Spiele mit dem Hund aufbauen und sich immer wieder neue Spiele ausdenken ist absolut sinnvoll. Es verbessert die Beziehung, Bindung und Kommunikation.
Zum Thema Hundebegegnungen. Ich hatte da auch arge Probleme, die sich stetig gesteigert haben.
Ich war in einer Ortsgruppe, da konnte man mir diesbezüglich allerdings nicht weiterhelfen.
Es gab dort schlicht keine Alternative zu "du musst jetzt mal ne Ansage machen"
Ich bin dann regelmäßig in Stadtparks gefahren, weil
- dort Leinenpflicht ist und ich schon mal nicht das Problem mit freilaufenden Hunden hatte
- die Hunde in den Stadtparks zu 90 % extrem abgeklärt sind und so gut wie gar nicht auf Artgenossen reagieren
- man hat durch die Grünflächen sehr gute Möglichkeiten auszuweichen, bzw. Abstand zu den anderen Hunden selbst zu bestimmen
- es sind eine Vielzahl von Hundebegegnungen garantiert, ohne dass man selbst viel rumlaufen müsste
Ich bin also ein bis zweimal die Woche in einem Stadtpark gefahren, habe mich da mit Schleppleine und Geschirr in einer passenden Grünfläche positioniert.
Zuerst ging es darum, dass ich von allen Ablenkungen so weit weg war, dass mein Hund ansprechbar ist, mit mir spielt oder ruhig in der Ablage liegen kann ohne zu bellen, obwohl er irgendwo am Horizont jemanden wahrgenommen hat.
Ich hatte natürlich auch immer Spielsachen und Futter mit, sodass aus diesen Aufenthalten ein bunter Mix aus, Umwelt erkunden und rumschnüffeln, Training von Unterordnung spielen und Ruheübung wurde.
Die Ansprechbarkeit hat sich extrem schnell verbessert und dann wurde es tatsächlich auch ein bisschen ein Spiel Hunde zu spotten auf den Rückruf zurück zu kommen (an der Schleppleine), sich wieder ein Stück zu nähern, wieder Abstand zu nehmen.
Auch erstmal hinterherlaufen statt direkt von vorne zu kommen kann eine riesen Hilfe sein.
Oder wenn der Hund weg ist mal an eine Stelle laufen, wo der Hund gepinkelt hat oder gelaufen ist und schnüffeln lassen.
Man kann unendlich viel machen und auf den Hund eingehen und unter Recht gut kontrollierbaren Bedingungen lernen, was den eigenen Hund überhaupt triggert und was für ihn gute Alternativverhalten sind um mit dem Stress klar zu kommen, bzw. überhaupt mal einen stabilen Plan B zu entwickeln.
Das führt in keinem Fall dazu, dass man eine Woche später auf Bürgersteig Abstand an anderen Hunden vorbeikommt, aber man kann auf jeden Fall schon mal einen Fuß in die Tür bekommen und man hat auch gleichzeitig Spaß dabei.
Mir hat es mit meiner Hündin extrem geholfen, es kann immernoch sein, das sie mal auslöst, aber sie ist dann trotzdem schnell wieder ansprechbar.