspekte wissen kann, WENN man aber solche Umstände bei einem Muttertier KENNT, dann hat man die Möglichkeit das mit in Betracht zu ziehen.


    Da kommt allerdings noch hinzu, dass gewisse Ausseneinflüsse auf unterschiedliche Hunde auch unterschiedliche Wirkung haben. Der eine steckt es besser weg als der andere. Was der eine kaum verkraftet, rührt den anderen kaum. Der eine Hund kann mit Starkzwang ausgebildet sein und das nervlich gut weggesteckt haben, während der andere Hund ständig nervlich ausgerastet ist, jedesmal wenn der Postbote und häufige Besuche kamen, obwohl er im Haus leben durfte.


    Von daher sind auch diese Aspekte sehr schwer zu beurteilen oder in Betracht zu ziehen.

    Gerade entdeckt! Ein neues Podcast mit Michael Ellis über Genetik von Sporthunden etc !!!

    Habs noch nicht angehört aber kanns kaum erwarten!!! :) :) :) Er weiss einfach so viel und kann unheimlich gut erklären. Top!


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    Danke für deutlichere Beschreibung. :)


    Also sollte man das wegzüchten oder beibehalten und lernen wie man damit umgeht?


    Ich glaube generell sind es nicht die Mehrheit der Leute die einen komplizierten Hund haben und damit nicht gut klarkommen sondern "es gibt Leute die einen komplizierten Hund haben und sich damit schwertun"


    Heutzutage wenn wir Extrembeispiele sehen, neigen wir dazu zu glauben, dass es sich dabei um den Normalfall handelt. Wir generalisieren und glauben, dass es immer so ist wie in den Extrembeispielen. Ja, im Gegensatz zum Hund generalisieren Menschen unmittelbar.


    Wie gesagt, ich finde Hunde sollten weiterhin mit ausgeprägten Trieben gezüchtet werden. Extreme Nervenwracks zählen tendenziell zu den Linien wo man schon versucht hat was wegzuzüchten was üblicherweise im Hund sein sollte, oder auf natürliche Ausrutscher der Genetik, Züchterirrtum oder ungünstige Umwelteinflüsse.


    Ausserdem, was bringt es wenn wir nur noch Hundetemperamenteinheitsbrei haben, alle gleich knuffig fluffig, passend zur Wattebauschkultur in der Jungen keine Jungen mehr sein dürfen und Hunde halt keine Hunde.

    Einfach weil der Hund nicht so funktioniert wie man das bisher gewohnt war.

    Könntest du das ausführlicher beschreiben? 🙏



    Hunde sind Lebewesen, keine Designermöbel, die man nach aktuell herrschender Mode zurechtbiegen kann.

    Ja, gesunder Menschenverstand und sich mal nicht wie ein bockiges Kind aufführen, das gerade keinen Lutscher kriegt, sind aktuell gefühlt nicht modern, aber man muss nicht jedem Tantrum nachgeben.

    Wie meinst du das, kann gerade den Zusammenhang nicht erkennen 🙈

    Finde ich super, diese Zeilen von Mia Skogster. Allerdings wirft sie einige Dinge in einen Topf und ich finde es gibt halt so viele Konstellationen und Gewichtungen von Eigenschaften wie es Hunde gibt.


    Z.B. ist der hier hochverehrte Gringo Janaka eine Bombe im SD aber genauso talentiert in UO und sehr gut in Fährte. Ich weiss aus erster Hand, dass Gringo ein im Umgang schwieriger Hund ist, dominant, durchsetzungsstark und unabhängig, trotzdem hat er sich auch in der UO äusserst talentiert und arbeitstechnisch sehr gut gezeigt. Aussage z.B. : "Apport hat er geschenkt".

    Gibt es diese Linien (Hunde) denn gar nicht mehr?

    nix genaues weiss man nicht. Gemäss den hier getätigten Antworten kann man das nicht sagen. Man kann's aber auch sagen. Oder auch nicht.


    Doch, diese Linien gibt es nach meinem rudimentären Wissen noch und sie werden auch im Sport und in der Zucht noch eingesetzt.

    Das war Pepper s Frage aus dem anderen Faden, gell? Da hatte ich schon eine Antwort aber dann nicht abgeschickt.


    Doch, solche Linien bzw. Hunde gibt es immer noch. Bei uns bei einigen Sportlern beliebt aber ich gehe da mit, was Waschbär woanders schrieb und auch was Mia Skogster erwähnt, dass es dann eben auch Leute gibt, die damit nicht umgehen können und das sind insbesondere die, die glauben dass sie damit umgehen können.


    Ich sehe schon ab und zu Hunde, wo ich sagen würde, nein danke. Die mit schnuckeligen 3 oder 4 Monaten schon eine Aggression an den Tag legen, da schnallste ab. Die die ich gesehen habe sind aber in Händen von erfahrenen und geduldigen Menschen, trotzdem ist das nicht witzig und braucht Expertise.

    Eher an diese Eigenschaften wie Hunde sie sich schnell in eine hohe Trieblage bringen lassen, starke Wachsamkeit zeigen. Oder ausgeprägte Leistungsbereitschaft zeigen. Eben diese Eigenschaften, die den Hund in falschen Händen nicht mehr Alltagstauglich werden lassen.

    naja, wer nicht damit klar kommt, soll sich halt ne Rasse kaufen mit der er klarkommt.

    Exakt und genau darum geht es ja! ^^

    Genau!

    Es gibt zu viele Leute die nicht verstehen, wozu "viel Trieb" notwendig ist. Die auch nicht verstehen, warum es eben nicht gut ist, gewisse Hunderassen ihrer Triebe zu berauben um "brävere, alltagstauglichere" Exemplare zu erhalten. Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass das eine gute Idee ist.


    Die nervlich angekratzen Hunde sind ja bereits ein Produkt einer Zucht, die versucht hat leichter führbare, sportlichere, weichere oder auch "schönere" Hunde, zu züchten. Man will Hunde, die sich mit modernen Ausbildungsmethoden ausbilden lassen.


    Die granitharten, stoischen Hunde die vor vielen Jahren eher üblich waren kann man oft nicht gut mit heute erlaubten Mitteln und Methoden ausbilden.


    Was das "wegzüchten" von Gebrauchshundveranlagungen hervorbringt kann man ja überall gut beobachten. Der Weisse Schweizer, der Schönheits-Malinois (üüübelst), der Schönheits-DSH.......