Schattenspiele

  • Puh... habe jetzt mal bei einem Diensthundeführer mit DSH nachgefragt. Er selbst hat da keine Erfahrung aber sein Partner führt einen Herder im Dienst. Seine Meinung ist das mein Hund gelangweilt ist. Jetzt bin ich verunsichert. Einerseits braucht ja ein Junghund recht viel Ruhe.... die hat er auch. Ansonsten dreht er nämlich total hoch und kommt nicht runter.

    Andererseits Beschäftigung.... da habe ich gedacht ich bin auf einem guten Weg. Wir clickern, machen Suchspiele, Unterordnung, spielen mit Hunden und mit mir... und auch einfach nur durch die Gegend dackeln und schnüffeln...wenn wir nach Hause kommen legt er sich hin und ruht. Insgesamt kommen wir auf 3-4 Stunden.

    Das einzige was wir absolut nicht haben sind Plätze auf denen wir ohne Ablenkung agieren können. Da mache ich es so, das ich zu Zeiten gehe wenn nicht viel los ist.

    Bin grade voll verunsichert.

    Was kann ich denn ändern oder wie kann ich ihn kopfmäßig im Wohnmobil fordern????

  • Vielleicht doch auf einem Hundeplatz regelmäßig trainieren?

    Agility eignet sich super für solche Hunde, wenn Argos nicht zu groß ist. Unsere Trainerin war sehr erfolgreich mit ihrem Mali. Oder THS. Apportieren oder Frisbee ist auch super zum Auslasten. Gerade beim Apportieren kann man wunderbar auch Impulskontrolle und UO üben.

    Auf den Plätzen hast du aber noch Trainer an der Hand, die dir helfen, den Trieb zu kontrollieren und zu kanalisieren. Es ist nicht nur Kopfarbeit, sondern die Kombination aus Kopfarbeit und Auspowern. Das Runterkommen ist aber auch wichtig.

  • ich habe bis jetzt keinen hupla gefunden der in der Nähe ist. und für vormittags schon gar nicht. Nachmittags und abends ist es für mich schwierig da kein Fahrzeug ?.

    Er ist jetzt mit 7 Monaten 63 cm.... und innert noch recht paddelig beim laufen. Da kann ich mir agility im Moment noch nicht vorstellen.... oder irre ich da?

  • Zum Auslasten braucht man keinen Hundeplatz :) Ich habe und hatte auch schon immer Schwierigkeiten einen Hundeplatz, der vormittags offen hat, zu finden.

    Ich gehe 3-4x die Woche für eine Einheit :etwa 20-40 min (je nach Intensität) auf eine beliebige Wiese und feile dort an verschiedenen UO Übungen oder Spaßübungen.

    So eine Mischung aus Rassen wie deiner es ist, Argos, braucht körperliche und geistige Auslastung. Ich weiß nicht wie lang und schnell du mit deinem Hund unterwegs bist, aber mit meinem Hund kann ich locker mal 6 Stunden wandern - dann ist der körperlich fertig.

    Sprich körperlich brauch ich gar nicht glauben, meinen Hund täglich müde zu bekommen. Deswegen die mentale Auslastung.

    Sehr anspruchsvoll ist tatsächlich die ruhigste Arbeit - Geruchsarbeit.
    zb.: Geruchsdifferenzierung - das kann man super leicht zuhause und ohne großen Aufwand betreiben.



  • azir... hast du mal ein paar Anregungen für mich für die Geruchsidentiffizierung?

    Ich bilde mir mal ein das ich Argos körperlich schon recht gut auslaste.. wobei ich ja immer die Zeit und seine Gelenke in Auge habe.

  • 7 Monate ist noch jung. Da ist Agi noch viel zu früh. Und sehr intensive Bewegungsarten wie Laufen am Fahrrad sind auch noch zu früh. Gar nicht so einfach. Das Fehlen von ruhigen Plätzen zum Arbeiten macht es auch nicht einfacher.

    Du könntest sein Lieblingsspielzeug verstecken. Entweder er bleibt drin und du versteckst es draußen. Und lässt ihn dann an der Schleppleine suchen. Das funktioniert auch, wenn du ihn anbindest an einem Baum und wirfst den Ball. Dann darf er suchen. Wenn er schon gut Platz kann, kannst du auch werfen und ihn den Ball auf Kommando holen lassen. Das Warten ist sehr anstrengend für junge Hunde. Außerdem kann man dabei auch sehr gut den Blickkontakt üben.

    Auch Leckerlies suchen lassen kann man gut so.

    Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, irgendwo das Longieren zu lernen. Das kann man auch gut alleine machen und das lastet kopfmäßig gut aus. Aber das geht nur ohne Leine.

  • ja... ohne ruhige Plätze ist es etwas schwierig. Daher erwarte ich von ihm auch keine Wunder. Er lernt ja alles gleich mit Ablenkung.

    Heute Nachmittag hat er erst ein wenig mit einer Hündin gespielt... dann sind wir auf eine Wiese, ich habe ihn an einem Baum Sitz machen lassen (vorsichtshalber noch angebunden... war gar nicht nötig) und habe eine Spur getrampelt und mit Leckerli belegt. Hat er toll abgesucht... mit Kurven ....

    Dann etwas an der langen Leine zur nächsten Wiese und wieder Leckerli - Spur suchen... etwas auf der Bank gesessen und Enten beobachtet.. gekuschelt... zum entspannen. Etwas UO... Fuß laufen aus der Bewegung Sitz... sitzen bleiben... Kommando bei Fuß... alles nicht zu lange und nicht zu viel. Auf dem Rückweg wieder Einkaufsladeneingangstraining (?) und im Fuß zum womi.

    Er war entspannt ist rein und hat sich hingelegt.

    Und dann habe ich essen gekocht. Dazu brauche ich Licht und ich muss mich bewegen.

    Er ist sofort hoch und wie bekloppt Schatten fixiert und gejagt.

    Ich habe dann mal eine neue Taktik probiert. Der Bereich der Küche ist ja nur ein schmaler Gang und rechts und links Schränke und Schubladen.

    Hab den Herd ausgemacht.... und dann bin ich immer hin und her gegangen und ständig da die Schränke geöffnet wo er stand. So lange bis er in seine Box gegangen ist. War fast 15 Minuten.

    Dass werde ich jetzt drinnen immer so machen. Er schläft tief und fest...

    Und ich konnte in Ruhe kochen...

  • Um mal etwas zu relativieren.


    Ferndiagnosen sind aber immer auch Spekulationen,wo man auf Erfahrungen die man hat zurückgreift und dann ein Statement,vielelicht eine Wertung,hoffentlich kein Urteil abgibt.

    Trotzdem sind solche Ferndiagnosen-und dann sind´s wohl doch meist Urteile- immer schnell gesprochen. Ich habe das ja selsbt ebenfalls oft genug auf einem anderen Gebiet mit Lischie erlebt. Das erste was kam war immer ." Nicht sozialisiert" oder "die durfte wohl nie an andere Hunde?" was ja bestätigt wurde weil ich Fremde aufforderte ihren Hund heranzurufen. Gestimmt hat deren Diagnose nie.


    Natürlich können die auch richtig sein. Der Hundeführer kann schon Recht haben. Und es soll ja Hunde geben die nie zufrieden sind,was Beschäftigung angeht. Ich würde mich nicht verunsichern lassen. Nimm die Einschätzung des Hundeführers als Hinweis. Als Möglichkeit das es eine Ursache sein könnte und überprüfe diese. Manchmal ists auch umgekehrt,das die nicht runterkommen und froh sind wenn sie´s mal können. Nur das wird dir niemand nach hörensagen sagen können wie es nun tatsächlich bei Argos ist.


    Was Hundeplätze angeht gibts auch Vereine die das so regeln das vereinsmitglieder kommen können wann und so oft sie wollen. Man bekomt die Zahlenkombie fürs Schloss und fertig. Damit wäre dein Zeitproblem erstmal behoben. Aber drüberschauen ob der Hund wirklich unausgelastet ist,soltle,denke ich,schon mal jemand. Wenn das gar nicht geht,oder keine geeigneten Personen dafür da sind,könntest du es auch selbst probieren. Indem du einmal eine Woche Beschäftigung zurückfährst (du kannst das auch splitten zwischen psychischer und physischer Beschäftigung um zu schauen wo er am meisten anspricht) und dann eine Woche die Beschäftigung deutlich hochfährst gegenüber dem Ist-Zustand. Bei beidem müsstest du ihn dann in die Licht/Schattensituationen am Ende der Woche führen(vielleicht zeigt sichs ja auch schon vorher).

  • Ich glaube ich fragte schonmal,aber wie ist es denn bei anderen Dingen die er auf Sicht hetzen kann?


    Ich frage weil es auch einfach nur Spaß sein könnte. Nach deiner Beschreibung hatte der doch ein Haufen zu tun. Schon möglich das das nicht reicht. Aber vielleicht hetzt er ja aber einfach auch nur für sein Leben gern. Dann wäre es nicht ein Mehr an Beschäftigung die etwas bringt,sondern Triebabbau,was eher Erfolgsversprechend wäre.


    Nochwas. Es könnte ein Unterschied in den Bewegungen sein. Langsam gleichmäßiges vielleicht nicht so interessant wie zackiges und unvorhergesehenes von den Bewegungen her.

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  • Ich muss dir hier mal ein großes Kompliment aussprechen! Es ist toll, wie sehr du dich bemühst, deinem Hund gerecht zu werden und dir Gedanken machst! ?

    Einzelstunden sind generell eine tolle Sache. Der Trainer ist dann nur für dich und deinen Hund da. Er kann dich im häuslichen Umfeld beobachten (die Probleme treten da am meisten auf) und an den Problemen arbeiten. Außerdem kann er dir gezielte Tipps zur Auslastung geben.

    Bei dem Programm gestern war der Kleine sicher müde. Das war viel für einen 7 Monate alten Junghund. Es kann gut sein, wie Twosouls schreibt, dass er gerne hetzt und zum Triebabbau braucht.

    Ludwig hatte einen Tick, wo er imaginäre Fliegen gejagt hat. Das war die Zeit, als unsere Trainerin gesagt hat, Ludwig wäre überdreht und müsste lernen, zur Ruhe zu kommen. Fataler Irrtum! Unser Trainer, den wir zum Glück danach konsultiert hatten, zeigte uns, wie wir den Trieb abbauen mit Apportieren. Erst mit Futterdummy (wäre sicher auch toll für Argos, dann kann er sich einen Teil des Futters erarbeiten), später mit Ball. Mit Schleppleine dran, damit kannst du super gleichzeitig den Rückruf üben. Also Dummy werfen, holen lassen, Pfeifen und Namen rufen, Argos bringt Dummy (ggf mit der Schleppleine nachhelfen) und dann gibts Futter aus dem Dummy. Das war tägliches Programm (2 mal täglich) bei uns. Das Fliegenproblem war dann bei uns verschwunden.

    Wie Twosouls schreibt, eine echte Diagnose kann nur ein Trainer vorort stellen. Aber da deine Trainerin Mali- und Herdererfahrung hat, bist du sicher gut bei ihr aufgehoben.

  • danke Lolu ?... ich versuche wirklich einen glücklichen und zufriedenen Hund zu erziehen.

    Gestern habe ich ein paar getrocknete Fische in Öl eingelegt und das Öl heute in eine kleine Flasche umgefüllt.

    Dann habe ich Argos auf einer Wiese am Baum angebunden und mit dem Öl eine Spur geträufelt. Auf die Spur habe ich Leckerli ausgelegt und am Ende einen Fisch.

    Das hat er echt toll gemacht.

    Das ganze dann noch mal zum Ende unseres Ganges. Er war richtig schön kaputt... hat sich hingelegt und geschlafen. Bis er einen Lichreflex gesehen hat.... da war er wieder wach ?.

    Ist dann aber auch sofort wieder zur Ruhe gekommen als das Licht weg war.

    eben habe ich die 2 HH seiner Brüder angeschrieben ob die das auch machen.

    Hab fast das würgen bekommen. Machen beide Hunde und werden auch noch mit Taschenlampe bestärkt.. das der Hund in einem ungünstigen Moment vielleicht mal jemanden vor das Rad läuft oder vor ein Auto... das denken die beiden nicht. Aber vielleicht sind deren Hunde viel klüger als Argos und wissen genau welchen lichtpunkt man jagen darf und welchen nicht.

    Mit dem Futterdummy arbeite ich auch... aber den findet er leider eher doof.. auch wenn er seine ganze tagesration nur durch erarbeiten bekommt.

    Heute habe ich über eine Reizangel nachgedacht... weiß nur noch nicht ob ich ihn damit auslaste oder den trieb bestärke ??

    Hilfe.... wo ist die Gebrauchsanweisung für meinen Hund???????

  • ???? Mach mir gleich ins Hemd... die eine schreibt grade noch das ihr Hund nicht auf Autos oder Räder geht weil er die ja gar nicht kennt. Nur den Strahl ihrer Taschenlampe....