Wie geht man mit Prüfungsangst -stress um?

  • Hallo.

    Ich bin verzweifelt. Es liegt an mir. Der Hund läuft perfekte Unterordung das Jahr über und sobald ich kurz vor der Prüfung oder BEI der Prüfung mit ihm laufe, dann kann er plötzlich nix, oder macht Fehler die ich bei ihm zum aller ersten Mal sehe.

    Ich reisse mich innerlich eh zusammen. Es muss unbewusst sein das ich irgendwas dem Hund vermittle das ihn aufwühlt.

    Oder der Gauner hat gecheckt, dass wenn ich bei der Prüfung bin, dann kommt keine Korrektur, kommt kein Zucki -> Freibrief für ihn.

    Schwer ist es das ganze, weil er anscheinend GENAU weiß, wann ich korriegiere und wann nicht! Und das ganze erschwert es, dass im Jahr macht er die Fehler nicht.


    Morgen um 8 habe ich die Prüfung und gestern an dem Platz bei einer Simulation war eine Katastrophe.

    Insgesammt dürfte ich !!3!! Mal auf den Platz bei einer !!fremden!! OG (ur nett von denen!!) .

    Beim 1 Lauf machte Gin 2x große Fehler die er nie machte! -> 1x bei der Menschengruppe und dann 1x beim Absetzen aus der Bewegung (blieb Stehen).

    Beim 2 Lauf war ich ur aufgewühlt und es war nur eine Katastrophe.

    Beim 3 Mal war schon besser, nicht perfekt und nicht das Niveu das er normal Zeigt und ja mit Körperhilfen aber einigermaßen noch gings....


    Ich bin mitlerweile nich mehr böse auf den Hund aber innerlich frustriert. Ich bin jeden Tag 365 im Jahr auf irgendeiner Wiese mit Gin und wir machen zumindest eine kurze UO Phase. Der Hund macht diese Fehler NICHT. Und an 1 Tag im Jahr, dem relevanten, funktioniert nix.

    Ich kann ihn nicht korrigieren im Jahr wenn er die Fehler NICHT macht. Es liegt an mir, oder es liegt daran das Gin es abcheckt ...

    Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich würde WIRKLICH daran arbeiten wollen, aber ich weiß nicht wie. Und was genau das Problem ist.


    Hat jemand damit Erfahrung? Weißt jemand einen Rat? Ich brauche Hilfe

  • Hallo Cuki, ach man, du Arme. Ich denke auch, es liegt an dir. DU MUSST GELASSENER WERDEN!!!!

    Es ist NUR eine Prüfung. Kann man wiederholen, falls es nicht funktioniert. Und du musst Niemandem etwas beweisen, nur dir selbst. Gin ist ein super Hund, schlau und klasse. Das weißt du. DU möchtest die Prüfung bestehen. Aber was passiert, wenn ihr sie nicht besteht? Das Wasser fliest weiter die Donau runter, die Sonne geht weiterhin auf und unter. Nimm innerlich gaaaaaaanz viel Abstand. Ich weiß, ich habe gut reden, bei mir klappt es ja auch nicht immer, nur dass mein Problem etwas anders gelagert ist. Aber es passiert echt nur in deinem Kopf und dadurch veränderst du deine ganze Körpersprache und -haltung. Und das merkt Gin. ' Geht vorher eine Runde spazieren. Dann gehts du gedanklich in dich: einatmen, ausatmen, 10mal, gaaaanz ruhig. Kopfkino ausschalten, an etwas schönes denken.


    Ich drücke dir die Daumen, toi, toi, toi.

  • Ach du Arme. Ich gehöre eher zu den tiefenentspannten Hundeführern und mache mir nicht viele Gedanken. Es klappt oder klappt nicht. Mein Motto ist "nach der Prüfung ist vor der Prüfung".

    Nervös war ich nur bei der BH mit Rae weil wir wohl die Einzigen waren die auf dem Platz überhaupt nicht geübt haben. Sagen wir mal es war eine Spontan-BH. Ich hatte nach der neuen PO gar nicht geübt und hatte Schiss das ich vergesse das SITZ und PLATZ aus der Grundstellung heraus gemacht werden müssen.

    Habe an dem Tag auch noch in der Kantine gestanden und es war alles etwas chaotisch. Geholfen haben mir 2 leckere Eierlikörchen, die etwas größer ausfielen. Rae durfte die Gläser auslecken.;)

    Wir waren beide total entspannt.


    LG Terrortöle

  • Die Vorredner habens eigentlich schon gesagt-und ja ich habe vor Wettkämpfen auch immer Bauchkribbeln gehabt. Man muss sich einfach auch klar machen das ein Hund eben auch ein Individium ist. Der kann auch an dem Tag wegen irgendwas aufgebracht sein. Irgendwo Schmerzen haben. Misslaunig seien,oder besonders aufgeweckt. Und man muss wissen das,auch wenn man noch so gut versucht sich zu verstellen oder sich zu beruhigen,der Hund es trotzdem wissen wird das etwas anders ist. Kleinste Bewegungne fallen ihm auf und er wird die auch zu deuten wissen. Dein Tonfall könnte ein Anderer sein. Und als wäre das nicht genug,strömt man als Mensch bei starken Emotionen auch diverse Botenstoffe aus,die der Hund riecht. Hat jemand Angst,wird er das riechen,auch wenn man noch so cool tut.

    Genau wie Terrotöle sagt. Es klappt oder klappt eben nicht. Es ist wie es ist. Dein Leben und das deines Hundes,hängt nicht davon ab. Genau wie Pinguetta sagt. Und eurer Verhältniss-auch wenn ich den Ehrgeiz und den Wunsch nach so langer Arbeit nachvollziehen kann- sollte und wird bestimmt davon auch nicht abhängig sein. Scheiß doch auf diese Prüfung. Das sit doch nur ein nice to have. Wirklich wichtig ist doch nur das ihr beide euch liebt. Das ihr klarkommt miteinander.


    In einem anderen Thread haben wir das Thema über Hunde die auf dem Platz 1a laufen,aber im Alltag nicht bestehen. Was glaubste wie "neidig" /b.z.w. wieviele von denen sich das wünschen würden, das ihr Hund mal auf dem Platz vielleicht keine volle Punktzahl läuft,dafür aber den Alltag ganz normal miterleben könnte! So wie bei euch. ;)

  • Banja und ich haben damals beim Schutzdienst und in der Fährte immer die meisten Punkte abgeräumt, in der UO sind wir über 86 Pt nicht hinausgekommen. Es war ohnehin nicht unser "Liebstes" - und ich war ein nervliches Wrack. Unser Helfer meinte immer "wenn du die vor der Prüfung suchst, ist sie auf dem Klo, kommt von dort oder ist auf dem Weg dorthin". Beim Schutzdienst war ich cool, sobald das Törchen hinter mir zufiel. In der Fährte hängst du mehrere Meter hinter dem Hund ind hast 'eh keine Schnitte. Und Banja machte ihren Job. - Für uns beide war das enge Miteinander bei der UO in der Prüfung sehr schwierig. Mir war kotzübel, ich lief unlocker, die Hündin wurde verhalten und klemmig.

    Das bestätigt latürnich nur deinen eigenen Eindruck, dass nämlich Deine Anspannung sich auf den Hund überträgt. Nur fällst du bei der BH noch nicht durch, wenn der Hund eine Übung vergeigt oder nich so freudig läuft. Geh auf den Plstz und stell dir vor, es sei Übungsstunde. Das Eierlikörchen hattest du ja so ähnlich bereits versucht... ;)

    Was mir aber noch einfällt: bestätigst du häufig beim Training mit Leckerchen?

  • Ich habe schon BH, seit 1,5 Jahren. Morgen mache ich die BgH1 zum 3 Mal.

    Ich bestätige beim Training mit Leckerchen, oder Ball. Ich tue auch die Betätigungsabstände stark variieren und bestätigte auch mit der Stimme. Nie ein Problem.

    Twosouls hat Recht. Nein, es fällt mir der Himmel nicht über den Kopf wenn wir wieder fliegen. Das weiß ich. Aber ich weiß gleichzeitig wie Gini laufen kann: motiviert, voll dabei und ohne grobe Fehler.

    Ich habe mich nach der Arbeit heute auf die Wiese gestellt und bin erst runtergegangen als es wieder einigermaßen lief. Es hat 3h gedauert. Bin aber danach mit einem besseren Gefühl von der Wiese gegangen.

    Ich habe viel Basics wieder geübt. Inclusive „Fuß“ warten bis er mich anschaut dann bestätigen, zuerst ohne einen einzigen Schritt. Dann viel Futtertreiben, dann Futtertreiben mit Positionen, dann nur ein paar Schritte und wenn mich der Hund anschaut bestätigen.

    Mit der Zeit habe ich die Elemente angefangen die am Donnerstag Probleme machten. Menschengruppe und Sitz aus der Bewegung. Mit Futter vor der Nase oder Ball Bestätigen. Dann habe ich Futter nach und nach reduziert. Dann habe ich Heulkrampf bekommen weil sich Gin aus der Bewegung nicht hinsetzten wollte. Wieder zurück zu den Basics. Dann wieder Bestätigen reduziert und er setzt sich nicht hin.

    Nach 1,5h kein Erfolg. Dann habe ich mir gesagt ich gehe da ned runter bis es klappt.

    Es war irre anstrengend weil ich schaute dabei das Gin bei mir ist (motiviert), würde er ned motiviert sein würde ich natürlich sofort abbrechen.

    Also 3h später, 1x Ohr langziehen, macht er wieder wie gewohnt.

    Klar, wenn Morgen nicht klappt, dann klappt es nicht. Ich werde Gin genauso lieb haben.

  • Hallo Cuki,

    Wenn ich dir einen Tipp geben kann, such dir wirklich eine Trainingsgruppe, und übe in langsamen Schritten den Abbau von der Bestätigung und die Simulation, dass mehr Leute da sind, dass sie dir zusehen und dich beurteilen.

    Ich hab das Problem auch.
    Meiner funktioniert mit mir allein super, sobald ich etwas nervös bin oder zu wenig bestätige oder gar nicht korrigiere, merkt er das sofort und weiß was los ist.

    1. Für den Hund ist es schon eine Veränderung, wenn eine zweite Person jeden Schritt von dir und deinem Hund begutachtet - das muss man ins Training auch einbauen.

    2. fehlende Bestätigung (und sei es nur, nach dem ersten Sitz oder den ersten paar guten Schritten) irritiert den Hund und somit verhält er sich auch anders -> Spielzeug muss abgebaut werden
    3. jede fehlende Korrektur wird vom Hund so aufgefasst, dass er weiter probieren kann, wie viele Fehler er machen kann.

    Den Bestätigungsabbau fängt man aber erst an, wenn alle Übungen sitzen.

    Ich habe die Fußarbeit komplett neu aufgebaut und bin erst jetzt (nach 3 Monaten) soweit, dass er die Grundstellung ohne sichtbare Bestätigung macht (Target ist aber noch immer da - muss auch erst abgebaut werden) und ich bin erst bei 5 Schritten, die er zuverlässig gut macht. Vom Fuß in die Grundstellung klappt nur bei 1-2 Schritten. Also es ist wirklich ein langer Weg dahin, aber es macht Spaß und es lohnt sich.
    Dann ist noch meine Körperhaltung ausbaufähig und das wird auch noch ein großer Schritt werden - für Hund und mich.

    Also musst du neben den normalen Training auch eine Art Prüfungssimulation einbauen.
    Sprich ganze Übungen oder zwei Übungen aneinander gekoppelt. Und erst wenn er die dann gut macht -> Belohnung.
    Das baut man dann aus.

    Es gibt Hunde, denen sind solch Kleinigkeiten egal, die machen ihr Ding und sind happy.
    Ein Schäferhund merkt halt sofort den Unterschied. Fordert dann auch schnell mal nach der fehlenden Bestätigung.

    Ich weiß nicht, ob du schon Einzeltraining hast oder nicht. Aber tu dir einen Gefallen und wenn du nicht 100% sicher bist, dass du die Prüfung gut gehst, dann tritt nicht an. Deine Trainer sollten dir eigentlich das selbe sagen..

    Aber gib nicht auf, das wird auf jeden Fall, das Potential und der Wille ist ja da : )



  • Hallo Cuki,

    ich drück dir die Daumen

    natürlich kann man etwas daran machen - aber nix kurzfristig

    überhaupt mal danach schauen, was dahinter steckt, wo die Ursachen sind, findest du bei einem Psychologen - nimm einmal ein paar Stunden - ist immer eine sehr interessante Erfahrung (wird zumindest hier in DE auch von der Kasse gezahlt)

    Autogenes Training, Meditation - lernen, sich damit befassen - aber es dauert

  • Einige Leute brauchen einen Psychologen, um die Prüfungsangst zu bekämpfen.


    Die meisten Leute gewöhnen sich allerdings an die Prüfungen und werden mit jeder Prüfung gelassener und haben weniger Prüfungsangst.

    Ich habe auch öfters in fremde Vereine als Gast mittrainiert und das hat mir auch sehr geholfen.

    Meine letzten Prüfungen im Obedience waren für mich auch fast nichts anderes, als ob ich nur zum Gasttraining fuhr.


    Und meine Sicherheit hat sich dann auch auf meinem Hund übertragen.

    Und als mein Hund alle Übungen perfekt konnte, ohne daß ich meinen Hund noch groß locken und bestätigen mußte, hat sich die Sicherheit meines Hundes auch auf mich übertragen.

  • Hi,


    ich habe keine Erfahrung mit Hundeprüfungen, kann dir aber einen Rat geben bezüglich des weniger ängstlich und gestresst seins. Grundsätzlich sind bei diesen Symptomen Meditation/Achtsamkeitsübugen sehr hilfreich.


    Besonders gut erforscht ist die Methode des "MBSR" - dazu findest Du (bestimmt auch in deiner Nähe) Kurse und jede Menge Informationen im Netz.


    Sollte dir das zu aufwendig sein, tue folgendes: Setze dich jeden Tag für eine gewisse Zeit an einen ruhigen Ort, an dem wenig Ablenkung herrscht. Sitze so gerade im Rücken, wie Du es bequem tun kannst (muss kein Lotussitz o.ä sein, die Wirbelsäule sollte nur recht gerade gehalten werden. Wichtiger ist aber, dass Du dich dabei wohl fühst). Schließe die Augen und beobachte dann deinen Atem, wie er hinein- und wieder hinausströmt (das merkt man besodners gut in den Nasenöfffnungen oder dem Brustraum). Du wirst feststellen, dass immer wieder Gedanken auftauchen, so dass Du gedanklich nicht bei dem Atem bleiben kannst. Das ist vollkommen normal. Kämpfe nicht dagegen an, sondern beobachte auch deine Gedanken und kehre dann, wenn dir bewusst wird, dass Du nicht mehr beim Atem bist, zu diesem zurück.

    Mache das jeden Tag für einige Minuten und Du wirst nach kurzer Zeit merken, dass Du dich auch in anderen Bereichen besser konzentrieren kannst, weniger Angst hast, das eigene "Kopfkino" nicht mehr so sehr stresst.

    Wichtig ist dabei nur, dass Du dir klar machst, dass das kein Wettbewerb ist. Es kommt nicht drauf an, wie lange Du sitzt, wie gut Du dich konzentrieren kannst, sondern einzig darum, dass Du dir bewusst bist, was gerade geschieht (Atem, Gedanken, Geräusche, etc.).


    Man kann das auch sehr schön beim Sapzierengehen üben, indem man ganz bewusst darauf achtet, wie die Füße den Boden berühren, welche Muskeln gerade arbeiten, etc.


    Interessant ist, wie das auf Tiere wirkt. Unser Kater zB legt sich dann immer an meine Füße und kommt "enorm runter", so, als würde er selbst diese Übung machen:)

    Liebe Grüße

    Lupus

  • Das halte ich für einen guten Tipp. Manchmal lassen mich diverse Sachen auch nicht so recht los. Ich kann dann meistens nicht einschlafen,oder wecke wieder auf und schlaf dann nicht wieder ein.

    Ich werde das auch mal probieren.

  • Danke Euch! Es waren sehr viele nützliche Tipps dabei und einen habe ich sogar schon am Prüfungstag mehrmals angewendet und es half mir einbisschen.

    Also musst du neben den normalen Training auch eine Art Prüfungssimulation einbauen.
    Sprich ganze Übungen oder zwei Übungen aneinander gekoppelt. Und erst wenn er die dann gut macht -> Belohnung.
    Das baut man dann aus.

    Es gibt Hunde, denen sind solch Kleinigkeiten egal, die machen ihr Ding und sind happy.
    Ein Schäferhund merkt halt sofort den Unterschied. Fordert dann auch schnell mal nach der fehlenden Bestätigung.

    Auf dem Platz machen wir vor den Prüfungen sehr wohl schon die Simulationen. Mit einer Person/Trainer den Gin nicht so kennt als Richter, eine Person die bei der Prüfung die Leitung dann macht, mit Zuschauer (andere Leute die Prüfung simulieren) , ohne Bestätigung, etc. Das klappte. Weil ICH wusste es ist training.

    Ich habe auch öfters in fremde Vereine als Gast mittrainiert und das hat mir auch sehr geholfen.

    Meine letzten Prüfungen im Obedience waren für mich auch fast nichts anderes, als ob ich nur zum Gasttraining fuhr.

    Das ist ein SEHR guter Tipp! Ich werde mich bei dem Schäferverein erkundigen ob das möglich wäre. Die waren sehr nett und schlußendlich kann man wirklich sowas üben.

    Wichtiger ist aber, dass Du dich dabei wohl fühst). Schließe die Augen und beobachte dann deinen Atem, wie er hinein- und wieder hinausströmt (das merkt man besodners gut in den Nasenöfffnungen oder dem Brustraum). Du wirst feststellen, dass immer wieder Gedanken auftauchen, so dass Du gedanklich nicht bei dem Atem bleiben kannst. Das ist vollkommen normal. Kämpfe nicht dagegen an, sondern beobachte auch deine Gedanken und kehre dann, wenn dir bewusst wird, dass Du nicht mehr beim Atem bist, zu diesem zurück.

    Danke! Ich habe meine Atemübungen am Samstag gemacht. Vor allem halfen die mir so 10 min bevor es losging. Habe bemerkt, dass meine Hände plötzlich eiskalt wurden und ich zitrig werde. Habe dann ein Paar Mal tief durchgeatmet und mich auf die Atemzüge konzentriert! Es half!