Neulich ist mir durch den Kopf gegangen:
Wie kommt es, dass die "schlechten" Verhaltensweisen unserer Hunde die Schuld des HH sind, aber die guten Verhaltensweisen kommen daher weil es "ein einfacher/braver Hund" ist????
Ich beziehe das aufs Haushundeumfeld genauso wie auf Sporthund/Trainingsumfeld.
Meiner Meinung nach ist das, wie fast alles, multifaktoriell. Ich denke mir immer, ich habe in meinem Leben so viele Hunde gehabt und kein einziger war je reaktiv auf andere Hunde bzw. Umweltreize, Axel aber war es, von Tag 1 an.
Ja, man hätte besser daran arbeiten können, von Anfang an, wenn ich nicht A im Rollstuhl gesessen hätte, B wir nicht auf dem Land leben würden, C in meinem Trainerkurs besser mit dem Thema umgegangen worden wäre, D die Pandemie und 100%ige Ausgangssperre nicht gekommen wären. Also Ja, erstmal die Basis, die vom Hund ausgeht und dann kommen verschiedene Umweltfaktoren hinzu, die der Hundehalter nur begrenzt beeinflussen kann.
Beispielthema Hunde regen sich auf wenn Besucher zum Haus/Wohnung kommen. Was ist hier das grösste Problem wenn man versucht mit Hunden und HH zu arbeiten, dass der/die Hund(e) ruhig bleiben wenn Besuch kommt?? Genau! Nämlich, dass alle Schaltjahre mal Besuch kommt und man nicht mal Übungssituationen schaffen kann.
Beispiel von mir:
Es ist angeblich meine Schuld, dass Axel reaktiv ist aber auf der anderen Seite höre ich beim Training (SD) so Kommentare wie "ja, der Axel hat so fantastische, 100%ige PlatzBleibs (und andere Top Übungen) weil er ist ja einfacher als mein oder sein Hund" -----> my Ass!
Heute weiss ich, dass Hunde, vor allem auch Gebrauchshunde, manche mehr und manche weniger, Reaktiv sind, weil sie es auch sein sollen. Zu viel Reaktivität bzw. gepaart mit schwächeren Nerven oder anderen Zutaten ist aber ein Problem.
Zusammengefasst: Die Dinge sind nicht so easy wie es scheinen mag und wer sagt "ich hatte noch nie einen reaktiven Hund" sagt das solange bis er einen hat.