UO - Die Rechtswendung

  • Hallo Freunde des Hundesportes,


    die Linkswendung bekommen wir als Team (Witus + HH ) schon recht passabel hin aber für die Rechtswendung muss der Hund ja etwas mehr Strecke machen als ich.

    Witus hängt da immer ein wenig außerdem ist er nicht so schön dicht auf Tuchfühlung und guckt auch nicht so schön hoch zu mir.

    Wie kann ich die Rechtswendung schön sauber aufbauen?

    Wie ihr ja wisst, findet Witus Bälle o. ä. MO sehr gut aber in bestimmten Situationen geht Futtertreiben auch ganz ordentlich.


    Klar, ich werde dieses Element nochmal ganz gezielt üben, ohne Ablenkung, wollte halt nur mal sehen ob Ihr da noch einen Kniff für mich parat habt. Oder ein Video-Link.

    Vielen Dank für Eure Tipps.



    p.s. meine Trainerin hat das mit uns noch nicht so richtig gemacht. Da sie aber jetzt 14 Tage nicht da ist wollte ich schonmal alleine die Sache angehen/verbessern.

  • vielleicht an die Futterhand andocken lassen und nach rechts Kreise laufen die immer kleiner werden , so hab ich meine Hera bei rechts weg enger an mich ran gebracht, Mit viel Geduld und unvermitteltem Üben auch beim Spazieren gehen so nebenbei.

  • Ich werde dran bleiben.


    Bei meinem Hund werde ich ohnehin Schwierigkeiten in der BH haben, befürchte ich. Wenn da keine MO mehr in der Nähe ist hat er ja keine große Lust mehr.


    Obwohl man mir sagt, dass läge nur an mir selbst. Ich weiß nicht, wie das machen Leute machen, dass ihre Hunde total willig sind für ihre Zweibeiner so viel zu machen. Wie die so eine Bindung aufbauen. Oder ob die den ganzen Tag in einer Box gesteckt werden um sie dann mal für kurze Zeit zu beschäftigen?


    z.B. gestern in der Gruppe der Sporthunde (wo der Helfer nicht kam).


    Nach zwei Stunden Auto-Box habe ich Witus mal rausgeholt zum UO machen. Witus kannte weder Platz noch Leute. Ich gehe mit ihm locker auf die Wiese und versuche ihn mit einem Fuß Kommando zu mir zu bekommen und er schnuppert erstmal auf der Wiese ein wenig herum. Nur mit Mühe gelang es mir seine Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Dann ein ganz anderes Bild, die eine aktive Sportlerin holt ihren schwarzen, 2 jährigen, schlanken Rüden raus. Der rennt erstmal zu jedem einzelnen Menschen um ihn zu begrüßen und ist dann voll für sein Frauchen bereit alles zu geben.


    Dieser springt zum Schluss so hoch in Frauchens Arme dann er dann oben auf ihren Armen bleibt und sich ein Stück tragen lässt.

  • Micha369 ich sehe auf deinen Videos immer einen Witus der sich freut mit dir Zeit zu verbringen, der bei dir ist. Gut evtl. nicht genug für Hundesport, aber man sieht doch das es gut läuft und die Bindung stimmt.

  • @Micha

    Mir geht's mit Django ja ähnlich. Für seinen Ball macht er (fast) alles ... für mich nur bedingt :P ...


    Im Moment macht er nicht mal richtig "Sitz" ... er hängt irgendwie so im Sitz ... null Spannung. Null gerade ! Ich habe heute früh mit einer ehemaligen Trainerin kurz gesprochen und sie meint, das liegt mit an der Pubertät. Null-Bock-Phase ;) ... ähnlich wie bei meiner Tochter. Wenn ich der das Handy vor die Nase halte, macht sie auch ALLES ... und ansonsten NICHTS.


    Sobald dieser SCHEISS ELENDE Lockdown mal vorbei ist, nimmt sie mich mit in ihre OG ... da sind nur DSH und die kennen sich halt einfach am besten damit aus.

  • @Micha

    Mir geht's mit Django ja ähnlich. Für seinen Ball macht er (fast) alles ... für mich nur bedingt :P ...

    ... ähnlich wie bei meiner Tochter. Wenn ich der das Handy vor die Nase halte, macht sie auch ALLES ... und ansonsten NICHTS.

    :D



    Sobald dieser SCHEISS ELENDE Lockdown mal vorbei ist, nimmt sie mich mit in ihre OG ... da sind nur DSH und die kennen sich halt einfach am besten damit aus.

    :thumbup::thumbup:


    Da bin ich neidisch und gleichzeitig auch sehr gespannt, was Du berichten wirst.



    Kann das sein dass ich, bedingt durch Homeoffice und meiner ständigen Anwesenheit einfach langweilig werde für meinen Hund?

  • Das wäre vielleicht eine plausible Erklärung ;) ... wir hängen hier ja auch 24 Stunden aufeinander. Aber das glaub ich eher nicht. Das sollte die Bindung eigentlich eher verstärken.

  • ja, denke ich eigentlich auch.


    Mein erster Hund Eiko, da weiß ich noch genau, wie ich da auch innerlich manchmal verzweifelt war wenn er So. morgen auf dem Hundeplatz 180° anders war als bei uns zu Hause oder spontan auf dem Spaziergang oder selbst 22:30 zur letzten Pullerrunde vorm Schlafengehen. Da ist er immer super drauf und will action und dafür macht er auch alle Übungen schön triebig mit.

    Er war da ja auch so um 1 Jahr alt. Also irgendwo noch vor der BH.

  • Hmmm, vielleicht wäre es mal ein Ansatz, wenn du von diesem „ich muss meinem Hund immer interessanteres bieten“ Denken wegkommst. Das genau ist dieser Negativ-Kreislauf, denn du damit in Gang gesetzt und immer weiter befeuert hast.


    Du sollst ja für Witus immer interessant sein. Wenn du mal für einen längeren Zeitraum ohne alles mit ihm spielst, Rangeln, Nachlaufen, ohne dass er dafür etwas machen muss, einfach so, für euch Beide. Später, vieeeeel später, dann mal aus dem freudigen Spiel die für ihn leichteste Übung, die er immer zuverlässig ausführt. KEINE Stöckchen mehr und wenn er sie dir hinterherträgt bis zum Abwinken und dich 100x damit auffordert. Sind einfach Luft und alles andere auch. Den Stellenwert der Stöckchen und aller anderen Dinge hast du bestimmt. Sind sie für dich erst mal unbedeutend, dann wird es das auch mal für Witus so werden. Ihn dann damit wieder zu ködern, wird nicht sehr schwer sein. Um ihn auszupowern ist Radfahren super, ist auch für die Gelenke deutlich weniger belastend als dieses Stop and Go beim Bällchenwerfen. Moderat anfangen und dann langsam steigern.


    Ein anderer, am Besten zusätzlicher Ansatz wäre, ihn nur mehr aus der Hand zu füttern. Ich weiß, du barfst, dann eben kleine Stücke Fleisch aus einem dichten Futterbeutel heraus. Abends den kleinen Rest dann mit den Supplementen, Gemüse und Obst. So kannst du dir sicher sein, dass du seine Aufmerksamkeit hast. Nach und nach wird das Wirkung zeigen, du musst aber konsequent dranbleiben und das kann Wochen und auch Monate bedeuten. Es hat noch keinem Hund geschadet, wenn er sich sein Futter erarbeiten musste. Du bekommst dadurch auf jeden Fall schon einen deutlichen Mehrwert, denn du verwaltest eine immens wichtige Ressource für den Hund: sein Futter. Auch wenn das für dich gefühlt ein Rückschritt ist, ich seh hier nur ein anderen Aufbau für eine Entwicklung in die gewünschte Richtung denn dieser Weg war für dich nicht der, der Erfolg gebracht hat. Es führen alle Wege ans Ziel, sei kreativ, spontan und überrasche deinen Hund. Er wird sich darauf einlassen, auch wenn es seine Zeit braucht.


    Das erste Mal auf einem fremden Platz unter fremden Leuten ist es aber auch verständlich, dass Witus da alles interessant findet. Allerdings sollte er dann auch mal wieder ganz bei dir sein, damit du eine vernünftige UO mit ihm laufen kannst. Solange das nicht passt, würde ich persönlich keine BH machen wollen.


    Boss ist immer einen Tick zu schnell, deshalb kommt er bei der Rechtswendung problemlos mit. Dafür suchen wir das Finetuning für die Linkswendungen😄 Aber mit Ruhe und Beharrlichkeit kommt man beinahe an jedes Ziel.


    Ende des ungeplanten Vortrages, sorry, ist lang geworden 🥴 Es kamen während des Schreibens so viele Gedanken.

  • Micha369 Boss hat ja schon viel Gutes geschrieben. Da gehört auch Übung dazu. Er muss erstmal merken dass da immer gearbeitet wird. Klar auch, dass die vielen neuen Gerüche erstmal interessant sind. Viele Hunde trainieren seit Welpenalter auf dem Platz und kennen die Abläufe. Witus war gerade mal 1 mal dort? Nimm mal den Druck etwas raus und geniesse ihn wie er ist. Wenn du immer nur verlangst hat er irgendwann keinen Bock mehr und muss sich ja auch nicht anbieten um was zu tun. Romeo muss sich aktuell sein Mittag und Abendessen Draussen verdienen. Ich laufe einfach und er weiss die hat was. Klar ist die Motivation dann beim Futter aber er kehrt dann immer wieder zurück zu mir beim Spazieren und bietet sich regelrecht an was zu tun. Manchmal lass ich ihn dann was machen und manchmal laufe ich einfach weiter.


    Auch ist Struktur sehr gut, ein Arbeitshalsband dass er nur dann trägt wenn ihr arbeitet, die geliebte Wurst oder was auch immer nur für die Arbeit auf dem Platz. Spannung erzeugen. Ich ziehe Romeo das Halsband bevor wir den Platz betreten im Auto an und bevor er Raus darf, bestätige ich sein Anschauen. Aus dem Auto dann laufe ich ein paar Schritte und bleibe dann solange Stehen, bis er zu mir kommt und sich setzt. Grosses Lob und kurzes Spiel, danach betreten wir erst den Platz und ich nehm die gute Wurst erst da aus dem Sack. Wenn er Schnüffelt ermahne ich ihn kurz: NEIN, dann schaut er mich meist an und wir beginnen direkt. Viel Stimme hilft bei Romeo z.B viel. Anfangs kanns auch helfen den Hund auf dem Platz angeleint zu führen, damit du auch mal klarmachen kannst: Jetzt ist genug, komm wir gehen weiter. Es benötigt aber Übung und Zeit, gib ihm diese Zeit, er weiss noch nicht dass auf dem Platz keine Gassiwiese ist.

  • Kann das sein dass ich, bedingt durch Homeoffice und meiner ständigen Anwesenheit einfach langweilig werde für meinen Hund?

    Das Gefühl kenne ich, aber ich denke, es ist wirklich nur ein Gefühl. Bei meiner heutigen laaangen Vormittagsrunde war auch wieder eine Freundin von mir dabei. Harras war ständig um sie rum, brachte ihr seinen Fußball (aber immer so, dass sie dann doch nicht kicken konnte ^^ ) und hatte sich von Anfang an gefreut, dass sie heute mit dabei war. Ich fühlte mich abgeschrieben.

    Aber wie gesagt, ich denke, dass ist ein Gefühl, dass nur wir Menschen in dem Moment haben.

  • Also Futter aus der Hand kann und will ich nicht machen.

    Er bekommt Fertig Barf, das ist alles schon vermengt und zerkleinert. Das mit den Fingern zu geben ist eine zu große Schweinerei.


    Er bekommt morgens und Abends dieses Futter und er macht auch einige Positionsübungen oder auch nur Platz mit Warten und ansehen. Dann gibt es die Freigabe.


    Radfahren ist gut, fang ich gerade an aufzubauen.


    Ansonsten spiele ich mit ihm ja immer wieder mal für einige Minuten.


    Ich habe auch wöchentlich einen Termin mit meiner Trainerin. Und dafür will ich immer die Woche etwas üben. Es macht ja auch Spaß und dem Hund macht es auch spaß, wenn ich ein MO dazu nutze. Das MO will ich ja später, z.B. 6 Wo. vor einer BH mal allmählich etwas reduzieren.

    Und ich nutze schon von Anfang an immer die selben MO, welche da sind: Stöckchen, Bällchen und mal 'ne Beißwurst.

    Der Hund hat zu mir eine super Bindung.

    Selbst wenn Frauchen ihn mal hält an der Leine weil ich mal kurz hinter einen Baum will oder so jault der Hund weil er hinter mir her, mit mir mit will.


    Wenn jetzt die Plätze wieder öffnen dann werden wir unsere Trainerstunde auf dem Hundeplatz machen, 1x die Woche. Mal sehen, ob er sich irgendwann mal mehr für mich und meine Übungen interessiert oder ob er die Gerüche dort interessanter findet.


    Wie machen andere das? Die machen doch auch nicht wochenlang nichts mit ihrem Hund.

  • Micha369 Dann wiedersprichst du dir ehrlich gesagt aber auch ein wenig selber. Also wenn bei uns ein Hund so ein Verhalten zeigt kann mir z.B meine Trainerin in der Situation direkt Anleitung bieten was ich tun soll. Von einem guten Trainer darf man dies auch erwarten, wenn dieser merkt dass mans selber grade nicht checkt. Dafür geht man doch ins Training? Viele Fragen die du hast und das 1x1 betreffen sollten sich spätestens in einer guten OG beantworten. Ihr geht ja dahin um zu lernen oder musst du Witus dort einfach nur banal "vorführen" und bekommt betreffend Position ein paar Tipps? Wenn er eben nicht geil genug ist aufs Futter aus der Hand dort dann musst du schauen dass du ihn bereits vorher etwas einarbeitest und er langsam in den Arbeitsmodus gelangt, bevor ihr auf den Platz geht. Ich denke aber bei wöchentlichem Training wird er schnell merken um was es dort geht, sofern es ihm Spass macht und du dort ohne Druck arbeiten kannst mit ihm.

  • ja, das finde ich auch sehr ungünstig, dass wir nicht so richtig auf Hundeplätzen gehen konnten seit Oktober.


    Und in der private Hundesportgruppe, bei der ich am Sa. zu Gast war um sich und deren Arbeitsweise kennenzulernen, saß ja nicht mein Trainer.


    Ich habe ja meine Trainerin, wir machen alles rel. langsam, was ich ja ok. finde. Und sie hat ihre Methodik. Die Gruppe am Sa. wollte mir nicht irgendwie hineinreden, auch habe ich ihnen ja gesagt, dass ich eine Trainerin habe für die BH-Vorbereitung.


    Und ja, Witus war dort zum ersten Mal, da hätte ich wohl etwas anders vorgehen müssen/sollen. Also viel relaxter. Er ist ja noch jung und neugierig.


    Das hätten sie sicher auch verstanden. Aber ich, blöd und unbeholfen wie ich nun mal bin, sage gleich "Fuß" . Witus reagiert nicht und ich fühle mich wie ein Depp. Das war echt ein Schei.. was ich da verzapft habe.


    Ja, Struktur haben wir überhaupt keine. Witus weiß nicht wann gearbeitet wird. Was ist denn Arbeiten? Eigentlich habe ich mir eingebildet, es ist alles Spiel. Kein Zwang. Aber manchmal sind eben andere Gerüche gerade interessanter.