Impulskontrolle

  • ostholstein


    Das klingt in der Tat unschön. Und es ist gut das du einen Weg gefunden hast das das heute nicht mehr so ist. Ich weis auch das es Hunde gibt die Härte in der Erziehung bruachen. Nach meinen Erfahrungen sind das aber Ausnahmen. Die Kunst ist halt immer das WIRKLICHE für das Individium Hund benNÖTIGTE Maß auszuloten. :)

  • twosouls... ich vertraue meiner Trainerin zu 100%. Mit meinen ersten Hunden war ich bei ihrer Mutter ( sie trainiert immer noch Hunde mit jetzt 70 Jahren) und mit Argos jetzt eben bei der Tochter die seit Kindertagen dabei ist und sich ständig weiterbildet. Was mich tief beeindruckt ist, das sie ihrer Mutter auch vehement widerspricht wenn sie anderer Meinung ist. Die beiden sind schon klasse.

    Sie hat bisher ja nicht so viele "durchgeknallte" Hunde gehabt aber es waren ein paar dabei wo sich diese "Macke " nicht verwachsen hat und auch durch Training nichts zu machen war.

    Bei einem hat es nichts gebracht ihn dem Reiz solange auszusetzen bis er aufhört. Der hat nicht aufgegeben. Sie hat das dann abgebrochen und der Hund wurde weiter über Gehorsam gearbeitet. Es wurde besser aber ist nie ganz verschwunden.

    Bei einem anderen hat es geholfen. Der Hund hat sich irgendwann hingelegt und die Sache war gegessen.

    Trotzdem ist sie der Meinung wir sollten erst alles ausschöpfen bevor wir den "worst Case " heraufbeschwören. Das könnte jetzt wo er noch nicht ausgereift ist auch nach hinten losgehen.

    Sie mahnt mich immer wieder Geduld zu haben und nicht aufzugeben. Macht mich auch jede Woche auf kleine Erfolge und Fortschritte aufmerksam die ich selber manchmal gar nicht sehe oder bemerke.

    Und quengelt an mir rum wenn meine Körpersprache mal wieder absolut unentspannt ist ?

  • Bei einem hat es nichts gebracht ihn dem Reiz solange auszusetzen bis er aufhört. Der hat nicht aufgegeben. Sie hat das dann abgebrochen und der Hund wurde weiter über Gehorsam gearbeitet. Es wurde besser aber ist nie ganz verschwunden.


    Dann arbeitet deine Trainerin doch nach den selben Prinzip wie ich auch gearbeitet habe. Den Hund immer wieder den Reiz aussetzen und hoffen, daß er sich daran gewöhnt. Wenn das nichts bringt, kommt der Gehorsam.


    Ich habe mich immer wieder gefragt, wie ein Hund in manche Situationen nur so durchgedreht sein kann. Im Welpenalter hätte man ihm doch schon mit allen möglichen Reizen konfrontieren und trainieren können. Einen Welpen in die richtige Richtung zu lenken geht doch viel einfacher als bei einen erwachsenen Hund.


    Ich habe meine Bea ja auch erst bekommen, als sie schon ein Jahr alt war. Vielleicht fanden die Vorbesitzer es auch lustig, wenn der kleine Welpe etwas jagen wollte und haben ihn noch aufgestachelt. Und als der kleine Welpe dann groß war, waren sie überfordert mit ihm.


    Aber du hast deinen Argos doch schon als Welpe bekommen, oder? Hat er seine ganzen Macken jetzt erst entwickelt?

  • ostholstein... als Welpe habe ich ihn allen möglichen Reizen ausgesetzt und er war auch echt entspannt.

    Diese Macken hat er entwickelt als die Hormone hochgekocht sind. So ziemlich zu der Zeit als er auch das Bein beim pinkeln gehoben hat.

    Davor war ich der Meinung ich habe ein absolut relaxtes Hundchen an der Leine.

    Neugierig und mutig... so sah es aus... das war wohl nix ?

  • heute hatte ich einen riesen Erfolg.

    Als ich gestern Abend nach der letzten Runde (mit nur einer Krücke) zum Womi zurück bin hat er mich fast von den Beinen geholt. Wir stehen grade so, das eine Laterne sich in der Türscheibe spiegelt und beim öffnen der Tür gibt es dann einen Lichtreflexe. Normalerweise achte ich darauf das er auf der abgewandten Seite sitzt und das nicht so unmittelbar sieht. So bekomme ich ihn ruhig rein. Gestern war ich aber so mit meinem Bein und der Krücke beschäftigt das ich nicht aufgepasst habe. Und schon ist er hinterher und hat mich fast umgerissen.

    Heute wollte ich dann unbedingt irgendwie eine Lösung.

    Ich hatte es ja schon mal mit Wasser probiert aber das hat ihn ja nicht wirklich beeindruckt.

    Nun hat meine Tochter mit eine andere Flasche besorgt wo ein größerer Strahl raus kommt.

    Und siehe da... zweimal gespritzt und gebrüllt und es ging schon besser. Dann habe ich den bloßen Versuch von ihm schon geblockt und endlich hatte ich seine Aufmerksamkeit von dem Licht weg.

    Und eben musste ich echt lachen. Anstatt das er versucht irgendwie den Kopf in die Richtung der Spiegelung zu bekommen hat er sich ganz schnell in die noch nicht ganz offene Tür gedrängt... ohne auch nur einmal zu zögern ?

    Entweder hat der Wasserstrahl mit meinem Gebrüll ihn beeindruckt oder er ist ein bisschen erwachsener geworden.

    Nun bin ich gespannt wie er morgen reagiert.

    Für mich absolut wichtig das es jetzt funktioniert (vielleicht war ich deswegen auch strenger) da ich ihn jetzt nach der op sonst nicht händeln kann.

    Allerdings ist er auch etwas angepi....t und guckt mich ganz misstrauisch an.

    Und was habe ich gelernt? Ich sollte die restlichen Erziehungswattebäuschchen wegwerfen und endlich mal noch viel konsequenter und strenger sein ?

    Soooooo cooooool... die Flasche werde ich zum Anti-Tennistraining mitnehmen sobald ich wieder fit bin und mich auf den Beinen halten kann ?

  • Ich könnte mir die Haare raufen.

    Heute morgen wollte er sofort wieder loslegen und ich hatte in weiser Voraussicht die Flasche in der Hand.

    Losgespritzt und ein lautes Nein.

    Er hat auch sofort aufgehört... und dann... tja... dann ist er mit angelegten Ohren ins Womi zurück und wollte nicht mehr raus.

    Und eigentlich wäre es die erste Gassirunde gewesen.

    Hat dann etwas gedauert bis er soweit war ?

    Zum Glück hat die Sonne dann nicht mehr geschienen und die Flasche war für heute erledigt.

    Er hat wirklich einen sehr verunsicherten Eindruck gemacht.

    Was tu ich nun?

    Weiter mit der Flasche?

    Oder lieber nicht???

  • Ganz allgemein gesprochen: Im Grunde ist es doch immer ein langsamen Herantasten an das was wirkt beim Hund und was nicht. Man tariert beim Grenzen setzen auch aus,was er verträgt und was nicht. Das ist bei jedem Hund völlig anders. Und es kann sogar in scheinbar ähnlichen Situationen Unteschiede in den Reaktionen geben,wiel ein kleiner Aspekt anders ist als vorher.


    Du müsstest dir also zum Beispiel überlegen ob er vorher schon Anzeichen gemacht hat,das diese Art der Erziehung zuviel für ihn sein könnte. ODER aber ob du heute was Anderes gemacht hast. Hat das Wasser ihn an anderer Stelle erwischt? Hast du noch forscher gesprochen? Hast du eine andere Körperhaltung eingenommen und und und? War vielleicht auch eine andere Situation?


    Und danach müsstest du dann abwägen was dir am wahrscheinlichsten erscheint und schlussendlich dann eben tatsächlich austarieren. Sprich-vielleicht wenn du obige Fragen verneinen könntest- die Intensität wieder etwas herunterfahren,aber gleichzeitig schauen ob sich im Gehorsam bei ihm dann-auf längerer Sicht- nichts ändert. Und je nachdem dann die Waage finden. Ich würde es definitiv deiner Trainerin mitteilen das er heute so reagiert hat.

  • Er hat auch sofort aufgehört... und dann... tja... dann ist er mit angelegten Ohren ins Womi zurück und wollte nicht mehr raus.

    Das erinnert mich an einen anderen Beitrag von dir, als er dich wegen einem Knochen angeknurrt hat:


    Zitat

    ich habe dann etwas lauter "ey" gesagt und er hat sich sofort verzogen... ohne seinen Knochen.

    Was ich aber überhaupt nicht einordnen kann... er geht mir danach stundenlang aus dem Weg und wenn er in meine Nähe kommt legt er komplett die Ohren an und weicht meinem Blick aus. Kommt aber andererseits zwischendurch zu mir und beschwichtigt... Immer hin und her...

    Du hast einen sehr sensiblen Hund, aber arbeitest mit Strafen.

    Ich lese in deinen Beiträgen deine Hilflosigkeit ständig heraus. Die Trainerin scheint auch keine große Hilfe zu sein.

    Wer hat dir zu einer Wasserflasche geraten? Wenn man seinen Hund verstören will, ist sie natürlich eine große Hilfe.


    Du bestrafst den Hund, wenn er Lichtreflexe jagt. Dabei ist das wahrscheinlich schon eine Verhaltensstörung, die eine Ursache hat und behandelt gehört, aber keinesfalls bestraft.

    Du wirst damit für deinen Hund unberechenbar.

  • Muriel... hättest du einen anderen Ansatz für mich?

    Das jagen der Lichter muss ein Ende haben da es auch gefährlich wird. Wenn er zb an der Straße einen Reflex sieht rennt er auch vor Autos... und dann mit mir hinten dran.

    Heute habe ich die Flasche (Versuch ist auf meinem Mist gewachsen) nicht benutzt. Vormittags stand sie neben der Tür und er hat sich daneben gesetzt. Sein Verhalten mit gegenüber ist wieder ganz normal.

    Nachmittags habe ich die Flasche ganz weggenommen.

    Sein Verhalten scheint sich "normalisiert" zu haben.

    Er setzt sich ganz ruhig links neben mich, was sonst kaum möglich war, und wartet das die Tür aufgeht.... ohne schon hochzufahren.

    Ich bin nicht ständig hilflos... ich versuche hier aus den Erfahrungen anderer zu lernen.

    Und ich freue mich über alle Anregungen und Meinungen... und schaue was für uns umsetzbar ist.

  • was hat denn der berufliche oder soziale Status mit Hundeerziehung zu tun?

    Ich möchte dir ja nicht zu nahe treten... und wenn ich mich jetzt unpassend Ausdrücke dann möge dieser Eintrag sofort gelöscht werden.... aber ich habe das Gefühl dir fehlen ein ums andere Mal 50 Pfennig an der Mark....

    Und ich möchte ganz stark bezweifeln ob du Angst von Kumpel unterscheiden kannst.

    Schade das du einen Hund hast.. ein Tamagochi hätte da wohl besser zu dir gepasst ?

    ich versuche hier aus den Erfahrungen anderer zu lernen.

    Und ich freue mich über alle Anregungen und Meinungen... und schaue was für uns umsetzbar ist.

    Wirklich? Wenn ich etwas anzweifele, dann frage ich, warum machst Du das so?


    Warum? "Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt." "Damit er von allen Seiten in den A... getreten werden kann." Bei uns steht der Hund im Mittelpunkt.

    Manchmal tut man etwas aus purer Verzweiflung, weil man körperlich, geistig und seelisch am Ende ist. Aber ich würde niemals jammern.


    Diese Phase ist nun vorbei! Der Hund würde niemals Herrchen oder Frauchen ernsthaft angreifen. Ein Rüpel ist er immer noch und ein Schmuser.


    dann ist er mit angelegten Ohren ins Womi zurück und wollte nicht mehr raus.

    Dann hat es doch super gewirkt...


    Neulich haben wir in der Botanik zwei Jungen mit Wasserpistolen getroffen. Ich habe gefragt, ob wirklich nur Wasser drin ist: "Ja" Ich habe ihnen das Ziel erklärt. :) "Dann los!" Volltreffer mitten ins Gesicht vom Hund. Der hat gar nicht gezuckt. "Danke."


    Man darf nicht aus allem ein Drama machen. Versuch macht klug - und Hundetrainer kochen auch nur mit Wasser. Trotzdem schätze ich die, die zu meinem Hund passen.


    Ergänzung:


    Das Leben besteht nicht nur allein aus "Positiver Bestärkung". Ich mag keine scheinheilige und berechnende Verlogenheit.

    Nur zwei Dinge

    Gottfried Benn

    NZZ Feuilleton vom 25.10.2003

                                                                                          

    Gottfried Benn: Die Frage Wozu? - eine Kinderfrage?


    https://www.nzz.ch/article93DXU-1.320705


    Langfristig gesehen sind wir alle tot...

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  • Also, das mit der Wasserflasche kenne ich von unseren Trainern auch. Meistens um auch aus der Entfernung dazwischen gehen zu können. Ich weiß nicht, was daran verkehrt sein soll. Die Trainern zeigen den Hunden auch immer die Flasche, damit diese sehen, dass es sich nicht um etwas teuflisches oder so handelt.

  • Also, das mit der Wasserflasche kenne ich von unseren Trainern auch. Meistens um auch aus der Entfernung dazwischen gehen zu können. Ich weiß nicht, was daran verkehrt sein soll.

    Wenn der Hund sich auffallend verstört verhält und ein Meideverhalten zeigt (geht nicht mehr durch die Tür), ist es offensichtlich verkehrt gewesen. Er hat gar nicht kapiert, was er falsch gemacht hat.