Den richtigen Knopf finden

  • Grossenbacher ist ultraleicht, der Hund merkt nicht mal, dass er eines trägt.


    Die Qualität von Dog Copenhagen kenne ich ich selber nicht, kenne aber einige Hunde, die es tragen und das schon lange. Scheint also gut zu sein.


    Und Punkt drei: Kannst du dir nur selbst beantworten. Boss und Ganja tragen ihr Geschirr nur beim Radfahren.

  • Was ich noch zum eigentlichen Thread-Thema sagen wollte:


    RomanticV : deine Beschreibungen erinnern mich an meinen Hund (ähnliches Alter, der ist im Juni zwei geworden).

    Der war auch mit dem Kopf ÜBERALL, aber nicht bei mir.

    Was uns da wirklich gut geholfen hat war, ganz intensiv an der Impulskontrolle zu arbeiten. Wir machen eigentlich momentan nichts anderes als Impulskontrolltraining. Aber es hilft. Er reagiert nicht mehr auf jeden Bewegungsreiz, er ist nicht mehr sofort "drüber", wenn er sich doch mal aufregt fährt er wesentlich schneller runter. Und da er nicht mehr so reizempfänglich ist, ist er für mich besser ansprechbar.


    Was elementar ist, und das unterschätzt man, wenn man wenig Hundeerfahrung hat mMn total, dass man supersuper kleinschrittig arbeiten muss. Immer dann wenn eine Übung nicht funktioniert, dann habe ICH zu viel verlangt. Dann ist die Ablenkung noch zu groß, dann war der Schritt einer zu viel...

    Für den Hund macht es einen immensen Unterschied, ob er zu Hause im Wohnzimmer übt oder im Garten oder auf der Straße oder im Park oder oder oder...


    Und das "Problem", dass nix mehr geht, wenn die Familie dabei ist kenne ich auch - und einige andere hier ebenfalls.

    Aber das ist wieder der Punkt: da ist die Ablenkung wahnsinnig hoch. Nicht nur für deine Hündin, die ständig schaut, was der Rest der Familie macht, sondern sehr wahrscheinlich auch bei dir. Ich weiß nicht, wie alt dein Sohn ist, aber meine Erfahrung ist, dass ich - obwohl mein Mann dabei ist, der sich dann um die Kinder kümmert, damit ich mich um den Hund kümmern kann - immer mindestens ein Auge auf den Kindern habe. Und das merkt der Hund sofort, dass ich mich da nicht ganz mit ihm beschäftige. Und das in einer Situation, in der ich für ihn Souveränität ausstrahlen soll, damit er merkt, er muss sich da um nichts kümmern, weil ich alles im Griff habe. Und ihn dann eben auch ausbremsen soll, falls er doch einen Ansatz macht, sich selbst zu kümmern. Aber genau der Ansatz rutscht einem dann durch, weil man halt doch die vom Sohn gepflückte Blume bewundern muss oder die Fünfjährige davon abhalten sich umzubringen, indem sie auf eine Bautafel klettert und schon auf über 2m Höhe hängt. 🥴

    Währenddessen rennt der Sohn in die andere Richtung und der Hund sagt: Alles klar, du nimmst das Äffchen, ich das Lämmchen, das da grad ausbüchst. 🤷‍♀️

    Schon sind die 30 Minuten vorher, in denen man den Hund begrenzt hat, für die Katz.

    Ich schweife ab, aber letztlich ist das der Grund, warum es "mit Familie" so viel schwieriger ist als allein. Weil man da einfach nicht konsequent ist.


    Dein Problem am Hundeplatz hab ich noch nicht so ganz verstanden.

    Will sie da einfach gar nicht arbeiten oder kann sie sich dort nicht auf dich konzentrieren, weil alles andere interessanter ist?

    Falls letzteres könnte das Impulskontrolltraining auch für diesen Bereich helfen, weil sie lernt nicht mehr jeder Duftmarke, jeder Bewegung um sie rum ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

    Falls ersteres: wie wäre es, wenn du - zu Hause, wo sie gut mitarbeitet - ein "Arbeitsbeginn-Ritual" einführst? Kurzes Anspielen/Zergeln mit der Beißwurst, dazu ein Markerwort ("Willst du arbeiten?!" oder so), kurze Arbeitseinheit und schnelle Bestätigung mit der Beißwurst, damit sie hochwertige, hochfrequente Bestätigung mit dem Marker "arbeiten" verknüpft.

    Und mein Hund ist z.B. einer, den ich bei der Unterordnung vollabern muss. Mein Lobgeplapper findet der so super, dass er freudig mit mir arbeitet. Wenn ich stumm bin verliert er schnell das Interesse (das müssen wir bis zur Prüfung noch abbauen, das ist klar, aber für ihn ist das in der jetzigen Phase die beste Motivation ( nette : das hatte ich mir übrigens auch für deinen Obedience-Faden überlegt... was passiert, wenn du Lexy stimmlich über eine längere Strecke motivierst. Klappt das?)).

  • Ich kann das was KleineMama schreibt in Bezug auf kleinschrittig nur voll und ganz unterschreiben und auch das mit der Ablenkung wenn die Familie dabei ist.

    Bei uns ist Lexy auch ein total anderer Hund wenn wir mit der ganzen Familie rausgehen, als wenn nur einer alleine mit ihr geht.


    Und mein Hund ist z.B. einer, den ich bei der Unterordnung vollabern muss. Mein Lobgeplapper findet der so super, dass er freudig mit mir arbeitet. Wenn ich stumm bin verliert er schnell das Interesse (das müssen wir bis zur Prüfung noch abbauen, das ist klar, aber für ihn ist das in der jetzigen Phase die beste Motivation ( nette : das hatte ich mir übrigens auch für deinen Obedience-Faden überlegt... was passiert, wenn du Lexy stimmlich über eine längere Strecke motivierst. Klappt das?)).

    KleineMama: ja das mache ich derzeit wieder, obwohl ich dachte dieses stimmliche "bei mir behalten" endlich mal abbauen zu können, aber ich hab ein schlechtes Timing und daher muss ich viel viel mehr an der sofortigen Belohnung arbeiten wenn Lexy selbstständig in der richtigen Position neben mir läuft, so dass sie quasi selbstständig das richtige macht und nicht weil ich sie bei laune halte

  • NUR vollmüllen ist auch nix, aber wenn es mal so Momente gibt in denen man die Aufmerksamkeit des Hundes bei sich halten möchte und das Labern hilft.... warum nicht....

    So hab ich Kobi durch den Rettungshunde-Eignungstest gebracht: ich hab mir meine Nervosität von der Seele geredet und er war ganz selig, dass ich so viel mit ihm spreche und deshalb super aufmerksam bei mir. ^^

  • Ihr müsst bedenken: Ihr macht den Hund mit dem "volltexten" davon abhängig. Er muss lernen, von allein zu agieren. Er wird dadurch nur bespaßt und nicht gefordert. Bessere Methode: Versuch und Irrtum. Dauert ein bisschen, ist aber effektiv.

  • Aber die Freude am Arbeiten und dass sich das, was er da tut für ihn lohnt, muss ja erst mal aufgebaut werden. Und da finde ich persönlich stimmliche Motivation besser als stumpfes "hinter der Futterhand hertraben". Mit der Stimme kann ich viel gezielter richtiges Verhalten bestärken als mit Futter.

    Und JEDEN Verstärker muss man irgendwann abbauen, mindestens in dem Sinne, dass das Intervall nach dem der Verstärker kommt, länger wird.


    Ich wünsche mir, dass mein Hund FREUDIG mit mir arbeitet und es für ihn das Größte und das Schönste ist, etwas mit mir tun zu dürfen.

    Und das erreiche ich nicht, indem ich ihn einfach mal machen lasse und hoffe, dass er irgendwann von selbst das Richtige tut oder ihm gar eine drauf gebe, wenn es nicht das Richtige ist.

  • Versuch und Irrtum heisst ja nicht unbedingt, dass er für das Falsche eine draufkriegt, sondern nur, dass er für das Falsche halt keine Verstärkung kriegt, oder zumindest eine geringere Verstärkung als für das gewünschte Verhalten. :)

  • Muss noch eins nachlegen:


    Doch, auch wenn man den Hund einfach machen lässt und darauf wartet, dass er irgendwann das Richtige tut und das dann verstärkt ist eine sehr gängige und effektive Methode.


    Nennt sich Shaping (Formen), sehr viel verwendet beim Klickertraining, aber auch in anderen Methoden.


    Dafür braucht man gutes Beobachtungsvermögen und Timing, aber es passt eigentlich gut in deine Einstellung, KleineMama, (in Meine übrigens auch) denn das was du weiter oben sagst, mit den kleinen Schritten etc, stimmt absolut genau!!!!


    Und nicht nur Ersthundler haben damit Probleme zu erkennen, dass der Schritt mit dem man eine Übung angefangen hat u.U. schon ein Schritt zu hoch ist. Oft muss man innehalten und nochmal genau überlegen was noch ein (oder drei) Schritt(e) VOR dem Schritt sein könnte von dem man dachte es wäre der Erste. (Versteht man mein Gelaber? 8o )


    Und ich denke auch, dass man das "den Hund vollabern" halt einfach beizeiten abbaut. Man muss halt bedenken, dass nicht nur der Hund sich an etwas gewöhnt, sondern auch der Mensch und es einem uU gar nicht so einfach fällt das "Gelaber" dann plözlich auszuschalten ^^ . Aber gut, kann man hinkriegen, denke ich auch.

  • Au verdammt, ich kriege alles nur stossweise raus heute.


    Noch ein Punkt: Still arbeiten ist auch nicht unbedingt "stumpf" arbeiten. Es kommt einfach auf den Hund an. Wenn ich Axel andauernd motivierend zurede, dreht er durch. Dann ist er so drüber, dass sein Gehirn ausschaltet.


    Ich muss also eher still arbeiten, punktuell loben und wenn ich lobe, dann, je nachdem welche Übung, muss ich auch ruhig und leise loben, sonst hebt er ab wie ne Rakete.


    Also, mit der Stimme die Emotion des Hundes variabel steuern und beeinflussen ist hier gefragt.

  • Ihr müsst bedenken: Ihr macht den Hund mit dem "volltexten" davon abhängig. Er muss lernen, von allein zu agieren. Er wird dadurch nur bespaßt und nicht gefordert. Bessere Methode: Versuch und Irrtum. Dauert ein bisschen, ist aber effektiv.

    ja da stimme ich Dir voll zu ... aber heute wieder erlebt, bis madame überhaupt mal von selbst so läuft das eine belohnung fällig wird, vergehen 5 runden im kreis laufen :(

  • Bin wieder da. Also, Axmann, ich will dir einfach sagen:So isses! 🙂. Mein Tipp wäre noch, mehrere kurze Einheiten zu trainieren. Allerdings musst du den richtigen Punkt zur Bestätigung finden. Lasse dir durch eine 2.Person helfen, die dich von außen beobachtet. Die clickt dann und du belohnst den Hund. Danach gehst du vom Platz. Kleine Pause und weiter geht es. Du musst geduldig sein.