Nasenarbeit / Fährte & Co /Praxisarbeit

  • Auch meine Wahrnehmung ist ja nur subjektiv. Also nicht falsch verstehen :) Und das sind ja trotzdem ganz tolle Hunde.

    Aber mich hat da halt noch keiner vom Hocker gehauen, auch nicht die als "super krass für die Rasse" angekündigt wurden.


    Das waren jetzt auch keine Schissbuxen, aber eben auch nicht das was ich unter einem Harten und Triebigen Hund verstehe. Und die waren auch nicht alle einfach, aber der Grund lag dann doch eher im Nervenkostüm und dieser Neigung zum Übersprungshandlungen, nicht weil das so scharfe und führerharte Hunde waren.


    Aber den Effekt hat man doch ständig, dass Menschen (auch ich! :D ) sich einfach verschätzen und der Gegenüber eine ganz andere Einschätzung tätigt. Rein auf Geschriebenes würde ich mich da nie verlassen, ist einfach super viel subjektive Wahrnehmung und im Grunde haben da ja auch alle irgendwie Recht.


    Fazinierend finde ich aber auch, dass es beim Border Collie ja auch Linien gibt, die an den Rindern arbeiten und ich meine, dass der BC da sogar präsenter ist als der cattle dog, also in Deutschland. Und der BC ist ja auch ein ziemlich führerweicher Hund. Ich denke Vieh und Hundeführer hat da einfach nur bedingt was miteinander zu tun.

  • Ich kenne zwar nicht unendlich viele, aber die die ich kenne sind ernste und wirklich harte Hunde mit einer hervorragenden Triebbeständigkeit, dabei nicht nervig. Und die sind definitiv nicht hart gemacht, ganz im Gegenteil. Da muss man schon lange suchen um einen vergleichbar harten Schäferhund zu finden. Das es da wahrscheinlich auch unterschiedliche Linien gibt ist mit Sicherheit so

  • Ich kenne sie auch nur in weich, aber vielleicht sind sie im Herkunftsland anders. Bei unserem SD Kurs war auch eine mit 3 Cattle dogs, da muss man den Schutz- und Beutetrieb mit der Lupe suchen.

  • Ich kenne zwar nicht unendlich viele, aber die die ich kenne sind ernste und wirklich harte Hunde mit einer hervorragenden Triebbeständigkeit, dabei nicht nervig. Und die sind definitiv nicht hart gemacht, ganz im Gegenteil. Da muss man schon lange suchen um einen vergleichbar harten Schäferhund zu finden. Das es da wahrscheinlich auch unterschiedliche Linien gibt ist mit Sicherheit so

    Wie gesagt, ich denke da hat auch niemand unrecht, sind einfach subjektive Wahrnehmungen. Es macht da einfach jeder andere Erfahrungen und hat andere Ansprüche, da kann man sich nur austauschen :)


    Im Kontext der Aussage war ja der Inhalt aber grade, dass der Trieb nicht so ausgeprägt ist und die Hunde eher im Mittelmaß sind. Wir haben bei einem solchen Projekt ja auch mitgemacht und es ist schon von Vorteil im Rahmen der Ausbildung. Das kann ich so bestätigen, man arbeitet halt ohne Leine in der Fläche. Ein sehr triebiger Hund der auf Bewegungsreize geht und sich gerne durchsetzt (was Hütehunde ja tun) ist da einfach schwieriger. Und auch die Bedingungen erfordern eigentlich genau das Gegenteil von wirklich ernsten Hunden, weil diese Arbeit auch sehr viel in Parks, Gewässer und co stattfindet. Da kannst einen mit ordentlich Schutztrieb und Ernsthaftigkeit auch nur bedingt gebrauchen in der heutigen Zeit. So ein AL Labbi wäre da echt Bombe. Alleine deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass das knüppelharte und ernste Hunde sind die da zum Einsatz kommen. Und Labbis sind ja auch butterweiche Hunde im Vergleich zum Gebrauchshund (damit meine ich auch jagdliche Vollgebrauchshunde). Aber die wollen einfach Bringen und Suchen und lassen sich super leicht lenken und leiten (alleine diese Seketions macht sie schon so prädestiniert für sowas).


    Ist ja auch nicht schlecht, es muss ja nicht jeder Hundetyp führerhart sein. Für mich (und viele andere) ist das auch ein riesiger Unterschied zwischen DSH und Mali. Sind trotzdem beides sehr tolle Rassen, aber einfach grundverschieden im Charakter.

  • Ich kenne ein paar Cattles, die machen ziemlich erfolgreich Schutzdienst.

    Ich bin ja massig unterwegs, auch Rasseoffen im DVG und da war noch nie ein Cattle dabei. Bulldogs haben wir hier auf landesebene hin und wieder mal dabei. Aber Cattle, Aussie und co wäre wirklich eine absolute Ausnahme, ich habe keinen erlebt, der da Konkurrenzfähig wäre. Ich will die Rasse da echt nicht schlechtreden (meine Gebrauchshunde wären im Rinderhüten nicht Konkurrenzfähig), vielleicht liegt das ja auch am Norden und im Süden ist es anders. Letztendlich sind es keine harten und ernsthaften, triebigen Hunde wenn das ganze nur am Heimhelfer klappt.

  • Ich hatte einen Cattle Dog in meiner Welpengruppe. Das war mein Lieblingsteilnehmer. Führte auch zu Ärger mit meinem Chef, weil der Mann, so ein drahtiger, trockener, ernster Typ kam mit seinem knapp 5 Monate alten Hund schon mit der Schlinge in die Übungsstunde. Also ein schmaler Lederriemen (Leine) als Schlinge verwendet.


    Ich habe gleich gemerkt, dass wenn ich direkt sage "nee hier nix mit Schlinge" dann kommt der nicht mehr. Also habe ich ihn immer so am Rande eingebaut in die Übungen, weil er war auf nem ganz anderen Plan als die anderen Typ "Hausfrau" Leute. Beide waren ausgesprochen schnelle Lerner, der Hund war genauso trocken und ernst wie sein Herrchen. Ich habe ihm immer Vorschläge gemacht, wie man etwas aufbauen kann ohne Schlinge, aber die Schlinge habe ich nie erwähnt.


    Der war dann der, der am meisten von allen gelernt und am besten trainiert hat. Ohne Schlinge, weil es ihm getaugt hat. Der Hund hat mir enorm gut gefallen. Eifrig, ernst, gute Nerven, irgendwie erwachsen für sein Alter.


    Ich konnte nicht erkennen, dass der junge Hund unter der bisherigen eher ruppigen Art seines Herrchens gelitten hätte. Mir kam er so vor: "Die Welt ist so wie mein Herrchen sie macht und so ist das richtig" aber das bei gutem Selbstvertrauen.

  • Secans empfindest du Cattle Dogs als weich und trieblos? Die die ich bisher kennen gelernt habe waren alle sehr harte, durchsetzungsfähige Hunde, die nicht tot zu kriegen sind und Arbeiten bis zum Umfallen.

    Die sind ja auch toll. Das sind super tolle Hunde. Mir gefällt die Zucht da gut, ich mag die total gerne. Eine schöne Rasse für sportliche, robuste Allrounder mit guten Nerven. Aber eben keine knüppelharten Triebschweine. Und mir würde auch kein Züchter da einfallen, der sich das für seine Linie auf die Fahne schreibt.


    Eifrig, ernst, gute Nerven, irgendwie erwachsen für sein Alter.

    Ich glaube, ich muss hier nochmal spezifizieren.


    Zwischen knüppelharter Triebsau und weich und trieblos gibt es ja viele Graubereiche.


    Nein, ich finde sie nicht weich und trieblos. Aber ich meine auch nicht, dass ich das geschrieben habe.


    Ich finde sie aber eben auch nicht knüppelhart und als Triebsau. Eben in einem mittleren Bereich wie die Referentin es ja auch geschildert hat.

  • Ich habe jetzt angefangen mir die Winkel mit Stäben zu markieren. Also, nicht direkt daneben, sondern ich werfe den zur Seite raus. Ich bin gespannt ob ich da langfristig bei bleibe oder mir damit einen Bug einbaue :D Kommt ja aber auch auf den Hund drauf an, ich nutze ja auch Kongstücke in den Fußabdrücken seit Jahren und da wurde mir auch vieles prophezeit was nie eintrat. Klappt bei uns 1A und hat sowohl das Suchen als auch das Verweisen verbessert.

  • Kleine Frage mal zu den Kongstückchen. Das habe ich jetzt schon häufiger gehört.

    Arbeitet man mit Kong Stücken, weil die Hunde vorher auch schon mit einem Kong gespielt haben und den gut finden?

    Ich kann manchmal nicht glauben, dass andere Hunde Spielzeuge sooo toll finden, weil Mila will das Ding nicht mal ins Maul nehmen.

  • Kleine Frage mal zu den Kongstückchen. Das habe ich jetzt schon häufiger gehört.

    Arbeitet man mit Kong Stücken, weil die Hunde vorher auch schon mit einem Kong gespielt haben und den gut finden?

    Ich kann manchmal nicht glauben, dass andere Hunde Spielzeuge sooo toll finden, weil Mila will das Ding nicht mal ins Maul nehmen.

    Ich nutze rote Kongs, die Mischung hat einen ganz eigenen Geruch, weshalb Kongs in der Scent Detection so beliebt für den Aufbau sind. Der Hund lernt einfach einen Kong zu verweisen, wie einen Gegenstand und der Kong wird dann nach und nach immer kleiner. Ich lasse dann auch stöbern nach Kongstücken. Man kann auf den Kong auch einen gewissen Drive aufbauen. Bei mir liegen die Stücke dann immer IM Tritt und die normalen GS zwischen den Tritten.

  • Ah Ok! Stöbersuche wäre eigtl. für mich auch interessant. Ich könnte demnach meinen Kong killen und mit den Teilen dann eine Stöbersuche üben. Ist es denn bei der Stöbersuche sinnvoller dem Hund eine Anzeige beizubringen oder direkt die Gegenstände apportieren zu lassen?

  • Ah Ok! Stöbersuche wäre eigtl. für mich auch interessant. Ich könnte demnach meinen Kong killen und mit den Teilen dann eine Stöbersuche üben. Ist es denn bei der Stöbersuche sinnvoller dem Hund eine Anzeige beizubringen oder direkt die Gegenstände apportieren zu lassen?

    Ich würde das ganze übers Verweisen aufbauen, also anschauen des ganzen Kongs, wenn das klappt den Kong halbieren, wenn das klappt wieder halbieren. Bis die Stücke so 1EUR groß sind. Dann hinlegen und das der Hund hingeht und verweist und von dort aus dann in die Suche. Also quasi Rückwärts aufbauen, so mache ich es.


    Apportieren macht für mich hier keinen Sinn, ich hätte Angst er verschluckt die Stücke und die sind später nur mitunter 2mm groß, da gestaltet sich ein Aufnehmen schwierig. Das Stöbern kannst du ja auch an normalen Gegenständen aufbauen, dafür braucht es nicht speziell einen Kong, da würde ich mich dann eher an der Hölzchensuche im Obe orientieren, wenn du einen Apport einbauen möchtest.

  • Ich greife nur zum Kong, damit der Geruch später in der Fährte Glasklar ist und der Hund nicht anfängt irgendwelche Überbleibsel aus der Landwirtschaft zu verweisen. Wenn man das mit den Mini-Gegenständen zu sehr generalisiert, dann verweist der Hund am Ende halt auch eine Mutter oder irgendwelche Folienreste die dort einfach rumliegen. Deshalb halte ich mich an der Stelle ganz klar an den Geruch des Kong, es ist sehr unwahrscheinlich, dass irgendwo Kongstücke in der Landschaft liegen.


    Bei den GS nehme ich ganz normale GS die werden auch nicht kleiner. Hier besteht aber eine ähnliche Gefahr, Schrotpatronenhülsen sind so ein Beispiel. Kann passieren, ist dann Pech.