Da hat der Jäger durchaus recht und das ist, was ich oben gemeint habe:
Ich habe die Situation, dass unser Leben quasi voll ist mit oft unverhofften Jagdsituationen. Ich kann am Morgen quasi nicht zur Haustür raus, ohne über Füchse, Hasen usw zu stolpern. Unterwegs auf dem Spaziergang lauern tonnenweise Katzen und freilaufende Hühner und Enten. Für den Hund Alltag und da er strikt nicht jagen darf, hat er die andere Seite kennengelernt, nämlich, dass viele dieser Tiere auch potentielle Kumpel sein können.
Er geht daher mit Neugier und Freundschaftsanfrage auf andere Tiere zu. Er hat sein Sprachrepertoire quasi erweitert und spricht neben etwas menschisch auch pferdisch und kätzisch, etwas übertragen formuliert.
Bei uns ist die grosse Fläche nicht zum Auslasten da, sondern Alltag, da ausser Pferdeweiden nichts eingezäunt ist. Für die Auslastung sorgen 1-2h Spaziergang plus täglich Arbeit in Fährten, UO, Schutz.
Mein Weg muss aber nicht der Weg von allen sein, ich finde einfach den Austausch spannend. Was für den einen wichtig ist, hat für den anderen keine Priorität. Genau so gibt es Lebensumstände, die schnelleres Vorgehen erfordern und bei anderem kann man sich Zeit lassen.
Das ist doch individuell und auch gut so.
Trotzdem, ich werde kurz auf die Frage @Axmann eingehen: grundsätzlich bin ich bei der Ausbildung unendlich geduldig und arbeite zu 99% mit positiver Verstärkung. Möchte man doch ein freudig mitarbeitendes und selbst motiviertes Tier.
Dann gibt es aber auch Sachen, die Richtung Rangfolge gehen und auch ein paar Regeln, die für mich persönlich unumstösslich sind.
Das ist aber meine persönliche Priorität und muss so für andere nicht gelten.
Dazu gehört nun mal das Jagen von egal was. Muss auch aus beruflichen Gründen relativ schnell zuverlässig sitzen.
Das ist ein recht starker Trieb, dem ich, auch aus Zeitgründen nicht ewige Diskussionsgrundlagen geben möchte.
Ja, da fliegt eine gepfefferte Leine oder ich pese blitzschnell hinterher, um den " Sünder" in flagranti zu erwischen. Das Timing und absolute Aufmerksamkeit diesbezüglich in den ersten Lebensmonaten ist da entscheidend. Und natürlich nicht grad mit Wild beginnen, wenn möglich, sondern mit Kleinvieh, das nicht zu weit geht.
Bei richtigem Timing und Dosierung ( hängt stark vom Hund ab ) hat man im ersten Lebensjahr maximal 3,4 solche Vorfälle. Und der Hund dafür alle Freiheit der Welt. Noch keiner meiner Hunde hatte ein Problem damit, es war immer sehr schnell klar, was tabu ist und dann wurde der Spaziergang fröhlich fortgesetzt.
Nach meiner Erfahrung haben Tiere kein Problem mit einer kurzfristigen Ansage, wenn sie absolut klar ist und gerecht. Eher zermürbt ein ständiges hin und her und unklare, immer wieder diskutierte Grenzen die Beziehung.
Das ist aber meine Meinung und ich akzeptiere problemlos auch andere